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Rundbrief 3/2011 | Ehrenamt |
Zuerst habe ich
einmal nachgeschaut, was das Wort bedeutet: es meint einen individuellen
Beitrag zum allgemeinen Wohl. Aus diesem entsteht ein sinnerfülltes Leben.
Im griechisch/römischen Bereich war das eine Aufgabe der aktiven Bürgerschaft. Wer sich dieser Angelegenheit des Gemeinwohls verweigerte war ein "idiotes" (griech. Privatmensch). |
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In der christlichen Tradition geht dieser Einsatz auf das Liebesgebot der Bibel zurück. Hilfe für Notleidende erhöhte die Ehre. Daher musste man selbst etwas besitzen. So konnten nur Adelige und Reiche, angesehene Bürger Ehrenämter bekleiden und die Ehre erhöhen oder dadurch erst zu Ehren kommen. Durch den Dienst am Gemeinwohl konnte man sich Ehre verdienen. | |
So waren
im 18. Jhdt die Armensysteme und das ehrenamtliche Helfen der Ursprung der
modernen Sozialarbeit. Was motiviert zur ehrenamtlichen Arbeit? * soziale Verantwortung - im Kleinen und bei dem, was mir wichtig ist, kann ich mitgestalten * Selbsterfahrung - durch diese Tätigkeit kann ich neue Erfahrungen machen, etwas dazulernen * soziale Bindung - durch diese Tätigkeit kann ich neue soziale Kontakte aufbauen * Karriere - es ist möglich verschiedene Tätigkeitsfelder auszuprobieren und Qualifikationen zu erwerben * Schutz - ehrenamtlicher Einsatz lenkt von Sorgen ab und kann helfen eigene Probleme zu bewältigen * Selbstwert - durch den Einsatz erlebe ich mich als wertvoll, er ermöglicht persönliches Wachstum * politische Verantwortung - im Kleinen kann ich Veränderungen herbeiführen, die sich möglicherweise auch aufs Grö฿ere auswirken * Dank für erlebte Hilfe - wem selbst geholfen wurde, will seine Dankbarkeit zeigen indem er(sie anderen hilft * Ausgleich zum Beruf - wer nur am Schreibtisch arbeitet, will mit Menschen zu tun haben * Anwendung von Fähigkeiten, die im Beruf nicht genützt werden in sinnvoller Weise zur Verfügung stellen. |
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Ehrenamtliche Tätigkeit
schenkt Zufriedenheit und Erfüllung. Anstelle einer Geldspende kann ich
Zeit spenden. Ehrenamtliche Tätigkeit verhilft einer Organisation zu Eigenständigkeit, zu Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Sie stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und das "füreinander Dasein". Kein Mitglied kann sagen - ihr seid für mich da, nicht ich für euch. |
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Susanne Kopeszki (RB der ED Wien 3/2011) |