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Zusammenbau und Tuning Baja Champ 1/10

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Im Sommer 2001 zischte mir, ein uns allen bekanntes MVC Mitglied, so ganz leise und unauffällig und nebsther bei einem Bierchen zu „He, ich hab mir jetzt so ein ferngesteuertes Auto gekauft – so ein richtiges“ .1-2 Wochen später hatte ich meinen Baja mitsamt Fernsteuerung und allem drum und dran per Post erhalten. Weil, so ganz alleine seine Kindheitsträume realisieren kann ja auch nicht das Wahre sein.

Bestellt habe ich mir den Baja Champ bei einem Online Händler aufgrund der vollmundigen Tamiya Werbung eines „Hochleistungs“ Offroaders.  Und Hochleistung sollte es schon sein.Mindestens.

Außer mit ein paar fix und fertigen Nikko Jeeps aus dem Spielzeugladen, hatte ich keinerlei Erfahrung mit RC Autos ,schon gar nicht mit Baukästen.

Ich suchte mir einen Freitagabend meines Vertrauens, die Biersorte meiner Wahl und verbannte Frau, Kind und Katzen in die jeweiligen Schlafzimmer um mich im Wohnzimmer am Esstisch dem Öffnen der Schachtel hinzugeben.

Das war der Zeitpunkt für die erste Zigarette...ich hatte mir sehr wohl einen Bausatz erwartet aber so dermassen viele Teile nicht wirklich (Bild 1).

Aber, mit einer wirklich guten Anleitung und einem bierverstärkten Hausverstand ging der Zusammenbau eigentlich recht zügig voran. Die größten Troubles hatte ich mit dem Anbringen der Reifen an den Felgen und dem Einfädeln des Antennenkabel ins Röhrchen.

Nach knapp 6-7 Stunden Marathonbauens (allerdings mit großzügig angelegten Bier-, Pinkel- und Nikotinpausen) stand dann mal das fahrfertige Chassis vor mir (Bild 2).

Freudig erregt schloß ich einen Akku an und (aufgrund eines verschobenen mechanischen Fahrtregler – der mein spezieller Freund werden sollte) erlebte die beworbene Hochleistung in Form eines mächtigen Hüpfers vom Tisch. Der abgesehen von einem recht mächtigen Schrecken auch meiner vollen Bierdose und dem Aschenbecher sowie einem Haufen abgelegtem Kleinkram zum Verhängnis wurde .

Nach einer kleinen mit katzennervenberuhigen und aufwischen erfüllten Pause, kramte ich das Auto hinter dem Fernsehregal hervor und war mir zum ersten mal bewußt  „Das is nix für drinnen“.

 Frei nach Schiller (so irgendwie in Richtung  „Los Gesellen gebt Gas, bis zum Morgen soll es fertig werden“) hab ich mich dann auch noch sofort ans Lackieren gemacht und habe mit Pinsel, und vom Fantasyfiguren bemalen vorhandenen Lexanfarben, die Karosserie angepinselt (Bild 3).

Das ging eigentlich auch recht gut von der Hand und auch das Anbringen der Sticker erwies sich als nicht allzu hochgeistige Tätigkeit die sich auch mit fortgeschrittenem Hefelmalz-Gemisch, gut auf die Reihe kriegen ließ.

Die erste Testfahrt fand dann in den Morgenstunden des Samstags auf der Straße vor der Haustür statt. Ich war absolut beeindruckt von der Leistung dieses kleinen Gerätes und fürchterlich stolz da „selbstgebaut“

Zufrieden ins Bett getorkelt und auf die erste richtige Ausfahrt gefreut.....

Diese fand kurz später im Gelände eines nahegelegenen Parks (Bild 4) statt und brachte die ersten Kinderkrankheiten des Baja /TL01B Chassis zu Tage.

Problemkind Nr.1 war der mechanische Fahrtregler, der partout immer hängenblieb, auch nach viel schmieren und fluchen. Dieses Phänomen wechselte sich in aller Freude mit der Tatsache ab, daß er manchmal einfach keinen Kontakt bekam und stehenblieb.

Problemkind Nr. 2 war die rechts hinten angebrachte Antennenhalterung, die sich auch mit aller Gewalt nicht wirklich festschrauben lassen wollte und jedes mal locker wurde und von der Chassis fiel. Einmal fiel die Antenne genau in die Hinterachse, wurde aufgewickelt, das Röhrchen verkeilte sich und das Antennenkabel wurde aus dem Empfänger gerissen.

Nachdem mich der mechanische Fahrtregler so viel Nerven gekostet hatte und ich mich inzwischen im Internet schlaugemacht habe, entschloß ich mich einen elektronischen zu nehmen und kaufte diesen bei Conrad um ca 600,- (vor, brems, rück) mitsamt ein paar Billig-Akkus von 1800 mAh bis 2300mAh.

Allerdings wurde ich mit diesem auch nicht glücklich, da die Bremse eine absolut unbrauchbare Fahrleistung mit viel zu viel Verzögerung bewirkte. Dreimal kurz geflucht, und ab zu einem kleinen Modellbauladen der Firma Hagen, die mir auch schon sehr rasch meine Wagen zugeschickt hatte – dort eine kurze, informative Beratung und mit einem LRP Runner Fahrtregler, einem mechanischen von Tamyia (sicher is sicher) und einem grauen Antennenröhrchen nach Hause getrabt.

Keine Frage der LRP Runner war um Welten besser zu handeln und funktioniert vom Setup bis zur Funktionalität einwandfrei. Die Fahrtzeiten der Akkus erhöhten sich definitiv und merklich. Das dosieren und schlussendlich das putzen (oder eben nicht) überzeugte.

Was mir auffiel war, das bei dem Ersatz-mechanischen-Regler eine Plexiglasabdeckung/Schmutzschutz dabei war der im Bausatz z.B. fehlte.

Die grauen Antennenröhrchen kamen auch zum Einsatz, brachen aber immer wieder und wurden schlußendlich durch original Tamiya Röhrchen (bunter but better) ersetzt.

Die Antennenhalterung drehte ich kurzerhand um und bohrte ein extra Loch in die Karosserie damit die Antenne gut verankert war – das sollte ab jetzt halten.

Für Straßenrennen wurde noch ein Satz Slicks gekauft und die ersten privaten Fun-Only-Races wurden abgehalten.

Nach einiger Zeit kamen noch Kugellager dazu, mehr Geschwindigkeit und längeres Akkuleben machten sich bemerkbar.

Weiters verpaßte ich dem Baja noch einen Satz Öldruckdämpfer um das aufschlagen des Chassis Bodens zu verhindern.

Schlußendlich fand sich noch ein 17X4 Tuningmotor im Baja wieder der die endgültige Offroadrakete aus dem Wagen machte, ein LRP V10 spec 2 mit 28900 Umdrehungen.

Dieser erforderte einen neuen Fahrtregler,  ich wählte auf anraten des uns allseits bekannten MVC Mitglieds den LRP V1 Reverse.

Probleme die beim Motoreinbau auftraten waren natürlich auch vorhanden, aber sonst wäre die ganze Sache ja ohne jeglichen Wert in Sachen Beschäftigungstherapie.

Gleich von Anfang an verweigerte der Motor seinen Dienst, heftiges gasgeben bewirkte eine gleichgültige, charmante Nullreaktion.

Ich verfluchte die Post und deren Umgang mit Paketen und testete mögliche Fehler an ....schlußendlich stellte sich heraus ,dass die auf dem Motor angebrachten Federn an einer Polseite keinerlei Druck ausübten und bog diese sanft mit der Zange nach...Problem gelöst – einem nächtlichen (Freitag zur Abwechslung) Testlauf stand nichts im Weg (hatte ja aus dem Tischfehler gelernt und mußte das Auto diesmal nur unter einen realen Auto hervorziehen in das ich im ersten Schreck ob der Geschwindigkeit gedonnert bin.).

Am nächsten Tage wurde einem unehrenwerten (ebengradedeswegen) nicht MVC Mitglied der Baja Champ mitsamt Fernsteuerung in die Hand gedrückt um seinem RC-Wagen-Anschaffungszweifeln endgültig den Garaus zu machen.

Das ganze resultierte in einem heftig angefahrenen Kanaldeckel, der durch einen unglücklichen Winkel die "Zunge" an der das minus Kabel angelötet war ins Technik-Nirvana beförderte bzw. schlicht und simpel abbrach.

Gott sei Dank gibt es an den Motoren eine 2te Möglichkeit dieses Kabel anzulöten und mit diesem letzten Eingriff war sowohl das Kabel von der Bodenseite des Wagens an die obere Seite verbannt wie auch ein fahrtüchtiger Zustand wiederhergestellt.

 

Folgende kleine und große Probleme habe ich mit dem Baja erlebt:

  *) mechanischer Fahrtregler klemmt fest und geht z.B. nicht vom Gas

  *) mechanischer Fahrtregler kriegt keine Kontakt und steht genauso

  *) mechanischer Fahrtregler bricht

  *) die Spur ist ohne Spurstangen sehr windschief

  *) Antennenhalterung löst sich zigmal und kostet mich einmal eine gesamte Empfängereinheit

  *) die Geländenippel an den Reifen reiben sich erbarmungslos ab

  *) beim Einbau eines elektronischen Fahrtenreglers bietet der Baja keine Chance einen gewissen Abstand zum Empfänger zu halten

  *) der Zugriff auf das Getriebe (beim nachträglichen Einbau von Kugellagern oder zum säubern) erweist sich als sehr mühsam, nach Möglichkeit sollte man die Lager beim Zusammenbau einbauen

  *) Sobald der mechanische Regler entfernt ist klafft im Chassis ein wunderschönes Loch ,da wo mal der Widerstand war – keinerlei Abdeckung vorhanden

  *) Vorderradhalterung bei Unfall gebrochen

  *) hat mit dem Wagen nichts zu tun aber defekter LRP Motor

  *) spinnende Elektronik bei Fahrt durch Spritzwasser (Minilacke) , die Abdichtung des Chassis ist gleich Null

  *) neue Karosserie nach obigem Unfall

  *) Ersatzröhren für Antennenkabel bei Überschlag gebrochen (keine Orig. Teile)

 

Allerdings lernt man auch aus diesen ganzen Dingen und ich bin mit dem Baja inzwischen recht gut vertraut.

Aufgefallen ist grundlegend, daß der Dirt Thrasher in Summe gesehen, das intelligentere und pflegeleichtere Gerät ist und eigentlich den gleichen Speed usw. bei leichter Wartung und Ausstattung bietet.

Aber jetzt wo der Baja sozusagen wirklich mit mir durch Dick und Dünn gegangen ist und eigentlich keine argen Probleme mehr macht ist es ein absolut geniales Gerät .

Schätzomative Messungen ergeben eine Geschwindigkeit von ca. 40-50kmh bei einer Fahrdauer von ca. 10-12 Minuten mit einem Billig-2300er Akku.

Nächste Investition : Sanyo Akkus

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