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Rundbrief 1/2011 Hoffnung
  Hoffnung ist ein Grundbedürfnis und eine Urkraft jedes Menschen, ob er nun gläubig ist oder nicht. Ohne sie ist menschliches Leben und Bestehen kaum möglich. Das entsprechende griechische Wort ist wertneutral und meint die Erwartung des Zukünftigen, ob gut und angenehm oder böse und unangenehm.
  In der Bibel kommt das Wort weniger oft vor als die Sache und ist eng verknüpft mit dem Glauben und auch mitgemeint. Hoffnung im biblischen Verständnis richtet sich daher auf Gutes, auf das Heil, auf Gottes Hilfe und endgültige Rettung. Sie beinhaltet das Urvertrauen auf Gott den Schöpfer und Lenker aller Geschicke und auf seine Verheißungen.
Das Neue Testament lenkt diese Erwartungen ganz auf Christus. Denn in ihm sind alle Verheißungen Gottes erfüllt. Paulus bindet die ganze und einzige Hoffnung an Jesu Heils- und Kreuzestod und an den Glauben an seine Auferstehung. Trotzdem bleibt die Hoffnung, "denn Hoffnung, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung". (Röm 8,24) Und Glaube wird beschrieben als ein "Feststehen in dem was man erhofft, überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht". (Hebr 11,1) Aber in Jesus hat die Hoffnung eine absolut verlässliche und endgültige Begründung und Berechtigung und in der Gabe des hl. Geistes bereits eine Besiegelung erfahren. Die Spannung von "schon" und "noch nicht" bleibt und muss in Bedrängnissen durchgehalten werden. "Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist , der uns gegeben ist". (Röm 5,3-4) Die ersten Christen scheinen so gelebt zu haben, dass die anderen neugierig geworden sind. So kann der 1. Petrusbrief sagen: "Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt".
  Diese Aufforderung steht hinter aller Beschäftigung mit der Bibel und unserem Glauben. Jede/r ist aufgefordert sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und das Glaubenswissen zu erweitern. Nur wenn ich Rede und Antwort geben kann, bin ich eine glaubhafte Zeugin, ein glaubhafter Zeuge.
  Susanne Kopeszki (RB der ED Wien 1/2011)

 


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