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Pfarrausflug - Wallfahrt

Bericht Robert Lamberger;
Fotos Susanne Kopeszki

Mittwoch, 27. Mai 2015

Wie immer war der Treffpunkt der Reisegäste beim Roten Kreuz in der Wiedner Hauptstraße. Um 8.30 sollte der Bus abfahren. Durch den Stau verzögerte sich die Abfahrt aber etwas. Unser Herr Pfarrer - wie immer die Ruhe selbst - überwachte den Einstieg der 28 Mitfahrenden. Alle haben Platz genommen. Auch ein Dackel am Schoß der Organisatorin Gerti Temper. Der Fahrer nahm die Strecke über die Triesterstraße und die Außenringautobahn. Die Fahrt verlief ruhig auch dank der launigen Bemerkungen unseres Monsignore. „Wir passieren bereits die „Spinnerin“ jetzt kann‘s nicht mehr lange dauern.

Nach St. Pölten machte er uns auf die Schallaburg aufmerksam und erwähnt, dass diese einen sehr schönen Renaissancehof hat. „Links sehen wir bereits Melk“. „Meine Fürbitten für ein schönes Wetter wurden naturgemäß erhört“.
Unser Chauffeur hält direkt vor dem Stiegen Abgang zum Stift Melk die beiden Damen die etwas schlecht zu Fuß sind konnten einen leicht kurvigen Weg statt der doch etwas steilen Stiegen benützen.

Gerti Temper eilte voran um die Eintrittskarten für die, von Ihr reservierte Führung, zu besorgen.
Der Rundgang im Stift begann um 10.50 Uhr. Alle TeilnehmerInnen haben sich beim Kolomanibrunnen im Prälatenhof eingefunden.
Die Führerin Frau Barbara begrüßte uns und machte uns auf die „Regeln“ für die Besucher bezüglich des Fotografierens aufmerksam. Eine Teilnehmerin fragte nach der Bedeutung der vier modernen Bilder in den Giebeln. „Das sind die Vier Kardinalstugenden – Klugheit – Gerechtigkeit – Tapferkeit und Mäßigkeit“, die Bilder sind 1988 entstanden - wurde uns erklärt.

Wir durften nun die Kaiserstiege betreten. Hinaufgehen durften wir noch nicht weil noch eine Führung vor uns war.
„Seit 900 Jahren betreuen Benediktinermönche dieses Stift ohne jede Unterbrechung. Es ist das einzige Kloster in Österreich, das ununterbrochen von Mönchen bewohnt wird. Derzeit sind es 30 Mönche. Davon 15 die nur im Stift arbeiten.
Wir befinden uns im barocken Kaisertrakt. Natürlich ist im Stift alles eigentlich Barock“. So Frau Barbara.

Endlich durften wir die Kaiserstiege bis zum Kaisergang hinaufsteigen. „Sie wissen sicher wer die beiden auf dem großen Bild sind - fragte Frau Barbara – "Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen“. Die Gemälde entstanden 1741 anlässlich eines Besuches“.
„Es gibt über 60 Kaiserzimmer“ so Barbara.Sie dürfen nicht vergessen, das Kaiserpaar hatte manchmal eine Entourage von 600 Personen. Vom Schuhputzer bis zum Oberzeremoniummeister.
Nach einigen Schritten im Kaisergang betraten wir das erste Zimmer, getaucht in blaues Licht mit dem Wort „HÖRE“ an einer Wand.
Die blaue Farbe beutet „Schweigen“. Barbara benützt die staunenden und stillen Besucher um uns zu sagen. „Die Gründung der Benediktiner erfolgte 529 in Monte Casino. Wie sie bemerken auf einen Berg. Alle Benediktiner Klöster sind auf einen Berg (Hügel) errichtet“.
„Die Regel der Benediktiner wurde um 1300 erstellt. –ORA – LABORA – et LEGE. Der heilige Benedikt ist der Schutzpatron Europas“. Das Kloster wurde vor etwa 926 Jahren von den Babenbergern begründet und in kleiner Form errichtet“.
Daran erinnert uns das nächste Zimmern in GRÜNER Farbe. Die grüne Farbe versinnbildlichd das Wachstum des Klosters. An der Wand ein großes Bild des Melker – Kreuzes das einen Splitter des Kreuzes Christi beinhaltet. Das Melker Kreuz ist sicherlich der kostbarste Schatz und das größte Heiligtum des Stiftes Melk. Es handelt sich dabei um eine Partikel vom Kreuz Christi, die von Markgraf Adalbert um 1040 nach Melk gebracht wurde. Die heutige Fassung, eine Wiener Goldschmiedearbeit, wurde 1362 von Herzog Rudolf IV. in Auftrag gegeben und dem Kloster gestiftet.
Die Fassung des Jahres 1362 verweist in einigen Details auf ein älteres Vorbild. Wie bei hochmittelalterlichen Reliquienkreuzen kann auch beim Melker Kreuz die Rückseite geöffnet werden, sodass die Kreuzpartikel sichtbar sind. Zu diesem Zweck sind die Fassungen der Edelsteine als Schrauben ausgeführt, bei denen es sich übrigens um die ersten bekannten Rechtsgewinde handelt
Im nächsten Raum, dem gelben eigentlich goldenen Raum symbolisiert der gewellte Fußboden das auf und ab des Klosters und die guten und schlechten Zeiten für Kirche, Kloster und den Glauben.
Das Kloster Melk war in den Zeiten des Investiturstreites gegründet worden und erlebte nach dem Wormser Konkordat (1122) eine große Blütezeit.
Mit dem Niedergang des Papsttums kam es auch zum Verfall der Klöster. Melk verfiel zwar nicht, wurde aber doch in Mitleidenschaft gezogen.
In diesen Zimmer wird auch gezeigt, dass 1648 die Benediktiner – Regel in allen Benediktiner Klöstern eingeführt wurde.
Auch der Werdegang des Stiftes bis zum Beginn der Reformation 1555.
Im nun folgenden Raum sind ein Teil der in der Klostersammlung vorhandenen 800 Kruzifixe an den Wänden befestigt. Sehenswert ist unter allen sehenswerten Kreuzen ein 800 Jahre altes Kreuz aus Lindenholz aus der Ruprechtskirche in Wien.
Anzumerken ist dabei, dass hier in diesen Raum an das „Holz des Lebens“ gedacht wird.
Die nächsten zwei „Zimmer“ erinnern an die Barockzeit und die Zeit der Gegenreformation und sind auch so gestaltet.
„Jetzt schauen wir in einen Spiegel und sehen nur rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.“ (1, Kor. 13,12).
Die Spiegel an den Wänden sollen zeigen was die Barockzeit zu bieten hat. Abt Lichtmayer wollte auch darstellen, dass nur der katholische Glaube vorherrschen soll.
Meiner bescheidenen Meinung nach soll der Blick in den Spiegel hier nicht nur den Menschen zeigen sondern auch das „Scilo te ipsum“ oder Griechisch „Gnothi seauton“. Dieses „Erkenne Dich Selbst“ sollte uns - wie ich meine - wenn wir diesen Raum betreten, bewusst werden.
Alle goldenen Verzierungen wurden bei dem Umbau des Stiftes durch Jakob Brandauer angebracht.
In den Vitrinen sind Messkleider, goldene Mäntel und Kopfbedeckungen für die Hohe Geistlichkeit, getragen bei den Hochfesten der Kirche, zu sehen. Der absolute Höhepunkt befindet sich in der Mitte des Raumes umgeben von Spiegeln an allen Seiten. Eine „Mitra“ bestickt mit Perlen. Angeblich Donauperlen.
Anschließend „Der Himmel auf Erden“.
Im 17. Jh. war die Kirche von Österreich wieder erstarkt, weil die Türkengefahr 1638 abgewendet war.
Raum 7 „Im Namen der Vernunft“.
Als Sinnbild sollte hier der „Klappsarg“ von Joseph II dienen. Während barocke Sinnenfreude großartige Werke entstehen ließ und der Mensch sich im Auf und Ab seines persönlichen Lebens in einem starken Glauben mit bisweilen sehr menschlichen Ausdrucksformen an seinen Gott klammerte, kam aus dem Westen ein neuer Zeitgeist in unsere Lande. Rationalismus und Aufklärung traten den Siegeszug an.
Gegen all das richtete sich die neue Strömung, die schon unter Maria Theresia (1740-1780) stark spürbar war und sich unter ihrem Sohn Joseph II. (1780-1790) im – nach ihm benannten – Josephinismus durch setzte.
Vernunft und Glaube, beides gemeinsam im Ineinander und Miteinander, sind für unser menschliches Leben ein gangbarer Weg.
Wir spazierten durch den nächsten Raum und gelangten dann zum 9 Raum in dem wir zum Abschluss verweilten.
Ein riesiger Flügelaltar mit 8 Feldern zeigt an der Vorderseite und Rückseite - Die Offenbarung des Alten und Neuen Testamentes.
Es wurde dabei deutlich, dass es einen Gott gibt, der da ist, der lebt, der mit den Menschen unterwegs ist.
Für die Menschen der damaligen Zeit die ja meistens nicht lesen konnten, die Testamente in Bildern.
Durch die Räume die die Baugeschichte mit einem Modell des Klosters 1:100 mit seinen 365 Fenstern zeigen. Bewundernswert ist die Detailgenauigkeit. Das Modell spiegelt sich in einem ober dem Modell angebrachten Spiegel. Natürlich sehen wir auch die Stiftskirche 1:100 die „Petrus und Paulus“ geweiht ist.
Daraufhin kamen wir in den Marmorsaal mit einem großen Fresko von Paul Troger, („na was soll’s“ wir haben in unsere Kirche auch zwei Bilder von ihm). Unter der Scheinarchitektur die ein Gewölbe vorgaukelt befindet sich eine „Fußbodenheizung“. Ein großes Eisengitter aus dem warme Luft in den ehemaligen Speisesaal geleitet wurde.
Auf zum halbrunden Balkon. Wir gelangen so zum „Altane“ Die Altane ist der Verbindungsbalkon zwischen dem Marmorsaal und der Bibliothek. Von der Altane aus gibt es einen wunderschönen Blick auf die Donau, die Wachaulandschaft sowie auf die Stadt Melk. Leider war es zu kalt um diesen Ausblick zu genießen. Im Vordergrund eine Seitenarm der Donau, eine Art Tümpel. Im Hintergrund die Donau. An der anderen Seite des Balkons der Bibliothekseingang.
Nach der Kirche ist die Bibliothek in der Rangfolge der Räume eines Benediktinerklosters der zweit wichtigste. Hier durfte leider nicht fotografiert werden.
In der Mitte die Allegorie des Glaubens. Wieder sahen wir die vier Kardinaltugenden Klugheit, Gerechtigkeit, Starkmut = Tapferkeit und Mäßigkeit. Die vier Holzskulpturen sind Darstellungen der vier Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jurisprudenz.
Die Bibliothek des Stiftes Melk umfasst heute in insgesamt zwölf Räumen 1.888 Handschriften, 750 Inkunabeln (Frühdrucke bis 1500), 1.700 Werke aus dem 16. Jahrhundert, 4.500 aus dem 17. und 18.000 aus dem 18. Jahrhundert, zusammen mit den neueren Büchern insgesamt etwa 100.000 Bände. Frau Barbara erzählt uns, dass geplant ist alle Bücher zu digitalisieren und auf Mikrofilm zu bannen.
Das Archiv so führte sie weiter aus, ist 1200 Jahre alt.
Hier werden die ältesten Berechnungen für die Kirchlichen Feiertage (Osterfest) aufbewahrt
Der Höhepunkt der barocken Klosteranlage des Stiftes Melk ist die Stiftskirche. Über eine Wendeltreppe kamen wir von der Bibliothek dorthin.
Sie sollte nach dem Willen des Abtes und des Konvents den religiösen Bezug der gesamten Anlage und die Orientierung auf Gott hin deutlich sichtbar machen.
Vom „ABSIT GLORIARI NISI IN CRUCE“ (Es sei fern, sich zu rühmen außer im Kreuz), der Inschrift in der Benedikt Halle am Beginn des Rundgangs durch das Stift, zieht sich so ein roter Faden bis hin zur Kirche, in deren Pracht der Ruhm des Kreuzes transparent wird.
Natürlich könnten wir hier den ganzen restlichen Tag verbringen. Aber wir wollen „tempore data“ nützen und vielleicht noch den Klostergarten besichtigen.
Leider haben sich die meisten Teilnehmer unseres Ausfluges „verlaufen“ also ging ich allein vorbei an einer der ältesten Schulen Europas wenn nicht der Welt in den Garten. Wenn es nicht so kühl und windig gewesen wäre hätte ich mich im Garten länger ergangen aber es war zu kalt.
Bemerkenswert für mich war der Pavillon an der Rückseite des Gartens bevor es steil nach unten ging. Die Dächer waren wunderschön mit Holzschindeln gedeckt.
Rechts auf einem Bild eine Ansicht des Gartens aus dem Jahre 1750. In diesem Jahr wurde neben dem Kloster eine Paradiesische Gartenanlage errichtet die die Offenheit, Ordnung und in der Wiederholung die Harmonie darstellen sollte. Auf einem Foto eines Pergaments von der Zeit von Leopold II. ist der Garten mit Gartenpaterre, Terrassen, Pavillons, Rampen, Alleen, Wasserbecken und Wasserspielen dargestellt. Im weiterem ist dargestellt wie Kaiser Leopold II. 1089 die Benediktiner nach Melk brachte. Sehr beeindruckend.
Es war bereits 12 Uhr und Hunger machte sich bemerkbar. Daher - Aufbruch zum Essen. Um 12.50 Uhr trafen wir im Restaurant „Zur Venus" in Willendorf ein.
Ich habe uns bereits telefonisch angekündigt es gab als Menü. Zwei verschiedene Suppen, Schweinsbraten oder Rindsrollade zur Auswahl. Natürlich gibt’s Salat nach Wunsch. Wie mir die „Ausflüglern“ versicherten war das „Futter“ für die hungrige Meute in Ordnung.
Leider war keine Zeit das kleine aber sehr schöne Museum zu besuchen. Das 100 Jahre alte Rätsel der Venus von Willendorf konnten wir deshalb nicht lösen. Die elf Zentimeter große und rund 25.000 Jahre alte Kalksteinstatuette die am 7. August 1908 gefunden wurde gibt der Forschung bis heute Rätsel auf.
Gestärkt und etwas ausgerastet ging‘s zur letzte Etappe nach Maria Taferl.
Unser Busfahrer brachte uns flott zum nächsten Gotteshaus. Um 15.15 Uhr trafen wir bei der Kirche ein.
An jeden Mittwoch sind Kirche und Verkaufsstände geschlossen. Dank der „guten Beziehungen unseres Herrn Pfarrers“ war die Kirche für uns offen.
Wir konnten unsere Gebete in einer kurzen Maiandacht sprechen und uns mit einem zusätzlichen Gebet bedanken, dass unsere Reise so gut verlaufen ist.
  Schon kurze Zeit später waren wir auf dem Weg nach Wien.
Dank der heiteren Bemerkungen unseres Monsignore verging die Zeit wie im Fluge.
" Sie sehen rechts, so der Herr Pfarrer Aggstein. Aggstein kommt bereits in Nibelungengau vor. Der Nibelungengau wird in der Geschichte des Rüdiger von Bechelare erwähnt". Im weiteren macht uns Hochwürden auf das Schloss Artstetten aufmerksam.
Mitte des 13. Jahrhunderts wird der Name Artstetten erstmals urkundlich erwähnt; man geht aber davon aus, dass schon früher Mitglieder der Familie der Artstetter hier gelebt haben.
Sehr bald entstand der Neubau wie wir ihn heute vorfinden. Hier sind der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie bestattet. Die am 28. Juni 1914 in Sarajewo erschossen wurden. Das Attentat von Sarajewo gilt als unmittelbarer Anlass für die Julikrise, die zum Ersten Weltkrieg führte. Doch warum wurde das Thronfolgerpaar nicht in der Kaisergruft bestattet? Franz Ferdinand entschied sich, aus Liebe eine nicht standesgemäße Ehe mit Sophie Gräfin Chotek, einer Hofdame aus böhmischem Adel, einzugehen. Damit musste er nicht nur dem Thronverzicht seiner Nachkommen zustimmen, sondern wusste auch, dass er nicht gemeinsam mit seiner geliebten Gemahlin in der Kaisergruft beigesetzt werden könnte.
  Wieder meldete sich unser Herr Pfarrer zu Wort. Links sehen sie Maria Brunn. Er erzählt uns etwas über Abraham a Santa Clara.
Unser Stadtpatron Clemens Maria Hofbauer wollte mit seinen Mitbrüdern nichts mehr zu tun haben und beschloss auszuwandern. Seine Sturheit war fast schon sprichwörtlich aber trotzdem hielt er sich ein kleines Schlupfloch offen. „Wenn einer seiner Brüder ihn bevor er Wien verlassen hat aufhiel,t wolle er zurückkommen“. Wirklich im letzten Moment, in Maria Brunn bat ihm ein junger Bruder doch zurückzukehren. Er kehrte zu unserem Glück um.
Wen sollten wir denn in der Kirche Maria am Gestade verehren? Warum der „sture Bruder Hofbauer“ unserem Monsignore so gefällt, möge jede der dies liest für sich selbst denken.

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