Der
Mittelpunkt der Band ist zweifelsohne der kanadische
Sänger Fish. Seine Stimme ist der
tragende Teil dieses wunderschönen Albums,
das nur aus Balladen besteht. Sanfte Klänge
und zarter Gesang, die sich in die Gehörgänge
fressen und im Kopf wie Schokolade zergehen. Es
wäre überflüssig einzelne Nummern
herauszuheben, da sich das Album als ein Ganzes
präsentiert und zwischen den Songs die Übergänge
fließend sind. Die meisten Kritiker dieser
Zeit machten Marillion den Vorwurf, nur im Fahrwasser
von Genesis und Pink Floyd zu schwimmen, die ihre
ersten Alben Jahre vorher veröffentlichten
und den `Art-Rock´ populär machten. Das
mag sein, jedoch ist Marillion mit Sicherheit leichter
verträglich als die alten Genesis, denen noch
Peter Gabriel als Sänger und Phil
Collins als Drummer angehörten oder aber
auch Pink Floyd. "Clutching At Straws"
ist gefühlvoll und harmonisch, einfach ein
wunderschönes Stück Musikgeschichte. Erwähnenswert
in diesem Zusammenhang ist auch das Album "Misplaced
Childhood" mit dem damaligen Hit `Kayleigh´,
das etwas früher, nämlich 1985 erschienen
ist und das erste Soloalbum von Fish aus
dem Jahr 1990 mit dem Titel "Vigil In A Wilderness
Of Mirrors", die beide ebenfalls zeitweise
dieses Level erreichen.
Es ist durchaus legitim diese Musik als kitschig
zu bezeichnen, aber wenn Ihr einmal einen Abend
bei Kerzenschein mit Eurer/m Freund/in verbringen
wollt, an dem Gefühle und Worte mit der Musik
in Einklang zu bringen sind, dann legt "Clutching
At Straws" von Marillion auf, eines der schönsten
Alben, die Rockmusik zu bieten hat.
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