Highlander II – Die Rückkehr

(Highlander II – The Quickening)

 

Großbritannien/Frankreich/Argentinien 1991, 91 Min.

Regie: Russell Mulcahy

Wer mittlerweile einige meiner Reviews zu Filmen (insbesondere Fortsetzungen) gelesen hat, weiß, dass ich nicht unbedingt ein Freund von Sequels bin, die quasi ein Remake des Vorgängers darstellen. Im Fall von „Highlander – Die Rückkehr“ hätte ein bisschen mehr Ähnlichkeit mit/Respekt vor dem ersten Teil allerdings wirklich gut getan. 

Die Grundidee des Sequels ist durchaus interessant: Connor MacLeod hat den „Preis“ gewonnen, und könnte nun mit seiner Auserwählten ein normales, sterbliches Leben führen. Doch die zunehmende Bedrohung durch das Ozonloch machen ihm einen Strich durch die Rechnung: seine Frau stirbt. In seiner Trauer beschließt er, alles zu versuchen, um die Menschheit vor der drohenden Vernichtung zu retten. Tatsächlich geht wenige Monate später ein neues Energiefeld in Betrieb, das auf seine Initiative hin gebaut wurde, und keine UV-Strahlen mehr zur Erde lässt. Doch der Preis dafür ist hoch: Von jetzt an leben die Menschen Tag und Nacht unter dem rot/schwarzen Energiefeld, ohne jemals die Sonne oder den Mond betrachten zu können. Jahre vergehen, Connor MacLeod altert, da überschlagen sich die Ereignisse: Während eine Rebellengruppe davon überzeugt ist, dass sich die Ozonschicht selbst wieder hergestellt hat und der Schild somit eigentlich mittlerweile unnötig geworden ist, kommen weitere Unsterbliche von ihrem Heimatplaneten auf die Erde (jawohl, die Unsterblichen sind Außerirdische!!), um Connor endgültig zu vernichten. 

Wenn mich mitten in der Nacht 2 psychopatische Einbrecher aus dem Schlaf reißen und mich unter Androhung einer Highlander-gerechten Enthauptung dazu zwingen würden, IRGEND ETWAS Positives über „Highlander II – die Rückkehr“ zu sagen, dann wäre das wohl „Na ja, wenigstens war er originell“. Denn wenn man dem Film auch wirklich viel vorwerfen kann: Er macht es sich nicht so leicht, einfach die Handlung des 1. Films (was angesichts der Tatsache, dass der Kampf um den „Preis“ ja am Ende des 1. Films vorbei war, ohnehin praktisch unmöglich gewesen wäre) zu kopieren, sondern versucht, Neuland zu betreten. Die Ausgangssituation, dass der Highlander durch seinen Sieg sterblich geworden ist, und ihm gerade dann, wo eine schöne, problemlose Beziehung möglich gewesen wäre, seine Frau quasi „wegstirbt“, war wirklich interessant, genauso die „Vorschau“ auf das Jahr 1995, die nachträglich gesehen natürlich übertrieben ist, aber dennoch ohne erhobenen Zeigefinger auf immer noch sehr reale Probleme aufmerksam macht. Der erste Blick in die Zukunft zeigt einen verbitterten Helden der Menschheit, dessen beste Tage eindeutig gezählt sind, und der sich nach jahrhundertelangem Kampf und schmerzlichen Verlusten nach dem Tod richtiggehend „sehnt“.  

Bis dahin macht der Film eigentlich alles perfekt. Doch was danach kommt, ist gelinde gesagt eine Schande. Die Unsterblichen werden zu Aliens umfunktioniert, Ramirez taucht trotz seines recht endgültig aussehenden Todes in Teil 1 plötzlich wieder auf, und was die in einem Film nun mal obligatorische Liebesgeschichte betrifft, findet man eine fast 1:1 Kopie aus dem ersten Teil vor. Das ganze Potential, dass der Film in den ersten 10 Minuten (vor allem durch die recht interessante Idee eines Konzerns, der aus Profitgier trotz sich erholender Ozonschicht den Schutzschild auch weiterhin in Betrieb halten will) aufbaut, wird durch die „Vergewaltigung des 1. Teils“ leider vollkommen zerstört. Am allerschlimmsten ist aber immer noch das Ende, wo Connor MacLeod Superman-like mit seiner Angebeteten gen Himmel fliegt. DIESES (wenn auch nur vorläufige) Ende hat sich das Highlander-Universum nun wirklich nicht verdient... 

Doch nicht nur die eigentlichen Macher haben bei „Highlander 2 – die Rückkehr“ Mist gebaut, sondern auch das zuständige Synchronstudio. So wird der Highlander ab diesem Film von Thomas Danneberg (die deutsche Standardstimme von u.a. Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone) gesprochen. Gut, ok, Sprecherwechsel während einer Filmreihe sind ja leider nichts ungewöhnliches, so unerfreulich sie auch sein mögen. Das Schlimme an diesem speziellen Fall ist, dass Danneberg im Vorgänger „Highlander“ noch Connor’s Erzfeind Kurgan seine Stimme geliehen hat. Noch unpassender hätte das Stimmencasting also eigentlich gar nicht mehr sein können... 

Fazit: Die schlimmsten Filme sind immer noch diejenigen, die ein an und für sich vorhandenes Potential nicht nur nicht ausschöpfen, sondern angesichts des restlichen Filmes vollkommen zerstören. Von Respekt gegenüber dem Vorgänger ist nichts zu spüren, der Begriff „Kontinuität“ scheint im Lexikon des „Highlander-Universums“ ohnehin nicht vorzukommen. Selbst die interessante Grundidee vermag es da nicht, den Film zu retten. Und so zerstört „Highlander II – Die Rückkehr“ in nur 91 Minuten alles, was den ersten Streifen so großartig gemacht hat.

Wertung:     (3/10)             

 

Verfasser: cornholio

 

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Titelbild © 1991 Davis/Panzer Prod.