Highlander – Es kann nur Einen geben
(Highlander)
USA/Großbritannien 1986, 111
Min.
Regie: Russell Mulcahy
Mit
Filmen aus dem Fantasy-Genre habe ich oftmals so meine Probleme, denn zu oft
sind sie entweder auf Kinder zugeschnitten, oder verwenden die Möglichkeiten
einer Phantasiewelt zu übertriebener Darstellung von Gewalt. Oftmals leiden
derartige Filme auch daran, dass sie nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit und
diesem gewissen Hauch an Realismus (mit dem selbst alles Phantastische behaftet
sein sollte) produziert werden, weshalb sie oft ins Lächerliche abgleiten. Nur
selten gelingt es einem Fantasy-Film, mich vollends zu überzeugen. Ein Beispiel
für einen solchen Film ist „Highlander“.
Sein Name
ist Connor MacLeod vom Clan der MacLeod’s, und er ist unsterblich: Im Jahre
1538 kämpft er in den schottischen Highlands Seite an Seite mit seinen
Landsleuten gegen böse Schergen, die sie von ihrem Land vertreiben wollen.
Dabei wird ihm von Kurgan (Clancy Brown) eine tödliche Wunde zugefügt. Wie
durch ein Wunder kehrt er von den Toten wieder zurück, und wird sodann aus
seinem Dorf vertrieben. Völlig allein und ahnungslos wird er schließlich vom
bereits seit längerer Zeit unsterblichen Ramirez (Sean Connery) aufgelesen, der
ihn einweiht: Connor MacLeod (Christopher Lambert) gehört einer Vielzahl von
Unsterblichen an, die in einem mörderischen Wettkampf um den „Preis“
gegeneinander antreten müssen. Ganz so unsterblich sind sie indes dann doch
nicht, denn wird der Kopf vom Hals getrennt, verwirken selbst die ansonsten
unverwundbaren Krieger ihr Leben, deren „Lebensenergie“ geht auf den Sieger
des Duells über. Noch kämpft man nur vereinzelt gegeneinander, doch irgendwann
in der fernen Zukunft (besser gesagt im Jahre 1986) wird an einem ihnen
unbekannten Ort (New York) die „Zusammenkunft“ stattfinden, wo die
restlichen Verbliebenen Unsterblichen gegeneinander antreten und versuchen
werden, den Wettbewerb um den Preis für sich zu entscheiden. Denn am Ende kann
es nur einen geben...
„Highlander“ ist ein wirklich durch und durch gelungener
Fantasy-Film und war bei seinem erscheinen wirklich einzigartig. Er begnügt
sich nicht damit, den Zuschauer mit beeindruckenden Schwertkämpfen und ein paar
Unsterblichen zu unterhalten, sondern zeigt auch, dass Unsterblichkeit mehr ein
Fluch als ein Segen ist. Die von Queen’s wunderschöner Ballade „Who wants
to live forever“ unterlegten Szenen, in denen sowohl Connor als auch dem
Zuschauer eben dies bewusst wird, sind hervorragend gelungen und gehören IMHO
zu den berührendsten Filmszenen aller Zeiten.
„Highlander“ vermeidet so ziemlich alle Fehler, die anderen
Fantasyfilme sonst oft zum Verhängnis werden. So ist der Film zwar durchaus
etwas brutal, überschreitet dabei aber nie die Grenze des Notwendigen. Die
Charaktere, allen voran Connor MacLeod, werden ausführlich genug vorgestellt,
um dem Zuschauer eine Bindung zu ihnen zu ermöglichen, welche es erst ermöglicht,
sich für das Schicksal der Personen zu interessieren. Weiters wird erst gar
nicht krampfhaft versucht, die Unsterblichkeit zu erklären. Sie ist nun einmal
ein Mysterium, dass selbst die von ihr Betroffenen nicht erklären können, und
das ist bestimmt besser, als auf Teufel komm raus zu versuchen, eine halbwegs
realistische Erklärung zu finden.
Die Schauspieler leisten wirklich großartige Arbeit, allein voran Sean
Connery als weiser und erfahrener Ramirez, und Christopher Lambert, der mit
diesem Film erst richtig bekannt geworden ist. Auch der von Queen beigesteuerte
Soundtrack ist großartig. Die Schwertkämpfe, die für den Film von zentraler
Bedeutung sind (liefern sie doch die nötige Action), sind wirklich gut
gelungen. Und das Ende, wo man endlich erfährt, was denn eigentlich der
„Preis“ ist, bietet einen wirklich perfekten und befriedigenden Abschluss für
die Geschichte des Films. Schade, dass man es nicht dabei belassen konnte...
Fazit: Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist wohl einer der ältesten und auch größten Wünsche der Menschheit. Für einen hauptsächlich auf Unterhaltung ausgelegten Film setzt sich „Highlander“ mit äußert außergewöhnlicher Ernsthaftigkeit und Intensität mit den Vor- und Nachteilen der Unsterblichkeit auseinander. Doch sind denn nicht gerade die Filme, die MEHR bieten als reine Unterhaltung, die Besten?
Wertung: (8/10)
Verfasser: cornholio
Themenverwandte Reviews:
Titelbild © 1986 20th Century Fox