Der
in den USA lebende Wim Wenders hat kürzlich
zur politischen Situation in den Staaten gemeint,
er müsse entweder das Land sofort verlassen,
oder mit seiner Meinung an die Öffentlichkeit
gehen (Er tat bekanntlich letzteres mit seinem Film
"Land Of Plenty"). So ähnlich dürfte
es auch Fat Mike ergangen sein, als er
das Projekt „Rock Against Bush“ gemeinsam
mit www.punkvoter.com
startete. Dies vor allem, da Fat Mike mit
seinen NOFX nicht gerade wegen politischer Statements
aufgefallen ist. Die beiden randvoll gefüllten
Compilations sollen einerseits das oben genannte
Webportal finanzieren und andererseits die Abwahl
von Georg W. Bush bewirken. Die Liste der Bands
auf den beiden CD’s umfasst mehr oder weniger
die gesamte amerikanische Punk Rock Szene. Neben
eher kleineren Bands wie NONE MORE BLACK, FRISK
oder EPOXIES kommen auch Größen wie JELLO
BIAFRA / D.O.A, SOCIAL DISTORTION, ANTI-FLAG, BAD
RELIGION, MINISTRY, FOO FIGHTERS oder SICK OF IT
ALL vor. Viele der Songs sind entweder bisher unveröffentlicht
oder nur sehr schwer zu bekommen. Zu bieten haben
die insgesamt 54, jeweils von unterschiedlichen
Bands eingespielten Tracks jedenfalls eine Menge.
Zusätzlich ist jede der Compilations mit einer
DVD versehen, gefüllt mit Musikvideos und politischen
Statements.
Damit zurück zur Politik. Bei all der Euphorie
und bei all dem Engagement übersieht man leicht,
dass die Abwahl von Bush und die Wahl von
Kerry zwar vielleicht die Stimmung ändert,
aber noch keine Probleme löst. In der Aussen-
und Rüstungspolitik herrscht seit Jahrzehnten,
unabhängig von der jeweiligen politischen Farbe
im Weißen Haus, eine gewisse Kontinuität.
Wer glaubt, dass die Demokraten mit dieser Kontinuität
brechen werden, ist wahrscheinlich im Irrtum. Ein
prinzipielles Umdenken in Amerika ist erforderlich.
Dieses Umdenken ist aber nicht zu erkennen. Weder
bei Kerry, noch bei Michael Moore.
Damit wird der Wahnsinn wohl so oder so weitergehen. |