Peanut Geboren
am 25. Juni 2001 Peanut war eine
von unzähligen, sogenannten Zooladenschwangerschaften. Würden
die Zoofachhändler ihre Ratten nach Geschlechtern trennen, gebe
es weit weniger Ratten in Not. Vor allem aber, würden die Leute
keine Ratten in Tierhandlungen kaufen, gebe es bald gar keine Notfallratten
mehr! Bisher ist das leider einer meiner Wunschträume. Peanut kam
über einen verzweifelten Anruf zu uns. Man hatte schon alle Babys
auf gute Plätze vermitteln können, nur noch sie war übrig.
Nun ja was soll's! Die ganze Wohnung war mit Not-Ratten aus der sogenannten
Rättung belegt, also würde einer mehr oder weniger auch nicht
mehr auffallen. Saskia nahm sich sofort ihrer an und unterwies Peanut
in den wichtigsten Dingen für ein friedvolles Leben mit uns. Peanut
war eine typische, albinotische Ratte. Sie verhielt sich neuem gegenüber
vorsichtig und zurückhaltend, gewöhnte sich aber schnell ein.
Sie war eine kleine Leseratte, was so viel heißt wie, sie pendelte
mit ihrem Kopf hin und her, wenn sie sich etwas genauer ansehen wollte.
Ratten sehen im Allgemeinen nicht besonders gut und albinotische Ratten
sehen noch einmal um einiges schlechter. Dieses Verhalten ist erlernt
und bietet keinen Grund zur Besorgnis. Peanut war mit zunehmenden Alter
sehr hell geworden und man sah nur noch einen leichten, beigen Strich
auf dem Rücken. Peanut baute körperlich sehr plötzlich
ab. Sie bekam sehr schlecht Luft. Wir inhalierten mit ihr und gaben
ihr Cortison zur Linderung ihrer Beschwerden. Zudem hatte sie Mycoplasmose.
Diese heimtückische Krankheit befällt entweder die Lunge oder
das Gehirn. Bei ihr war es leider das Gehirn, sprich sie hatte die Rollkrankheit.
Sie konnte kaum noch gehen und rollte sich immer wieder. Besonders wenn
man sie in der Hand hielt rotierte sie richtig. Sie bekam gehirngängige
Antibiotika gespritzt, doch nichts wollte mehr richtig helfen und in
der Nacht von Sonntag auf Montag starb sie auf meinem Schoß. Ich
hatte die ganze Nacht über sie gewacht und konnte mich von ihr
verabschieden.
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