Heinz-Dieter Pohl
Die Bergnamen
der Hohen Tauern
OeAV-Dokumente Nr. 6,
Innsbruck, Österreichischer Alpenverein - Nationalpark Hohe Tauern 2009, 124 S.
2. Auflage und Neubearbeitung Innsbruck, Österreichischer
Alpenverein – Nationalpark Hohe Tauern 2011, 136 S.
(siehe auch hier)
Zu diesem Buch:
Dieses Buch versucht neben dem
Interesse an der Natur und ihren Schönheiten auch das Interesse am Lebensraum
Hochgebirge zu erwecken, indem das Namengut der Hohen Tauern ältere Lebens- und
Wirtschaftsformen widerspiegelt und damit auch die sprachliche Vielfalt ihrer
Geschichte auf Ebene der Toponymie, zu der alle Sprachen, die jemals in diesem
Raum gesprochen wurden (deren Namen wir nicht immer genau kennen – daher die
Bezeichnung „voreinzelsprachlich“), beigetragen haben. Im heutigen bodenständigen
Sprachgut bzw. in den Mundarten findet sich viel Vorrömisches, Romanisches,
Slawisches bzw. Slowenisches. Die Jahrhunderte lange Koexistenz mehrerer
Sprachen bzw. die Kohabitation ihrer Sprecher im Lande ist an ihnen nicht
spurlos vorübergegangen. Das aus den heute in der Region verklungenen Sprachen
bezogene Wort- und Namengut gehört zum historischen Erbe Kärntens, Tirols und
Salzburgs und somit zum immateriellen Kulturerbe Österreichs. Dies
aufzuzeigen ist das Hauptanliegen dieses namenkundlichen Werkes. Sprachliche
„Fundstücke“ aus der vordeutschen Zeit finden Sie im Register sub 8.2 und 8.3.
Sie finden hier also:
·
eine
Einführung in die Bergnamengebung;
·
eine
Übersicht über den bodenständigen Wortschatz, wie er zur Namengebung verwendet wird
bzw. wurde;
·
Erklärungen,
warum die einzelnen Objekte so heißen;
·
eine
namenkundliche Begleitung, wenn Sie über die Glocknerstraße fahren oder die
GlocknerRunde begehen;
·
Einblicke
in die Besiedlungs-, Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Region.
Inhaltsverzeichnis
(der 2. Auflage)
Vorwort 6
1. Einleitung
- Bergnamengebung in Österreich 9
1.1. Die sprachliche Schichtung des österreichischen Bergnamengutes 10
1.2. Wonach die Berge benannt werden 11
2. Was
bedeutet „Tauern“? 17
3. Häufige
Appellativa in der Bergnamengebung 23
4. Berg,
Name, Natur und Mensch 37
4.1. Besiedlungsgeschichte 37
4.2. Alte Sagen und Bergnamengebung 41
4.3. Der Bergbau und seine namenkundliche Bedeutung 49
4.4. Bergnamen im Lichte der Almwirtschaft 52
4.5. Die Namen der Übergänge - die Glocknerstraße 61
4.6. Pflanzenbezeichnungen 66
4.7. Wild- und Nutztiere 67
5. Die
GlocknerRunde 71
5.1. Etappe Kaprun – Stausee Mooserboden – Kapruner Törl – Berghotel
Rudolfshütte 71
5.2. Etappe Berghotel Rudolfshütte – Kalser Tauern – Gradetzsattel –
Sudetendeutsche Hütte 73
5.3. Etappe Sudetendeutsche Hütte – Dürrenfeldscharte – Hohes Tor – Kals
75
5.4. Etappe Kals – Peischlachtörl – Glorer Hütte – Salmhütte 76
5.5. Etappe Variante (a) Salmhütte – Stockerscharte – Stausee Margaritze
– Glocknerhaus 78
Variante (b) Salmhütte – Leiteralm – Bruechet Alm –
Heiligenblut
5.6. Etappe Variante (a) Glocknerhaus – Pfandlscharte – Ferleiten –
Fusch 80
Variante (b) Heiligenblut – Schareck – Hochtor – Fusch
5.7. Etappe Fusch – Gleiwitzer Hütte – Brandlscharte – Parkplatz
Gletscherbahn Kaprun – Kaprun 81
6. Die
Gebirgsgruppen 83
6.1. Venedigergruppe 83
6.2. Lasörlinggruppe 91
6.3. Glocknergruppe 91
6.4. Granatspitzgruppe 97
6.5. Schobergruppe 101
6.6. Goldberggruppe (Sonnblickgruppe) 104
6.7. Ankogel- und Hafnergruppe 108
7. Die
Nationalparkgemeinden 115
7.1. Kärnten 115
7.2. Salzburg 116
7.3. Tirol 119
8. Namenverzeichnis
und Register 123
8.1. Namen 123
8.2. Slawische Wörter 129
8.3. Romanische Wörter (einschließlich vorrömisches Substrat) 131
Literatur 132
Abkürzungen 134
Zur Aussprache und den Sonderzeichen 135
Sprachwissenschaftliche Fachausdrücke 136
Fachbeiträge des Oesterreichischen Alpenvereins - Serie:
Alpine Raumordnung 137
Reihe „OeAV-Dokumente“ 139
Notizen 140
Vorwort
Schon sehr früh hat die
von den Ländern Kärnten, Salzburg und Tirol in Matrei i.O. eingerichtete
Geschäftsstelle der Nationalparkkommission Hohe Tauern auf zahlreichen Exkursionen,
bei Vorträgen und in Fachartikeln auf die vielfältigen Wurzeln der Namensgebung
hingewiesen. Denn der Nationalpark in den Hohen Tauern verfolgt neben der
vorrangigen Aufgabe des Naturschutzes und der Biodiversitätsentwicklung
selbstverständlich auch jene der Kulturlandschaftsforschung.
Der Großraum des
Nationalparkes Hohe Tauern kommt diesem Anspruch auch in breiter Weise nach
bzw. haben schon in der Vergangenheit zahlreiche Veranstaltungen zum Thema der
Ortsnamenforschung in den Nationalparkgemeinden stattgefunden. Diese
Aufarbeitung der kulturellen Vielfalt der Hohen Tauern erfüllt auch auf
hervorragende Art und Weise die Ziele des internationalen Vertragswerkes der
Alpenkonvention, zu deren Umsetzung Österreich als Vertragspartei verpflichtet
ist. Gerade die Deklaration „Bevölkerung und Kultur“ der Alpenkonvention geht
darauf insbesondere ein. Sie stellt die Erforschung, Erhaltung und Entwicklung
des vorhandenen materiellen und immateriellen Kulturerbes sowie der
überlieferten Kenntnisse in den Vordergrund. Sie unterstützt weiters die
Anerkennung der Bedeutung und des Werts des toponomastischen Erbes
(insbesondere Orts- und Flurnamen) im Alpenraum auch im Hinblick auf seine
kulturhistorische Bedeutung sowie seine Aufwertung. Die mit dem Nationalpark
Hohe Tauern gemeinsame Herausgabe dieses Werkes trägt somit zur wichtigen
Umsetzung der Alpenkonvention bei.
Besonders freut es den
Oesterreichischen Alpenverein als Architekt der vielbegangenen GlocknerRunde im
Nationalpark Hohe Tauern, dass mit der Interpretation von Namen entlang dieses
länderübergreifenden Bergwanderweges die Information und das Wissen für die
zahlreichen Besucher/nnen sehr attraktiv angereichert werden konnte.
Der Oesterreichische
Alpenverein als größter Grundeigentümer im Nationalpark Hohe Tauern bedankt
sich bei allen an der Realisierung dieser Broschüre Beteiligten sehr herzlich.
Peter Haßlacher
Leiter der Fachabteilung
Raumplanung-Naturschutz des OeAV
„Nomen est omen - Der Name
ist ein Zeichen“ heißt es in einem bekannten lateinischen Sprichwort. Die
Bergnamen sind Zeichen der Vergangenheit und der Gegenwart und spiegeln die
Jahrtausende lange Präsenz des Menschen in den Hohen Tauern wider. Diese
sprachlichen Denkmäler tragen die Informationen zur Besiedlungsgeschichte der
Landschaft, zu vergangener Kultur und Brauchtum in sich. Als Teil eines
umfangreichen mündlichen Erfahrungswissens haben die Berg- und Flurnamen in
Zeiten der Globalisierung und der Amerikanisierung in den letzten Jahrzehnten
stark an Bedeutung eingebüßt. Dieses Wissen droht nun mit dem Aussterben der
älteren Generation verloren zu gehen.
Besonders schwierig zu
deuten sind die erst in jüngerer Zeit überlieferten Bergnamen. Ihre Namengebung
erfolgte im Zuge der wirtschaftlichen Erschließung der Alpen zunächst als
Handelsrouten und Bergweiden, dann für
den Bergbau und die Jagd und schließlich für Alpinismus und Tourismus. So sind
die Alpen wortwörtlich ein „hochgelegenes Weidegebiet“ bzw. auch als Berg sowie
Pass zu verstehen. Der Sprachwissenschafter Heinz-Dieter Pohl legt nun ein
umfassendes Werk zur Erläuterung und Herkunft der Bergnamen aus den Hohen
Tauern vor.
Dieses Buch ist ein
weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen dem Oesterreichischen
Alpenverein und dem Nationalpark Hohe Tauern. Der Nationalpark Hohe Tauern
sichert damit nicht nur das Natur- und Kulturerbe Österreichs sondern liefert
auch einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung und Dokumentation seines
Namengutes als immaterielles, historisches Erbe Kärntens, Salzburgs und Tirols.
Nationalpark Hohe Tauern
Kärnten-Salzburg-Tirol
Erhältlich ist das Buch im OeAV-Shop (http://www.alpenverein.at/portal/index.php
> Shop > Publikationen > Fachpublikationen > OeAV-Dokumente oder direkt unter http://www.alpenverein.at/shop/?viewMode=Publikationen&SubCat=OeAV-Dokumente&navid=27)
sowie in den Verkaufsstellen des Nationalparks Hohe Tauern Kärnten
(Nationalparkverwaltung Großkirchheim Tel.: 04825/6161,
BIOS Nationalparkzentrum Mallnitz 04784/701) und im Online-Shop des
Nationalparks Hohe Tauern unter www.hohetauern.at/shop.
Preis: € 9,90.
Zurück zum
Schriftenverzeichnis bzw. zu Bergnamen