Highlander: Endgame
USA 2000, 87 Min.
Regie: Douglas Aarniokoski
Nach
den beiden eher weniger gelungenen Filmfortsetzungen ging es für den „Highlander“
in einer Fernsehserie weiter. Die Qualität schwankte von Folge zu Folge, übertraf
aber meist locker alles, was die Sequels jemals hervorgebracht hatten. Dennoch
ist für mich, getreu dem Motto „Es kann nur einen geben“, immer Christopher
Lambert/Connor MacLeod DER Highlander geblieben. Die 3. Filmfortsetzung der
Highlander-Reihe richtet sich aber eindeutig mehr an all diejenigen Fans des
Highlander-Universum, welche der Serie jahrelang die Treue gehalten haben...
Kurz
nach der Entdeckung, dass Connor MacLeod unsterblich ist, soll seine Mutter auf
dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Doch Connor schafft es, aus dem Gefängnis
zu fliehen, und schreitet im letzten Moment ein. Er kämpft mit allen Mitteln für
das Leben seiner Mutter, und tötet dabei Kell, einen Priester. Dieser muß nun
feststellen, dass auch er ein Unsterblicher ist, und macht Connor dafür
verantwortlich. Jahrhunderte später sammelt eben dieser Kell die Lebensenergie
von Unsterblichen, die sich in ein Refugium begeben haben, die einzige Möglichkeit,
sich aus dem Wettbewerb um den Preis herauszuhalten. Auch Connor befindet sich
dort, kann jedoch rechtzeitig gerettet werden. Doch Kell ist stark, stärker als
jeder andere Unsterbliche. Es gibt nur eine Möglichkeit, ihn aufzuhalten:
Connor und Duncen müssen ihre Kräfte vereinen...
Es
ist schade. Es ist sooooooo schade. „Highlander – Endspiel“ ist ohne Frage
das gelungendste aller Highlander-Sequels, dass es auch am ehesten schafft, an
die Atmosphäre des ersten Teils heranzukommen. In den Rückblenden erfahren wir
mehr über Connor’s Leben, es werden hier Lücken gefüllt, die den Charakter
noch interessanter machen, und die sogar Kontinuität mit Teil 1 wahren. Sogar
ein Wiedersehen mit Heather gibt es, in dem wir mehr über das schwierige
Zusammenleben von Sterblichen und Unsterblichen erfahren. Doch auch über Duncan
erfährt man mehr, und so schafft diese Fortsetzung etwas, das seit dem 1. Teil
nicht mehr gelungen ist: Das weitere Schicksal der Charaktere ist einem wichtig.
Das Herzstück des Films sind, ähnlich wie beim unvergesslichen ersten Teil, die zahlreichen Rückblenden, in denen wir mehr über das Leben von Connor und Duncan erfahren, und auch deren erste Begegnung miterleben dürfen. Auch die Schwertkämpfe sind diesmal deutlich spektakulärer geworden, und böse Motoradgangs etc. tun ihr übriges, um dem 4. Highlander-Film genau das nötige Maß an Action zu liefern.
Doch neben Action vergisst man nicht auf die nötige Portion Tiefe. Während
für diese hauptsächlich die Rückblenden in die Vergangenheit zuständig sind,
gibt es doch auch ein Ereignis in der Gegenwart, das hervorsticht: Connor und
Duncan sind als Einzelne zu schwach, Kell zu besiegen. Da es die Regeln nicht
erlauben, dass 2 Highlander zur gleichen Zeit gegen einen anderen kämpfen,
bleibt ihnen nur ein Weg, ihre Kräfte zu vereinen: Einer der beiden muss sich
opfern...
!!! ACHTUNG, ES FOLGEN SPOILER ÜBER DAS ENDE DES FILMS !!!
Bitte
Markieren, um zu Lesen...
Eben da liegt auch der größte Fehler des Films:
Während man krampfhaft versucht, beim 1. Teil Anleihen zu nehmen, und die
Fortsetzung zumindest mit dem ersten Teil der Reihe in Einklang zu bringen,
ignoriert man auf einmal völlig dessen Ende: Connor hat gewonnen.
Es wäre ein leichtes gewesen, zu versuchen die Kontinuität halbwegs aufrecht
zu erhalten, in dem man einfach gesagt hätte, der 4. Teil spielt zeitlich
gesehen VOR Teil 1. Leider ist „Highlander: Endgame“ aber zuallererst an die
Fans der Serie gerichtet, und so ist von vornherein klar, wer sich am Ende
aufopfert, damit der Böse Kell doch noch besiegt werden kann. Und das war
schlicht und ergreifend die falsche Entscheidung, egal, ob ich es jetzt
subjektiv (ich favorisiere nun mal Connor) oder objektiv betrachte: Denn wenn
sich Duncan geopfert hätte, hätten beide Charaktere in gewisser Weise ihren
Abschluss gehabt. Duncan’s Aufopferung wäre ein großartiges Ende für diesen
Charakter gewesen, und dann hätte Connor schließlich den „Preis“ gewonnen.
So hat man sich dazu entschlossen, den zahlreichen Fans der Filme vor den Kopf
zu stoßen, und damit meine ich jetzt weniger, den „Film-Highlander“ zu töten,
sondern das Ende des 1. Films einfach zu ignorieren.
Wenigstens ist Connor’s Ende (und sein kurzes
Auftauchen während des großen Endkampfes) wirklich hervorragend gelungen. Die
Szene ganz zum Schluss, als Duncan an Connor’s Grab steht, zählt zu den berührendsten
in der Filmgeschichte (eine weitere Gemeinsamkeit von „Endgame“ mit dem
grandiosen ersten Teil). Die Schauspieler agieren auf hohem Niveau, allen voran
der des Kämpfens müde Connor und der von Trauer und Schuldgefühlen geplagte
Duncan sind den beiden Hauptdarstellern Christopher Lambert und Adrian Paul
wirklich hervorragend gelungen. Auch wenn sie bisher nur im Pilotfilm zur Serie
und diesem Film zusammengespielt haben, schaffen sie es, einem das Gefühl zu
vermitteln, hier 2 Menschen vor sich zu haben, die sich ein (langes) Leben lang
kennen.
Fazit: Für eine Highlander-Fortsetzung ist „Endgame“ überraschend gut gelungen. Die Charaktere gehen einem Nahe, die Story ist halbwegs plausibel, und man versucht meist, Kontinuität mit dem ersten Film der Reihe zu wahren. Dennoch bleibt das Hauptaugenmerk auf die Serie gerichtet, was wohl gerade angesichts der Tatsache, dass dies eine weitere FILMfortsetzung ist, die Highlander-Fangemeinschaft in 2 Teile spalten wird. Denn etwas mehr Rücksicht auf die Freunde der Filme hätte man schon nehmen können, und selbst vollkommen emotionslos betrachtet ist das Ende des Films ein in keinster Weise mit dem Ende des 1. Teiles in Einklang zu bringender Fehler. Und das ist schade, denn so wird wohl vielen Highlander-Fans der Genuss des ansonsten recht gut gelungenen Films verdorben...
Wertung: (5/10)
Verfasser: cornholio
Themenverwandte Reviews:
Titelbild und Filmausschnitt © 2000 Dimension Films