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So, nun mal weg von "aus der Sicht des Hundes" und ich werde mal etwas über meine "Hundelaufbahn" und wie ich schlussendlich zu Janice kam, berichten. Ich mag fast alle Tiere, aber Hunde haben nie zu meinen absoluten Favoriten gezählt. Das waren immer die Pferde und die Katzen. Wie ich dann dazu komme, dass ich einen Hund habe? Noch dazu einen Border Collie? Nun, das ist eine längere Geschichte.

Freudenau

Ich habe, als ich ein Teenager war, bei einem Trainer von der Galopprennbahn Freudenau mitgeholfen und von der Pieke an gelernt wie man mit Pferden umgeht, mit ihnen arbeitet usw. Die Arbeit MIT den Tieren hat mir unendlich viel Spaß gemacht. Es war mit sehr viel Anstrengung verbunden, auch mit Tränen und Enttäuschungen, aber ich konnte unendlich viel lernen, auch damals hat es mich schon eher zu den "schwierigeren Kandidaten" unter den Pferden hingezogen.

Ich schien ein wenig ein Händchen dafür zu haben und es war ein umso schöneres Erlebnis wenn ein Pferd mir vertraute, obwohl es den Menschen nicht sehr zugetan war. Juli 1993 hatte ich dann einen schweren Unfall samt Pferd und bin seitdem querschnittsgelähmt, also auf einen Rollstuhl angewiesen. Mein Herz gehört nach wie vor den Pferden, ich bin noch immer gerne bei diesen wunderbaren Wesen und genieße die Zeit mit ihnen, allerdings kann ich aufgrund des Rollstuhls nicht mehr wirklich mit ihnen arbeiten, sie ausbilden usw.

Wie ich "auf den Hund" kam

Einige Jahre später kam ich dann "auf den Hund" (obwohl ich vorher auch schon mal einen Sitterhund hatte). Ich war zu Besuch im Wiener Tierschutzhaus und traf dort auf "Jacky" einen Staffordshire Terrier und es war Liebe auf den ersten Blick. Ich wollte eine Betreuungspatenschaft für ihn übernehmen, doch wie konnte es anders sein? Genau, mein untrügliches Gespür hat mich zu einem "Problemkandidaten" geführt.

Jacky war unberechenbar sobald er aus dem Zwinger war und hatte schon zweimal schwerst gebissen. Da die ansässigen Hundetrainer es nicht verantworten konnten, übernahm ich schlussendlich eine Patenschaft für einen anderen Hund.

Brutus
Bio
Ein wunderschöner deutscher Schäferhund namens "Bio". Eine wirkliche Bindung konnte ich aufgrund seiner Angst und seinem Misstrauen nie aufbauen, leider. Auch er war ein "schwieriger Fall", allerdings völlig anders als Jacky. Anfangs hatte er solche Angst vor Menschen das er nur Nachts aß wenn niemand da war, er nahm keine Leckerlis an, ließ sich nicht angreifen und hatte generell Panik vor allem. Es war sehr schwierig mit ihm etwas zu erreichen, da er sich durch nichts locken ließ. Bio war generell ein Hund den man sanft zu seinem Glück "zwingen" musste, sah er dann das nichts schlimmes passiert, wurde seine Angst weniger. Mit der Zeit taute Bio auf und am Schluss nahm er dann sogar schon mit sehr viel Zureden etwas Streichwurst an.

Bio hat durch das Wuff Forum einen Platz gefunden und lebt heute bei Karar's Vater. Er ist dort richtig aufgeblüht und die zwei haben eine richtige Männergemeinschaft gebildet.

Zu der Zeit als ich mit Bio spazieren ging sah ich "ihn". Einen wunderschönen braunen Dobermann. Ich hatte mich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Dann wurde er vermittelt und dahin schwand die Hoffnung das ich ihn als Patenhund übernehmen könnte. Tja... bis er zwei Wochen später wieder da saß. Er hatte in dieser Zeit vier mal gebissen. Und wieder hatte ich mich mit untrüglichen Spürsinn in einen "gefährlichen" Hund verliebt. Allerdings mit dem Unterschied das ich diesmal die Patenschaft übernehmen durfte! Ich hatte nie ein Problem mit Diabolo, obwohl sich herausstellte das er auch bereits bei seinem Vorbesitzer gebissen hatte (schwer). Anfangs baute ich Bindung zu ihm auf, dann lud ich Leute ein ihn zu besuchen, ich bestätigte jedes positive Verhalten das er zeigte, klickerte mit ihm, manchmal ein wenig Agility. Und ich gab ihm Zeit. Mit der Zeit stellte sich heraus das Diabolo angst-aggressiv war, das heißt er ging rein aus Unsicherheit "nach vorne" und das gepaart mit einem riesigen Beschützerinstinkt. Anfangs konnte niemand bei uns vorbeigehen, auch während wir im Auslauf waren hing Diabolo die meiste Zeit am Gitter, wild kläffend.

Nach einem Jahr des Trainings (ich war ein- bis zweimal die Woche bei ihm), war Diabolo fast wieder ein "normaler" Hund. Er ging ganz brav neben mir auf der Straße her und - obwohl anfangs unverträglich - reagierte er auch nicht mehr als ein freilaufender Hund einfach zu uns herkam. Auch fremde Leute konnten mit uns in den Auslauf gehen, ohne das eine Gefahr bestand. Diabolo konnte schlussendlich vermittelt werden und lebt nun glücklich bei seiner Familie.
Diabolo

Elvis

Von Bio, Diabolo und von all den anderen Hunden die ich kennen lernte im TSH, habe ich großteils meiner Hundeerfahrung. Am besten lernt man noch immer von den Hunden selbst, ihren unterschiedlichen Problemen usw. Ich lernte ihre Körpersprache, ihre Signale, ihr Verhalten und so vieles mehr! Fachwissen eignete ich mir nebenbei an. Obwohl die Arbeit mit den Pferden etwas komplett konträres war, konnte ich doch Parallelen ziehen. Und vor allen Dingen: die Arbeit mit den Tier bleibt dieselbe! So kam ich also "auf den Hund". Wie ich auf den Border Collie kam? Nun, ich wollte einen Hund den ich geistig fördern kann, ein Hund der gerne lernt. Jahrelang schon war der Border Collie eine meiner Lieblingshunderassen. Als ich dann mehrmals diese tollen Hunde live erleben durfte, war es endgültig um mich geschehen.

Ein Border Collie bei einer Rollstuhlfahrerin? Geht denn das?

Ja, es funktioniert! Ich kann nicht sagen das ein Border Collie sich sooo sehr von anderen Hunden unterscheidet. Im Gegenteil! Auch ein Border Collie ist "nur" ein Hund. Es ist ein Ammenmärchen das man mit diesen Hunden mindestens drei bis vier Stunden am Tag unterwegs sein muss. Tut man das zieht man sich einen Adrenalinjunkie heran, der niemals genug bekommen kann. Ich laste Janice aus, wie jeden anderen Hund auch. Morgens und spätabends gehen wir effektiv nur zum lösen raus, Mittags und Abends eine kleine Runde von ca. fünfzehn bis dreißig Minuten und am Nachmittag eine "große" Runde die ca. eine Stunde dauert. Das reicht ihr vollkommen. Denn wichtiger als jede körperliche Auslastung ist die geistige. Und da hat Janice alle Hände... errr.... Pfoten voll zu tun mit mir. Doch mehr dazu soll euch Janice selbst erzählen. ;-)