Seit ihrem Comeback 2002 haben Mother
Tongue Wien bereits zum dritten Mal beehrt. Diesmal in
der Szene Wien. Das Wien Konzert war das 22. Konzert in Folge
und das Drittvorletzte ihrer Ghost Note Tour.
Wer aber müde Musiker erwartete wurde eines Besseren belehrt.
Gleich nach einem Intro legten sie mit "Damage", einem
Song ihres ersten Albums, so richtig los. Laut und heavy wurde
Stimmung im Publikum gemacht. Bei der nachfolgenden Nummer "Burn
Baby" lief mir das erste Mal kalter Schauer über den
Rücken - damit war klar, dass an diesem Abend alles stimmte.
Unerwartet heavy und mit viel körperlichem Einsatz wurden
die einzelnen Tracks dargeboten. Besonders die vielen leisen,
teilweise bluesigen Passagen ließen nie Langeweile aufkommen.
Gut gelungen waren Songs wie "Trouble Came", "Casper",
"Fuck Their World", "In The Night Time" oder
"CRMBL". Der politische Seitenhieb auf George.W.Bush
fiel diesmal um einiges milder aus als noch ein Jahr zuvor im
B72. Das Publikum wurde immer wieder miteinbezogen. Bei "CRMBL"
beispielsweise durfte ein begeisterter Fan auf der Bühne
die Hand des Bassisten und Sängers David Gould
schütteln. Das war wohl die Sternstunde seines Lebens. Vom
neuen Album wurden weniger Songs gespielt, als man vielleicht
erwartet hätte. Lediglich "Darkside Baby", "Helicopter
Moon" und "In The Night Time" fanden ihren Weg
in die Setlist. "The Void" und "Venus Beach"
haben leider gefehlt. Gerade noch als Zugabe wurde der Song "Broken"
vom Debüt Album nachgereicht. Alles in allem war es eine
gelungene Show. Am Ende teilte uns Christian Leibfried
noch bei einem kurzen Gespräch mit, dass bereits nächstes
Jahr ein neues Album erscheinen wird und sie wieder auf Tour gehen
werden. Eine der Destinationen: Wien.
Ewald
(November 2003)
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