Es
macht einfach unheimlichen Spass, sich diese Scheibe
anzuhören. Eine Stärke dieses Albums ist
sicher seine Geradlinigkeit und Einfachheit. Es
erinnert an die AC/DC-Longplayer zu Zeiten des ersten
bereits verstorbenen Sängers Bon Scott.
Leicht blueslastige Rocksongs mit einem sehr erdigen
druckvollen Sound, die immer in der Lage sind, eine
coole Stimmung zu erzeugen. Weder vorher noch nachher
ist es The Cult gelungen, einen derartig lockeren
ungezwungenen Eindruck zu hinterlassen, auch nicht
auf ihrem ziemlich guten im Jahre 1989 erschienenen
Werk Sonic Temple, welches wahrscheinlich das populärste
der Band ist. Der Stil von Electric hebt sich allerdings
deutlich ab vom restlichen Schaffen der Band. Sehr
stark dazu beigetragen hat auch ihr damaliger Produzent
Rick Rubin, der ja auch schon mit anderen
Gruppen tolle und unverwechselbare Alben gemacht
hat (z.B. Slayer: 'Reign In Blood' + 'South Of Heaven',
Johnny Cash: 'American III', Red Hot Chili
Peppers: 'Californication' u.a.). The Cult und Rubin
beweisen uns mit ihrem Werk, dass Musik nicht unbedingt
originell oder besonders anspruchsvoll sein muss,
um zu gefallen. Am Wichtigsten ist das Feeling,
das damit verbunden ist, sowohl bei der Band als
auch beim Hörer und das stimmt hier zu 100%.
"Electric" besticht aber auch durch seine
Kompaktheit: Rockig treibende Instrumente, die kraftvolle
schöne Stimme von Ian Astbury und
der satte Sound made by Rick Rubin harmonieren
perfekt miteinander und führen uns back to
the roots, wo einfach nur der Spass an der Musik
von Bedeutung ist und nicht Originalität oder
gar Komplexität.
Der langen Rede kurzer Sinn: "Electric"
ist Fun und Rock ohne großen Anspruch, aber
mit viel Herz. Es bedarf keiner langen Anlaufzeit,
um dieses Album zu mögen, und es wird aufgrund
seiner Ehrlichkeit und Zeitlosigkeit auch noch in
Zukunft des öfteren den Weg in meinen CD-Player
finden.
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