AIN ersetzt heute Begriffe wie Präkanzerose, Dysplasie, Leukoplakie, Carcinoma in situ. Unter AIN werden subsumiert: Kondylome, Morbus Bowen, Bowenoide Papulose uund Morbus Paget.
Die AIN wird in 3 Grade unterteilt:
Grad 1 (AIN I): geringgradige Dysplasie, das untere Drittel der Epidermis betreffend
Grad 2 (AIN II): mittelgradige Dysplasie im unteren und mittleren Drittel
Grad 3 (AIN III): hochgradige Dysplasie , in der ganzen Epidermis
AIN I und II werden als Präkanzerose angesehen, sie kann sich spontan zurückbilden, aber auch in eine AIN III (Carcinoma in situ) und dann in ein invasives Karzinom übergehen.
Differenzierung (WHO-Klassifikation) in: Plattenepitheliale, Übergangsepitheliale und Glanduläre AIN.
Ätiopathogenese: HPV-Infektion, (HPV 6,11,16,18,58 u.a.)
Häufigkeit: 35% aller HIV-Patienten, 50% aller Homosexuellen (MSM)
Dignose: Klinischer Befund, anale Zytologie, anale Kolposkopie, Indigokarminspray, Photodiagnose
AIN-Verlauf: Für Immunsupprimierte und HIV-Patienten ist das Risiko eines Überganges von AIN III in ein invasives PE-CA deutlich erhöht. Frauen mit CIN haben häufig (50%) auch eine AIN
Ziel: Eradikation der AIN, Prävention des Anal-Ca`s unter minimaler Zerstörung der analen Funktion (Kontinenz)
Optionen: Immunomodulation durch Imiquimod (Aldara) (Aldara erhöht die 2',5'- Oligoadenylat-Synthetase, die mit Interferon-induzierter antiviraler Aktivität verbunden ist) HPV-Impfung, Photodynamische Therapie, Argon-Laser Chirurgie: Lokalexcision der makroskopisch sichtbaren Läsionen bzw. weite Excision, ev. unter Stomaschutz.
AIN I und II: Haarfollikel, Talg-und Schweißdrüsen sind nicht befallen: Aldara-Creme 5%, Operativ: Excision, Elektrokaustik, Laser
AIN III im Analkanal: wie AIN I und II
AIN III am Analrand: Vollständige Excision mit Schnittrandkontrolle notwendig, keine Lappenplastik (Rezidiverken- nung!), hohe Rezidivrate (Hautadnexbeteiligung), regelmäßige Kontrollen sind angezeigt