Bromölumdruck

Edeldruckverfahren, das nach 1900 in der Kunstfotografie angewendet wurde. Das Silberbild einer Bromsilbervergrösserung wurde mit einem Bleichbad entfernt und gleichzeitig die Gelatine an den belichteten Bildstellen gehärtet. Beim Wässern saugte sich die Gelatine an den nicht gehärteten Stellen mit Wasser voll. Wurde nun eine fetthaltige Druckfarbe aufgetragen, so blieb diese nur an den gehärteten und daher wasserfreien Stellen haften. So entstand ein positives Farbstoffbild. Durch Abdrucken eines frischen Bromöldruckes auf Papier entstand ein so genannter Bromöldruck, der das ursprüngliche Bild seitenverkehrt wiedergab.

Daguerreotypie

Erstes im grösserem Rahmen angewandtes, fotografisches Verfahren. Als Aufnahmematerial dienten versilberte Kupferplatten, die in Joddämpfen lichtempfindlich gemacht wurden. nach der Belichtung erfolgte die Entwicklung in Quecksilberdampf, wodurch sich an den belichteten Stellen helles Amalgan bildete. Fixiert wurde anschliessend in einer warmen Kochsalzlösung. Da bei geeignetem Betrachtungswinkel das Amalgan heller erscheint als das unbelichtete Silber, entstand so direkt ein positives Bild. Wurde bei der Aufnahme kein Umkehrspiegel verwendet, zeigten Daguerreotypen eine seitenverkehrte Abbildung. Die Erfindung von Louis Jacques Mande Daguerre wurde von der Französischen Akademie der Wissenschaften aufgekauft und am 19. August 1839 veröffentlicht. Dieses Datum gilt seither als Geburtsstunde der Fotografie, obwohl schon früher (um 1820) erste fotografische Verfahren von Nicephore Niepce bekannt waren.

Gummidruck

Edeldruckverfahren. Für den Gummidruck werden Papiere verwendet, deren Schicht aus in Gummiarabikum gelösten Dichromatsalzen besteht. Bei der Belichtung (im Kontaktverfahren, Kontaktkopie) wird die Schicht durch Gerbung teilweise gehärtet, so dass bei der anschliessenden Behandlung mit Wasser und unbelichteten Schichtteile weggewaschen werden und nur die belichteten Stellen stehen bleiben. Durch Farbauftrag kann das Bild schliesslich auf Papier übertragen werden. da sich ein Druckbogen mehrfach belichten und "entwicklen" lässt, ist es möglich, verschiedene Tonwerte sukzessive mit verschiedenen Farbtönen abzudrucken und so eine Art Mehrfarbendruck zu erreichen.