Ben

Geboren ~ April 1990
Husky
lebte seit 17. Juli 1990 bei uns
gestorben am 19. Februar 1994

Jeder Rattenhalter hat wohl einmal in seinem Leben eine Ratte mit diesem Namen, so ist es auch mir ergangen. An einem schönen Tag im Juli erblickte ich etwas Graubraunweißes hinter dem Komposter im Garten einer Freundin. Neugierig, wie ich nun mal bin, musste ich sofort nachsehen und blickte in die schönsten Knopfaugen die ich jemals gesehen hatte. Leider lies sich der Besitzer nicht mit bloßen Händen fangen, also holte ich eine getrocknete Semmel und ein Fischernetz und begab mich auf Großwildjagd. Der Köder wurde ausgelegt und ich legte mich auf die Lauer. Er stürzte sich total ausgehungert auf den angebotenen Weizenbrocken und es war ein Kinderspiel in zu fangen. Anschließend wurde er einmal ausgiebig gebadet und alle Zecken, 47 an der Zahl, daran erinnere ich mich noch sehr gut, entfernt. Ben, so nannte ich den Süßen, entpuppte sich als bildhübscher Husky-Bub. Fortan lebte er mit mir zusammen. Er hatte zwar einen Käfig, allerdings nutze er ihn nur selten. Ich hatte es sogar mit Gesellschaft für ihn versucht, allerdings akzeptierte er keine anderen Artgenossen in seiner Umgebung.

Ich habe ja überhaupt keine Ahnung, wie es ihm vorher erging, da er aber einige Kampfspuren hatte, musste er sich wohl mit wildlebenden Ratten angelegt haben. Ben war eine äußerst liebenswürdige Ratte die absolutes Vertrauen in seinen Menschen hatte. Zum Glück war er auch eine äußerst gesunde Ratte. Die Tierärzte hatten damals überhaupt keine Ahnung von Ratten als Heimtieren und kannten sie nur aus Labors, wo ihnen meistens das tote Tier auf den Seziertisch gelegt wurde. Ben wurde älter und zu einem richtig süßen, knuffigen, schrulligen Opi. Er hatte so seine liebenswerten Eigenheiten, denen man sich anpassen musste. Mit zunehmenden Alter bekam er Alterserscheinungen. Seine Augen erblindeten und seine Hinterbeine lahmten. Leider gab es damals keinerlei passende Medikamente für Kleintiere und man verabreichte ihm Vitamine für Hunde und so weiter. Es ging auch einige Zeit ganz gut, doch eines Morgens lag er ganz schlapp neben mir im Bett. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn zu streicheln und so sanft über die Regenbogenbrücke zu begleiten. Ben war meine erste Ratte und er hat in mir eine Liebe zu diesen Tieren geweckt, die bis zum heutigen Tag nicht an Intensität verloren hat. Dafür möchte ich dir danken, mein Schatz.