Petit

PetitGeboren am 4. Juni 2002
Mink American Irish (Nerzfarben mit weißer Sanduhr am Bauch)
lebte seit 23. Juli 2002 bei uns
gestorben am 12. August 2002

Petit war ein Sorgenratz.

Am 23. Juli fuhr ich zu meiner Schwester. Sie hatte Cynthias Schwester Tiffany bei sich aufgenommen und diese hatte bei ihr 3 kleinen Katern das Leben geschenkt. An diesem Dienstag sollte der letzte Racker in sein neues Zuhause zu Katharina übersiedeln und meine Schwester war sich nicht sicher, ob sie rechtzeitig von der Arbeit zu Hause sein würde, um Katharina und ihren Freund hineinzubitten. Also machte ich mich auf den Weg zu ihnen. Alles klappte wunderbar und Katharina ist sehr glücklich mit ihrem Merlin.
Anschließend bat ich meine Schwester, mich ein Stück des Weges mit zu nehmen und beim Wohnpark Alterlaa aussteigen zu lassen. Dort gibt es eine Tierhandlung in der Denise, eine gute Bekannte, nebenbei aushalf. Ich wollte sie überraschen und mir die Tierhandlung nach langem wieder einmal ansehen. Leider war schon geschlossen, doch als ich klopfte, öffnete mir Denise. Während wir quatschten sah ich mir die Babyratten an, die sich in dem Verkaufskäfig tummelten. Eine viel mir sofort auf, da sie viel kleiner als der Rest war. Denise erzählt mir, dass es alle Brüder aus dem selben Wurf sein und etwa 7 Wochen alt sein, was mich noch stutziger machte. Der kleine Ratz sah aus wie grade mal 3 Wochen und wirkte sehr ruhig. Ich hob ihn heraus und mein Atem stockte. Sein Schwanz sah aus wie eine Perlenkette, man konnte jeden einzelnen Knochen durch die dünne Haut spüren, er hatte kaum noch Fell, sein Aug tränte sehr stark, und so weiter und so fort. Ich bot Denise sofort an, ihn zum Aufpäppeln mit nach Hause zu nehmen, was sie gerne annahm. Auf der Fahrt nach Hause entdeckten wir auch noch seine schiefen Zähne. Diese Zahnanomalie machte es ihm unmöglich, seine Zähne abzuschleifen, dadurch konnte er keine Nahrung mehr zunehmen und als die Zähne zu lang wurden, war auch das Trinken unmöglich geworden. Die unteren Schneidezähne hatten bereits begonnen sich durch den Gaumen zu bohren und ein großer Abszess war die Folge.

Ich kürzte ihm noch am gleichen Abend selbst die Zähne, da ich große Angst um sein Leben hatte. Anschließend setzte ich ihn in einen großen Topf gefüllt mit Rattenfutter. Darin steckte eine Moccatasse, mit der ich in der Regel das Futter verteile. Er huschte sofort in diese hinein und begann wie wild alles Essbare in sich hinein zu stopfen. Ich rührte ihm eine Welpenmilch an, die er brav austrank. Anschließend wusch ich ihn mit Malvenblättertee und gab ihm davon auch noch zu trinken, um seine entzündeten Wunden und Abszesse besser in den Griff zu bekommen.

Am nächsten Tag diagnostizierte der Tierarzt einen Hautpilz, der wohl daran schuld war, dass Petit (französisch für „klein“) kaum Fell besaß.

Ab nun musste ich ihm alle 2-3 Tage die Zähne kürzen, um ihm eine problemlose Nahrungsausnahme zu ermöglichen, das Auge wurde gegen die Bindehautentzündung behandelt und er wurde mit einer Salbe gegen Pilze behandelt. Durch all die Versorgung wurde Petit sehr schnell zutraulich, kam sofort auf die Hand und trank seine Welpenmilch und naschte von der Vitaminpaste. Wir bekamen beinahe alles wieder in den Griff, nur der Abszess am Gaumen wollte einfach nicht verschwinden. Egal was der Tierarzt und ich auch versuchten, der Abszess ging einfach nicht weg. Dieser Abszess hat ihn auch das Leben gekostet. Er weitete sich in das Gehirn aus und sein Herz blieb stehen.

Petit hinterließ ein großes Loch in unserem Herzen, ich werde nie vergessen, wie er auf den Rücken der großen Ratten saß und sich rumtragen ließ.


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