Ethon
Staffel 9, Folge 15
Jared
Kane vom Planeten Tegalus kommt mit schlechten Nachrichten durch das Stargate:
Der Krieg zwischen dem Rand Protektorat und der Kaledonischen Föderation ist
immer noch in vollem Gange, und nun scheint die Föderation dank der Hilfe der
Ori die Oberhand zu gewinnen: Denn diese haben ihnen dabei geholfen, einen
Angriffssatteliten zu bauen, der die Macht besitzt, das Rand Protektorat
gänzlich auszuschalten. Die Föderation stellt ihrem Gegner ein Ultimatum, und
in seiner Verzweiflung wendet sich Kane an SG-1. Nachdem man die von ihm
mitgebrachten Pläne des Satteliten studiert hat ist man sich sicher, dass es
kein Problem für die Prometheus sein sollte, ihn zu zerstören. Während Daniel
und Kane durch das Stargate nach Tegalus zurückkehren, fliegt der Rest von SG-1
mit der Pegasus zum Planeten, um den Satteliten auszuschalten. Doch dieser
erweist sich als deutlich gefährlicher als erwartet...
Erst in meinem
Review zur vorangegangenen Episode hatte ich mich darüber beschwert, dass es in
Stargate schon lange keine gravierende Veränderung des Status Quo mehr gegeben
hätte - und schon fliegt die Prometheus in die Luft
.
Was mir besonders gut daran gefällt, ist dass dies noch dazu nicht bei einer
entscheidenden Mission gegen die Ori im Staffelfinale passiert ist, sondern in
einer ganz normalen Episode und während eines ganz normalen Einsatzes. Zudem
war die Zerstörung der Prometheus wirklich gut inszeniert und natürlich auch
getrickst. Die zweite große Stärke von „Ethon“ war die Handlung rund um
die beiden verfeindeten Parteien auf dem Planeten. Von „Soren“,
der Vorgeschichte zu dieser Folge war ich ja damals eher weniger begeistert, da
ich das Gefühl hatte, dass durch die Erzählweise viel an Dramatik und
Potential verloren gegangen ist. Bei „Ethon“ ist es nun meiner Ansicht nach
deutlich besser gelungen, die interessante Idee auch gut umzusetzen. Durch die
relativ frühe Zerstörung der Prometheus wurden sowohl Spannung als auch
Dramatik stark erhöht, zudem fanden sich in der Handlung einige interessante
Parallelen und Anspielungen zu aktuellen Konflikten wie im Nahen Osten - sehr
rudimentär und oberflächlich zwar, aber immerhin.
Die
Schwachpunkte: So sehr es mich auch freut dass mit der Zerstörung der
Prometheus endlich mal wieder der Status Quo verändert wird... aber dass sich
SG-1 beim Angriff so naiv anstellt, war nun wirklich nicht nötig. Immerhin war
ja allen klar dass der fertige Satellit unter Umständen deutlich besser ausgerüstet
sein könnte als es die gestohlenen Pläne vermuten lassen. Und selbst wenn
nicht, halte ich es für extrem fahrlässig, eine Mission derart auf die leichte
Schulter zu nehmen - ein Verhalten, für dass dem Team ja auch kurz darauf die
Quittung in Form von einem zerstörten Schiff und zahlreichen Todesopfern präsentiert
wurde. Schade nur, dass beides im weiteren Verlauf der Folge kaum mehr
thematisiert wird. Was soll's, ist halt das einzige interstellare Raumschiff der
Menschheit in unserer Galaxie (die Daedalus treibt sich ja in Atlantis herum)
zerstört worden, sind halt ein paar Menschen drauf gegangen, wen juckts. Durch
diese Oberflächlichkeit hat die Wendung rund um die Prometheus jedenfalls bei
mir nicht die geringste Wirkung erzielen können. Viel schlimmer ist dies aber
noch, was den erneuten Kampf der beiden Fraktionen betrifft. So sehr ich
generell ein böses Ende auch begrüßen mag, aber dass wir nur von Daniel davon
erfahren, dass der Krieg erneut ausgebrochen ist, ohne es direkt mitzuerleben,
hat die Wirkung dieser Wendung nicht einfach nur reduziert, sondern sämtliche
aufkeimende Gefühle im Keim erstickt. Jetzt mal ehrlich, eine solche Nachricht
kann ich doch nicht einfach so in letzter Sekunde aus dem Hut zaubern und derart
unspektakulär präsentieren. Und so hat es „Ethon“ zumindest in dieser
letzten Minute seinem Vorgänger „Soren“ gleichgemacht - und hohes
vorhandenes Potential auf unverantwortliche Art und Weise verschwendet.
Fazit: Bei allem Ärger über das aufgrund der Oberflächlichkeit der Handlung wieder mal verschwendete Potential überwiegen dann doch die positiven Aspekte: Die Geschichte rund um die beiden Fraktionen war nicht nur spannend und interessant, sondern trumpfte zudem mit ein paar Anspielungen und Kommentierungen auf die Situation im Nahen Osten und in anderen Krisenherden auf. Und mit der Zerstörung der Prometheus gibt es endlich die von mir vehement geforderte Veränderung im Status Quo der Serie...
Wertung:
(5/10)*
* Anmerkung: Nachträgliche Wertungskorrektur um -1 Punkt, da die von mir in diesem Review vielgelobte Veränderung im Status Quo, die auch maßgeblichen Einfluss auf die positive Bewertung dieser Folge hatte, gar keine war, wie ich bereits in der darauffolgenden Episode feststellen musste...
Verfasser: cornholio ![]()
Review veröffentlicht am 05.04.2007
9x16 - Das verschwundene Stargate
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