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Im Vorwort meiner kleinen Elvis Presley Erinnerungen möchte ich allen Elvis - Freunden aus der ganzen Welt - Indien - USA, für die vielen mir zugesandten Briefe sowie Zeitungsausschnitte und Fotos herzlichst danken.
 
Aber mein besonderer Dank gilt einem damaligen Teenager namens Ingrid, durch ihre Freundschaft kam ich mit ihrem Idol Elvis Presley in Berührung. Leider war sie noch viel zu jung (13 Jahre), als dass sie mich auf diese Reise zu Elvis ohne elterliche Erlaubnis hätte begleiten können.
Es gäbe noch eine Menge Erlebnisse von meinem Besuch bei Elvis zu berichten, ich habe die interessantesten ausgesucht.
Ich habe auch noch ca. 54 Elvis - Privatfotos geschossen, zum Teil auch in Farbe. Es kann eine Liste der Fotos angefordert werden. Weiters bin ich gerne bereit, weitere Auskünfte telefonisch oder schriftlich zu geben. Bitte aber nicht das Rückporto vergessen, fürs Ausland internationaler Antwortschein, - bei der Post erhältlich, beilegen...... danke
Somit wünsche ich allen Elvis-Freunden beim Durchblättern viel "Spaß"!
In den Herzen und in den Gedanken seiner Millionen Fans lebt Elvis Presley weiter. Er hat zu Lebzeiten so starke Signale ausgesandt, dass sie auch heute noch unverändert spürbar sind, falls man eine Antenne für seine Impulse hat.
Obwohl meine Begegnung mit Elvis bereits fast drei Jahrzehnte zurückliegt, scheint es mir, als hätte ich erst gestern vor ihm gestanden. Diese Augenblicke, die einzelnen Gespräche mit ihm und seiner lieben Sekretärin, Lisbeth Stefanek, haben mich so beeindruckt, dass ich das Bedürfnis habe, meine Gedanken für meine Freunde - und für die zahlreichen Elvis-Fans - festzuhalten.
Begonnen hat es im Frühjahr 1958, als ich ein Mädchen kennenlernte, das ein unsterblicher Elvis-Fan war und auch heute noch ist. Gemeinsam stöberten wir nach Fotos, Artikeln und Schallplatten in Geschäften und Illustrierten. Leider war in Österreich nicht viel zu finden. So ersuchte ich meine Brieffreundinnen im Ausland um Unterstützung. In weiterer Folge gründete ich, da nun größere Nachfrage bestand, einen "Internationalen Rock'n Roll and Hit Club".
 
 
Im Auftrag meines Clubs sandte ich zu Weihnachten 1958 einen in Englisch geschriebenen Brief mit beigelegtem Billet an das Hotel Grünewald in Bad Nauheim  - Hessen -, wo Elvis zur Zeit seines Militärdienstes privat logierte.
 
Die Enttäuschung war riesengroß, als der Brief ungeöffnet zurückkam, doch ich gab nicht auf und ersuchte die Hoteldirektion telefonisch um persönliche Übergabe dieses für mich so wichtigen Briefes. Diesmal klappte es. Zwei Tage später traf ein Eilbrief mit Elvis`  Absender ein. Neben einem riesigen Billet (40 x 60 cm) enthielt er drei Original-Autogramme. Weiters wurde mir ein Besuch bei Elvis in Aussicht gestellt.
 
 
 
Jetzt begann das große Planen. Ich kaufte mir von meinem ersparten Lehrlingsentgelt eine Bahnkarte. In einem bekannten Studio ließ ich die Ehrenurkunde für Elvis in großen Gold- und Silberbuchstaben alter Schrift anfertigen. Rasch noch eine Flasche Wein, die ich zu meinem 19. Geburtstag bekommen hatte, ins Gepäck. Das Abenteuer Elvis Presley konnte beginnen....
Nach mehrstündiger Fahrt über München und Frankfurt kam ich müde um Mitternacht in Bad Nauheim an. Ich musste nach einer Schlafstelle Ausschau halten und fand schließlich Unterkunft in einer Jugendherberge. Beim Frühstück erfuhr ich, dass Elvis sein Domizil in eine Privatvilla in der Goethestraße 14 verlegt hatte.
Hier möchte ich etwas richtig stellen: Viele Zeitungen haben berichtet, Elvis habe wegen Randalierens seiner Begleiter, sogenannter Leibwächter, das Hotel verlassen müssen. Das ist völliger Unsinn! Ich konnte dies von der Hoteldirektion selbst erfahren, als ich mich für die Übermittlung meines Briefes bedankte: Ibn Saud, damals einer der reichsten Männer der Welt, war für einen Kuraufenthalt nach Bad Nauheim gekommen und beanspruchte das gesamte Hotel für sich allein.
 
Am späteren Nachmittag begab ich mich auf den Weg zu Elvis' Villa. Dort legte sich meine Vorfreude allerdings, als ich die Menge der wartenden Fans sah. "Mensch, das wird `ne Weile dauern" begrüßten mich einige Bekannte aus der Jugendherberge. Es schien, als wäre ganz Europa hier versammelt, Holländer, Schweden, Engländer, ja sogar ein Australier befand sich unter den Wartenden.
Eine Tafel an der Tür gab die "Amtsstunden" des King of Rock'n Roll "19.00 bis 19.30" bekannt. Ein Großteil der Fans harrte bereits mehrere Stunden aus, um Elvis für einen Augenblick zu sehen oder, mit großem Glück, vielleicht doch auch ein Original-Autogramm zu erhaschen. Als Elvis erschien, begann ein fürchterliches Gedränge, und die Mädchen, die ihn berühren konnten, kreischten hysterisch auf. Es herrschte völliges Chaos. Durch die Panik-Stimmung wurde ich mehr oder weniger in Elvis' Nähe gedrängt. Ein hübsches blondes Mädchen, das Elvis persönlich kannte, half mir, ihn anzusprechen. Schließlich bekam ich mein erstes Original-Autogramm von seiner Hand und wurde für den nächsten Tag um  14 Uhr vor die Villa geladen. Gut gelaunt und mit dem Gefühl, meinen Wünschen einen Schritt näher gekommen zu sein, trat ich den Rückweg zur Herberge an.
Diese Nacht konnte ich einfach nicht schlafen. Ich musste über das Treffen nachdenken. So einfach, so freundlich hatte ich mir Elvis nicht vorgestellt. Endlich war es Zeit zum Frühstücken, und auch hier war Elvis das Gesprächsthema. Ich beschloss, mich in diesem Kurort einmal umzusehen. Es schien, als sei hier "Elvis-Stadt". In jeder Auslage hingen Fotos von Elvis, in fast jedem Geschäft konnte man welche kaufen. Dagegen sah ich nur sehr selten Bilder von Ibn Saud.
Der Vormittag verging rasch, und es wurde Zeit, in Richtung Goethestraße zu spazieren. Die Ehrenurkunde und die Flasche Wein trug ich seit dem Morgen bei mir. Zu meiner Überraschung warteten heute keine Menschen vor der Villa. Da Elvis noch schlief, wurde ich von der Sekretärin am Gartentor erwarte, die mir deutete, leise zu sein. Doch im selben Augenblick klopfte mir jemand von hinten auf die Schulter. Als ich mich umdrehte stand Elvis in dunkelblauem, mit Silberfäden durchzogenem Hemd, dunkelgrauer Hose und Barett vor mir. Die Augen waren von einer schwarzen Brille verdeckt.
Wir plauderten kurz, als auch schon die ersten Fans auftauchten. Ich überreichte Elvis die Rolle mit der Ehrenurkunde, die ein weiß-grünes Band zierte (die steirischen Landesfarben). Im ersten Augenblick konnte er nichts mit dem Geschenk anfangen, aber als ich die Rolle öffnete und ihm die Urkunde zeigte, war er nicht zu halten. Er rief "wonderful ... wonderful" und ernannte mich zum "best friend of Austria". Nun zeigte er auch den hinzukommenden Fotoreportern die Urkunde. Schließlich lud mich die Sekretärin in seinem Auftrag für den übernächsten Tag zur Nachmittagsjause in die Villa ein. Ich vergaß beinahe, ihm die Flasche Wein zu überreichen, was ich nun rasch nachholte, ehe er im Getümmel verschwand.
 
Es wurde eine lange Nacht mit vielen neugewonnenen Freunden. Dementsprechend war meine Verfassung am nächsten Morgen. Doch ich hatte noch viel zu tun. Ich fuhr in die Stadt und kaufte eine große Anzahl von Elvis-Fotos und -Postern sowie Platten, um für meinen Besuch gerüstet zu sein. Dann chauffierte mich ein Freund nach Friedberg, wo mir einige Fotos von der Kaserne gelangen, in der Elvis stationiert war. Morgen sollte meine Reise ihren Höhepunkt erreichen.
Ich traf um etwa 15.30 Uhr bei der Villa ein. Ich wurde hineingebeten  und höflich ersucht, Tonband und Fotoapparat an der Garderobe abzulegen. Elvis wünsche in der Villa die Privatsphäre zu wahren, und es sei eine Besonderheit, hier empfangen zu werden. Bis zu Elvis` Eintreffen erzählte mir Lisebeth, die Sekretärin über ihren Alltag: Bis zu 5 Postsäcke, Briefe, Karten aber auch Seiten von Schulheften und so manches andere kämen täglich hier an. Zugleich bewirtete sie mich reichlich mit Kaffee und Bäckereien.
Stolz berichtete sie vom heute bevorstehenden Besuch des ältesten Sohnes von Ibn Saud, der auch ein großer Elvis-Fan war. Während sie noch sprach, betraten zuerst ein rundlicher Mann und hinter ihm Elvis das Wohnzimmer. Elvis stellte mir den Mann als Lamar Fike vor. Plötzlich stupste mich Elvis aufs Sofa und lachte herzlich, als er mein verdutztes Gesicht sah. Wir balgten noch scherzhaft, bevor sich Elvis zu mir setzte und mir eine Unzahl von Fragen stellte. Was die Lieblingsplatte der österreichischen Fans sei, wie es bei mir daheim aussehe, über unsere Clubarbeit und wie Salzburg aussehe. Zugleich wies er mich stolz daraufhin, dass seine Grandma Nina selbst all die Leckereien die auf dem Tisch standen, gebacken habe. Gelegentlich musste ich Lisbeth um Übersetzung bitten.
Wenig später kamen einige Freunde aus der Kaserne, und jetzt wurde es richtig gemütlich. Einer setzte sich ans Klavier, Elvis nahm seine Gitarre, und nach ein paar langsamen Takten wechselten sie zu schnellem, hartem Rock'n Roll. Leise wurde die Wohnzimmertüre geöffnet und Grandma lächelte herein. Leider verging die Zeit nur allzu schnell. Nachdem alle anderen gegangen waren, drängte Lisbeth auch mich zum Aufbruch. Elvis gab mir die Hand, klopfte mir fest auf die Schulter und bedankte sich nochmals für die schöne Urkunde. Rasch unterschrieb er die mitgebrachten Fotos, Hefte und Schallplattenhüllen und erklärte mir, dass sich aus Sicherheitsgründen während des Besuchs von Ibn Sauds Sohn kein Fremder in der Villa aufhalten dürfe. Ich dachte noch lange an diese Stunden mit Elvis.
 
Vor meiner Abreise ging ich nocheinmal zur Villa. Ich nahm einige Fotos von Graz mit, besorgte für Lisbeth Blumen und fand mich abends zur Autogrammstunde ein. Ich überreichte Lisbeth den Strauß, gab Elvis die Bilder, drückte ihm die Hand, aber es fielen mir keine Abschiedsworte ein. Elvis schenkte mir als Souvenir ein Gitarrenblättchen, rasch ein Handkuss für Lisbeth und - auf Wiedersehen.....
 
Während ich hier schreibe fallen mir ständig Details rund um meinen Besuch bei Elvis ein. Zum Beispiel die von einer Jugendzeitung groß herausgebrachte Geschichte von der "Elvis-Entführung": An einem heißen Tag, als um die Mittagszeit die Straßen fast leer waren, wurde Elvis vor seiner Villa von zwei Mädchen in ein Auto gezerrt. Einer der ständig auf der Lauer liegender Reporter hielt die Szene im Bild fest, und schon war die Story von der Entführung des Rock-Königs geboren. Tatsächlich handelte es sich darum, dass Elvis sich von einem der beiden Mädchen dazu überreden hat lassen, bei einer Wette mitzumachen und ihre Geburtstagstorte anzuschneiden. Eine halbe Stunde nach der spektakulären Entführung saß Elvis bereits wieder gemütlich in seiner Villa.
Dann erinnere ich mich noch an eine 40 bis 50-jährige Frau, der ich immer wieder in der Umgebung der Villa begegnete und die ich des öfteren beobachtete, wie sie Geschenke für Elvis abgab. Ich sprach sie an, doch sie erklärte mir nur, dass sie mit Elvis ein Geheimnis teile, worüber sie geschworen habe zu schweigen.
 
Von den Mädchen, die ich damals kennenlernte, blieb mir besonders Astrid im Gedächtnis. Vielleicht auch deshalb, weil sie mir noch nach Österreich geschrieben hat. Sie war ein Mädchen der näheren Umgebung von Elvis, und dieser soll sehr eifersüchtig gewesen sein, als er uns beim Bruderschaftskuss beobachtete.
Ich schließe meinem kleinen Bericht einige Briefe von Elvis-Fans an. Ich habe ein paar Burschen verscheucht, die sich an Elvis` Cadillac  zu schaffen gemacht hatten. Bei der Flucht verloren sie ungeöffnete Briefe von amerikanischen Mädchen an Elvis. Ich wollte sie dem Empfänger zurückgeben, aber er schenkt mir die Briefe als Andenken. Ich hoffe, die Briefscheiberinnen werden mir verzeihen, dass ihre Briefe nie von ihrem Idol gelesen worden sind, sondern stattdessen in die Sammlung eines österreichischen Fans eingingen.
 
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