Gismo

GismoGeboren am 12. März 2000
Black-Hooded (Schwarze Haubenratte)
lebte seit 17. April 2000 bei uns
gestorben am 29. März 2002

Da hatte jemand die glorreiche Idee, die Ratten(männchen) für seine Schlangen selbst zu züchten und die Mädchen teuer zu verkaufen. Ein Bekannter von mir bekam zwei Mädchen von dieser "Zucht" zum Geburtstag geschenkt, doch entpuppte sich eines als Junge. Der Kleine hatte einen Hodenhochstand und sie senkten sich erst mit 6 Wochen in den Hodensack. Dies hatte ihm sein Leben gerettet. Eine ganze Nacht verbrachte mein Bekannter mit einer Wasserpistole bewaffnet vor dem Käfig. Am nächsten Morgen rief er mich in seiner Verzweiflung an. Er hatte Angst, dass er doch noch verfüttert werden würde, wenn er ihn gegen ein Weibchen austauschen würde. So erklärte ich mich bereit und übernahm den armen Kerl. Gismo war ein sehr verängstigter Ratz, da er mit ansehen musste, wie seine Brüder verfüttert wurden. Leider war er auch schwer verhaltensgestört und hatte eine autistische Wahrnehmung. Stellte man etwas in seiner Umgebung um, drehte er beinahe durch. Männer hasste er besonders und ich war die einzige die ihn hin und wieder angreifen durfte. Sein Verhalten erleichterte das Zusammenleben nicht gerade. Futter wechseln war ein Spießrutenlauf, Käfigputzen eine Tortour, doch vielleicht liebte ich ihn gerade deswegen so sehr. Viele große Ratten"Freunde" hatten mir geraten ihn doch endlich einschläfern zu lassen, doch das kam für mich nicht in Frage. Ich ging auf seine Bedürfnisse ein und vermied Konflikte. So funktionierte es einigermaßen und nach einigem Training ging er extra einen Stock tiefer, damit ich in der Zwischenzeit seinen Napf mit Futter füllen konnte. Wenn ich die Türe schloss kam er wieder hoch und fraß. Früher wäre es nicht denkbar gewesen, in den Käfig zu greifen. Auch er war eine Einzelratte, da er nichts und niemanden in seiner Umgebung duldete. Männer hasste er wie die Pest, was ich ebenfalls auf sein Leben vor seinem Einzug zurück führe. Nach El Che's, einer unsere Katzen, Einzug entwickelte sich eine innige Liebe zwischen den beiden. Sie kuschelten richtig durch die Gitterstäbe. Das sah total putzig aus und ließ mich hoffen, dass Gismo irgendwann doch noch eine "normale" Ratte werden würde! Leider war dem nicht der Fall. Gismo war bis zu seinem Tod eine eigenbrötlerische Ratte, die man nur schwer verstand. Gegen Ende wurde er etwas zutraulicher und lies sich von mir des öfteren streicheln, Männer hasste er aber weiterhin. So allein er sein Leben lang war, so alleine starb er auch. Eines Morgens lag er tot vor der Käfigtüre, als hätte er sich ein letztes Mal von Che verabschieden wollen, der neben seinem Käfig Totenwache hielt.