Kometen haben die Menschen schon immer fasziniert, früher galten sie sogar als Unglücksboten.
Einige Berichte über Kometen reichen bis ins alte China und Ägypten.
Allerdings sind Kometen nicht so bedeutend wie sie erscheinen. Die Masse eines Kometen ist sehr
gering im Vergleich zu den Planeten oder den Monden, am ehesten kann man sie noch mit den
Planetoiden vergleichen.
Obwohl Kometen sehr groß erscheinen ist der eigentliche Kern eines Kometen nur wenige Kilometer groß. Der Schweif eines Kometen besteht hauptsächlich aus Eispartikeln und sehr dünnem Gas. Nur sehr wenige Kometen haben einen ausgeprägten und deutlich sichtbaren Schweif, der bekannteste ist wahrscheinlich der Halleysche Komet.
Ein Komet wird rasch heller, wenn er sich dem Periphel nähert, weil die Sonne Eismaterial aus dem Kern verdamfen läßt und ein gewisses Eigenleuchten anregt. Es ist verständlich, daß der Komet in Sonnennähe eine Menge seiner Substanz verliert und daher für astronomische Verhältnisse kurlebig ist. Man konnte die Auflösung von kurzperiodischen Kometen bereits mehrfach beobachten. So war der Komet Biela, mit einer Periode von 6¾ Jahren, 1826 und 1832 schön hell. 1839 stand er für eine Beobachtung zu ungünstig. Bei seiner Wiederkehr 1846 spaltete er sich in zwei Teile, diese kamen 1852 wieder. Nachdem man 1866 nichts beobachtet hatte, trat 1872 ein heller Meteorschauer auf: die Trümmer des zerfallenen Kometen Biela.
Kometenschweife sind immer von der Sonne weg gerichtet
(siehe Skizze).
Man unterscheidet zwei Haupttypen von Schweifen:
Der Gasschweif ist normalerwise gerade und besteht aus ionisierten Molekülen, welche durch elektrisch geladene
Teilchen mitgerissen werden. Diese von der Sonne ausgehenden elektrischen Teilchen bezeichnet man als Sonnenwind.
Der Staubschweif ist meistens kürzer und stärker gekrümmt. Er besteht aus winzigen festen Partikeln, welche dem
Lichtdruck der Sonne unterliegen.
Der Ursprung der Kometen wird in der sogenanten Ortschen Wolke vermutet. Diese Wolke umgibt
unser Sonnensystem kugelförmig. Kometen sind die begehrtesten Objekte bei vielen Astronomen, weil
sie sich seit der Entstehung unseres Sonnensystems kaum verändert haben. Aus diesem Grund wurden
bereits einige Raumsonden entwickelt, welche die Kometen erforschen sollen - Nähere Infos in den
News.
Die meisten Kometen haben eine sehr exzentrische Bahn um die Sonne. Da Kometen nur das Sonnenlicht reflektieren ist er nur in Sonnen- und Erdnähe gut zu beobachten. Aus diesem Grund lassen sich selbst bekannte und kurzperiodische Kometen nicht lückenlos verfolgen! Es gibt aber einige wenige helle und entfernte Kometen, welche man etwas besser beobachten kann.
Die meisten helleren Kometen haben stark exzentrische Bahnen (einige sogar über 0,99) und Perioden von Tausenden oder Millionen von Jahren!! Aus diesem Grund erübrigt sich die Berechnung einer Wiederkehr des Kometen, in einigen Fällen ist eine Berechnung sogar unmöglich!
Man kann drei Haupttypen von Kometenbahnen unterscheiden:
Die kurzperiodischen Kometen (A) gelangen meist etwas über Jupiter (B) hinaus und kommen regelmäßig wieder. (siehe Skizze)Es gibt aber auch Kometen die nicht in diese drei Gruppen passen wie zum Beispiel der Komet
Crommelin der fast bis zum Uranus kommt und eine Periode von 27 Jahren hat.
Viele Kometenbahnen sind stark geneigt (in der Skizze unten); einige sind sogar rückläufig.
Der Komet 1948 I (oben) war sehr hell. Der Gasschweif ist lang und fein strukturiert.
Die Coma (=der Kopf) besteht aus Material, welches aus dem Kern verdampft. Es wurden darin mehrere Elemente
festgestellt, unter anderm auch Natrium. Im Schweif gibt es Wasserstoffverbindungen, wie Ammoniak, Methan und
Cyan.
Der Kern, der bei vielen Kometen wie ein Stern aussieht, ist in dieser Aufnahme nicht zu erkennen, weil die Coma
überbelichtet wurde, um die Feinheiten im Schweif herauszubringen.
Im algemeinen wird ein Komet nach seinem Entdecker benannt, manchmal auch nach demjenigen, der seine Bahn berechnet hat - Beispiel: Halley. Offiziel erhält der in einem Jahr zuerst entdeckte Komet den Buchstaben a, der der betrefenden Jahreszahl zugeordnet wird. Nachdem seine Bahn berechnet wurde wird eine endgültige Bezeichnung verwendet, wobei römische Zahlen in der Reihenfolge des Peripheldurchgangs vergeben werden. Ein Beispiel: Komet 1973 II war demnach der zweite Komet, der 1973 den der Sonne nächsten Punkt seiner Bahn erreicht hat.
Name | Periode (Jahre) |
Bahn- neigung (Grad) |
Sonnenabstand (Astron. Einh.) |
Bahn- exzentrität |
|
---|---|---|---|---|---|
Periphel | Aphel | ||||
Encke | 3,3 | 12,3 | 0,3 | 4,1 | 0,846 |
De Vico-Swift | 5,9 | 3,0 | 1,4 | 5,1 | 0,570 |
Tempel 1 | 6,0 | 9,8 | 1,8 | 4,8 | 0,463 |
Forbes | 6,4 | 4,6 | 1,5 | 5,3 | 0,556 |
Giacobini- Zinner |
6,6 | 30,7 | 1,0 | 6,0 | 0,717 |
D'Arrest | 6,7 | 18,0 | 1,4 | 5,7 | 0,611 |
Finlay | 6,9 | 3,4 | 1,1 | 6,2 | 0,700 |
Holmes | 6,9 | 20,8 | 2,1 | 5,1 | 0,420 |
Brooks 2 | 7,0 | 5,5 | 1,9 | 5,4 | 0,484 |
Whipple | 7,5 | 10,2 | 2,5 | 5,2 | 0,349 |
Oterma 3 | 8,0 | 4,0 | 3,4 | 4,6 | 0,143 |
Comas Solá | 8,5 | 13,7 | 1,8 | 6,6 | 0,576 |
Name | Periode (Jahre) |
Bahn- neigung (Grad) |
Sonnenabstand (Astron. Einh.) |
Bahn- exzentrität |
|
Periphel | Aphel | ||||
Gale | 11,0 | 11,7 | 1,2 | 8,7 | 0,761 |
Tuttle | 13,6 | 54,7 | 1,0 | 10,3 | 0,821 |
Crommelin | 27,9 | 28,9 | 0,7 | 18,0 | 0,930 |
Halley | 76,0 | 162,2 | 0,6 | 35,3 | 0,967 |
Grigg- Mellish |
164,3 | 109,8 | 0,9 | 59,1 | 0,969 |
Noch mehr Einzelheiten zu Kometen unter: http://cometography.com (in englisch).