Adam Green’s
als "Anti-Folk" bezeichnete Musik
ist auf alle Fälle gewöhnungsbedürftig.
Butterweich kriechen seine Melodien und seine
Stimme in die Hörgänge. Einmal im
Gehirn angelangt, verursachen seine teils
verstörenden, teils fast perversen Texte
ein seltsames Aufstossen. Es mag ja beim ersten
Mal noch ganz lustig sein, wenn er Carolina
mit Vagina reimt, beziehungsweise besingt,
wie ihr rote Klümpchen aus der Scheide
kommen („Red bricks drop from her vagina“).
Bei oftmaligem Hören beginnen viele seiner
nur allzugut verstehbaren Textzeilen zu nerven.
Überhaupt bedient sich der 22 jährige
New Yorker recht ungeniert am grossen Ideenpool
der jüngeren Musikgeschichte. Entsprechend
vertraut klingen dann auch seine Lieder. Deutlich
zu hören etwa beim Song „Crackhouse
Blues“. Unbestritten umnebelt zwar ein
gewisser Charme seine Musik, befreit man sie
aber von diesem Nebel, offenbart sich ein
Album, dass außer einigen Gags wenig
Eigenständiges zu bieten hat. Das Interesse
an „Gemstones“ wird daher wohl
kaum lange bestehen bleiben.
Ewald
(Jänner 2005) |

Discographie
Adam Green
(2002)
Garfield (2002)
Friends Of Mine (2003)
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