Spielbesprechung von Györög Kurt
Qwantum
02.11.2018

von Anna Oppolzer, Stefan Kloß und Reinhard Staupe
Nürnberger-Spielkarten-Verlag
für 2 – 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Nach den preisgekrönten Würfelspiele-Hits Qwixx und Qwinto folgt nun das i-Tüpfelchen.
Genauso einfach. Genauso spannend. Und natürlich keine Wartezeiten. Die eingetragenen Zahlen müssen immer höher werden. Und dann wieder niedriger. Und genau diese Gratwanderung entscheidet über alles.
Nicht zu gierig sein. Ein Quäntchen Glück haben. Und ein Qwantum Trost – für die Mitspieler!“


Wieder mal Zahlen ankreuzen, und wieder mit einem besonderen Kniff versehen …

Spielmaterial:
1 weißer Würfel (Werte von 1 – 6), 6 Farbwürfel (Werte von 1 – 6 in rot, gelb, blau und violett, wobei die Zahlen auf den einzelnen Würfeln nicht immer von 1 – 6 gehen und außerdem unterschiedlich verteilt sind), 4 Bleistifte, 1 Spiel-Block und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte erzielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält 1 Bleistift und ein Blatt vom Block. Diese Blatt zeigt 4 Farbreihen (violett, blau, rot und gelb), mit jeweils 6 Feldern, wobei die letzten beiden Felder durch einen „Strich“ getrennt sind.
In den vorderen 4 Feldern müssen Zahlen in aufsteigender Reihenfolge eingetragen werden, nach dem Strich jedoch in absteigender.

Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus:
Würfeln:
Der Spieler würfelt mit allen Würfeln. Ist er mit dem Wurf nicht zufrieden, darf er einmal eine beliebige Anzahl der Würfel neu würfeln. Dabei darf jederzeit die Farb- und Werteverteilung auf den Würfeln kontrolliert werden.

Zahlen eintragen:
Zuerst darf sich der aktive Spieler eine Farbe aussuchen und die Würfelsumme dieser Farbe (inklusive des Wertes des weißen Würfels) auf seinem Blatt in der, der Farbe entsprechenden Reihe, eintragen.

Danach dürfen sich alle Spieler – auch der aktive Spieler selbst - eine Farbe aussuchen (nur nicht die Farbe, die der aktive Spieler zuvor gewählt hat), und die Würfelsumme dieser Farbe (inklusive des Wertes des weißen Würfels) auf ihren Blättern in der, der Farbe entsprechenden Reihe, eintragen.
Hat der aktive Spieler auf die Wahl einer Farbe verzichtet, darf aus allen Farben gewählt werden.

Wurde eine Farbe nicht gewürfelt ...
... darf der weiße Würfel als „Joker“-Farbe verwendet werden.

Spalten werten:
Hat ein Spieler in einer Spalte in allen 4 Reihen einen Wert eingetragen, darf er den zweithöchsten Wert dieser Spalte in das Feld unter der Spalte eintragen – diese Punkte zählen dann für die Wertung.
Gibt es in einer Spalte 4 gleiche Werte, wird dieser Wert eingetragen.

Fehlwurf:
Wenn der aktive Spieler in seinem Zug keine Zahl auf seinem Blatt eingetragen hat (oder eintragen konnte), gilt dies als Fehlwurf und der Spieler muss das erste Feld der Fehlwürfe aus seinem Blatt ankreuzen. Fehlwürfe bringen bei Spielende Minus-Punkte (der 1. Fehlwurf zählt -1, der 2. Fehlwurf zählt -2, der 3. Fehlwurf zählt -3, usw.).

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Das Spiel endet, wenn ein Spieler …
  • alle 4 Farbreihen komplett befüllt hat.
  • den 5. Fehlwurf angekreuzt hat.

    Die Spieler addieren ihre – unter den Spalten eingetragenen Werte, subtrahieren von diesen die Minus-Punkte für Ihre Fehlwürfe und tragen das Ergebnis in das „Summen“-Feld am Blatt ein.
    Der Spieler mit der höchsten Summe hat gewonnen.

    Fazit:
    Qwantum ist, wie auch schon Qwixx und Qwinto ein schnelles, einfaches, aber sehr unterhaltsames und spannendes Würfelspiel für die ganze Familie. Wie auch schon die beiden anderen Spiele, ist Qwantum in ein paar Minuten bzw. Sätzen erklärt (am besten sogar gleich bei einer Proberunde) und kann auch gleich losgespielt werden.

    Der Ablauf selbst ist dann auch sehr einfach: würfeln, Summen eintragen und einfach darauf achten, in den 4 vorderen Feldern die Werte aufsteigend und danach wieder absteigend einzutragen – aber genau DAS hat es dann in sich.
    Im ersten Spiel (welches bei uns am „einfachsten“ abgelaufen ist, da wird ohne „Ziele“ rangegangen sind) war alles ganz einfach. Ab dem zweiten Spiel haben wird dann alle versucht, wirklich auf hohe Werte zu spielen, und da hat es dann angefangen: mit welchem Wert soll ich eine Reihe beginnen? Der höchste erreichbar Wert ist mit 33 angegeben (inklusive weißem Würfel), aber dieses zu erreichen ist fast unmöglich.
    Zu klein zu starten will man auch nicht, aber welcher ist der „optimale“ Wert? 9? 17?
    Natürlich spielt das Würfelglück eine Rolle, und natürlich würfeln alle anderen immer das bessere Ergebnis – aber: man hat ja auch immer Zugriff auf die Würfelwurfe der Mitspieler, aber eben nicht immer auf alle Farben.
    Und als Punkte gibt es ja je Spalte eh immer nur den zweithöchsten Wert. Also kann man da schon mal klein beginnen, aber mit welcher Farbe? Bei uns war es jedenfalls so, das „rot“ am schwierigsten zu Würfen war … also hier eher klein beginnen, oder doch nicht?

    All dies Überlegungen auf einen Nenner zu bringen und die „richtige“ Entscheidung zu treffen, macht den Reiz dieses Spieles aus. Und außerdem kann man sich auch noch an den Mitspielern orientieren, und muss ja kein allzu großes Risiko eingehen …

    Und all das macht Spaß, und zwar jede Menge Spaß – wie auch schon die anderen Spiele dieser „Reihe“ auch. Und es bleibt spannend bis zum Schluss, denn es werten ja nur Spalten, die auch voll werden – egal wie hoch die restlichen eingetragenen Werte auch ausfallen …

    Qwantum kommt in einer kleinen Schachtel daher, in der alles untergebracht und auch leicht überall hin mitzunehmen ist. Das Spiel besteht ja auch nur aus 7 Würfeln und einem Block (und Bleistiften).

    Die Anleitung besteht aus einem doppelseitigen Faltblatt, auf dem alles genau und ausführlich genug (mit Bildern und Beispielen versehen) erklärt wird. Der Ablauf ist aber auch zu einfach und einleuchtend, sodass es keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte.

    Die Spieldauer ist mit ca. 15 Minuten angegeben, vor allem unsere ersten Spiele haben da schon etwas länger gedauert, wobei die Zeit so oder so wie im Flug vergeht. Der Wiederspielwert und –reiz ist sehr groß, da man es einfach besser machen will und auch den anderen unbedingt zeigen will, dass man es doch besser kann. Und einer Revanche bzw. weiteren Partie steht natürlich nichts im Wege …

    Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt, und spielt sich in allen Besetzungen sehr/gleich gut. Und auch einem Spiel mit 5, 6 oder mehr Spielern steht grundsätzlich nichts im Wege (außer dass der Block schneller zu Ende geht), denn Wartezeiten gibt es (mehr oder weniger) ja keine, da alle immer in jeden Spielzug miteinbezogen sind und Werte eintragen dürfen.

    Wie auch schon bei den beiden anderen Spielen ist es für uns wieder faszinierend, was man aus ein paar Würfeln und einem Blatt Papier machen kann. Qwantum eignet sich sehr als Auftakt oder zum Ausklang eines Spieleabends, aber auch jederzeit für zwischendurch als Lücken- oder Pausenfüller, nur jetzt hat man die Qual der Wahl: welches Spiel nehmen wir? Qwixx, Qwinto oder Qwantum?

    Am besten alle drei in Form einer Kampagne: als „Mister Q“ wird jener Spieler gekürt, der nach allen 3 Partien insgesamt die meisten Punkte erzielen konnte!

    Vielen Dank an Nürnberger-Spielkarten-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars