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Offene Runde
September 2017
In der monatlichen offenen Runde stehen wir gerade am Beginn einer kirchengeschichtlichen Vortragsreihe von Msgr. Franz Wilfinger über die Päpste des 19. Jhdts.: Im September 2017 erhielten wir diesbezüglich eine Einführung in die Profan- und Geistesgeschichte am Ende des 18. Jhdts. in Frankreich, Deutschland und Italien, wobei der Schwerpunkt auf der am 14. Juli 1789 mit dem Sturm auf die Bastille einsetzenden Französischen Revolution lag, da die Politik des revolutionären Frankreich ganz Europa maßgeblich beeinflusste und auch beträchtliche Auswirkungen auf das Papsttum in Italien hatte.
  Das Gedankengut der Aufklärung, das sich im Laufe des 18. Jhdts. von Frankreich ausgehend vor allem im Bereich des gebildeten Bürgertums etablierte, richtete sich unter anderem massiv gegen Glaube und (katholische) Kirche. Besonders in Frankreich rekrutierte sich aufgrund der engen Verbindung von Kirche und monarchisch regiertem Staat der Episkopat nur aus dem (hohen) Adel, der mit geringer theologischer Ausbildung sehr stark mit dem Sammeln von Pfründen befasst war, um einem dem Adelsstand entsprechenden prunkvollen Auftreten Genüge zu tun. Gottesdienst und Seelsorge interessierten diese adeligen französischen Bischöfe herzlich wenig, was natürlich den Unmut der bürgerlich-bäuerlichen Bevölkerung erregte, besonders auch des aus dem Bürgertum stammenden niederen Klerus der Dorf- und Gemeindepfarrer, die sich von ihren Bischöfen in seelsorglichen Fragen alleine gelassen fühlten.
  Msgr. Wilfinger zeichnete in diesem Zusammenhang mit seinen Worten ein schillerndes Porträt von Charles Maurice de Talleyrand – Périgord (*1754 – +1838 Paris), jenes adeligen Bischofs von Autun, der vom 1. Stand (=Adel) in den 3. Stand (=Bürger & Bauer) wechselte, um am 10. Oktober 1789 zur Begleichung der hohen Staatsschulden die Nationalisierung der französischen Kirchengüter beantragen zu können, womit er sich auch durchsetzte. Er avancierte im Verlauf der Französischen Revolution und der darauf folgenden Regierungen zu einem der bedeutendsten Diplomaten Frankreichs, wobei er sich vermittels Opportunismus und Anpassungsfähigkeit stets in einflussreichen Machtpositionen zu halten verstand.
  Der am Ende des 18. Jhdts. in Rom regierende adelige Papst Pius VI. (1775 – 1799; =Giovanni Angelo Graf Braschi) begegnete dem revolutionären Gedankengut und dem politische Geschehen in Frankreich mit zurückhaltendem Widerstand. Am 27.12.1790 legte Talleyrand den Eid auf die Zivilkonstitution des Klerus ab und demissionierte anschließend als Bischof von Autun. Trotzdem weihte er 1791 drei konstitutionelle Bischöfe; daraufhin wurde er mit päpstlichem Breve vom 13.04.1791 exkommuniziert (die Exkommunikation wurde 1802 aufgehoben und Talleyrand laisiert). Als in Frankreich schließlich Napoleon an die Macht kam mit Talleyrand als seinem Außenminister, wurde Papst Pius VI im Zuge der französischen Eroberung des Kirchenstaates (1796 – 1798) gefangen genommen und verstarb nach einmonatiger Haft in der Zitadelle von Valence in Frankreich im Jahr 1799.
  Was aus dem Papsttum in Italien danach wurde, dürfen wir in der folgenden offenen Runde am Mittwoch, 18. 10. um 19.00 erfahren. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen. Wir haben noch Platz in der Verkündigungskapelle!
  Mag. Iris Pioro

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