1040 Wien,
Paulanergasse 6 Tel. +43-1-505 50 60-40 e-mail: pf@chello.at Kanzlei e-mail: wieden-paulaner@zurfrohenbotschaft.at Pfarrvikar: Tel. +43-1-505 50 60-41 franz.wilfinger@zurfrohenbotschaft.at |
|
Home
Startseite Pfarrvikar
Wilfinger Pfarrvikar
Holosnjaj Artikel Haushälterin
Paulanerrezepte
Sekretärin
Gottesdienstzeiten
Veranstaltungen
Geschichte-Kirche/Pfarrhaus
Kirchenführer
Kindergarten-Paulaner
Rückblick-Berichte
Statistik-Finanzen
Meditation
Rätsel Linkliste
Berufsgemeinschaft-Phh
BG-Wien-Kochrezepte
|
Paulaner
Nachrichten: Juli/August 2011 |
Brot und Freiheit |
Die
Verbindung der beiden Begriffe ist eher ungewohnt, das gebe ich gerne zu.
Es sind Worte aus zwei Gedichten, die gerade in ihrem Gegensatz aufzeigen,
worum es uns Christen geht und was uns als Christen angeboten wird und wir
andererseits anzubieten haben. 1863 schrieb Georg Herwegh (1817-1875) im "Bundeslied für den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" |
|
"Brecht das Doppeljoch entzwei! Brecht die Not der Sklaverei! Brecht die Sklaverei der Not! Brot ist Freiheit, Freiheit Brot! "Bet und arbeit" ruft die Welt, bete kurz! Denn Zeit ist Geld! An die Türe pocht die Not. Bete kurz! Denn Zeit ist Brot! " | |
1945, einige Wochen vor seiner
Hinrichtung schrieb P. Alfred Delp SJ mit gefesselten Händen in seiner
Zelle in Berlin-Plötzensee: |
|
Brot ist wichtig, wir leben von ihm. Wir bitten um das tägliche Brot. Nach dem vierzigtägigen Fasten wird Jesus versucht, als erstes den leiblichen Hunger zu stillen. Bis heute gibt es die Versuchung, mit oberflächlicher Befriedigung die Sehnsucht nach innerer Erfüllung zu übertünchen. Schuften und schaffen, von einem Event zum anderen taumeln, das gleicht eher einer Dauerflucht als einer Erfüllung. Gemessen an der tiefsten Sehnsucht des Herzens gleicht das Angebot der Erde eher den Steinen in der Wüste. Die machen uns letztlich nicht satt. Es ist teuflisch, die Steine als Brot auszugeben, das Vorläufige zum Endgültigen zu erklären. Wenn wir dieser Versuchung verfallen, dann kann es uns wie ein Stein im Magen liegen. | |
Freiheit ist ein Grundwort unserer Zeit. Es klingt gut, ein großes Wort, ein zerbrechliches Gut. Geht es uns manchmal nicht zu leicht über die Lippen? Was meinen wir Christen mit Freiheit? Die Bibel kennt keine Allerweltsfreiheit. Es geht um die Freiheit der Söhne und Töchter Gottes. Wir sind als Christen zur Freiheit berufen, nicht trotz des Glaubens sondern aufgrund des Glaubens. Die Geschichte der Freiheit beginnt in Gott, ER bürgt für Freiheit. | |
Viele sehen das heute anders. Sie wollen frei sein von Gott, sich von ihm emanzipieren, sich bewusst seiner Hand entziehen, autonom sein. Freiheit ist aber weder pure Beliebigkeit noch totale Unabhängigkeit. Freiheit braucht Bindung, weiß sich an Gott gebunden. Er ist das Risiko der Freiheit mit uns eingegangen. (Nachzulesen wäre Gal 5,13.29-21). Freiheit der Kinder Gottes heißt nicht Selbstverwirklichung auf Kosten anderer, sondern Selbstbeschränkung. Der Mensch darf nicht alles, was er kann. Christliche Freiheit zielt nicht darauf ab, sich nach Lust und Laune die angenehmsten Seiten selbst zu nehmen, sondern das Leben für andere zu geben. |
|
Lassen wir noch einmal P. Delp
zu Wort kommen: Wir brauchen nicht lange nach einem Symbol für Brot und Freiheit suchen - im Sakrament des Altares hat es uns Jesus selbst gegeben, |
|
meint Ihr Pfarrer Franz Wilfinger | |
|