Anubis

AnubisAnubis, Geboren ~ Herbst 1999
Silver Blue-Hooded (Blaue Haubenratte)
lebte seit 7. Dezember 2001 bei uns
gestorben am 02. Juni 2002

Am 7. Dezember trafen sich einige Leute, die sich in einer Newsgroup (telekabel.sanftepfoten) kennen gelernt haben, zum gemütlichen, vorweihnachtlichem Treffen im Castelli Stüberl. Das Castelli Stüberl ist neben dem Wiener Tierschutzverein. Nun, ich traf mich schon etwas früher mit einer Freundin, Katrin, und wir fuhren zum Tierheim. Selbstverständlich steuerten wir sofort auf den Kleintier-Bereich zu. Ich sah in die unzähligen Käfige, Hunderte von Knopfaugen sahen mich an, es war eine echte Qual. In einem der Käfige entdeckte ich einen besonders alten Ratz. Ich sprach ihn an und er blickte kurz auf, dann widmete er sich weiter seinem Fressen. Ich sprach ihn erneut an und versuchte ihn zum Kommen zu bewegen, doch nichts. Diese Gemütlichkeit und sein süßes Gesicht, welches mich mehr an einen Seehund, als an eine Ratte erinnerte, faszinierten mich. Ich dachte ehrlich gesagt nicht nach und nahm ihn einfach mit. Nachdem Anubis im Transporter saß rief auch schon Pascal an, der etwas später mit einem Klienten nachkam.

Hier ein Auszug des Telefongesprächs:
P: „Wo bleibst du denn?“
L: „Schatz, hast du mich noch lieb?“
P: „Ja!“ *seufz*
L: „Gut, denn ich muss noch bezahlen!“ *duck*

Als Pascal mich dann sah, verzog er das Gesicht und hauchte ein: „Wie viele sind es dieses Mal?“ Doch als er Anubis sah, war er hin und weg. Der arme Ratz hat einen mehrfach gebrochenen Schwanz, zerfranzte Ohren, eine steife Zehe, ein blindes Auge und noch vieles mehr, doch er war so ein lieber und netter Kerl, dass man ihn einfach nur gern haben konnte. Er war eine total verschmuste Ratte, ließ sich stundenlang rumtragen und war einfach nur dankbar. Er knusperte sich sofort in die Herzen der anwesenden Newsgroupteilnehmer und wurde somit zum „Patenkind“. Auch unser Rudel nahm den Opi mit offenen Armen auf und er widmete sich fortan der Aufzucht der kleinen Notfallnasen, verteidigte sie vor den großen Männchen und schlichtete so manchen Streit zwischen ihnen. Anubis wurde merklich älter, seine Sehkraft ließ nach und seine Beine wollten nicht mehr so wie er wollte. Er bekam spastische Lähmungen, doch die Spritzen halfen relativ gut dagegen. Eines Nachmittags lag Anubis auf meinem Schoß, umgeben von Iphigenies kleinen Söhnen. Er beobachtete sie lange bei ihrem Spiel, dann blickte er mich an, sah auf die Kleinen und sah mich noch einmal lange an. Anschließend vergrub er seinen Kopf in meiner Hand und hörte auf zu atmen. Im Nachhinein gesehen habe ich das Gefühl, als hätte er mir die Aufgabe, auf die Kleinen aufzupassen, übertragen. Anubis schlief umgeben von seinen Schützlinge für immer ein.

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