Mr. Nice Guy

Mr. Nice Guy – Erst kämpfen, dann fragen

(Yatgo ho yan / Mr. Nice Guy)

USA/Hongkong/Australien 1997, 94 Min.

Regie: Sammo Hung Kam-Bo

Jahrelang war Jackie Chan schon in China, und durch den Export nach Europa und den USA auch international, mit seinen Filmen erfolgreich. Nun wagte man den Sprung über den großen Teich, um mit amerikanischen Produktionen ähnliche Erfolge zu feiern. Doch der erste Film Jackie Chan’s mit amerikanischer Beteiligung ist nicht wirklich geglückt.

Jackie Chan spielt einen chinesischen Fernsehkoch, der zufällig in Besitz eines äußerst präkeren Videos gelangt, dass den Drogenboss Giancarlo schwer belastet. Verständlicherweise will dieser das Video um jeden Preis zurückerlangen, und so hat Jackie Chan schon bald keine andere Wahl mehr, als um sein Leben und das seiner Freundin zu kämpfen.

„Mr. Nice Guy“ hat 2 Hauptprobleme:

1.) Der Film ist den bisherigen Jackie-Produktionen zu ähnlich: Wieder spielt Jackie einen Unschuldigen, der durch Zufall mit bösen Buben aneinander gerät, und sie in der Folge besiegt. Die Frauen sind eigentlich nur dazu da, um von Jackie beschützt oder gerettet zu werden, Eigeninitiative zeigen sie kaum. Die Choreographien sind zwar auch diesmal wieder gelungen, sind aber auch nichts anderes oder spektakuläreres als in den bisherigen unzähligen Jackie-Filmen. Der Film bietet Jackie Chan Fans also nichts wirklich neues, sondern nur einen Film nach einem recht einfach gestricktem und nicht mehr ganz zeitgemäßen Muster. Been there, seen that...

2.) Wie bei Jackie Chan Filmen oft der Fall, scheint sich auch diese Produktion nicht so recht entscheiden zu können, ob sie nun ein eher ernster Actionfilm oder eine Komödie sein will. Denn für einen eher auf heitere Unterhaltung angelegten Film sind viele Szenen unnötig brutal, für einen reinen Actionfilm aber wiederum finden sich viel zu viele mehr oder weniger gelungene Gags. Und so ist der Film in jeder Minute eine Gradwanderung, die weder Fans des Einen noch Fans des Anderen wirklich zufriedenzustellen vermag.

Fazit: Für Jackie Chan-Fans bietet dieser Film nichts neues, er ist weder originell noch sonderlich spektakulär, und kann an alte Chan-Klassiker bei weitem nicht anschließen. Uninteressante Charaktere, ein eher an die Actionfilme der 80er-Jahre erinnerndes Frauenbild und die Doppelgleisigkeit bezüglich Brutalität und Humor tun ihr übriges, um „Mr. Nice Guy“ zu einem recht unbefriedigenden Filmereignis werden zu lassen.

Wertung: (3/10)

Verfasser: cornholio

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