Tomatis Center Tirol.
Tomatis ... trainiert das Ohr – eine Pforte zu unserer Wahrnehmung und zu unserem Verhalten.
(mit freundlicher Unterstützung von www.tomatis.at)
1. Warum muss das Tomatis-Training täglich erfolgen?
Die Tomatis Methode ist physiologisch gesehen ein Training der mit dem Gehör verbundenen Muskulatur. Um diese Muskeln, welche die Gehörknöchelchen bewegen, richtig in Schuss zu bringen, muss man sie so wie alle anderen Muskeln kontinuierlich trainieren.
Außerdem geht es in der Tomatis Methode auch um ein Verändern der Hör- und Zuhörgewohnheiten. Das Durchbrechen alter Hörmuster bedeutet vorerst einmal ein Auflösen dieser unbewussten Vorgänge, damit neue Formen überhaupt wahrgenommen und ausprobiert werden können. Die Praxis hat erwiesen, dass nur eine tägliche Stimulation über einen bestimmten Zeitraum hinweg diesen Erfolg erzielen kann.
2. Warum kann ich das Tomatis-Training nicht zu Hause machen?
Um mit der Tomatis Methode dauerhafte Erfolge zu erzielen, ist diese Form der Musiktherapie an spezielle Geräte gebunden ist, die nur in lizenzierten Tomatis Instituten angewendet werden dürfen. Die Anwendung erfordert auch eine ständige Begleitung durch ausgebildetes Personal, um das tägliche Programm zu erstellen und die Veränderungen zu beobachten.
3. Wie oft muss das Tomatis-Training wiederholt werden?
Ein komplettes Tomatis-Training besteht aus bis zu fünf aufeinander aufbauenden, zeitlich getrennten Stufen, die aber je nach individueller Situation nicht alle durchlaufen werden müssen, um einen Erfolg zu erzielen.
Die praktische Erfahrung hat gezeigt, dass etwa ein Kind mit Schul- und Konzentrationsproblemen meist mit dem aus zwei Teilen bestehenden Grundtraining und einer Auffrischung im darauffolgenden Jahr einen dauerhaften Erfolg erzielen kann. Einer Person mit größeren Handicaps wird auch zweimal jährlich eine Auffrischung von einer Woche gut tun. Im Allgemeinen spürt der Klient meist selbst, ob und wann eine Auffrischung von einigen Tagen angebracht ist.
4. Kann ich das Tomatis-Training ausprobieren?
Erfolg oder Nutzlosigkeit lassen sich nicht in einer Trainingssitzung ausprobieren. Ich bin aber gerne bereit, meine Klienten im Zuge eines Erstgespräches eine ½ Stunde hineinhören zu lassen. Bei den Kindern ergibt sich dies eigentlich immer während die Eltern beim Erstgespräch sitzen.
Im allgemeinen kann man bei Kindern feststellen, dass sie nach drei Tagen Training gerne kommen sollten, sonst stimmt etwas nicht: entweder die Betreuung, der Zeitpunkt oder eben auch die Methode ist nicht richtig gewählt.
Im Falle eines Abbruchs wird von mir auch nur die gehörte Zeit verrechnet.
Keinesfalls ist jedoch möglich, in diesen 3 Tagen festzustellen, ob die Tomatis Methode hilft oder nicht, denn dafür ist immer ein Training über einen längeren Zeitraum hin notwendig.
5. Warum soll die Mutter und nicht der Vater das Training mit dem Kind absolvieren?
Das Tomatis-Training bringt stets eine Veränderung im Kind, vor allem im emotionalen Bereich. Da meist primär eine emotionale Bindung zur Mutter besteht, sollte auch sie am eigenen Leib erfahren, was im Kind vor sich geht. Auch die Veränderungen durch das Tomatis-Training in ihr lassen sie besser auf die oft überraschenden Entwicklungen des Kindes reagieren.
Zweitens trägt die Mutter meist die emotionale Hauptlast der Probleme ihrer Kinder, egal ob dies die schulischen Leistungen, Teilleistungsschwächen oder Behinderung und Krankheit betrifft. Die Erfahrung vieler Jahre zeigt: Die Verantwortung, die Kritik, ja auch die Schuldgefühle liegen fast immer zuerst bei der Mutter, ob bewusst oder unbewusst. Daher ist es eine wesentliche Aufgabe der Tomatis Methode, vor allem auch die Mutter zu unterstützen und ihr ein individuelles Hörtraining angedeihen zu lassen. Davon profitiert schließlich nicht nur sie selbst, sondern auch ihr Kind und die ganze Familie.
6. Kann ein Tomatis-Training schaden?
Wie im Sport kann ein richtig angewendetes Training niemals schaden!
Deswegen werden vom ausgebildeten Tomatis-Trainer im Zuge des Erstgespräches eine genaue Anamnese vorgenommen, vor allem in Bezug auf verschiedene Erkrankungen, wie z.B. Epilepsie, Allergien, Neurodermitis, psychische Erkrankungen und auch auf eine etwaige Medikation, welche die Hörkurve verfälschen könnte. Dies wird bei der Programmierung des Trainings miteinbezogen.
Grundsätzlich ist ja das Hörtraining ist ein Entspannungstraining und daher für jedermann geeignet!
7. Kann auch ein Epileptiker ein Tomatis-Training absolvieren?
Selbstverständlich, gerade Epileptikern kann Entspannung niemals schaden!
Ein Epileptiker sollte sich durch ein Horchtraining jedoch keine Heilung dieser Krankheit erwarten. Meine Erfahrung zeigt aber, dass Klienten mit Epilepsie dann wesentlich besser mit ihrer Erkrankung umgehen können, eine große psychische Entlastung erfahren und sich dadurch oft die Anfallshäufigkeit und -intensität verringern kann.
8. Wie hoch ist die Erfolgsquote der Tomatis Methode?
Wie oft im psychologisch-pädagogischem Bereich ist es nicht leicht, eine objektiv klare Antwort zu geben. Natürlich wurden in zahlreichen Untersuchungen mit physiologischen Hörtests, psychologischen und therapeutischen Tests positive Ergebnisse festgestellt. Vor allem traten große Verbesserung in bezug auf Raumwahrnehmung, Konzentration und die Verarbeitung von akustischen Reizen ein. Dies sind statistische Ergebnisse, die natürlich keine Aussagekraft über individuelle Prognosen besitzen.
Viel wichtiger, aber kaum messbar, ist jedoch das bei meinen Klienten immer wieder festgestellte allgemeine Wohlbefinden und der Energiereichtum nach einer Hörkur.
9. Ab welchem Alter kann ein Tomatis-Training gemacht werden?
Es gibt keine Altersbegrenzung für ein Tomatis-Training, weder nach unten noch nach oben!
Viele Frauen kommen schon in der Schwangerschaft zu einzelnen Hörsitzungen. Mittlerweile wird auch von einzelnen Gynäkologen ein Horchtraining als ideale Ergänzung der Geburtsvorbereitung empfohlen.
Im Alter bringen Sitzungen unter dem Elektronischen Ohr - vor allem auch, wenn die Altersschwerhörigkeit eingesetzt hat - große Entspannung, einen besseren Umgang mit dem Hörgerät und vor allem auch eine leichtere Analyse des Gehörten.
10. Ersetzt die Tomatis Methode andere Therapien?
Keinesfalls! Die Tomatis-Methode ist oftmals eine ideale Ergänzung für andere Therapien oder Methoden, egal ob im schulmedizinischen Bereich oder bei alternativen Methoden.
In meinem Institut lege ich großen Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen Richtungen und nicht selten empfehle ich erst eine andere Methode (Psychotherapie, schulmedizinische Abklärung, etc.), um dem Klienten dann den größtmöglichen Nutzen aus dem Tomatis-Training zu ermöglichen.
Gerade bei Übertherapierten führt dann ein Tomatis-Training zu einer physischen und psychischen Entlastung, denn während der Hörkur arbeitet die Musik, nicht der Klient und Energie wird geschenkt, nicht genommen, Dadurch ist vor allem bei Kindern eine größere Bereitschaft in der Schule oder in den Therapien festzustellen.
Wir dürfen immer wieder erleben, wie viele Wege der Hilfestellung es gibt und freuen uns, ein Teil dieses Puzzles zu sein!