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KKK
Kreativ-Kultur-Kreis 2009/10
Dienstag 8. Juni 2010 - 14.30 Uhr Rund um St. Stephan - Führung: Christa Gerstbauer, Dombauhütte - DI Wolfgang Zehetner
22 Personen mischten sich unter die vielen Touristen und ließen sich von unserer Fremdenführerin einiges aus der Geschichte des Stephansdomes erzählen.
Vieles wussten wir schon und frischten unsere Erinnerung auf:
Jede Kirche hate eine geheime Zahl, auf die alle Maße zurück gehen. Für den Stephansdom ist das 37
Die Anfänge der Kirche gehen auf einen Tauschvertrag von Markgraf Leopold IV. und dem Bischof von Passau aus dem Jahr 1137 zurück.
Daher erhielt die Kirche auch den hl. Stephanus als Patron, wie in der Mutterkirche in Passau.
1147 wurde die Kirche fertiggestellt. Sie ist geostet und am 26. Dezember leuchtete die Sonne durch das Fenster in der Apsis.
Die Kirche lag außerhalb der Stadt und war für die damaligen Bedürfnisse zu groß gebaut. Um die Kirche gab es damals schon einen Friedhof.
Zum Bau wurden auch Steine des römischen Vindobona verwendet.
Die Kirche ist nach ca. 100 Jahren abgebrannt und im romanisch Stil wieder aufgebaut. Von dieser 2. Kirche steht noch das sogenannte "Riesentor". Ob der Name mit dem Fund eines Mammutsknochens (von einem Riesen) oder der Legende, dass ein Riese beim Bau geholfen hat, oder aber mit dem mittelhochdeutschen Wort "risen" für sinken, fallen zusammenhängt, kann man nicht mit Sicherheit sagen.

Ähnlich ist es mit den "Heidentürmen". Vielleicht kommt der Name von der Verwendung von Steinen aus altrömischen Ruinen oder von den antiken Darstellungen der männlichen und weiblichen Geschlechtsteile an den Blendsäulen unter den Rosettenfenstern.
Unter einer Bauwand versteckt findet sich auch ein Zeichen des Widerstandes "05" - für O und E (5.Buchstabe des Alphabets).

Unser Weg führte uns an die Südseite des Domes mit Grabmalen einer Stifterfamilie, eines Minnesängers, des Baumeisters Friedrich von Schmidt (dem Erbauer des Rathauses) der im Dom die alten Fassungen abnehmen ließ. Die Darstellung eines "Schmerzensmannes" der allerdings bereits die Seitenwunde zeigt und daher eigentlich schon den Auferstandenen zeigt, haben wir zwar schon oft gesehen, doch nicht wirklich betrachtet.
Von hier hatten wir einen schönen Blick auf den sogenannten "Albertinischen Chor" der aus den beginn des 14. Jhdts. stammt und das schöne Dach
An der Ostseite gibt es noch neben einem Fresko der Gottesmutter Maria den sogenannten "Zahnweh-Hergott". Nach einer Geschickte sollen ihm Studenten ein Tuch umgebunden haben.
An der Nordseite bei Ausgang aus den Katakomben findet sich eine Gedenktafel für Mozart und ein Weihwasserbecken in Form eines Totenkopfes mit Fledermausflügeln.
Um 15.30 Uhr trafen wir uns dann mit Dipl. Ing. Wolfgang Zehetner, der seit 18 Jahren das Amt des Dombaumeisters bekleidet.
Er führte uns unter den Südturm zum Singertor und erzählte sehr interessant über die Statik (das Fundament dieses gewaltigen Turmes ist nur ca. 4,5 m tief - man hat nur die Humus und Lössschichte abgetragen, die darunterliegende Schotterschichte nicht angegriffen; die Mauern sind doppelwändig mit einer weichen Füllschicht, was zur Stabilität beiträgt).

Im Eingangsbereich ist die Renovierung abgeschlossen. Bei der Reinigung musste die schwarze Kruste abgetragen werden. Sie war zwischen 2 mm und 3 cm dick. Sie bestand aus Gips, der dadurch entstand, dass Feuchtigkeit den Kalk herauslöste. Die entstehenden Kristalle setzen sich in den Poren fest. Man konnte wie in Jahresringen Industrie- und Hausbrandrückstande aber auch Gummipartikel finden.
Gereinigt wurde mit Wirbelstrahlverfahren und seit 1997 mit einem Speziallaser, der sehr fein und genau arbeitet, aber für eine handgroße Fläche braucht es eine Stunde.

Der Dombaumeister führte uns durch das Innere des Domes und zeigte uns den Zusammenstoß von Langhaus und Chor.
Die Aufhängung des Lettnerkreuzes hat auch er in die Wege geleitet.
Neben dem Aufzug zur Pummerin befindet sich der Eingang in die Werkstätte der Steinmetze, die in der sogenannten Dombauhütte an der Renovierung des Stephansdomes arbeiten. Ca. 20 Personen sind fix angestellt.
Hier werden nach genauen Plänen und in altbewährter Technik Teile nachgeschnitzt und eingebaut.
Wer auf den Nordturm mit dem Aufzug fährt, trägt auch zur Finanzierung der Dombauhütte bei.
In Arbeit war gerade eine Kreuzblume. Ein Meister zeigte uns die Pläne und die Werkzeuge mit denen in mühevoller Kleinarbeit wirkliche Wunderwerke hergestellt werden. An so einer Kreuzblume arbeitet ein Meister etwa 2 Monate.
Nach insgesamt zwei Stunden waren wir richtiggehend müde und durstig und begaben uns ins Cafe, um uns zu stärken.
Wir sagen ganz herzlichen Dank Christa Gerstbauer und DI Zehetner für die interessanten und spannenden Ausführungen und den Einblick in die Werkstätte der Steinkünstler.
Die Außentreppe an der Südseite des Domes werden wir uns allein noch suchen.
 
Mittwoch 5. Mai 2010 - 15 Uhr Besuch des St. Marxer Friedhofs -
Führung: Mag. Karl Zillinger
Trotz des trüben Wetters, das während der Führung in Regen überging, kamen 19 Personen um den letzten, als Parkanlage erhaltenen Biedermeierfriedhof zu besichtigen.
Joseph der II. erließ eine Seuchen und Hygieneverordnung, durch die die Friedhöfe innerhalb des Stadtgebiets aufgelassen und dafür fünf "communale" Friedhöfe außerhalb des Linienwalls errichtet wurden. Zu ihnen zählt auch der - von wenigen Ausnahmen abgesehen - zwischen 1784 - 1874 belegte St. Marxer Friedhof. Die Toten sollten möglichst weit von den Lebenden ferngehalten werden, daher war es in den Anfangsjahren sogar verboten den Leichenwagen über die Stadttore hinaus zu begleiten und Gräber zu kennzeichnen. Eine Ausnahme bildeten die Gräber direkt hinter der Mauer. Weshalb sich hier die ältesten Grabsteine erhalten haben. Erst durch den Widerstand des Klerus und der Bürger durften später auch einfache Gräber mit Grabsteinen ausgestattet werden.
Im ganzen gab es mehr als 8000 Grabstellen. Durch Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg wurden viele zerstört. Da die Grabsteine aus Sandstein waren, sind die bestehenden sehr verwittert. Nach der Auflassung des Friedhofs verwilderte er und ist nun dicht mit Bäumen und Büschen bewachsen. Besonders die Fliederbüsche sind üppig und in herrlichen Farben.
Der Park wird vom Stadtgartenamt betreut und seit dem Jahr 2005 werden vom Altstadterhaltungsfond Renovierungen und Instandsetzungen vorgenommen.
Neben dem Eingangstor befindet sich an der Stelle der ehemaligen Leichenhalle eine Tafel mit den Namen von berühmten Persönlichkeiten, die hier bestattet wurden. Viele davon wurden nach der Aufhebung in Ehrengräber am Zentralfriedhof verlegt.
Die Inschriften zeugen vom Selbstbewusstsein des Bürgertums, das mit Stolz Berufsbezeichnungen und Hinweise auf Titeln und Orden anführte. Auch Hausbesitzersgattin oder Privatier sind zu finden.
Der Weg führte uns vorbei am Grabstein des Architekten Josef Kornhäusel der das Stadtbild des Biedermeier in Wien entscheidend mitgeprägt hat.
Weiter ging es zum Grab von Jakob Hyrtl, einem Kupferstecher, der an der Kriminalgeschichte um Mozarts Kopf beteiligt war.

Der berühmteste Tote der hier begraben wurde und dessetwegen viele den St. Marxer Friedhof besuchen, ist W. Amadeus Mozart. Er wurde in der Mitte des Friedhofs in einem Schachtgrab bestattet. Heute befindet sich sein Grabdenkmal inmitten einer Rasenfläche, das immer mit Blumen geschmückt ist.
Auch die erste Darstellerin der Pamina, die beste Sopranistin ihrer Zeit - Anna Gottlieb - hat ein Grab hier.

Auch Domkapellmeister Johann Georg Albrechtsberger - Kompositionslehrer Beethovens - hat ein Grabdenkmal dort, wo die Schachtgräber waren.
Ebenso der Erfinder der Nähmaschine - Josef Madersperger. Der das Patent nach 3 Jahren aus Geldmangel nicht verlängern konnte und verarmt gestorben ist.
In einem eigenen Bereich sind griechisch und serbisch orthodoxe Christen bestattet. Z.B. der griechische Freiheitskämpfer Alexander Ypsilantis.
Ein großes Kreuz mit griechischer Inschrift ist noch gut erhalten.
Auch viele Bewohner des 2.. Bezirks wurden hier begraben. Vom Pfarrschullehrer bis zum Praterunternehmer Basilio Calafati.
Noch viele andere Grabstätten haben wir gesehen und die dazugehörigen Geschichten erzählt bekommen, die hier nicht alle wiedergegeben werden können.
Einige Symbole waren für uns leicht zu deuten, bei manchen gelang es uns nicht.
Auf einigen Gräbern fanden wir eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt und so einen Kreis bildet, durch den ein Pfeil führt, und auch der 6-zackige Stern über dem Eingang dürften Symbole für das Weiterleben in der Ewigkeit sein.
Gleich beim Eingang links und rechts des Hauptweges deuten zwei Engelfiguren mit Urnen darauf hin, dass neben dem Glauben auch die Vernunft eine wichtige Rolle zu spielen begann.
„Trennung ist unser Loos, Wiedersehen unsere Hoffnung“ und „Auf irdische Trennung folgt seelige Vereinung“ steht darauf zu lesen
.
Wir bedanken uns nochmals für die Führung und Begleitung durch diesen Park und die vielen erläuternden Geschichten. Herzlichen Dank an Mag. Karl Zillinger
 
Freitag 16. April 2010 - 15 Uhr Makramee - Wir knüpfen Serviettenringe und/oder Eule

3 Damen kamen um sich in der Knüpfkunst zu versuchen.
Zum Einstieg fertigten wir einen Serviettenring aus einem Josefinenknoten.

An zwei Probefäden erlernten wir den Weberknoten, um diesen dann an einem größeren Werkstück anzuwenden.
Zur Auswahl gab es jeweils eine große und kleine Eule oder Schnecke.
Nach 2 Stunden ging jede der Damen mit zwei Werkstücken nach Hause.

Manche hatten Lust bekommen und möchten in der nächsten Zeit eine Blumenampel knüpfen

Mittwoch 17. März 2010 - 14.30 Uhr


Führung durch die Michaelerkirche mit der Kunsthistorikerin Magistra Doris Fries, die sich über die große Anzahl (25 Personen) sehr freute.

Wir begannen unsere Führung auf dem Platz vor der Kirche. Trotz der klassizistischen Fassade - die heute das Erscheinungsbild prägt - standen wir vor einer der ältesten Kirchen Wiens. Der Bau stammt aus den Jahren 1220 - 1250 und wurde im spätromanischen - frühgotischen Stil errichtet.
Neben der Augustinerkirche war sie die 2. Hofkirche und gehörte der Stadt Wien
Der Turm wurde zuerst durch einen Brand und ist 1590 durch das Erdbeben nur teilweise (also bis zur heutigen Balustrade) eingestützt und wurde also ab dieser Höhe im Stil der Renaissance wiederaufgebaut. Dabei wurde der Turm durch die 2 obersten Geschosse erhöht und durch den nadelspitzen Turmhelm bekrönt.
Der Portalvorbau wurde 1724 von Antonio Beduzzi errichtet, die Giebelfiguren der 3 Erzengel stammen von Lorenzo Mattielli. In der Mitte der hl. Michael - als Kirchenpatrons, links der Engel Gabriel und rechts Raffael (als Schutzengel).
1792 wurde die heute sichtbare Fassade nach Entwürfen von Ernest Koch errichtet.

Wie viele Kirchen befand sich auch um die Michaelerkirche urprünglich ein Friedhof. Kaiser Maximilian ließ ihn 1508 schließen. Danach wurden noch bis ins 18.Jhdt Adelige in der Kirche bestattet. Davon zeugen die vielen Grabplatten in der Kirche. Die älteste stammt aus dem Jahr 1341. Daraus entstand die Gruft.

1626 wurde die Kirche den aus Mailand kommenden Barnabiten übergeben. Unter ihnen fanden größere Umbauarbeiten statt.
Ein großer Teil der Kirche wurde barockisiert. Der Hochaltar entstand 1782 nach Entwürfen von Jean Baptiste d Avrange.

Seit 1923 betreuen die Salvatorianer diese Kirche. 1939 wurde St. Michael wieder eine Pfarre.

Der Fastenzeit entsprechend wies unsere Führerin auf die vielen Darstellungen der Leidenswerkzeuge hin.
Das Berchtoldepitaph wurde am 12. Juni 1593 errichtet. Hans Anton Berchtold war kaiserlicher Kammerdiener bei Ferdinand I., Maximilian II. und Rudolf II. und gehörte der Bruderschaft "corpus Christi" an.
Hergestellt wurde das Grabdenkmal aus verschiedenfärbigen Kalksteinen.
In der Mitte findet sich eine plastische Darstellung der Kreuzigung. An den Pilastern sind eingeritzt die Leidenswerkzeuge zu sehen. Geißelsäule, Peitsche, das Schweißtuch der Veronika, Lanzen und Speere, der Stock mit dem Essigschwamm, Leiter. Aber bei genauem Hinsehen ist auch eine Laterne und der Kopf des Judas mit dem Geldbeutel zu sehen.

Die Kapitelle der Säulen zwischen Mittel- und Seitenschiff sind mit Blättern, Knospen und Ranken besetzt. Das Drachenkapitell zeigt zwei geschuppte, gefiederte Fabelwesen, die mit den Schwanzenden verbunden sind: Es ist dies ein Symbol für das „Böse Prinzip“. Man war damals der Ansicht, daß man mit solchen Darstellungen das „Böse“ auch bannen könne.
1981 wurden zwei romanische Seitenportale (aus 1240) wieder entdeckt. Eines davon mit dem Widder im Tympanon konnten wir besichtigen.
Unser Weg führte uns weiter zur Kreuzkapelle aus der Mitte des 14. Jhdts..- früher Nikolauskapelle mit einer gotischen Darstellung der hl. Katharina.
Ein Koch, der angezeigt wurde den Kaiser vergiftet zu haben, stiftete nachdem der Kaiser überlebt hatte, den Altar in dieser Kapelle.
Hier soll es die beste Akkustik geben.
Neben der Säule sind noch Teile der bunten Bemalung zu erkennen.
Die nächste Station machten wir in der hochbarocken Sakristei, die vor einigen Jahren renoviert und mit einer Bodenheizung ausgestattet wurde. Hier wären wir gerne noch länger geblieben um uns aufzuwärmen.
Auch hier fanden wir die Leidenswerkzeuge in der Hand von Putten an der Stuckdecke.
Von der Seite konnten wir einen Blick auf den Engelssturz aus dem Jahr 1782 werfen, da ihn ein modernes Fastentuch vom Hauptschiff aus verdeckte.
Den Himmel bevölkern hier sehr viel Engelköpfe - angeblich soll der Künstler pro Engelkopf bezahlt worden sein.
Die Vesperbildkapelle wurde zwischen 1637 – 39 errichtet, Architekt war Antonio Carlone, der Freskant Ambros Petrucci.
Im Mittelteil eine schöne gotische Pieta. Im Bogen zu dieser Kapelle finden sich wieder 8 Putti mit den Leidenswerkzeugen.
Hier schloss sich nach fast 2 Stunden der Kreis, den wir mit unserer Führerin gegangen sind.
Wir bedanken uns auch auf diesem Weg nochmals ganz herzlich für die exzellente Begleitung zu den verborgenen Kunstschätzen dieser alten Kirche.
Wir kommen wieder um die Gruft oder das Kloster zu besichtigen - auch für diese Tipps ganz herzlichen Dank.
 
Dienstag 16. Februar 2010 - 15 Uhr "Knoblauch und Würfelspiel" - Führung durch das Römermuseum 1010 Wien, Hoher Markt 3

Ausgangspunkt für die Führung mit Frau Edith Friedrich - zu der 18 Personen gekommen waren - war ein großer Plan von Wien, wo das Militärlager (rot), die Lagervorstadt und die Zivilstadt (blau) eingezeichnet waren.

Hier erfuhren wir, dass die Gründung des Militärlagers Vindobona ins Jahr 98 n. Chr. zu datieren ist, und 440 als kein Geld mehr kam, verlassen wurde.

Von dieser Zeit wurde nur 30 Jahre gegen die Germanen gekämpft. Daher gab es schon frühzeitig rege Handelsbeziehungen über die Grenze hinweg.
Die Soldaten übten auch ein Handwerk aus.

  Die Lagerstädte hatten alle, den gleichen Aufbau:
Kasernengebäude für den Zenturio und die 80 Soldaten, die ihm unterstellt waren. Dem Zenturio stand eine Wohnung von 300m² zur Verfügung; für jeweils 8 einfache Soldaten nur 10m².
  Die Mitte des Lagers bildete das Prätorium und die Principia. Auf der anderen Seite der Via Principalis befanden sich die 6 Tribunenhäuser mit jeweils 3200m² und einem Oberstock.
Die Tribunen stammten meist dem Adel ab, waren hier nur jeweils 2-3 Jahre stationiert. Sie durften im Gegensatz zu den Soldaten auch ihre Familien in die Lagerstadt mitnehmen. Auch zogen sie nie in den Krieg.

Sie hatten jeden Luxus zur Verfügung. Was ein Kochbuch und Funde belegen: Nachtigall-Zungensalat, Affenschnitzel, Kraniche, Gänse, Feigen, .. Eine besondere Delikatesse - als salzige Vorspeise oder mit Honig gesüsst als Nachspeise - waren gefüllte Haselmäuse (Siebenschläfer). Für die Tribunen waren Köche sehr wichtig, die gute Soßen zubereiten konnten.

Das Zentrum der Ausgrabungen unter dem Hohen Markt ist die Fußbodenheizung eines solchen Tribunenhauses.

Die einfachen Soldaten erhielten 1200 Sesterzen als Lohn. Davon wurde Geld für Waffen, Kleidung, Nahrung und ein Betrag für die Sterbekasse einbehalten.
Ihre Hauptnahrung war Getreide und wer sich kein Salz leisten konnte verwendete Knoblauch zur Würzung.
Sie mussten 25 Jahre Dienst tun. Wer nicht vorher starb, durfte heiraten und konnte sich dann in der Zivilstadt Grund und Boden erwerben.

Viele der Soldaten stammten aus Nordafrika und dem arabischen Raum. Sie nahmen sich eine Keltin als Lebenspartnerin. Sehr schnell passten sich die Frauen an die römischen Gewohnheiten an. Die Kinder aus diesen Beziehungen erhielten ganz selbstverständlich Unterricht in Latein.

  An der zur Donau gelegenen Seite befanden sich auch die Latrinen, die jeweils von 60-80 Personen gleichzeitig benutzt werden konnten. Wie das bei einer Lagerbevölkerung von 5500 Mann logistisch gelöst wurde wird für uns ein Rätsel bleiben.

Als Zeitvertreib blieb neben dem Gang ins Bordell auch der Besuch der Thermen. Er diente auch der Körperpflege. Zuerst wurde der Körper dick mit Olivenöl eingeschmiert, dann das Öl mit einem Schaber entfernt. Erst dann ging man ins Bad.

Die Lagerstadt und die Zivilstadt waren mit Mauern umgeben. 10m hoch - ein Stein mit Inschrift der 13. Legion ist ebenfalls ausgestellt.
Das Lager war rechteckig geplant. Im Norden war die Donau ein natürlicher Schutz; im Westen der Ottakringerbach. Im Osten und Süden gab es vor den Mauern einen insgesamt 30 m breiten Streifen mit 3 Spitzgräben.
Die Videoanimationen zeigen sehr einprägsam den Aufbau und die Einrichtung des Lagers.

Kurze Zeit gab es an der Nordseite auch einen Flottenhafen.
Dass das Lager nicht rechteckig blieb ist wahrscheinlich auf einen Abbruch durch ein Hochwasser zurückzuführen.

Besonders interessant fand ich das Video über die Wasserversorgung. Von der Quellfassung des Liesingbaches über Aquädukte hin zum Wasserturm. Selbst der Wasserhahn hat sich in seiner Form bis heute nicht wesentlich verändert.
Das Abwasser aus den Thermen wurde dann noch zur Reinigung der Latrinen verwendet und erst dann in die Donau geleitet.
Ein steinerner Kanaldeckel ist ebenfalls im Museum zu bestaunen.
Die Toten wurden meist verbrannt - eine Gesichtsurne gibt es zu sehen - und dann außerhalb der Stadt in einem Gräberfeld an einer Ausfallsstraße beigesetzt.
Außer mit Essen und Kleidung (Purpur) wurde auch mit Grabmälern der Rang gezeigt.
Den Verstorbenen wurden Speisen, aber auch Parfumfläschchen mitgegeben.
  Der Besuch des Museum - für manche der erste seit der Schulzeit - brachte uns, dank der hervorragenden Führung von Frau Friedrich, einen ersten Einblick. Um die Exponate und die Videos genau zu betrachten ist ein ist ein nochmaliger persönlicher Besuch sehr zu empfehlen.
 
Montag 11. Jänner 2010 - 14.30 Uhr Besuch des Rauchfangkehrermuseums - 1040, Klagbaumgasse 4
Es führt Günter Novak - Rauchfangkehrer als Glücksbringer!
Eintritt frei - Spende erlaubt
Das Rauchfangkehrermuseum befindet sich im selben Gebäude wie das Bezirksmuseum, im ehemaligen Tröpferlbad. Im Erdgeschoß befand sich die Kasse, Im 1. Stock waren die Duschen für die Männer, im 2. Stock für die Frauen.
Günter Novak - selbst Rauchfangkehrermeister, der bei der Feuerwehr als Sachverständiger beschäftigt war - arbeitet in seiner Pension seit mehr als 5 Jahren - fast täglich - ehrenamtlich für das Museum. Er erstellt ein digitales Inventar.
Nach der kurzen Einführung und der Vorstellung, stiegen wir in den Keller, wo sich in einem Raum eine Fülle von Öfen befindet.
Angefangen vom Küchenherd, der gleichzeitig auch für die Heizung und die Warmwasserbereitung sorgte.
Ein gestickter Spruch gab die erste Erklärung warum der Rauchfangkehrer ein Glücksbringer ist. Er sorgt für das Glück in der Ehe, weil ein müder, hungriger Mann, durch die Kochkünste der Frau milde gestimmt wird.
"O Rauchfangkehrer, lieber Mann, putz doch den Rauchfang, dass ich kochen kann."

Ein besonderes Stück ist ein Figurenofen aus der Biedermeierzeit. Er stellt die hl. Notburga, die Patronin der Dienstbotinnen, dar.
Aus Gusseisen. Dieser stand in Mödling und wurde vom Museum erworben und renoviert, so dass er in voller Pracht erstrahlt.

Manche dieser Öfen wurden auch schon im Wienmuseum ausgestellt. : Es handelt sich um "American Heating" Öfen welche echt als Raumheizung, oft in Gasthäusern, aufgestellt waren.

Für die meisten von uns unbekannt waren die "Bügeleisenöfen" aus einer Schneiderei. Dass die Eisen teilweise ohne Griffe sind, hat mit einem "Beinahe-Unfall" zu tun.
Bis zum Abriss der Kirche St. Florian im 5. Bezirk feierten die Rauchfangkehrer dort am Gedenktag ihres Patrons ihre Feste mit einem Gottesdienst. Daher auch der Name Rauchfangkehrerkirche.
Als Erinnerung an diese Zeit befindet sich im Stiegenhaus das nachgemalte Ziffernblatt mit den Originalzeigern, die beim Abriss gerettet werden konnten.
Im zweiten Stock ist der erste Raum dem "saubersten Beruf" gewidmet.
An einer Puppe konnten wir die Rauchfangkehrermontur sehen - sie besteht aus: mit weißem Kehrhäubchen, weißem Mundtuch - das beim Klettern im Schliefkamin als Filter vor den Mund gezogen wurde. Dazu trägt der Rauchfangkehrer ein Gewand aus Leder, das an Schultern, Ellbogen und Knien gepolstert ist und dazu Schlapfen, die er vor dem Kamin in der Wohnung stehen ließ und so keinen Schmutz machte. Auf der Schulter trägt er ein Schereisen, das zum Abkratzen des Pechs in Schliefkaminen diente.
Daneben findet sich auch ein kleiner Bottich mit Bürste und eine Dusche. Keine andere Berufsgruppe hat sich so oft und so gründlich gereinigt - daher der sauberste Beruf.
Zu sehen sind auch die verschiedenen Seile, Bürsten und Kugeln, die für die Arbeit notwendig sind.
Die Hauseigentümer waren verpflichtet Brände zu verhindern und so musste es der Feuerwehr gemeldet werden, wenn einmal der Pechbelag ausgebrannt werden musste.
Als Glücksbringer gilt der Rauchfangkehrer auch, weil durch seine Arbeit Brände verhindert werden können.
Schon 1432 gab es in Wien eine Verordnung, dass Feuerstellen zu überprüfen sind.
In diesem Raum gibt es aber auch sehr viele kleine Dinge - Neujahrskarten, kleine und größere Rauchfangkehrer aus verschiedensten Materialien.
Hier lernten wir auch warum die Gürtelschnalle einen Doppeladler zeigt.
Zur Zeit Maria Theresias gab es 7 Jahre Militärdienst. Wer tauglich war, empfand das als Zeichen seiner Männlichkeit sehr positiv. Als Zeichen des Dienstes für den Kaiser erhielten sie Kappe und Schnalle.
Die Rauchfangkehrer waren so wichtig für die Sicherheit, dass sie nicht zum Militärdienst mussten. Da sie aber dadurch auch dem Kaiser dienten dürfen auch sie die Schnalle mit dem Doppeladler tragen.

Der 2. Raum im zweiten Stock zeigt jedes Jahr eine andere Sonderausstellung.
Aus dem vergangenen Jahr lud ein Schwein dazu ein gestreichelt zu werden - was einige Besucher auch ganz problemlos schafften.
Heuer geht es in diesem Raum um den Zauber der Montur - Uniformen in allen Variationen an 30 cm großen Figuren.
Bis ins Detail genau wurden die Vorlagen nachgearbeitet.
Die Montur des Rauchfangkehrers ist auch so etwas wie eine Uniform und gehört daher auch hierher.

Einige Fotos zeigten dann dass auch Frauen in diesem Beruf zu finden sind.
Zu Silvester ist hier immer etwas los. Aber auch wir stießen mit einem Gläschen Sekt auf ein gutes neues Jahr an.

Noch dazu mit einem echten Rauchfangkehrer, dem wir sehr herzlich für die informative und unterhaltsame Führung danken.

Dienstag 24.11., 1. und 15.12.
18.30 -20.30 Uhr

 

Specksteinkurs : im Pfarrzentrum, Paulanergasse 6
Kurskosten pro Abend € 10.- zuzüglich Materialkosten;
keine Vorkenntnisse nötig - es entstehen Handschmeichler und kleine Geschenke

Diesmal waren schon geübte SpecksteinwerkerInnen da - so konnten auch größere Gegenstände in Angriff genommen werden. Auch wenn daran an zwei Abenden zu arbeiten war.

Fotos vom 3. Abend:

 

Freitag 4. Dezember 15-17 Uhr

Bastelnachmittag im Pfarrzentrum:
wir fertigen Geschenkverpackungen für Weihnachten - Tascherln, Schachteln, ....aus Kalenderblättern


Mit 10 Werkstücken und der Anleitung - für die Nacharbeit zu Hause - verließ jede Teilnehmerin das Pfarrzentrum.
Nicht auf dem Bild - ein Brief der gleichzeitig Kuvert ist!

 

Montag 9. November 2009 - 15 Uhr

Besichtigung der Schloßkirche Hetzendorf
es führte uns Kirchenrektor Prof. DDr. Alfred Kolaska
Durch die Sakristei erhielten wir Zugang zur Kirche. 14 Personen waren gekommen und nutzten die einmalige Gelegenheit diese, der heiligsten Dreifaltigkeit geweihte Kirche, zu besichtigen.
Ein Messgewand an dem Maria Theresia selbst mitgearbeitet hat und das aus dem Krönungsornat gemacht wurde, gehörte zu den Kostbarkeiten, die wir in der Sakristei zu sehen bekamen.

Das ursprüngliche Liechtensteinschloss, das vorher noch dem Deutschen Orden und den Augustinern gehörte, hat Maria Theresia 1742 als Witwenschloss für ihre Mutter gekauft und eingerichtet.
Zu dieser Zeit wurde auch die Kirche (ein vom Bischof geweihtes Gotteshaus) im Ostflügel errichtet.
Ursprünglich war Hetzendorf eine Filiale der Pfarre Atzgersdorf. Unter Josef II. wurde die Kirche dann eigenständig, und Hetzendorfer Pfarrkirche. Das blieb sie bis 1910.

Im Oktober 1944 wurde die Kirche so schwer beschädigt, dass man bereits den Totalverlust befürchtete. Eine Wintereindeckung des stehengebliebenen Kirchenschiffes verhinderte den Verfall. In mühevoller zwanzigjähriger Arbeit (bis 1966) wurde die Kirche wiederhergestellt.
Das Erdbeben von 1972 hat abermals Schäden angerichtet.

Wahrscheinlich im selben Jahr wie in Schönbrunn (1744) schuf Daniel Gran die Deckenfresken. Sie stellen die Taufe Jesu, die Verklärung und die Bergpredigt dar.
Franz Josef Wiedon malte die Architekturen - wie eine Inschrift rechts über dem Hochaltar bezeugt.
Das Altarblatt stammt vom Kammermaler Karl Auerbach und zeigt die Dreifaltigkeit und unten die Figuren, die die 3 göttlichen Tugenden darstellen.
An den Seitenwänden befanden sich früher zwei Seitenaltäre. Jetzt befinden sich dort die Bilder der Geißelung und der Dornenkrönung.

Österrreich hatte immer eine besondere Beziehung zur Gottesmutter - zur "magna mater austriae". 1954 wurde auf Regierungsbeschluss der 8. Dezember als Feiertag eingeführt
Rechts neben dem Hochaltar befindet sich unter einem Baldachin die Nachbildung des Gnadenbildes von Mariazell. Dieses wird als Gnadenbild von Hetzendorf auch heute noch verehrt.

Erzherzog Karl und Zita haben hier gewohnt und einiges im Schloss verändert. 1914 wurde Erzherzogin Adelheid hier getauft. Nach dem Tod des Thronfolgers Franz Ferdinand mussten die Mitglieder des Kasierhauses nach Schönbrunn übersiedeln und das Schloß Hetzendorf blieb leer. Nach dem 1. Weltkrieg sollte die Kirche sogar ein Kino werden, was aber der letzte Kaiser zu verhindern wusste.
Daher ist seit 2008 diese Kirche auch Gedächtniskirche des seligen Kaiser Karl.

Als Besonderheit zeigte uns der Rektor die aus Kärnten stammende Statue des hl. Christopherus mit den Zügen Martin Luthers.

Auch auf diesem Weg bedanken wir uns nochmals ganz herzlich für die Möglichkeit dieses wunderschöne Gotteshaus besuchen zu dürfen.
 

Dienstag 13. Oktober 2009 - 15 Uhr

Zur zweiten Veranstaltung dieses Arbeitsjahres kamen 18 Personen zur Führung durch das Haydnhaus (1060 Wien, Haydngasse 19) , in dem der Komponist die letzten Jahre seines Lebens verbracht hat. Am 31. Mai 1809 ist er auch hier verstorben.

Klara Kaufmann hat uns in sehr ansprechender Weise mit vielen fundierten "Geschichterln" durch die Ausstellung geleitet.

Im Zimmer der Köchin - für damilige Verhältnisse sehr groß - erzählte unsere Führerin einiges über die Lebensgeschichte des Joseph Haydn - seine Zeit beim Onkel, der das Talent entdeckte.
Über die Zeit bei den Sängerknaben am Stephansdom, die mit 17 Jahren, dem Stimmbruch und einem Bubenstreich (Haydn hatte einem Kollegen den Zopf abgeschnitten) mit dem Hinauswurf endetet.
In der ersten Zeit danach hielt sich der Joseph Haydn, der unbedingt Komponist werden wollte, mit als freischaffender Musiker über Wasser. In dieser Zeit wohnte er in einem Dachzimmer am Michaelerplatz.
Bei Nicola Porpora nahm er Unterricht in Komposition.

Nach 10 Jahren erhielt er bei Graf Karl von Morzin seine erste Anstellung als erster Musikdirektor. Als dieser pleite ging vermittelte er Haydn an die Familie Esterhazy wo er als Vizekapellmeister begann. Bei dieser Familie blieb er über 30 Jahre lang.

Sein Aufgabenfeld war breit gestreut - es reichte vom Klavierstimmen über Komposition bis zum Musizieren und Arrangieren von Opernaufführungen. Die Fürsten der Esterhazys - besonders Nikolaus I. - waren Musikkenner und schätzen die Arbeit Joseph Haydns, der sich trotz des riesigen Arbeitspensums sehr wohl gefühlt hat. Mit der Familie hielt er sich in Wein, Eisenstadt und "Esterhaza" auf. Esterhaza wurde nach dem Vorbild des Schlosses von Versaille gebaut, mit einem riesigen Garten, einem täglich bespielten Marionettentheater und Opernhaus.

Alle Musiker waren ohne ihre Familien dort und da der Fürst im Herbst noch immer nicht abreisen wollte, soll Haydn die Abschiedssymphonie komponiert haben. Diesen Hinweis soll der Fürst verstanden haben.

Nach dem Tod von Nikolaus I. ist Haydn nach Wien gekommen und hat kurz darauf seine erste Reise nach England gemacht. Dort hat er erst bemerkt, dass er In der Zwischenzeit der wahrscheinlich berühmteste Musiker seiner Zeit geworden ist.

1760 hatte Joesph Haydn Anna Maria Keller, die Tochter eines Perückenmachers, geheiratet. Verliebt hatte er sich in ihre Schwester, da die aber ins Kloster ging.

Obwohl sich Haydn mit seiner Frau nicht oft einig war, habe sie gemeinsam das Haus in der äüßersten Vorstadt ausgesucht und 1793 gekauft. Es war ebenerdig mit Nutz- und Ziergarten. Wurde dann aufgestockt und war als Witwensitz gedacht. Jedoch hat "Papa Haydn" wie er von allen liebevoll betitelt wurde seine Frau um 9 Jahre überlebt.

1797 erst nach seiner zweiten Englandreise hat Haydn dieses Haus bezogen.

Als Napoleon zwei Wochen vor Haydns Tod, die Stadt beschoss verirrte sich eine Kugel hierher.
Haydn soll alle beruhigt haben: "neben mir kann euch nichts passieren"

Kurz bevor er hier einzog hat er das Volkslied "Gott erhalte, Gott beschütze" komponiert und bis in seine lezten Lebenstage hat er dieses - sein Lieblingsstück - täglich auf einem der fünf Klaviere musiziert.
Auch im Schlavzimmer stand ein Klavicord. In den Beschreibungen sind Notenblätter mit Kanones an der Wand beschrieben. Es waren die einzigen Stücke, die er für sich selbst behalten und die erst nach seinem Tod verlegt wurden.
Er hatte einen sehr strengen Tagesablauf der schon um 6.30 begann und schon während des Ankleidens waren Klavierschüler da. Den Vormittag verbrachte er damit sich ans Klavier zu setzten und zu "phantasieren" bis ihm eine Melodie unter die Finger kam. Am Nachmittag hat er diese Ideen dann ausgefertigt. Pro Tag waren acht Stunden für das Komponieren reserviert.
Das Abendessen - Wein und Brot hat er erst um 22 Uhr eingenommen. Und um 23.30 war Bettruhe.
Im Nebenraum war eine Art Schatz- und Wunderkammer, wo die Geschenke und Medailen aufgehoben waren.
Medaillen bezeichnete Haydn als Spielzeuge der alten Männer.
Hier soll auch eine Wachsbüste gestanden sein, die Haydn am genauesten wiedergab. Mit Pockennarben - er selbst war darüber sehr verwundert, dass ihn die Damen in England so umschwärmten.
Hier entstanden die beiden Oratorien, die Schöpfung und die Jahreszeiten. Text und Idee hatte er aus England mitgebracht und Gottfired van Swieten hat den Text übersetzt.
Für die damalige Zeit war Haydn schon sehr alt und er merkte es selbst. An einem Streichquartett hat er von 1803 bis 1806 gearbeitet und trotzdem fehlt der letzte Satz, den Haydn dann durch den Kanon seiner Visitenkarte ersetzte: "Hin ist alle meine Kraft, alt und schwach bin ich".
Obwohl er in den letzten Jahren nicht mehr komponieren konnte - die Kaiserhymne hat er bis 3 Tage vor seinem Tod auf diesem Hammerklavier gespielt.
Am 31. Mai ist Joseph Haydn mit 77 Jahren "selig und sanf entschlafen" wie sein Kopist, Bediensteter und Freund Elsler schrieb.
Haydn wurde nach seinem Tod am Hundsturmer Friedhof beerdigt. 1820 wurde er exhumiert und dabei festgestellt, dass der Kopf fehlte. Sein Leichnam wurde nach Eisenstadt verlegt. Nachforschungen ergaben, dass Carl Rosenbaum, ein Anhänger der Schädellehre von Gall, den Schädel entwendet hatte.
In der Gesellschaft der Musikfreunde tauchte er wieder auf und seit 1954 ist auch der Schädel in Eisenstadt.

Haydn hatte ein umfassendes Testament gemacht - er hat alle bedacht, die ihm einmal etwas Gutes getan hatten. Um das Geld aufzubringen musste alles verkauft werden. Das Haus, die Einrichtung und der Papagei, der im Inventar aufgelistet ist.
Er soll die Sperlinge verspottet haben. Auch soll er gesagt haben: "komm Papa Haydn, komm zum Papperl".

Dieser war mit 100 Gulden ausgerufen und 1415 Gulden von Graf Liechtenstein ersteigert worden sein.

Frau Kaufmann nochmals einen ganz herzlichen Dank für die wunderbare Führung.

Dienstag 15. September 2009 - 14 Uhr


Besuch des Dommuseums

Wir (13 Personen) besichtigten den Ausstellungsraum über Klemens Maria Hofbauer - eingerichtet anlässlich der Heiligsprechung des Wiener Stadtpatrons vor 100 Jahren
und die Sonderausstellung aus der Sammlung Rombold unter dem Titel Expression und Meditation

Im Anschluss genossen wir bei Kaffee und Kuchen einen Blick auf die Dachlandschaft - das Dach des Stephansdoms war im Gegenlicht und daher nicht zu fotografieren.

Nach der Stärkung war auch Zeit , Wünsche für das Programm 2009/10 zu äußern.

Die Bandbreite der Wünsche reichte von Museen bis zum Flughafen.
Ich werde versuchen wieder ein buntes Programm zusammen zu stellen.