Re: Ein Beispiel für Open Source-Trittbrettfahrer

From: Philipp Gühring (p.guehring@futureware.at)
Date: Die Jan 29 2002 - 20:10:54 CET


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Hi!

> Damit der Vorwurf nicht so im Raum stehen bleibt, hier eines von mehreren
> Beispielen, wo zuerst was unter Open Source entwickelt wurde und später mit

Wenn wir schon beim wo sind ... wo wurde das Ding denn entwickelt?
Bei Sourceforge, oder bei Miro?

Wenn das ganze bei Sourceforge lag (müßte dann ja eigentlich immer noch dort
liegen), dann wärs eine interessante Situation.

> der nächsten Release als Copyrightprodukt um $ 399,-- zu haben ist.

Willst du mir jetzt erzählen, daß dir $399,- zu teuer sind für eine gute
Software? (Daß sie gut sein muß leite ich jetzt mal von deinem starken
Interesse daran ab)

Hast du eigentlich kontrolliert, ob der Sourcecode wirklich unter der GPL
stand?
Ist in der damaligen Mambo Distribution die GPL im Volltext enthalten?
Wenn das ganze auf dem Programmindex falsch mit GPL angegeben wurde, dann
hilft das nicht viel.

> So dieses Beispiel ist leider kein Einzelfall und rollt die Diskussion von
> GPL, GNU völlig neu auf.

Sorry, aber da fehlt mir der Kausalitätszusammenhang.

> Da frag ich mich dann, darf man das überhaupt, zuerst was unter GPL
> stellen, von den Usern gratis Testen lassen und dann später als
> Copyrightversion weiterverkaufen?

Wies die anderen schon gesagt haben, hängts von den Contributions ab. Die
Autoren einer Software haben durch das Copyright das Recht, die Lizenz zu
bestimmen. Je weniger Autoren, desto einfacher, die Lizenzänderung
erfolgreich durchzubringen.

Wenn du selber damals Patches zum MamboServer geliefert hättest, die in das
Produkt eingeflossen wären, dann könnten die die neueren Versionen jetzt
nicht mehr ohne deinem Einverständnis unter eine anderen Lizenzbedingungen
hergeben.

Selber faul sein, und dann über andere schimpfen ...

> Mir ist sonnenklar das ein Entwickler von etwas Leben muß, aber um mal
> unseren Franz anzusprechen, ist sowas politisch korrekt und im Sinne der
> Erfinder?

Sag mal sind dir die

> Na da bin ich mal gespannt auf die Reaktion hier?

Steht mit dem Flammenwerfer rum, flamet durch die Gegend, und versucht dann
noch mit rethorischen Tricks weiter anzustacheln ... so gefällt mir das. ;-)

> Weil auf den Punkt gebracht bedeutet, wenn diese Beispiel Schule macht, daß
> jede Diskussion von Open Source ad absurdum führt, wenn eh jeder wieder
> später alles unter Copyright stellt.

Copyright war auch schon vorher drauf, aber das haben die anderen eh schon
genügend behandelt.
Andererseits spricht auch nichts dagegen, Software die unter der GPL steht,
zu verkaufen. Macht SuSe, macht Mandrake, und macht sogar Lehmann mit Debian.

Daß die Entwickler im Allgemeinen von irgendwas leben müssen, da geb ich dir
recht.

Grundsätzlichermaßen sollte man jetzt aber die Diskussion um die politische
Korrektheit und die gesetzlichen Grundlagen und Fakten nicht vermischen.

Und die politische Korrektheit einer Tat ist meiner Meinung nach eine sehr
subjektive, oder hat schon mal jemand objektive Maßstäbe definiert?

> Das erklär mal einer!

Wieso fragst du uns? Auf der Homepage von Miro steht doch eindeutig, daß wenn
man eine Frage hat, die im FAQ nicht beantwortet wird, daß man Miro
kontaktieren soll. RTFM!

Also dann setz mal eine freundliche Email an Miro auf, und frag folgende
Dinge:

Steht der Mambo Server derzeit immer noch unter der GPL?
Wenn ja:
Dann hätte ich gerne bitte die Sourcecodes in ihrer "preferred Form" zu
Medienpreisen.

Wenn nein:
Welches war die letzte Version, die unter der GPL zur Verfügung stand?
Warum wurde die Lizenz geändert?
Waren alle beteiligten Entwickler mit der Lizenzänderung einverstanden?

Sollte die letzte Frage nicht hinreichend beantwortet und belegt werden
können, dann schick bitte alle Fakten an die FSF weiter.

Schöne Grüße,
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~ Philipp Gühring p.guehring@futureware.at
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