Der weiße Hai IV – Die Abrechnung

(Jaws: The Revenge)

 

USA 1987, 89 Min.

Regie: Joseph Sargent

Bei der Pilotfolge (welche auch die Einzige bleiben sollte) einer neuen Samstagabend-Show im österreichischen Fernsehen mit dem Namen „Jackpot“ gab es ein Gewinnspiel, wo man Fragen rund um Hollywood etc. beantworten musste. Die letzte Frage lautete „Wie viele Teile gibt es vom weißen Hai?“ Nachdem sie die Frage gestellt hatte (deren Antwort die letzte Ziffer einer Telefonnummer war, mit der man sich direkt in die Sendung schalten konnte) wartete die Moderatorin mehrere Minuten lang erfolglos auf einen gewinnfreudigen Anrufer. Doch niemand schien auf die richtige Lösung zu kommen, daher gab sie eine kleine Hilfestellung: „Aller guten Dinge sind ...?“ Jetzt werdet ihr aufschreien „Aber das ist ja falsch, es gab noch einen 4.!“ Recht habt ihr. Aber nun mal ehrlich: Wäre es nicht besser, die Antwort würde WIRKLICH 3 lauten?? 

Falls ihr euch fragen solltet, was denn nun mit dem Gewinnspiel passiert ist: Nach diesem Hinweis hat es tatsächlich mal einer mit 3 versucht, und hat schließlich gewonnen. Ein peinlicher Fehler (der angesichts der Tatsache, dass der ORF zu diesem Zeitpunkt bereits alle 4 Teile mehrmals gesendet hatte, noch peinlicher wird), der durchaus für einiges Aufsehen sorgte, aber in Endeffekt ohne Folgen blieb, denn auch ohne diesen Fehler wäre die Show aufgrund zu hoher Kosten wohl nicht weiterproduziert worden. Doch zurück zum Film: 

Ellen Brody (Lorraine Gary, die ihre Rolle nach Teil 1 und 2 wieder übernimmt) ist verzweifelt: Nachdem ihr Mann an einem Herzinfarkt, der (angeblich) durch seine große Angst vor dem weißen Hai ausgelöst wurde, starb, muß schließlich auch Sean (Mitchell Anderson), einer ihrer Söhne, daran glauben – er fällt einer Haiattacke zum Opfer. Um dem Horror in Amity zu entfliehen, begleitet sie ihren Sohn Michael (Lance Guest) auf seine Reise in die Bahamas. Doch die Idylle währt nicht lang, denn schon bald zeigen sich an den malerischen Küsten der Karibik die unverkennbaren Umrisse einer Haifischflosse. Hat es der weiße Hai etwa auf die Brody-Familie abgesehen?? 

Als ich „Der weiße Hai – Die Abrechnung“ zum ersten Mal sah, dachte ich mir, es würde sich um eine Parodie handeln. Vor allem die letzte Szene, als jemand vom Hai geschnappt und im Maul des Hais durchs Wasser transportiert und schließlich untergetaucht wird, und diese Tortur schließlich ÜBERLEBT, erscheint ziemlich lächerlich. Überhaupt will während des gesamten Filmes nicht so recht Spannung aufkommen, Suspense ist für „Die Abrechnung“ ohnehin ein Fremdwort. Und so reist man mit dem einzigen verbliebenen Mitglied des Brody-Clans von Ort zu Ort, immerzu verfolgt von dem bösen weißen Hai, so als wäre dieser ein immer wiederkehrender, psychopatischer Massenmörder à la Michael Myers. Auf einmal ist das nicht mehr ein einfacher, von seinen Instinkten getriebener menschenfressender Hai, nein, jetzt ist er wählerischer geworden, und will unbedingt die Brody-Familie ausrotten! Nun, ich schätze zwar originelle Ideen, aber DAS ist einfach nur mehr lächerlich... 

Doch es ist nicht nur diese haarsträubende Handlung, an der es krankt. Die Schauspieler tun nämlich ihr übriges, um diesen Streifen endgültig in die Kategorie „Schlechteste Filme aller Zeiten“ abdriften zu lassen. Einzig und allein Michael Caine vermag zumindest ein wenig Glanz zu vermitteln, scheint er doch den Film nicht so ganz ernst zu nehmen. Da kann man ihm doch eigentlich nur zustimmen... 

Fazit: Schlechte Schauspielerische Leistungen, allerhand unlogischer und lächerlich wirkender Wendungen, und ein zu einem Psychopaten umfunktionierter weißer Hai machen aus diesem Film einen höchst unwürdigen Abschluss der „Der weiße Hai“-Reihe. Immerhin lädt der Film immer wieder, wenn auch eher unfreiwillig, zum Lachen ein. Ist ja auch etwas...

Wertung:    (2/10)             

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 1987 Universal Studios