13.01.2017 von Wolfgang Kramer & Reinhard Staupe Amigo für 2 - 4 Spieler ab 8 Jahren |
„Zahlenkarten an Reihen anlegen? So weit, so bekannt. Jede Reihe nimmt jedoch dieses Mal unterschiedlich viele Karten auf – und wer die x-te Karte anlegen muss, kassiert die ganze Reihe. Zum Glück gibt es die eigene X-Reihe, die vor unliebsamen Hornochsen schützt. Doch schon eine „falsche“ Karte kann alles wieder vermiesen und dann war‘s ... ein Satz mit X!“ Diesmal: X nimmt! Spielmaterial: 100 Zahlenkarten (mit den Werten von 1 bis 100), 7 Reihenkarten und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die wenigsten Hornochsen gesammelt zu haben. Spielablauf: Die Reihenkarten „3“, „4“ und „5“ werden untereinander in der Tischmitte ausgelegt. Die Zahlenkarten werden gut gemischt und je eine offen rechts neben die Reihenkarten ausgelegt. Jeder Spieler erhält eine Reihenkarte „X“, die er vor sich auslegt – außerdem erhält jeder Spieler 8 Zahlenkarten verdeckt zugeteilt, die er auf die Hand nimmt. Die restlichen Zahlenkarten werden für diesen Durchgang nicht mehr gebraucht. Das Spiel verläuft über mehrere Durchgänge – jeder Durchgang läuft wie folgt ab: 1. Karte ausspielen: Jeder Spieler legt eine seiner Handkarten verdeckt vor sich auf den Tisch. Haben diese alle getan, werden die Karten aufgedeckt. 2. Karten anlegen: Wer die niedrigste Karte ausgespielt hat, muss als Erster seine Karte an eine der 3 Kartenreihen in der Tischmitte anlegen. Dabei ist folgendes zu beachten: * die Karten einer Reihe müssen immer aufsteigen angelegt werden. * eine Karte muss immer in die Reihe gelegt werden, deren letzte Karte die niedrigste Differenz zur ausgespielten Karte aufweist. 3. Karten kassieren: Kann eine Karte nicht regelkonform angelegt werden (der Wert der Karte ist niedriger als alle Endkarten in allen 3 Reihen), muss der Spieler sich für eine der 3 Kartenreihen entscheiden und alle Karten dieser Reihe nehmen. Außerdem muss ein Spieler, der die 3. bzw. 4. bzw. 5. Karte in die 3er-Reihe bzw. 4er-Reihe bzw. 5er-Reihe legt alle Karten dieser Reihe nehmen und mit seiner Karten die Reihe neu beginnen. Immer wenn der Spieler Karten nehmen muss, muss er genau 1 Karte seiner Wahl an seine X-Reihe anlegen und alle anderen Karten (sofern mehr als eine Karte genommen wurden) auf die Hand nehmen. X-Reihe und X-Stapel: Die erste Karte in der X-Reihe wird einfach rechts neben der Reihenkarte „X“ abgelegt. Jede weitere Karte muss dann neben die ganz rechts liegende Karte in der X-Reihe gelegt werden, wobei auch hier darauf geachtet werden muss, dass die Karten in aufsteigender Reihenfolge gelegt werden müssen. Kann man eine Karte nicht aufsteigend in die X-Reihe legen, müssen alle bereits in der X-Reihe liegenden Karten verdeckt auf einen X-Stapel des Spielers gelegt – und mit der neuen Karte die X-Reihe neu begonnen werden. Ein Durchgang endet sofort, wenn ein Spieler nach einer Runde keine Karten mehr auf der Hand hat. Nun werden die Minuspunkte der Spieler in diesem Durchgang ermittelt: * jeder Hornochse auf den verbliebenen Handkarten zählt 1 Minuspunkt. * jeder Hornochse auf den Karten im eigenen X-Stapel zählt 2 Minuspunkte. * Hornochsen auf Karten in der X-Reihe zählen keine Minuspunkte. Danach kann der nächste Durchgang beginnen. Spielende: Das Spiel endet nach dem 2. Durchgang – der Spieler mit den wenigsten Minuspunkten hat gewonnen. Fazit: X nimmt! ist eine neue Variante von 6 nimmt!, die wiederum für die ganze Familie – aber auch für Vielspieler – geeignet ist. Diesmal geht es darum, die Karten in nur 3 Reihen anzulegen – aber mit verschiedenen Längen. Es gibt eben eine Reihe, bei der man schon mit der 3. Karte „nimmt“, bzw. bei den anderen Reihen mit der 4. bzw. 5. Karte. Dies alleine wäre nicht sonderlich und auch nicht so „neu“, aber die Idee, die Karten, die man nehmen muss, in eine eigene „Reihe“ legen zu müssen bzw. wieder auf die Hand zu nehmen, macht den Reiz dieser Version bzw. Variante von 6 nimmt! aus. Hier gilt es besonders darauf zu achten, welche Zahlenkarten man nimmt bzw. welche man in die eigenen „X-Reihe“ legt, denn Karten in dieser Reihe bringen keine Minuspunkte. Sollte man aber die Reihe nicht aufsteigend weiterführen können, kommen die Karten auf eine „X-Stapel“, der bei der Endabrechnung aber die doppelte Anzahl an Minuspunkten bringt. Genaues und – wenn möglich – vorausschauendes Spielen kann hier von Vorteil sein … Ansonsten spielt sich X nimmt! sehr ähnlich dem 6 nimmt! und kann theoretisch auch mit diesen Karten gespielt werden – man kann sich auch merken, dass in der 1. Reihe die 3. Karte, in der 2. Reihe die 4. Karte und in der 3. Reihe die 5. Karte „nimmt“ … Und für die eigene X-Reihe bedarf es ja nicht unbedingt einer eigenen Kennzeichnung … Und umgekehrt kann auch mit X nimmt! 6 nimmt! gespielt werden … Die Anleitung besteht aus einem doppelseitigen Faltblatt, auf dem alles ausführlich und gut strukturiert erklärt wird. Es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen sollten – das Spiel ist aber auch – mehr oder weniger – selbsterklärend. Die Karten sind handlich und funktionell und in einer kleinen Schachtel untergebracht, sodass das Spiel leicht und überall hin mitgenommen werden kann. Der Platzbedarf hält sich auch in Grenzen, sodass auch fast überall gespielt werden kann. Das Spiel ist für 2 bis 4 Personen ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Je mehr Spieler jedoch teilnehmen, desto chaotischer und unvorhersehbarer, aber desto lustiger wird das Spiel. Nach einer knappen ½ Stunde ist eine Partie vorbei und man kann gleich eine (oder meistens mehrere) Revanchen anhängen. Diese wird man auch gerne tun, und sei es nur um zu beweisen, dass es doch nicht nur Glück war bzw. um zu zeigen, dass es nur Kartenpech war (je nachdem, ob man gewonnen oder verloren hat) ;) Uns hat 6 nimmt! schon immer gefallen, aber auch 11 nimmt! – und X nimmt! macht hier keine Ausnahme. Ob man nun alle davon haben muss (oder nicht), muss jeder für sich entscheiden … Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |