Die Lehre

   

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

Mit Hilfe einiger Zitate aus den Lehrgesprächen Don Juans ( Yaqui-Zauberer) mit seinem Schüler Carlos Castaneda habe ich die Grundprinzipien des "Weges der Tolteken" als spirituelle Lehre zusammengestellt:


Don Juan sagt zu Carlos Castaneda:

  • Du nimmst dich zu ernst. Du bist in deinen Augen zu verdammt wichtig. Das muss sich ändern. Du bist so gottverflucht wichtig, dass du glaubst, das Recht zu haben, an allem Anstoß zu nehmen. Du  bist so verdammt wichtig, dass du es dir leisten kannst, abzuhauen , wenn nicht alles so läuft, wie du willst.
  • Du beklagst dich, du hast dich dein Leben lang beklagt, weil du nicht die Verantwortung für deine Entscheidungen übernimmst.
    Es kommt nicht auf die Art der Entscheidung an, nichts ist ernster oder weniger ernst als das übrige. In einer Welt , wo der Tod der Jäger ist, gibt es keine kleinen oder großen Entscheidungen.
  • Wir haben nur zwei Alternativen; entweder halten wir alles für gesichert und real, oder wir tun es nicht. Wenn wir das erstere tun, dann enden wir in tödlicher Langeweile an uns selbst und der Welt. Wenn wir das letztere tun und unsere persönliche Geschichte auslöschen, dann schaffen wir einen Nebel um uns her, einen sehr erregenden und geheimnisvollen Zustand, bei dem niemand weiß, wo der Hase hervorspringen wird.
  • Es gibt keine Krankheiten, es gibt nur ein  Sich-gehenlassen.
  • Was du tun musst, wenn du ungeduldig bist, ist dies: Wende dich nach links und frage deinen Tod um Rat. Ungeheuer viel Belangloses fällt von dir ab, wenn dir dein Tod ein Zeichen gibt, wenn du einen Blick auf ihn werfen kannst, oder, wenn du einfach das Gefühl hast,  dass dein Begleiter da ist und dich beobachtet.
  • Unerreichbar sein bedeutet, dass man die Welt um einen her nur wohldosiert berührt. Man isst nicht fünf Wachteln, man isst nur eine. Man zerstört nicht die Pflanzen, um eine Barbecuegrube zu machen. Man setzt sich nicht der Kraft des Windes aus, wenn es nicht unumgänglich ist. Man benutzt und presst Menschen nicht aus, bis sie zu einem nichts schrumpfen, besonders nicht Menschen, die man liebt.
  • Um ein Jäger zu sein, musst du die Routine deines Lebens unterbrechen. Du hast die Gewohnheiten der Tiere in der Wüste beobachtet. Sie fressen und trinken an bestimmten Plätzen, sie bauen an bestimmten Plätzen ihr Nest, sie hinterlassen auf bestimmte Art ihre Spuren. Tatsächlich kann ein guter Jäger alles, was sie tun vorhersehen oder rekonstruieren.
    wie ich dir schon sagte, verhältst du dich meiner Meinung nach wie deine Beute. Wir alle verhalten uns wie die Beute, der wir nachstellen. Das macht uns natürlich auch zur Beute für jemand oder etwas anderes. Nun muss ein Jäger, der dies weiß, sich bemühen, nicht mehr Beute zu sein.
  • Mach dich für die Kraft erreichbar; befass dich mit deinen Träumen. Du nennst sie Träume, weil du keine Kraft besitzt. Ein Krieger, der Kraft sucht, nennt sie nicht Träume, er nennt sie Wirklichkeit. Das TRÄUMEN ist für einen Krieger wirklich, denn er kann darin gezielt handeln, er kann das eine wählen und das andere verwerfen, er kann aus einer Vielzahl von dingen diejenigen auswählen, die zu Kraft führen, er kann sie manipulieren und benutzen, während er in einem normalen Traum nicht gezielt handeln kann.
  • TUN ist das, was den Stein zu einem Stein und den Busch zu einem Busch macht. TUN ist das, was dich zu dir selbst und mich zu mir selbst macht.
    Nimm diesen Stein zum Beispiel. Ihn anschauen ist TUN. Ihn sehen ist NICHT-TUN. Dieser Stein ist ein Stein durch all das, was du in Bezug auf ihn zu tun weißt. Die Welt ist die Welt, weil du weißt, welches TUN erforderlich ist, sie dazu zu machen. Würdest du sie nicht durch TUN zu dem machen, was sie ist, dann wäre die Welt anders.
  • Ich will dir sagen, worüber wir mit uns sprechen. Wir sprechen über unsere Welt. Tatsächlich halten wir unsere Welt mit unserem inneren Gespräch aufrecht. Die Welt ist so und so, bloß weil wir uns sagen, dass sie so und so ist. Wann immer wir aufhören, mit uns zu sprechen, ist die Welt stets so, wie sie sein sollte."

die Zitate sind entnommen aus "Reise nach IXTLAN", Carlos Castaneda, Fischer Verlag (ein gutes Einstiegsbuch!)