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KKK
Kreativ-Kultur-Kreis 2008/09
Dienstag 16. Juni 2009 - 14 Uhr Führung durch den Alpengarten beim Oberen Belvedere
Preis für Eintritt und Führung: € 4,50 pro Person

14 Personen kamen um sich von Michael Knaack - dem Chefgärtner - durch die Anlage führen zu lassen.

Der "Alpengarten" befindet sich heute im ehemaligen Küchengarten des Belvedere. Auf 2500 m² stehen bis zu 6000 Pflanzenarten davon ca 5000 mit einem Kärtchen.
Mitte des 19. Jhdts wurde die Sammlung von Alpenpflanzen aus Schönbrunn mit der Sammlung von Pflanzen aus den östereichischen Kronländern hier zusammengeführt.
Heute gibt es hier auch Pflanzen aus anderen Gebirgsregionen der ganzen Welt zu besichtigen.
Die Pflanzen sind nach Felsgruppen geordnet. Diese sind numeriert und mit Buchstaben weiter unterteilt. Von einer alten Anlage gibt es die Skizze eines Gärtners aus dem Jahr 1868. Sie findet sich auch heute noch in derselben Anordnung.
Ca. alle 10 Jahre wird eine Felsgruppe zerlegt, von Wurzelunkräutern gereinigt und wieder aufgebaut. Viele Pflanzen werden im Topf vorkultiviert.
Mit der Pflege des Gartens sind 3 Gärtner und 4 Lehrlinge beschäftigt. Ihre Arbeit prägt den Garten über Jahre. Sie müssen dafür sorgen, dass schnell wachsende Pflanzen nicht überhand nehmen und langsam wachsende nicht überdeckt werden.
Z.B. schleudert der Akanthus, auch Bärenklau genannt, seine Samen 8-9 m weit.
1999 fiel der letzte der 17 - an kaiserliche Beamte auf Lebenszeit vergebene Privatgarten - wieder an die Bundesgärten zurück.
In einem solchen ehemaligen Privatgarten wurde ein Bonsaigarten eingerichtet. Den Grundstock bildete ein Geschenk Japans an Österreich. Derzeit gibt es hier ca. 100 Bonsais.
Die Kultivierung von Bonsais geschieht aus üblichen Samen (Nadelbäume, kleinblättrige Laubbäume). Die Pflanzen werden in sehr kleinen Gefäßen gezogen und mit Draht umwickelt, in entsprechende Form gebogen und kräftigst beschnitten. So dass Bäume mit 80 oder 100 Jahren nur etwa 50 - bis 80 cm hoch sind. Die Gärtner müssen hier den Pflanzen Gewalt antun.
Probleme macht den Gärtner die fehlende Nachtkälte der Gebirge. Als kleiner Ersatz wurden daher kleine Teiche angelegt. Hier leben keine Fische aber dafür Frösche und Molche. Es ist das letzte Verbreitungsgebiet des Donaumolches.

Obwohl hier keine Düngemittel verwendet werden bringt die Nähe des Gürtels relativ viele Nährstoffe ein.
Ein Problem sind auch die Krähen, die sich als unwillkommene Gärtner betätigen.
Neu angelegt wurde der Urgesteinsfelsen - 160 t kalkfreies Gestein.
Auch die Tuffsteingruppe ist neu angelegt. Die Pflanzen wachsen auf Ziegelsplitt im Trockenbeet.
Besonders schön blühte bei unserem Besuch der Muskatellersalbei. (nächstes Bild)

Manche für uns unscheinbare Planze lässt das Botanikerherz höher schlagen. Besucher die aus dem Belvederegarten kommen, sind auch oft enttäuscht, weil sie nicht bedenken, dass Pflanzen ja meist nur kurze Zeit im Jahr blühen - und hier stehen sie jahrein jahraus.

Zum Schluss wurden wir noch auf einige Besonderheiten hingewiesen - eine dreiblättrige Zitrone und eine orientalische Form der in Kärnten vorkommenden Wulfenia.

Wir bekamen die Jugend- und Altersform des ficus pumilla gezeigt, der schon seit 1937 an der Stelle des alten Glashauses steht.
Konnten Libellen entdecken.
Erfuhren, dass der größte Stein 1,3 t wiegt.

Zum Abschluss besichtigten wir noch das 1937 - wahrscheinlich aus den alten Dachbalken des Belvederes - gebaute Blockhaus, das ursprünglich das Verwaltungsbüro und die Garderobe der Gärtner beherbergte.
Heute werden hier immer wieder Ausstellung gezeigt, die im weitesten Sinne etwas mit Planzen zu tun haben.

Zur Aufgabe des Alpengartens gehört es auch zur der Erhaltung der Arten beizutragen. 420 Gärten haben sich zusammengeschlossen und tauschen dazu Samen aus.

Ganz herzlichen Dank nochmals an Herrn Knaack, der über seine offizielle Dienstzeit hinaus für uns zur Verfügung stand. Sein großes Wissen und die Leidenschaft für die Pflanzen hat er so weitergegeben, dass wir alle sehr viel davon lernen konnten. Ein bisschen hat er uns mit seiner Freude angesteckt.

 

Montag 18. Mai 2009 - 15 Uhr

Besichtigung der Linienwallkapelle, 1050 Wien, Schönbrunnerstraße Ecke St. Johanngasse
(Erreichbar: mit U 4 bis Margaretengürtel und durch den Bruno Kreisky Park )
Abschluss mit kurzer Maiandacht in der Kirche St. Josef

Vorbeigefahren sind wir schon alle, aber viele haben diese kleine unscheinbare Kapelle, wirklich wahrgenommen.
Vor zwei Jahren wurde sie renoviert und ist nun auch wieder als Gottesdienstraum in Verwendung.

Es ist die einzige Kapelle des ehemaligen Linienwalles, die noch am Originalplatz steht.

Mag. Michael Hasenberger, ein Mitarbeiter des Bezirksmuseums Margareten, hat sich dankenswerterweise bereit erklärt uns etwas über die Geschichte der Kapelle zu erzählen. 13 Frauen sind gekommen.
Begonnen haben, wir bei herrlichem Sonnenschein, im Park. 3 Doktoren haben mit ihm zu tun:
* Heute trägt er den Namen Dr. Bruno Kreisky-Park. Der ehemalige Bundeskanzler hat ganz in der Nähe in der Schönbrunnerstraße gewohnt.
* Bürgermeister Dr. Karl Lueger (1897 - 1910) hat den Park hier eröffnet
* Der ursprüngliche Name "St. Johann Park" geht auf Dr. Johannes Neopmuk zurück.
Um 1350 in Pomuk geboren, am 20. März 1393 in Prag gestorben. (In den deutschsprachigen Gebieten wir sein Fest allerdings am 16.Mai gefeiert.
Wir kennen ihn als "Brückenheiligen". 1729 wurde er heilig gesprochen und schon 1730 wurde die Kapelle am heutigen Migazziplatz ihm geweiht.

1703/04 wurde der Bau der "Linea" - des Linienwalls, von Prinz Eugen in Auftrag gegeben.
In nur 4 Monaten wurde dieser Verteidigungswall (gegen die Kuruzzen) errichtet. Täglich waren etwa 1000 Arbeiter beschäftigt, die 13,5 km lange Strecke zu bewältigen.
An Palisaden aus Eichen wurden Erde aufgehäuft. Später wurde er mit Ziegeln aus und aufgebaut. (Davon ist im 4. Bezirk noch ein Stück in einem Hof zu sehen). Die Höhe des Walls betrug ungefähr 4m. Davor befand sich ein Graben.
Es gab 18 Tore an denen man jeweils eine Kapelle errichtete, die alle dem hl. Nepomuk geweiht waren.

 

Der Linienwall war aber auch eine Steuergrenze.
1873 wurde neben dem Wall eine Straße angelegt (Gürtel). Ab 1894 wurde dann der Wall demoliert.
Die Kapelle wurde 1759 errichtet.
Bei der Renovierung kam als Überraschung ein Fresko des Barockmalers Anton Maulbertsch unter einer Übermalung zum Vorschein. Der luftdichten Übermalung ist der gute Erhaltungszustand zu danken.
Im Mai 2007 konnte die Kapelle wieder eröffnet werden.
Gemeinsam versuchten wir die Figuren auf dem Fresko zu deuten.
Wir entdeckten einen Engel mit der Zunge des Heilgen und einem Kranz aus 7 Sternen. Normalerweise finden sich nur 5 Sterne im Kranz.
Figuren mit Anker, Kreuz, Kelch und eine Frau mit Kind. Was uns zur Deutung der drei göttlichen Tugenden führte.
Über der Statue des Heiligen entdeckten wir Gott Vater und den Heiligen Geist in Gestalt einer Taube.
Über den Fenster gibt es Darstellungen aus dem Leben des Heiligen. Wir konnten die "Beichte" entdecken.
Mit einer Spende fürs Museum bedankten wir uns bei Mag. Hasenberger.
Vor dem Gnadenbild in der Pfarrkirche St. Josef feierten wir eine kurze Maiandacht.
Grüßten Maria als Mutter Gottes, mit Liedern und Gebeten.
 
Dienstag 21. April 2009 - 14.Uhr 30
Besuch des Wirtschaftsmuseums 1050 Wien, Vogelsanggasse 36 - "100 Jahre Wohnen"
15 Damen kamen und wurden von Dagmar Czak durch den 2. Stock des Museums geführt.
Vor dem zusammengesetzten Bild der Oper von 1900, 1930, 1980 und einem futuristischen Teil, erhielten wir die erste Einführung in die Ausstellung von der Großmutter zum Enkel - 100 Jahre wohnen in Wien.
Im Gegensatz zu den Kindergruppen, die die studierte Ethnologin und Soziologin sonst immer führt, fiel uns manches auf. Auch die Geschichte der Stadt als Wien nur der 1. Bezirk war, von der Stadtmauer, deren Schleifung und Bebauung mit den Ringstraßenbauten, war uns nicht unbekannt. Auch über den Denkmalschutz und Gasbeleuchtung wussten wir Bescheid. Allerdings staunten wir darüber, was heutige Schülerinnen und Schüler nicht mehr wissen.
Trotzdem erfuhren wir auch manch Neues. Z.B. dass Pferde vor Kutschen nur in Schritt oder Trab gehen durften. Bei galoppierenden Pferden mussten hohe Strafen bezahlt werden.
Am Beginn des Rundgangs gab es einen Raum wo wir Original "Drascheziegel" bewundern konnten. Anhand von Bildern wurde uns das Schicksal der Ziegelböhmen nahegebracht. Die Hütten, die Slums glichen, der eigenen Währung, die dort galt. Aber auch von den ersten Ansätzen einer sozialen Absicherung der Arbeiter.
Auch der Bekleidung wurde Beachtung geschenkt - die Damen hochgeschlossen und mit Korsett. Dass aber auch Männer unter der Uniform ein Korsett trugen war neu für mich.
Im Normalfall blieb man im "Grätzel" Wohnung und Arbeitsplatz waren oft im selben Haus.
Offiziere, Lehrer und Leute aus dem gehobenen Bürgertum konnten sich dann eine Wohnung leisten.
Durch ein kleines Vorzimmer mit vielen alten Fotos, betraten wir so eine Wohnung.
Durch einen Türspalt konnten wir einen Blick ins Badezimmer werfen.

Den Mittelpunkt aber bildete das Wohnzimmer mit dem großen Esstisch und dem Klavier.
Meist war das der einzige Raum, der beheizbar war.
Der Esstisch war der Mittelpunkt der Kommunikation - dreimal täglich wurde gemeinsam gegessen.
Dienstmädchen wurden auch danach ausgesucht, wie gut sie Feuer machen konnten.

Ein Stundenplan für den Unterricht von Mädchen, zeigte auf, dass der Schwerpunkt auf der Handarbeit lag. Schließlich musste ja die Aussteuer genäht und mit Monogramm bestickt werden.
Daneben wurde auch Wert auf den Klavierunterricht gelegt, weil er die Heiratschancen erhöhte.
2 Stunden waren dann auch der Bildung (Lesen, Schreiben, Rechnen) gewidmet.
Die Buben wurden meist im Internat erzogen.

Großer Wert wurde auf Haltung beim Essen gelegt.
Kinder dürfen dann immer mit Büchern unter den Armen und einem Buch auf dem Kopf in aufrechter Haltung und mit angelegten Armen das Essen probieren.
Kinder waren immer unter Aufsicht. Dem Vater war vom Gesetz her das Züchtigungsrecht erlaubt. Man war der Meinung, dass eine strenge Erziehung gute Menschen hervorbringt.

Der Bücherkasten mit Mayers Konversationslexikon symbolisierte das Herrenzimmern und das Wissen der Zeit. Wer heute etwas wissen will bedient sich der Suchmaschinen im Internet.

Im nächsten Raum erreichten wir die Zwischenkriegszeit. Hier war neben einer Trafik, in der es nach dem Krieg 20 Tageszeitungen gab und wo man Zigaretten auch einzeln kaufen konnte, ein Schanigarten aufgebaut.
In Kurrentschrift konnte man lesen, dass hier kein Trinkgeld erwartet wurde- 1/4 Riesling kostete 23 Groschen.
Die schwierigen politischen Verhältnissen waren anhand der aggressiven Werbeplakate dargestellt.
Nachgebaut war ein Greisslergeschäft - mit Flitspritze zur Schädlingsbekämpfung und Anschreibeblock
und ein Schusterladen. Wer ein Handwerk erlernte, blieb ein Leben lang dabei. Von hier kommt auch der Ausspruch "Schuster bleib bei deinem Leisten".
Unser Weg führte an einem Kinoplakat vorbei in einen Raum aus den 1950-er Jahren
Hier rückte der Tisch an den Rand. Eine bequeme Couch mit gutem Blick auf den Fernseher prägten hier den Eindruck.
Die größere Mobilität und der Wohlstand - auch wegen der Berufstätigkeit der Frauen - zeigte sich an den Mitbringseln von den Reisen (meist Italien).
Ein Schrank mit Radio, Plattenspieler und Bar gehörte ebenso zu diesen Wohnungen.

Die 1970 für die Jugend erfundene Disco durchquerten wir ohne Musik und Discokugel in Betieb zu erleben.

Schon fast im "Heute" angelangt, fanden wir uns vor einem U-Bahnabgang wieder.
Aber auch hier gibt es Menschen, die sozial benachteiligt sind. Dargestellt im Zeitungsverkäufer.

Auch den Computerraum durchschritten wir und machten erst am "Tisch" von Alfred Hrdlicka Halt.
Der 1928 geborenen Künstler hat diesen letzten Raum mit einer Großen Marmorplatte, Bildern und einer Skulptur für das Museum gestaltet.
Auch hier entsteht Kommunikation - auch unter den Schüler - so berichtete unsere Führerin, die sich hier von uns verabschiedete.
Herzlichen Dank sagen wir nochmals für die Begleitung durch etwas mehr als 100 Jahre Geschichte.
Im Erdegeschoß des Museum stärkten wir uns dann bei Kaffee und Kuchen.
Nachdem wir alle etwas vor uns stehen hatten, konnten wir auch den Ausführungen über Auer von Welsbach folgen.
Ein Gasglühstrumpf in Aktion und Funken aus Feuerstein bildeten die Blickpunkte.
Auch das erste Tondokument wurde uns zu Gehör gebracht.
Ein Österreicher, der mit 30 zu den reichsten Männern der Welt zählte, sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausruhte, sondern immer neugierig und voller Forscherdrang blieb, könnte auch für die heutige Zeit ein Vorbild sein.
Mit einem Blick auf die viele Ausstellungsstücke zu Auer von Welsbach, die jede für sich noch betrachten konnte endete dieser ereignisreiche und informative Nachmittag.

Montag 16. März - 15 Uhr

Besuch der Schatzkammer des Deutschen Ordens
24 Personen kamen, um sich die Schätze anzuschauen und lernten auch viel über den Deutschen Orden dazu.
Es führte uns Hofrat Franz Kraljik, ein Familiar des Deutschen Ordens, der uns mit seinem umfassenden Wissen und seiner lebendigen Erzähliung noch zwei weitere Stunden hätte führen können.

Zuerst durften wir in der "Sala terrena" - wo sonst Mozartkonzerte stattfinden - Platz nehmen. Mozart hat hier gewohhnt und komponiert. Hier hat er dem Vater von seinem Abschied aus dem Dienst des Salzburger Erzbischofs geschrieben.
Die Malereien aus der Renaissancezeit zogen unsere Blicke an.
Wir erfuhren hier Grundlegendes zum Orden.
Derzeit gehören dem Orden 91 Brüder, über 200 Schwestern und über 800 Familiaren an.
1190 wurde er in Akkon als Spitalsbruderschaft gegründet und nannte sich nach dem Deutschen Spital "Brüder vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem". Ein Modell dieses Spital konnten wir dann im Museum sehen.
Später wurde er erhöht zu einer rittelichen Gemeinschaft zum Schutz der Pilger im heiligen Land.
Genaues über die Geschichte des Ordens finden Interessierte auf den Internetseiten des Deutschen Ordens.
1204 kam das Deutsche Haus als Schenkung an den Orden. Es diente als Stützpunkt für Kreuzritter und beherbergt auch heute noch ein Gästehaus.
Seit 1809 ist es auch der Sitz des Hochmeisters.
Das Haus ist im Lauf der Geschichte immer wieder abgebrannt, neugabaut und umgebaut worden.
Die wenigen Stiegen, die wir in die Sala terrena hinabstiegen ließen uns 800 Jahre überschreiten.
Unsere zweite Station führte uns dann in die Kirche. Ursprünglich eine Kreuzkirche mit Marienkapelle, wurde sie in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. der hl. Elisabeth geweiht. Das Hochaltarbild von Tobias Pock - der auch das Hochaltarbild im Stephansdom gestaltete - konnten wir leider nicht sehen, da es durch das Fastentuch verhängt war. Aber das könnte ein Anlass sein, sich die Kirche in Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt nochmals anzuschauen.
Ursprünglich war die Kirche ein Rechteck wurde dann aber in ein gestrecktes Oval umgebaut und barockisiert. Im 19. Jhdt kam es zur Regotisierung

Wer in den Deutschen Orden aufgenommen wurde hinterließ sein Wappen. Diese sogenannten "Aufschwörschilde" finden sich an der linken Seitenwand der Kirche.
Auf einige Besonderheiten wurden wir hingewiesen - so auf den Cuspinianaltar und einige Grabdenkmäler. Eines davon von Guidobald von Starhemberg.

Dir dritte Station führte uns dann hinauf in die Schatzkammer - die einzige außer der kaiserlichen.
Eine Schautafel zeigte auch die Ausdehnung vom Staat des Deutschen Ordens. Von dieser Zeit zeugen die vielen Gold- und Silbermünzen.
Sie zeigt als "Wunderkammer" eines Fürsten Schätze aus der Natur und Kunstwerke von Menschenhand.
Becher aus Kokosnüssen, Löffel aus Tigermuscheln, wunderschön geschliffene Becher aus Bergkristall, "Willkomm"gefäße in Form eines Hirsches, ein Salzfass aus Koralle mit Haifischzähnen.
Eine Tischuhr, ein Zeremonialhelm - muss allerdings sehr unbequem zu tragen gewesen sein.
Daneben aber auch liturgische Geräte und Reliquien, Altarbilder, 2 Ablass-Tafeln und und Statuen (so die Evangelisten von Giuliani, einem Schüler von Raffael Donner).
Ein Großteil dieser Schätze stammt aus der Kunstkammer des Hochmeisters Erzherzog Eugen, gest. 1954.
Von ihm ist auch der ausgestelte weiße Ordensmantel mit dem schwarzen Kreuz.
Auf dem schwarzen Kreuz sitzt das goldenen Jerusalemkreuz mit den Lilien und dem Schild mit dem Stauffenadler.
Es gäbe noch viel zu erzählen.
So steht der Großmeister im Rang eines Abtes und darf eine Mitra tragen.
Alle Ämter sind auf Zeit gewählt, .....
Vieles von dem was wir gehört haben können Sie nachlesen.
Nochmals ganz herzlichen Dank an Hofrat Kraljik für die exzellente Führung, die vielleicht Mut gemacht hat auch allein nochmals dieses Haus zu besuchen.
 
Mittwoch 11. Februar 2009 - 14.30 Uhr Führung durch die russ. orthodoxe Kathedrale - St. Nikolaus in der Jauresgasse 2, 1030 Wien
Es führte uns Erzpriester Chrysostomos Pijnenburg

43 Personen fanden sich ein. Sie wollten sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, die renovierte Kirche zu besichtigen.
Weil ein eisiger Wind wehte, durften wir im Haus zusammenwarten. Vater Chrysostomos führte uns über eine Innenstiege in die Oberkirche.

Für den Bau dieser Kirche stellte die russische Botschaft ein Stück des Gartens zur Verfügung. 1893 wurde der Grundstein gelegt 1899 fand dann die Weihe der Kirche statt. In den letzten 5 Jahren wurde die Kathedrale aussen und innen dank großzügiger Spenden renoviert. Die Wandmalereien sind ganz neu. Bisher waren die Wände nur einfärbig.
Überwältigt von einem fast quadratischen Raum mit 4 riesigen Säulen und einer Fülle von Bildern an den Wänden und der Decke blieben wir erst einmal stehen.

Die Ikonenwand (Ikonostase) aus Zypressenholz geschnitzt mit 3 Pforten, von denen die Mittlere - Pforte des Heiles - nur vom Bischof (Zelebrant) beim Gottesdienst durchschritten wird, trennt den Altarraum vom Kirchenraum ab.
In der oberen Reihe zeigen die Ikonen die 10 Hauptfeste des Jahres.

Auffallend für uns - nur am Rand gibt es einige Sitzgelegenheiten. Hier wird beim Gottesdienst gestanden.

Einen ganz wichtigen Platz bei den orthodoxen Gottesdiensten nimmt der Gesang ein. Chor und Gemeinde singen im Wechsel mit Priester und Diakon. Alles ohne eine Instrumentalbegleitung. Die Sänger stehen auf der Empore, die sich über dem Haupteingang befindet.

Einige der auf den Bildern dargestellten Feste erklärte uns Vater Chrysostomos genauer.
So finden sich auf der Darstellung der Geburt Christi auch Hebammen, die das Kind baden.

Ein Fest, das es bei uns im katholischen Bereich nicht gibt, ist sowohl als Wandmalerei als auch an der Ikonostase zu finden, ist die Auferweckung des Lazarus. In der Orthodoxie wird dieses Fest am Tag vor dem Palmsonntag gefeiert.

Von der Kuppel hängt ein kunstvoll gearbeiteter Kronleuchter unter dem die "Kathedra" der Bischofssitz steht. Hier hat der Bischof während der Gottesdienste seinen Platz.

Wegen des Lusters findet sich in der Kuppel der gemalte Thron Gottes.

Der Pantokrator umgeben von den Symbolen der 4 Evangelisten ist über dem Altarraum zu sehen.
Wir durften einen Blick in den Altarraum werfen. In der Mitte findet sich ein würfelförmiger Altar. Den Tabernakel hätten wir ohne Hinweis übersehen. Hier wird - im Gegensatz zu unserer Tradition - nur die Eucharistie für die Kranken aufgehoben.

Für den Gottesdienst wird gesäuertes Weizenbrot verwendet. Aus den Laiben, die an der Ober- und Unterseite mit Stempelprägungen versehen sind, wird das sogenannte "Lamm" in der Mitte herausgeschnitten. In kleine Stückchen zerteilt und mit dem Wein den Gläubigen, die zur Kommunion gehen mit einem Löffel gereicht. Frauen tragen dazu Kopftücher.
Damit hatten wir auch eine Erklärung für die Tücher, die sich beim Kircheneingang auf einem Tischchen fanden.

Der äußere Rand wird als gesegnetes Brot nach dem Gottesdienst bei der Agape gegessen.
Es gibt auf mehreren Pulten Ikonen, die von den Gläubigen geküsst werden und viele Kerzenleuchter, wo die Opferkerzen aufgesteckt werden können.

An jedem Altar darf nur einmal am Tag ein Gottesdienst gefeiert werden. Daher gibt es hier eine Unterkirche, wo an Sonntagen die Frühliturgie gefeiert wird.
Auch hier dominiert die Ikonostase - in weiß und Gold gehalten - den Raum.
Aber auch hier fehlen nicht die Bilder der Heilsgeschichte.

In der Oberkirche sahen wir ein Taufbecken, das unseren entspricht. Hier ist auch ein Becken in dem Erwachsene durch dreimaliges Eintauchen getauft werden können.

Von den TeilnehmerInnen gab es auch Fragen zu Orthodoxie im Allgemeinen, zur Lebensweise der Priester und vielen anderen Themen.
So erfuhren wir, dass Bischof und Priester eigene Wohnungen haben. Priester sind nur im "Nebenerwerb" Priester.
Vater Chrysotomos z.B. lebt von der Abhaltung von Ikonenmalkursen und vom Verkauf der Ikonen.
Bei ihm möchten wir uns nochmals für die interessanten Ausführungen bedanken.

Wir wissen, dass unsere Spenden nur ein kleiner Tropfen zur Renovierung dieser schönen Kirche sind.

 
Donnerstag 15. Jänner 2009 - 15 Uhr

500 Jahre Paramente und Vasa sacra
Auf der Westempore des Stephansdoms besuchent wir die Ausstellung. Es führte uns Sr. Imelda Ruf
Sie ist für die Zusammenstellung der Exponate zuständig.

"Sie finden hier eine repräsentative Zusammenstellung von äußerst kostbaren Paramenten und Sakralem Gerät von der Gotik bis zur Gegenwart inklusive einem Rückblick auf die Weisungen im Exodus. Daneben sehen Sie Werkzeug und Material zur Ausführung von Goldstickerei und Goldschmiedearbeiten. Es ist uns gelungen, außergewöhnliche Zeugen aus diesen Epochen im Domfundus und in Ordensgemeinschaften zu entdecken." (Dipl.-Ing. Dr. Hiltigund Schreiber Diözesankonservatorin )

20 Personen kamen um sich von Sr. Imelda Ruf, einer Benediktinerin, durch die Ausstellung führen zu lassen. Sie selbst hat nicht nur die Meisterprüfung in Paramentenstickerei, sondern auch ein Studium an der Akademie für Angewandte Kunst und Kunstgeschichte. Für das Referat Kunst und Kirche ist sie in erster Linie als Beraterin tätig.

Sie entwirft zeitgemäße Messgewänder. Drei davon konnten wir in der Ausstellung bewundern.
Die Ausstellungsstücke zeigen die Entwicklung von der Gotik bis in die Gegenwart. Die allermeisten Stücke sind immer noch in Verwendung.
So war die auch moderne Monstranz an diesem Tag gerade nicht zu sehen.

Schon im Buch Exodus (2. Buch Mose) wird beschrieben, wie der Hohepriester gekleidet sein soll.
Für den Gottesdienst und damit für Gott, wollten die Menschen schon immer das Schönste und Beste.

Es spiegelt sich in den Gewändern und Geräten die Mode der jeweiligen Zeit.
So kam es dazu , dass kostbare Gewänder von Mitgliedern des Kaiserhauses, die nur einmal getragen wurden, dann an Klöster abgegeben und zu Messgewändern umgearbeitet wurden.

Sr. Imelda erzählte uns, dass das Sticken früher Männerarbeit, weil es eine kräfteraubend, war.
Zu sehen waren auch Material und Werkzeug. Reliefs wurden über Leder, Karton oder Kork gestickt.
Für den Papstbesuch im September 2007 entwarf Sr. Imelda das Messgewand und die Mitra; Papst Benedikt hat beides im Stephansdom getragen .
Ganz nach dem Motto der BenediktinerInnen - ora et labora - erzählte sie uns, dass ihr die Ideen beim Gebet kommen - speziell bei den Psalmen - dann kann sie weiterarbeiten.
Bei den Gewändern des Papstbesuches musste sie das Kunstwerk vollbringen aus dem Stoff, der für 30 Stück vorgesehen war, 40 Gewänder zusammenzubringen.
Für die Stickerei hat sie Bernstein und Perlen verwendet. Sie erklärte uns das so:
Der Bernstein stehe für das Thema Schöpfung, dazwischen verarbeitete sie unregelmäßige Flussperlen und vergoldete Perlen, "die den himmlischen Glanz symbolisieren". Die kleinsten Perlen sind knapp zwei Millimeter groß, die größten 14 Millimeter. Das fließende Muster der Perlen auf dem Messgewand soll zum Ausdruck bringen, dass "in der Kirche Bewegung möglich sein muss".
Am Tag nachdem sie die Stickerei beendet hatte, brach sie sich den Oberschenkel und musste ins Spital. In einer Ahnung hatte sie schon alles für das Nähen hergerichtet.
Im Gegensatz zu den heutigen Gewändern waren früher die Stickereien viel schwerer.
Das schweste Stück der Ausstellung - ein Vespermantel - wiegt 16 kg.
Bei manchen Gewändern ist vom Stoff nichts mehr zu sehen, weil alles überstickt ist.
Kaum zu glauben unter welchen Bedingungen (Lichtverhältnisse) solche Kunstwerke entstanden sind.

Auch dieses Messgewand für Pfingsten stammt von sr. Imelda. Appliziert wurden 13 Feuerflammen (für Maria mit den 12 Aposteln) und 7 rote Feuerzungen - sie stehen für die 7 Gaben des hl. Geistes.

Noch viele andere Details über die Stücke der Ausstellung haben wir gehört.
Manches bewundern wir jetzt mit anderen Augen.

Herzlichen Dank für die informative und sachkundige Führung mit den vielen persönlichen Details.

 
Freitag 5. Dezember 2008
15 - 17 Uhr

Weihnachtskarten

Wir gestalten Weihnachtskarten in 3 verschiedenen Techniken, die auch für "Nichtkünstler" geeignet sind.
- einfache Aquarelle, Faltschnitt und Faltarbeit.

Material wird zur Verfügung gestellt!

6 bastelwillige kamen und arbeiteten fleißg - nach 2 Stunden ging jede mit 6 künstlerisch wertvollen Karten nach Hause.

 
25. November, 2. und 9. Dezember 2008 Specksteinkurs - Jeweils Dienstag 19 - 21 Uhr im Pfarrzentrum, Paulanergasse 6
Eine gemischte Gruppe - bereits Geübte und Anfänger - raspelten, schmirgelten, polierten und ölten mit Begeisterung Handschmeichler, Vasen, Bleistifthalter und andere Kunstwerke.
 
Dienstag 18. November 2008 -
14 Uhr 30
Elisabethkapelle
Führung durch die Jugendstilkapelle in der Kirche am Mexikoplatz

35 Personen kamen zur Kirche am Mexikoplatz, für die am 10. Juni 1900 in Anwesenheit Kaisers Franz Josefs und des Kardinal-Fürst-Erzbischofs Dr. A.J. Gruscha der Grundstein gelegt wurde.
Bereits 1898 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den Victor Luntz mit seinem Projekt Nr. 23 unter dem Titel "Pax" - "Frieden" gewonnen hat.

Das Rote Kreuz hat durch ihre Ermordung seine erste Patronin - Kaiserin und Königin Elisabeth - verloren.
Im Andenken an sie finanzierte das Rote Kreuz die Ausgestaltung der Jugendstilkapelle in der Kirche, die dem hl. Franziskus geweiht ist. Da über 384.000 Kronen gesammelt wurden konnten anstelle der geplanten Fresken Mosaike angeschafft werden.
Der Künstler der Mosaikentwürfe ist Karl Ederer (1875 geboren in Wien -1951 gestorben in München), der in seiner Jugend in Venedig, Triest, Venedig, Rom, in Nordafrika, Sizilien und Malta, aber auch in Österreich und Deutschland und vielen anderen Ländern tätig war und dafür mit unzähligen Preisen ausgezeichnet wurde.
Die Kapelle ist ein achteckiger Zentralbau - eine Nachbildung der Achener Pfalzkapelle. Die Zahl 8 findet sich auch wieder in den Kreisen des Fußbodens - Marmor in Cosmaten-Art (7 + 1 im Altarrraum)
In der Apsis findet sich ein secessionistischer Marmoraltar, den man umschreiten kann.
Den Tabernakel ziert Christus als Lamm auf dem offenen Buch. Seitlich davon sind die Aposten in zwölf Schafen dargestellt, die auf Christus blicken.
Das Mosaik der Apsis in einem Kreis von 7 geflügelten Wesen die Hand Gott-Vaters mit dem Siegeskranz für Christus.
Über dem Bogen befindet sich das Mosaik der hl. Elisabeth mit der Inschrift der Widmung.
Darüber finden sich auf Goldgrund Engel. Rundbogenfenster lassen Licht in die Kapelle.
Die Mitte der Kuppel schmückt ein Gemmenkreuz im Sternenhimmel, umgeben von den Symbolen der 4 Evangelisten.

P.Mario Maggi, eine Pater der Trinitarier, der etwas später zu uns kam, erzählte viele Details aus der Zeit vor und während der Renovierung.

Er erklärte uns nicht nur viele Details der theologischen Aussage, sondern führte uns auf die Empore zur Kaufmannorgel, die er selbst spielte. Von der Bundeshymne bis zu einem italienischen Marienlied reichte die Palette. Wir konnten dadurch die Mosaiken aus der Nähe bewundern.

Eine herrliche Wendeltreppe wurde dann für uns noch beleuchtet.
Im linken Querschiff steht noch der hölzerne Altaraufbau, der 1912 beim Eucharistischen Weltkongreß oberhalb des Burgtores gestanden ist und bis er 1964 durch den neuromanischen Hochaltar mit Baldachin aus Seckau ersetzt wurde.
Durch die Seitentüre führte uns der Pfarrer noch zum Steinrelief an der Westseite der Kirche, das die hl. Elisabeth und vor ihr kniend die Kaiserin Sissi zeigt.
Beeindruckt von den Kostbarkeiten aber durchfroren wurden wir durchs Kloster begleitet.
Herzlichen Dank für alle Geschenke und die Geschichterln sagen wir P. Mario auch auf diesem Weg nochmals.

Mittwoch 15. Oktober 2008 - 15 Uhr

Auf Wunsch eines Teilnehmers ließen wir uns durch die Kaisergruft in der Kapuzinerkirche führen.
Unsere Fremdenführerin - Christa Gerstbauer, wurde krank und konnte daher leider selbst nicht kommen. Sie schickte uns aber dankenswerterweise ihre Kollegin Renate Ortner.

17 Personen fanden sich ein - fast alle, die gekommen waren, waren schon mindestens einmal in der Gruft. Doch schon beim Eingang und Abgang merkte man, dass sich in den letzten Jahren einiges geändert hat. Dass hier keine Kapuziner liegen - sondern mehr als 140 Mitglieder des Kaiserhauses, wussten wir.

Kaiserin Anna, die Gemahlin von Kaiser Matthias wollte mit ihrem Gemahl gemeinsam bestattet werden und dazu sollte ein Kapuzinerkloster und die Gruft errichtet werden. Das war 1618. 1633 war es dann soweit, dass die sterblichen Überreste von Kaiserin Anna und ihrem Gemahl Kaiser Matthias überführt werden konnten.

Das Begräbnisritual sieht vor, dass die Innereien in St. Stephan, die Herzen in St. Augustin und die leeren, mit Wachs gefüllten Körper in der Kaisergruft bestattet wurden. Die Toten wurden in Holzsärge gelegt, die dann in Metallsarkophage gestellt wurden. Zuerst waren sie aus Blei; später aus Legierungen (Zinn).

Diese Sarkophage wurden dann von Künstlern wunderschön geschmückt.

Die Nachfolger ließen dann die Gruft für sich und ihre Familie immer wieder erweitern, was man an der Gestaltung der Räume heute noch sehr gut erkennen kann.

Besonders schön gestaltet sind die Sarkophage von den Eltern Maria Theresias - Christine und Karl VI.
Die Figuren gestaltete die Familie Moll. Da der Gusskern aus Gips war zog er Feuchtigkeit an, so dass die Särge von innen her kaputt wurden. Eine Renovierung war daher notwendig und es entstand eine Gesellschaft zur Rettung der Gruft.

Auch Maria Theresia und Franz Stephan ließen die Gruft erweitern. Es wurde ein mit Fresken ausgestalteter Kuppelraum angelegt und ein Doppelgrab errichtet auf dem die Figuren der beiden ruhen. Maria Theresia soll mit einem "Aufzug" hier herunter gekommen sein, um ihren Gatten zu besuchen.
Die Einzige Nicht-Habsburgerin ist die Erzieherin der Kaiserin Karoline Fuchs.
Rundherum stehen die Särge der meisten Kinder der beiden.
Ihr Sohn Josef der II. wollte den Wienern den Prunk abgewöhnen und erfand einen Klappsarg, der wieder verwendet werden konnte. Für sich selbst ließ er nur einen ganz einfachen Sarg aufstellen.
Die nächste Erweiterung gab Kaiser Franz I. (II.) 1824 in Auftrag. Dieser Raum ist achteckig und im Biedermeierstil gehalten.
Hier ruhen er und seine 4 Frauen. Nach dem Tod der dritten soll er gesagt haben, gebt mir eine, die das aushält.
Franz I. liebte Blumen und erlernte den Beruf des Gärtners.
1960 wurde mit dem Bau der neuen Gruft begonnen. Architekt Karl Schwanzer gestaltet die Wände mit grobem Schotter und feinem Kies. Die Decke symbolisiert "Berg und Tal".
Durch diese Erweiterung konnten die Särge besser aufgestellt werden. Hier steht nun auch das Grab von Maria Luise, der zweiten Frau Napoleons.
Kaiser Franz Josef ließ anlässlich seines 60. Regierungsjubiläums weiter Räume dazu nehmen und eine Begräbnisstätte für sich, seine Frau und den Thronfolger gestalten.

Bei diesen Grabmälern finden sich immer wieder Blumen und Kränze, die Besucher hier niederlegen.
Kaiser Franz Josef ließ auch eine Kapelle errichten.
Hier befindet sich eine Büste des letzten Kaisers Karl und ...
... das Grab seiner 1989 verstorbenen Gattin Zita.
Wie uns unsere Führerin erzählte wurde auch für sie die Gruft erst geöffnet als auf die Frage - wer da? Die Antwort kam "eine Sünderin, ein Mensch, wie Du und ich".
Sehr herzlich möchten wir uns auch auf diesem Weg nochmals bei Frau Renate Ortner bedanken.
Dass sie eingesprungen ist und für die hervorragende Führung - wo auch jene, die schon fast alles wissen - noch etwas Neues erfahren haben.
 

Mittwoch 17. September 2008 -15 Uhr

Besuch des Wien-Museums
"Am Puls der Stadt - 2000 Jahre Karlsplatz"

12 PaulanerInnen ließe sich von Jonas Marosi durch die 12 Abschnitte der Sonderausstellung führen.

Der Weg führte uns 2000 Jahre zurück zur Aulandschaft an der Wien. Auch heute noch leben viele Tiere hier allerdings keine Bären, Wildschweine, Wölfe oder Schildkröten, sondern Steinmarder, Turmfalken und Fledermäuse.

Funde von Grabbauten aus der Römerzeit zeigten den Karlsplatz als Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßen - der Limesstraße und der Straße nach Süden.

Der dritte Abschnitt war den Mühlen und Spitälern im Mittelalter gewidmet. Zu sehen war der älteste Stadtplan aus dem Jahr 1445 - schon mit der 1404 erbauten steinernen Brücke.

Hier gab es auch 2 Spitäler. Das Heiligen Geist Spital in dem auch Anfang des 15. Jhdts in Wien die erste Leiche seziert wurde;
und das Bürgerspitel, das auch die Braurechte besaß und so den heutigen ersten Bezirk belieferte.

Zu dieser Zeit besaß die Vorstadt Wieden eine Befestigungsanlage - eine Holzzaun und im Süden den Laszlaturm.
Die Stadtmauer wurde mit Basteien und bis zu 30 m dicken Mauern nach italienischem Vorbild ausgebaut. Die Fläche davor - das Glacis - war bebaut und bildetet den Türken 1529 eine gute Gelegenheit, von hier aus die Stadt zu beschießen. Das hatte eine Schleifung der Häuser zur Folge.

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Am Karlsplatz zeigt sich auch der Machtanspruch der Habsburger - anlässlich einer Pestepedemie legte Kaiser Karl VI. ein Gelübde ab und ließ von Fischer von Erlach die Karlskirche erbauen. Sie hatte Blickkontakt zur Hofburg - daher die Ausrichtung.

Zwischen 1750 ud 1850 wurden Neubauten und Alleen angelegt. Hier befand sich mit dem Freihaus das größte Mietshaus außerhalb der Stadt - eine Stadt vor der Stadt mit 31 Stiegen, Geschäften, Schulen, Bibliothek und Hauskapelle.
Hier wurde auch gehandelt - am alten Naschmarkt.

Zur Ringstraßenzeit wurde viel gabaut, noch mehr geplant und nicht gebaut. Schon Otto Wagner hatte am Platz des heutigen Wien Museums ein prachtvolles Stadtmuseum geplant. Auch ein Zentralbahnhof war geplant.
Bildung, Kultur und Kunst fanden hier günstige Bauplätze - evangelische Schule, Künstlerhaus, Musikverein.

Da mehr als die Hälfte aller Abwässer über den Wienfluss entsorgt wurden und wegen der Hochwassergefahr wurde der Wienfluß 1897/98 kanalisiert und überwölbt. So entstand auch die Trasse der Stadtbahn. Berühmt durch die Eingänge von Otto Wagner. Da die Stadtbahn mit Dampflokomotiven betrieben wurde, war sie nach oben offen.

Moderne Kunst fand hier immer einen Platz zum Experimentieren - Secession, Kunsthalle,
Immer wieder wurden Ideen für die Gestaltung des Platzes und des Parks gesucht.

Die Verkehrssituation wurde sehr oft vernachlässigt.

Kaum zu glauben sind die Zahlen: 107.000 U-Bahn Aus(Um)steiger, 298.000 U-Bahn Durchfahrer, 125.000 Autodurchfahrer, 13.000 Radfahrer, 15.000 Fußgeher

Dass sich damit auch Probleme ergeben, ist verständlich. Wir wurden durch eine "Angstzone" geleitet, wurden aufgefordert die "Schutzzone" zu verlassen.

Ausschnitte aus Filmen und Interviews machten diese Zeitreise sehr abwechslungsreich.

Nach Ende der Führung konnte sich jede/r noch weiter vertiefen oder den Museumsbesuch abrunden - mit der Zusammenfassung 2000 Jahre Karlsplatz in 10 Minuten.