Mit
ihrem neuen Album `Blowback´ haben mich Tricky
irgendwie vor ein kleines Rätsel gestellt.
Einerseits muss ich sagen, dass wir es hier mit
einem zum größten Teil gelungenen Werk
zu tun haben, andererseits ist sehr viel von der
Innovation und dem Feeling verloren gegangen, die
die eigenwillige Musik von Tricky ausgemacht haben.
Bei einigen Songs kann ich dieses vorhin angesprochene
`Tricky-Feeling´ durchaus noch entdecken.
Nummern wie `Excess´ oder `A Song For Yukiko´
zum Beispiel gefallen mir recht gut, wegen dieser
Monotonie der Rhythmik und der seltsamen Melodien.
Aber auch Lieder wie `Five Days´ (mit Cindy
Lauper), `Something In The Way´ (erinnert
mich an irgendeine andere Nummer von irgendwem)
oder `You Don't Wanna´ (klingt ein bisschen
nach den Eurythmics oder Laurie Anderson
oder Kraftwerk) lassen dieses Tricky-Feeling
zum Vorschein kommen. `Wonderwoman´ scheint
eine Mischung zwischen Tricky und 80er Hit zu sein
und ist nicht weiter erwähnenswert. In `Over
Me´, `Diss Never´ und `Give It To 'Em´
macht mich der Rap-Gesang etwas nervös und
hat nichts mit TripHop zu tun. Dann gibt es da noch
das rockig beeinflusste `Bury The Evidence´,
das aber eher als langweilig zu bezeichnen ist,
ebenso wie `Your Name´, das ganz gut auf Phillip
Boas Album `Philister´ passen würde.
Einigermassen originell erscheint noch der Song
`Girls´, der gemeinsam mit den Red Hot Chili
Peppers eingespielt wurde, aber bei dem der Einfluss
von Tricky nicht wirklich erkennbar ist. Das Glanzstück
des Albums ist wohl die Nummer `Evolution Revolution
Love´ und das verdankt sie vorwiegend dem
äußerst stimmungsvollen Gesang von Ed
Kowalczyk (Sänger von der Gruppe Live).
Der Stil jedoch erinnert mich eher an Massive Attack
als an Tricky.
Mein Eindruck von diesem Album ist, wie ich anfangs
schon gesagt habe, zweigeteilt. Aber man kann `Blowback´
als ein durchaus gelungenes Album bezeichnen, wenn
man die fehlende Innovation außer acht lässt.
Am besten ist jedoch, ihr hört es Euch selbst
einmal an!
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