BERGNAMEN IN ÖSTERREICH

 

(s.a. Schriftenverzeichnis http://members.chello.at/heinz.pohl/SchriftenVerzeichnis.htm

Nr. 178, 194, 207, 216, 240, 243, 247, 248 u. 249; dort auch weiterführende Literatur)

 (Diese Seite wird noch erweitert, insbes. Kap. 1b u. 4 [eine 2. Kärnten und 3. Osttirol entsprechende verhältnismäßige Anzahl von Bergen der anderen Bundesländer ist vorgesehen]; letzte umfassende Bearbeitung 7.1.2007,

letzte Ergänzungen 5.5.2008, 24.10.2009, zuletzt 3.6.2013 u. 15.1.2016)

 

Die wichtigsten Bergappellativa (Bergwörter) siehe hier

Zum Namengut der Gemeinde Kals am Großglockner hier

Zu einem gesamtösterreichischen Bergnamenverzeichnis hier

Weitere Kärntner Bergnamen sind im Kärntner Online-Namenbuch zu finden

Überblick über die Bergnamen in Österreich und die Bergnamengebung im deutschen Sprachraum

 

Ein Blick in Österreichs herrliche Bergwelt:

http://www.foto-webcam.eu/webcam/kronplatz/

(s.a. http://www.foto-webcam.eu/webcam/kronplatz/#/infos)

 

 

Zu einem neuen Buch über die Bergnamen des Nationalparks Hohe Tauern

Die Bergnamen der Hohen Tauern

siehe unter OeAV-Dokumente Nr. 6.

2. Auflage Innsbruck, Österreichischer Alpenverein – Nationalpark Hohe Tauern 2011, 136 S.

 

Alle österreichischen Bergnamen hier erläutern zu wollen, ist unmöglich. Ich kann hier nur einen repräsentativen Querschnitt geben, unter Berücksichtigung eigener Publikationen, in denen dann die benützte Literatur nachgelesen werden kann. Ich werde noch laufend einzelne Bergnamen nachtragen und Verbesserungen vornehmen. Für Hinweise bin ich dankbar; Fragen können unter heinz.pohl@chello.at an mich gerichtet werden. An alle Bergfreunde ein herzliches Berg heil!

 

Inhalt:

0. Die Gebirgsgruppen in Österreich

1. Österreichische Bergnamen (ein Überblick)

1a. Allgemeines

1b. Häufige Appellativa (Bergwörter)

2. Die Namen der bekanntesten Kärntner Berge

3. Osttirol (insbes. Gemeinde Kals am Großglockner)

4. Übriges Österreich (Erweiterung vorgesehen)

Anhang: Die wichtigste Literatur

(Das Zeichen < bedeutet „entstanden aus“, > „wird/wurde zu“)

 

0. Die Gebirgsgruppen in Österreich

Genaue Umgrenzung siehe u. a. unter: http://www.bergruf.de/alpeneinteilung.html (siehe auch http://www.bergalbum.de/alpeneinteilung.htm & http://www.bergruf.de/bergcam/ : dort weitere Links und interessante Informationen).

Bei den meisten in diesem Artikel vorkommenden Oronymen (Bergnamen) wird deren geographische Lage in eckigen Klammern [...] durch einen Buchstaben bzw. durch einen Buchstabenkombination für das Land und eine Nummer für die Zugehörigkeit zu einer Gebirgsgruppe angegeben. Grenzlagen werden durch Doppelnennungen angedeutet, z.B. K/T „das Objekt liegt an der Grenze zwischen Kärnten und Tirol“ oder 39/40 „das Objekt liegt an der Grenze zwischen Granatspitz- und Glocknergruppe“.

 

  

   Burgenland

CH   

   Schweiz

CZ

   Tschechische Republik

D  

   Deutschland

FL

   Liechtenstein

H

   Ungarn

I  

   Italien

K  

   Kärnten

N  

   Niederösterreich

O  

   Oberösterreich

S  

   Salzburg

SLO  

   Slowenien

St  

   Steiermark

T  

   Tirol

V  

   Vorarlberg

W  

   Wien

 

   Bregenzerwaldgebirge und Allgäuer Voralpen

V/D

2.   Allgäuer Alpen

T/V/D

3.   Lechquellengebirge und Lechtaler Alpen

T/V

4.   Wetterstein und Mieminger Kette

T/D

5.   Karwendel

T/D

6.   Rofangebirge (Brandenberger Alpen)

T

7.   Bayerische Voralpen westlich des Inns ((a) Ammergauer Alpen

      (b) Bayerische Voralpen)

T/D

8.   Kaisergebirge

T

9.   Loferer und Leoganger Steinberge

S/T

10. Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen

S/D

11. Chiemgauer Alpen

S/T/D

12. Salzburger Schieferalpen

S

13. Tennengebirge

S

14. Dachsteingebirge

O/S/St

15. Totes Gebirge

O/St

16. Ennstaler Alpen

St

17. Salzburger und Oberösterreichische Voralpen ((a) Salzkammergut-Berge, (b) Oberösterreichische Voralpen

O/S

18. Hochschwabgruppe

St

19. Mürzsteger Alpen

N/St

20. Rax und Schneeberggruppe

N/St

21. Ybbstaler Alpen

N/O/St

22. Türnitzer Alpen

N/St

23. Gutensteiner Alpen

N

24. Wienerwald

N/W

25. Rätikon

V/CH/FL

26. Silvretta

T/V/CH

27. Samnaungruppe

T/CH

28. Verwallgruppe (auch Fer...)

T/V

29. Sesvennagruppe

T/CH/I

30. Ötztaler Alpen

T/I

31. Stubaier Alpen

T/I

33. Tuxer Alpen

T

34. Kitzbüheler Alpen

S/T

35. Zillertaler Alpen

S/T/I

36. Venedigergruppe

S/T/I

37. Rieserfernergruppe

T/I

38. Villgratner Berge (Deferegger Alpen)

T/I

39. Granatspitzgruppe

S/T

40. Glocknergruppe

K/S/T

41. Schobergruppe

K/T

42. Goldberggruppe

K/S

43. Kreuzeckgruppe

K/T

44. Ankogelgruppe

K/S

45. Niedere Tauern ((a) Radstädter Tauern (b) Schladminger Tauern

      (c) Rottenmanner und Wölzer Tauern (d) Seckauer Tauern)

S/St

46. Norische Alpen ((a) Gurktaler Alpen (einschl. Nockberge und Gebiete bis zur Drau) und (b) Lavanttaler Alpen)  

K/St/SLO

47. Randgebiete östlich der Mur

B/N/St/H/SLO

56. Gailtaler Alpen

K/T

57. Karnische Alpen

K/T/I

59. Karawanken und Bachergebirge / Pohorje

K/I/SLO

60. Steiner Alpen

K/SLO

61. Außeralpine Gebiete Österreichs (nördlich der Donau)

N/O/CZ

 

1. Österreichische Bergnamen (ein Überblick)

 

1a. Allgemeines

 

Die meisten Bergnamen sind relativ jung und meist erst in jüngerer Zeit überliefert, was vielfach ihre Deutung erschwert. Karl Finsterwalder zählte sie mit Recht zum am schwierigsten zu deutenden Namengut. Im allgemeinen erfolgte ihre Festlegung im Zuge der wirtschaftlichen Erschließung unserer Berge zunächst als Bergweiden und für den Bergbau, später auch als Jagdgebiete und seit dem 19. Jhdt. für den Fremdenverkehr. Reichhaltiges Material liefern in früherer Zeit v.a. Grenzbeschreibungen und Almen betreffende Urkunden sowie Protokolle von Streitigkeiten über Weiderechte. Auf alten Karten sind Bergnamen in nur sehr beschränktem Umfang notiert.

Reichhaltiger ist das Bergnamengut auf alten Tiroler Landkarten vertreten, einige Beispiele von der Anich-Karte (18. Jhdt.) aus dem Gemeindegebiet von Kals: Glockner B. ‘Großglockner’, Grödöz B. ‘Gradötz’, Gamnimiz B. ‘Ganimitz’, Tschidin Horn ‘Tschadinhorn’ usw.

 

Die sprachliche Schichtung des österreichischen Bergnamengutes

Obwohl die Bergnamen größtenteils relativ jung sind – die meisten älteren stammen aus dem Hoch- und Spätmittelalter – finden sich in ihnen die gleichen Sprachschichten wie im sonstigen Namengut Österreichs, sowohl in den einzelnen Bergnamen selbst (z.B. Hochgolling [Salzburg / Steiermark, Niedere Tauern], zu slowenisch gol ‘kahl, unbewachsen’, also ‘Kahlenberg’, Galzigg [Tirol, Lechtaler Alpen] < romanisch col siccu ‘trockener Berg’) als auch in den einzelnen Bergwörtern (wenn nicht deutschen v.a. romanischen Ursprungs, z.B. Kogel < romanisch cucullus ‘Kapuze’). Das deutsche Sprachgut ist meist bairisch, nur im Westen (v.a. Vorarlberg) alemannisch; typisch bairisch ist z.B. Bichl ‘Bühel, Hügel’, typisch alemannisch Fluh ‘Fels (-abhang, -platte)’. Auch dem Alpenslawischen bzw. Slowenischen verdanken wir zahlreiche Namen und Wörter, z.B. Kulm (meist auf slowenisch holm ‘Hügel, Kogel’ beruhend) oder Daber (Osttirol) ‘Klamm’ (zu slowenisch deber bzw. daber ‘Schlucht’). Bemerkenswert ist auch die semantische Gleichung deutsch Ofen ‘Fels’, slowenisch peč ‘Ofen und Fels’ (z.B. Ofen [Kärnten, Karawanken], slowenisch Peč, italienisch Monte Forno, heute meist Dreiländereck).

Im romanisch-slawischen Überlappungsgebiet (v.a. Osttirol, Teile von Kärnten und Salzburg) ist oft das Material nicht eindeutig der einen oder anderen Sprachschicht zuzuordnen. Wenn auch deutsch Kulm in der Regel auf slawisch *chъlmъ bzw. slowenisch holm ‘Hügel, Bergkuppe’ zurückgeht, was ist mit slowenisch-mundartlich Kum ‘Mittagskogel’ [Kärnten, Karawanken] und Kome (Plural) ‘Karawanken’? Hier scheint das Slowenische das romanische Bergwort culmen ‘Gipfel; Bergübergang; Berg(wiese)’ übernommen zu haben. Auch ein Kolm in Nordtirol [Zillertaler Alpen] oder Golm in Vorarlberg [Rätikon] kann nur romanischer Herkunft sein. Weiters kann man slawisch golъ ‘kahl’ und romanisch col (< collis ‘Hügel, Anhöhe’ bzw. collum ‘Hals; Bergpass, Übergang’) nicht säuberlich trennen, z.B. in Kals Gollspitz – beides ist in diesem slawisch-romanischen Mischgebiet möglich. Oder muss der bewaldetete Hohe Gallin [Kärnten, Norische Alpen, nördlich vom Wörthersee] ein ‘Kahlenberg’ slowenischer Herkunft sein, nur weil er im ehemaligen gemischtsprachigen Kärntens (nördlich des Wörthersees) liegt? Über ihn führte einst eine Römerstraße, daher ist romanische Herkunft des Namens zumindest nicht auszuschließen. – Darüber hinaus hat die romanische Schicht alle vorrömischen Substrate weitervermittelt.

 

Semantische Gruppen

Der Altmeister der Bergnamenforschung in Österreich, Eberhard Kranzmayer (1897-1975), unterscheidet folgende semantische Gruppen von Bergbezeichnungen: Lagenamen im weitesten Sinn und zwar nach der Form, nach (allgemeinen) Naturerscheinungen wie Witterung, nach der Pflanzenwelt, nach der Tierwelt und nach der Nachbarschaft; Kulturnamen nach der wirtschaftlichen Nutzung u.dgl.; Besitznamen nach den Eigentumsverhältnissen; kultisch-mythische bzw. religiöse Namen auf Grund von Vorstellungen und Traditionen der bodenständigen Bevölkerung; künstliche bzw. gelehrte Namen, geprägt von Geographen und Bergsteigern sowie vom Fremdenverkehr. Vielfach weisen Berge verschiedene Namen auf, je nachdem, von wo aus sie benannt worden sind, z.B. Villacher Alpe vs. Dobratsch [Gailtaler Alpen] oder es gibt einen bodenständig-volkstümlichen Namen wie Harlouz und einen touristischen „offiziellen“ wie Ferlacher Horn [Kärnten, Karawanken].

 

Lagenamen nach der Form

Als erste Beispiele seien zunächst einige Bergwörter genannt wie Berg, z.B. Kahlenberg [Wien], Schneeberg [Niederösterreich], Bichl ‘Bühel, Hügel’, z.B. Hirschbichl [Niederösterreich], Pfaffenbichl [Tirol], Kofel ‘felsiger Gipfel’, z.B. Spitzkofel [Tirol, Lienzer Dolomiten], Torkofel [Kärnten, Gailtaler Alpen], Kogel ‘rundlicher Gipfel’, z.B. Feuerkogel [Oberösterreich, Höllengebirge], Ochsenkogel [Steiermark, Niedere Tauern], (der) Spitz (auf Karten oft (die) Spitze), z.B. Hochspitz [Tirol, Karnische Alpen], Granatspitz(e), Kar ‘Gebirgskessel’, z.B. Hochkar [Niederösterreich / Steiermark, Ybbstaler Alpen], Koralpe [Kärnten / Steiermark, Norische Alpen], Nock ‘hohe, abgeflachte bzw. rundliche Kuppe’, z.B. Mirnock [Kärnten], Hoher Nock [Tirol, Rofan-Gebirge] (besonders typisch v.a. im Kärntner „Nockgebiet“), Gupf ‘Bergkuppe, rundlicher Gipfel’, z.B. Matschacher Gupf [Kärnten], Rottensteiner Gupf [Oberösterreich] (gehäuft in den östlichen Karawanken und im Raum Bad Ischl), (die) Fluh ‘jäher Felsabhang, Felswand’ [Vorarlberg], z.B. Mittagsfluh, Weiße Fluh [beide Bregenzer Wald], ferner Bezeichnungen wie Hohe Wand [Niederösterreich], Haller Mauern [Oberösterreich / Steiermark, Ennstaler Alpen] usw.

Dazu kommen Übertragungen wie Kopf (z.B. Seekopf ‘Bergkopf über dem See’ [Kärnten, Karnische Alpen]), Ruck ‘Rücken’ (z.B. Bocksruck [Steiermark, Niedere Tauern], gleichbedeutend Bosruck [Oberösterreich / Steiermark, Ennstaler Alpen] und Poßruck [Steiermark, Norische Alpen]), Horn (z.B. Ferlacher Horn [Kärnten, Karawanken]), ferner Sattel, Joch / Jöchl, Tor / Törl, Kamm (altmundartlich Kamp), (das) Eck, Schober usw. Einzelfälle sind Namen wie Glockner oder Dachstein.

 

Lagenamen nach der Witterung

Nach dem Wetterwinkel z.B. Wetterkreuz [Salzburg, Kitzbüheler Alpen], Donnerkogel [Salzburg / Oberösterreich, Dachstein], Nebelstein [Niederösterreich], Schauerkogel [Steiermark, Mürzsteger Alpen], dazu auch Namen wie Böses Weibl oder Weibele [Tirol mehrmals], denen im slowenischsprachigen Gebiet Kärntens die zahlreichen Baba (eigentlich ‘altes Weib, Großmutter’) entsprechen [Kärnten, Karawanken, mehrmals]; nach dem Stand der Sonne z.B. Mittagskogel [Kärnten, Karawanken], Zwölferspitz(e) [Kärnten / Salzburg, Ankogelgruppe] (d.i. die ‘Zwölfuhrspitze’), Sonnblick [Kärnten / Salzburg, Goldberggruppe]; vergleichbare Namen slowenischer Herkunft z.B. Polinik ‘Mittagsberg’ [Kärnten, Karnische Alpen und Kreuzeckgruppe]; nach dem Schnee z.B. Schneeberg [Niederösterreich], Schneekogel [Niederösterreich, Ybbstaler Alpen]; nach der Vergletscherung Gletscher (so volkssprachlich nur im alemannischen Bereich, z.B. Klostertaler Gletscher [Vorarlberg, Silvretta-Gruppe]), Ferner (in Nordtirol, z.B. Ötztaler = Gurgler Ferner [Tirol, Ötztaler Alpen]) und Kees (etwa ab dem Nordtirol-Salzburger Grenzgebiet nach Osten, z.B. Krimmler Kees [Salzburg, Venedigergruppe], Wurtenkees = Mölltaler Gletscher [Kärnten, Goldberggruppe], letzteres wie Hallstätter Gletscher [Oberösterreich, Dachstein (auch Karlseisfeld)] nicht bodenständig.

 

Lagenamen nach der Flora

Namen wie Grasberg [Steiermark, Hochschwabgruppe], Kahlenberg [Wien], Zirmkogel [Salzburg, Kitzbüheler Alpen] (‘Zirbenkogel’), Feichtenberg [Oberösterreich, Voralpen] (‘Fichtenberg’), Hochtannberg [Vorarlberg, Allgäuer Alpen], Speikkofel [Kärnten, Norische Alpen], Speikkogel [Steiermark, Norische Alpen], Speikberg [Oberösterreich, Dachsteingebirge] (zu Speik, eine Alpenpflanze [Valeriana celtica subsp. norica]) usw., darunter auch zahlreiche Namen aus der vordeutschen Schicht, z.B. Semmering [Niederösterreich / Steiermark] (aus slawisch čemerьnikъ ‘Nieswurzgegend’, vgl. slowenisch čemerika ‘weiße Nieswurz, weißer Germer’).

 

Lagenamen nach der Fauna

Namen wie Gamskogel [Oberösterreich, Totes Gebirge], Gamskofel [Kärnten, Karnische Alpen], Gamsstein [Tirol, Ötztaler Alpen] usw. (zu bairisch Gams ‘Gemse’, in neuer Orthographie Gämse), Hirschenkogel [Niederösterreich / Steiermark] (ein altes mundartliches Wort für ‘Hirsch’ ist Hirz, z.B. in Hirzeck [Steiermark, Niedere Tauern]), Hühnerkogel [Kärnten, Norische Alpen] usw., aus dem Slowenischen z.B. Petelin [Kärnten, Karawanken] (‘Hahn’). Viele dieser Namen hängen auch mit der Jagd zusammen wie u.a. auch Jagerkogel [Kärnten / Salzburg, Ankogelgruppe] oder Gjaidalm und -stein [Oberösterreich, Dachsteingebirge] (zu altmundartlich Gjaid ‘Jagd’).

 

Lagenamen nach der Nachbarschaft

Viele Berge haben ihren Namen nach der Nachbarschaft erhalten, so heißen viele Gebirgsgruppen nach den jeweiligen Landschaftsnamen der nächsten Umgebung (z.B. Allgäuer Alpen [Tirol / Vorarlberg] oder Gurktaler Alpen [Kärnten / Steiermark, Teil der Norischen Alpen]), auch nach Ortschaften (z.B. Kitzbüheler Alpen [Salzburg / Tirol] oder Gutensteiner Alpen [Niederösterreich]), mitunter auch nach historischen Vorbildern (z.B. Norische Alpen [Kärnten / Salzburg / Steiermark], nach der römischen Provinz Noricum). Für einzelne Berge und Gipfel waren namengebend oft Hofnamen (z.B. Koschutnikturm [Kärnten, Karawanken] nach dem Gehöft Koschutnik am Fuße des Berges) und Ortsnamen (z.B. Wiener Berg [Wien]) sowie Almen und Fluren der nächsten Umgebung, z.B. Wolayerkopf [Kärnten, Karnische Alpen] nach dem Flurnamen Wolaye oder Bielschitza [Kärnten, Karawanken], slowenisch Belščica, d.i. ‘Vellacher Alm’ (die Almgründe von Karner Vellach, slowenisch Koroška Bela bei Jesenice / Assling, Slowenien). Auch Schutzhütten (Klagenfurter Hütte [Kärnten, Karawanken]), Alpenvereinssektionen (z.B. Austriascharte [Oberösterreich / Steiermark, Dachsteingebirge] nach der AV-Sektion Austria) und verdiente Alpinisten (z.B. Simonyspitzen [Salzburg / Tirol, Venedigergruppe] u. Simonykees [Tirol, Venedigergruppe] haben zur Vielfalt der österreichischen Bergnamengebung beigetragen.

 

Kulturnamen

Am häufigsten Alpe (mundartlich (bairisch) Alm, alt und im Westen Albe [ålwe], alemannisch Alp / Alb) ‘Bergweide’, z.B. Hochalm [Steiermark, Niedere Tauern], Saualpe [Kärnten, Norische Alpen] usw.; ferner Namen wie Kuhberg [Niederösterreich, Wienerwald], Ochsenkogel [Oberösterreich, Dachsteingebirge] oder Rosshorn [Tirol, Rieserfernergruppe] nach Kuh-, Ochsen- und Rossalmen in der näheren Umgebung. Im alemannischen Bereich z.B. Maiensäss ‘Voralpe, Frühlingsweide’, im Slowenischen meist mit der Endung -ščica zu einem Ortsnamen (z.B. Rošca / Rožca < Roščica < Rož-ščica ‘Rosegger Alm’ [Kärnten, Karawanken]). Nach dem (heute oft schon historischen) Bergbau z.B. Erzberg [Steiermark, Ennstaler Alpen], Goldeck [Kärnten, Gailtaler Alpen], Eisenhut [Steiermark, Norische Alpen und Niedere Tauern], Salzberg [Oberösterreich, Voralpen], Knappenböden [Tirol, Lechtaler Alpen] usw.

 

Besitznamen

Meist Zusammensetzungen mit Orts- und Hofnamen, so ist die Villacher Alpe [Kärnten] (slowenisch mundartlich B(e)ljaščica von slowenisch Beljak ‘Villach’) nach den Weiderechten der Villacher Bauern so benannt, oder Hochschwab [Steiermark] nach dem Bauern Schwab; ähnlich auch Namen wie Karwendel [Tirol] (zu einem alten Personennamen) oder Gaberl [Steiermark, Norische Alpen] (‘Gabriel’).

 

Kultisch-mythische Namen bzw. religiöse Namen

Im alten Volksglauben sind Namen wie Hochkönig [Salzburg], Kaiserburg [Kärnten, Nockgebiet], König(s)stuhl [Kärnten / Salzburg / Steiermark, Norische Alpen] und Hochstuhl [Kärnten, Karawanken] u. dgl. begründet; sagengebunden sind Namen wie Übergossene Alm [Salzburg, Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen]. Es ist oft nicht klar, ob tatsächlich eine Sage oder mythische Figuren manchen Bergnamen zugrundeliegen, manche Autoren (z.B. Kranzmayer) erklären in einem solchen Sinne Bergnamen wie Venediger (nach den ‘Venediger Männlein’) oder Totes Gebirge, andere wiederum betrachten ganz nüchtern Venediger als mehr oder weniger zufällige Namensübertragung oder das Tote Gebirge nach seiner wegen Wassermangels pflanzenlosen und öden Landschaft. – Zahlreiche Berge sind nach Heiligen bzw. den ihnen geweihten Kirchen und Kapellen benannt wie z.B. die 4 Berge des „Kärntner Vierbergelaufes“ Magdalens-, Ulrichs-, Veits- und Lorenziberg [Norische Alpen, rund ums Zollfeld und Glantal]. Der Ulrichsberg führte ursprünglich den Namen Mons Carentanus und war für den Namen des Landes Kärnten ausschlaggebend; er müsste heute *Karnberg heißen, wie die kleine Ortschaft im Norden des Berges.

 

Künstliche bzw. gelehrte Namen

Künstliche Namengebung erfolgte teils aus bergsteigerisch-touristischen (z.B. Klagenfurter Spitze [Kärnten, Karawanken], slowenisch übersetzt Celovška špica nach der Klagenfurter Hütte, diese nach der Sektion Klagenfurt des Österreichischen Alpenvereins), teils aus geographischen Bedürfnissen (z.B. Lienzer Dolomiten [Kärnten / Tirol]). Die meisten mit Hoch- und Groß- zusammengesetzten Bergnamen sind sekundär so benannt und gelten als höchste Erhebung eines bäuerlich bzw. volkstümlich so benannten Bergstockes wie z.B. Obir, König und Venediger, „offiziell“ Hochobir [Kärnten, Karawanken], Hochkönig [Salzburg] und Großvenediger [Salzburg / Tirol]. Gelehrte Namen sind die Namen der Gebirgsgruppen, teils nach éinem Berg (z.B. Granatspitzgruppe [Salzburg / Tirol]), teils nach historischen Vorbildern (z.B. Karawanken, Norische Alpen [Kärnten / Salzburg / Steiermark]) so benannt. Andere Namen wiederum sind in ihrer Schreibung verfälscht wie z.B. Birnlücke [Salzburg / Tirol] (noch 1888 Pyrlücke, nach dem alten Namen Pirra bzw. Birlbach des Wasserlaufes im Südtiroler Ahrntal) oder Dirndln (Dachsteinmassiv, richtig Türnl zu altmundartlich Turn ‘Turm’). – Auch die Bezeichnungen Alpen und Tauern sind als Sammelbegriffe gelehrten Ursprungs, als Bergwörter sind sie auch volkstümlich: Alpe bzw. Alm (Substratwort vorindogermanischer Herkunft) und Tauern, das ursprünglich ‘Berg, hochgelegene Region’ bedeutete und erst später zu einer Bezeichnung für Bergübergänge geworden ist (wahrscheinlich ebenfalls Substratwort). Andere Bezeichnungen für Bergübergänge sind Joch, Sattel, Tor / Törl, Höhe usw., z.T. ist auch Pass volkstümlich, doch manche Pässe und Übergänge enthalten ursprünglich (und heute noch volkssprachlich) oft keine solches Gattungswort, z.B. Wechsel [Niederösterreich / Steiermark], Loibl [Kärnten, Karawanken] und Gaberl [Steiermark, Norische Alpen]. Auffallend ist die Wortfolge Pass Lueg [Salzburg], Pass Thurn [Salzburg / Tirol] usw.

 

1b. Häufige Appellativa (Bergwörter)

So erklären sich viele Bergnamen von selbst; gängige Wörter des allgemeinen Wortschatzes (z.B. kahl, schwarz, Pass usw.) sind hier nicht enthalten. Siehe auch http://www.uni-klu.ac.at/groups/spw/oenf/Bergappellativa.pdf

 

Aibel (das) s. Älpl.

Alpe (mundartlich alemann. Alp, bairisch Ålm < Alben, in Tiroler Mundarten auch Ålbe/Ålwe) (die) „Bergweide“; dieses Wort wird von alters her im Plural zur Bezeichnung der Alpen gebraucht und kommt auch außerhalb des „alpinen“ Bereichs vor (z.B. Schwäbische Alb). Über das Roman. ins Deutsche gelangt, lateinisch alpis (meist) „hochgelegenes Weidegebiet“, Plural alpes bzw. als Name Alpes; Substratwort, ursprünglich wohl „Berg, auch Pass“.

Älpl, Alpl, Älpele usw. (in mittelbairischen l-vokalisierenden Mundarten [áibl oder áiwl] gesprochen und Aibel, Eibel geschrieben) (das), Diminutiv zu vor.

Asten (die) „Weideplatz (bes. als Zwischenstation auf dem Weg zur Hochalm)“ (von althochdeutsch ouwist „Schafstall“).

B... s. auch P.

Balfen, Palfen (Balm, Palm) (der) (v.a. im Westen; lokal auch die Palfe usw.) „Felsen; Felszacken, -stufe, ‑vorsprung, -höhle; überhängender Fels“. Über das Roman. ins Deutsche gelangt, Substratwort (vorröm. *péllawo- „Fels“).

Beil (Peil, Bäul) s. 4.

Berg (der) „Erhebung im Gelände“, auch „Pass, Sattel, Wald“.

Bergl (das), Diminutiv zu vor.

Bichl (der) „Bühel, Hügel“.

Blaser (Blasen-) zu blasen (vom „Wehen des Windes“), z.B. Blaser [T 31], Hochblaser [St 18].

Blass (Plass, Bless) „bleich, kahl (also: heller Fleck, wo der Untergrund sichtbar ist, wo der Wald abgeholzt ist u.dgl.)“, zu blass.

D... s. auch T.

Dirndl (das) „Türmchen“, eigentlich Türnl zu alt mundartlich Turn „Turm“ (s.u.), z.B. Dirndln [O/St 14].

Eck, auch Egg (das) „Spitze; vorspringende Höhe, Berg- oder Hügelkante“ (bairisch das Eck statt die Ecke); sehr häufig, z.B. Hocheck bzw. -egg (über 12x in Österreich).

Egel s. Spitzegel (2).

Eibel (das) s. Älpl.

Etz (Ötz) von mittelhochdeutsch ëzzen „essen (bzw. essen, äsen lassen)“, also etwa „Viehweide“.

Fels (der) „zusammenhängende, kompakte Masse von Gestein“ (dafür mundartlich meist Stein).

Ferner s. Gletscher.

Fluh (Flüh) (die) „jäher, steiler Felsabhang; Felswand“ (alemannisch, V/CH).

Flucht (die) „Ebene“ (verwandt mit vor.).

Furka (Furke, Furkla, Fürggele) „hoher Jochübergang“, urspr. „Gabelung“ (aus romanisch furca „Gabel, Verkleinerung furcula bzw. illa).

Gabel, Gaberl wie Furka.

Gletscher (aus roman. glacies „Eis“ + -ariu), volkstümlich nur im alemannischen Bereich, dafür in Nordtirol bairisch Ferner (verwandt mit Firn „alter, (z.T.) gefrorener Schnee (noch aus dem Vorjahr)“, vgl. auch bairisch ferten „im Vorjahr“, weiters die semantische Parallele in der roman. Nachbarschaft vedreta im Fassatal von lateinisch vetus „alt“), in Osttirol, Salzburg und Kärnten Kees (ein altes Wort für „Eis“). Gletscher im bairischen Bereich nur in Neu- und Umbenennungen (z.B. Mölltaler Gletscher, mundartlich u. alt Wurtenkees [K 42]). S.a. Lanisch- (2).

Groß- hauptsächlich in der Kartographie um die höchste Erhebung eines Bergstockes zu bezeichnen, z.B. Großglockner. Der kleinere Gipfel ist dann meist mit Klein- bezeichnet (z.B. Kleinglockner).

Gupf (der) „Bergkopf, -kuppe; rundlicher Gipfel“ (aus roman. cuppa „rundlicher Gipfel“, eig. „Becher, Schale“), bes. häufig in Unterkärnten (korrespondiert meist mit slowen. vrh „Anhöhe“, z.B. Matschacher Gupf [K 59], slowen. Mačenski vrh) und um Bad Ischl im Salzkammergut (dort für spitze Gipfel, nach der spitzen Form des Hutgupfes der dortigen Volkstracht, z.B. Rottensteiner Gupf [O 17]); vgl. mittelhochdeutsch gupf(e) „Spitze, Gipfel“, von dem wahrscheinlich auch deutsch Gipfel abgeleitet ist. 

Hoch- sehr häufiges Vorderglied in Namen von Berggipfeln, meist die höchste Erhebung eines Bergstockes (z.B. Hochobir [K 59]) oder eine Gebirgsgruppe (z.B. Hochschober [K/T 41]) bezeichnend.

Hoppe, Oppe: ein seltenes, in Westkärnten und Tirol vorkommendes Appellativ ist Hoppe (die) ‘Erhöhung, Anschwellung’, auch als Krankheit. Als Oronym in den Karnischen Alpen z.B. Rauter Oppe neben Schwalbenkofel. Die Motivierung des auf den Kartenwerken aufscheinenden Namens Schwalbenkofel scheint unklar, sind doch Schwalben in dieser Höhe nicht mehr anzutreffen. Möglicherweise war das Vorkommen von schwalbenartigen Vögeln wie dem Alpensegler (Apus melba) ausschlaggebend für die Benennung. Die mundartliche Benennung Rauter Oppe enthält als Grundwort unser Bergappellativ Oppe, das einen ‘runden Bichl, eine kleine Erhebung u. dgl.’ bezeichnet und in Tirol auch als Oppen auftritt.

Kamm (Kamp) „Grat eines Bergrückens“.

Kanzel „Berg, Felsvorsprung“.

Kar (Verkleinerung Karl, Kärl) „Gebirgskessel, Bergmulde (meist mit Geröll gefüllt)“ (altes Wort für „Schüssel“).

Kaser „Sennhütte“ (zu roman. *casearia „Käsehürde“ > „Almhütte“ von caseus „Käse“, sekundär mit casa „Haus, Hütte“ volksetymologisch verknüpft).

Kasten „bestimmte Bergform“, z.T. zu Kasten „(auch) Getreidespeicher“, z.T. zu roman. costa „(Fels-) Rippe“ (wie deutsch Riegel, s.u.).

Kees (das) s. Gletscher.

Klapf (der) (v.a. in Tirol) „Felsen, Felsstufe im Gelände; felsiger Absatz an Wegen“ (< vorröm. *klappo-), z.B. Weißer Klapf  [T 38].

Knopf  ist ein altes mundartliches Wort für ‘Fels(turm), Felsstück’.

Knote(n) (der) „Felsbuckel, großer Stein; klobiger Fels“ (v.a. im Westen Österreichs), z.B. Knotenspitze [T 31].

Kofel (der) „felsiger Gipfel, Bergspitze; Felsstück“ (aus roman. *cubulum „Höhle“, mit Bedeutungsentwicklung zu „Felsen“, die alte Bedeutung im Lehnwort Gufel „Felshöhle, überhängende Wand“), v.a. in Tirol u. Kärnten, in bäuerlicher Mundarten von Kogel klar geschieden.

Kogel (der) „Bergkuppe, Berg mit rundlichem Gipfel“ (übertragen aus roman. cucullus „Kapuze“), in fast ganz Österreich verbreitet und sehr produktiv.

Kuppe (die; nicht volkstümlich) „Bergkopf, -kuppe; rundlicher Gipfel“ (wie Gupf [s.o.] aus roman. cuppa „rundlicher Gipfel“, eig. „Becher, Schale“).

Lanisch- s. 2.

Nock s. 2.

Ofen s. 2.

Oppe s. Hoppe.

P... s. auch B.

Peil- s. 4.

Petsch (Pötsch) s. Ofen sowie 2.

Piz (der) ‘Bergspitz’ kommt von rätoromanisch bzw. ladinisch piz ‘Spitze’ (aus romanisch pīts- unklarer Herkunft).

Plan (der) „ebener, freier Platz“ (> mittelhochdeutsch plān, entlehnt aus dem gleichbedeutenden altfranzösisch plan, von lateinisch planum ‘die Ebene, Fläche, planities’).Einige Beispiele: Ederplan [K/T 43], Planspitze [St 16], Planai [St 45], Planitzer [S 40], Plankogel [St 46 u. 47] usw.

          Exkurs: Das slowenische Appellativ planina ‘Bergweide, Hochebene; (slowen.) Alm’, plan-/plań- ‘offene, freie Fläche’ ist gerade an der slaw.-roman. Sprachgrenze bzw. im roman.-slaw. Übergangsgebiet besonders produktiv. Romanische Herkunft liegt nahe, doch dagegen spricht, dass das dem südslaw. planina entsprechende ukrain. polonyna ‘Bergweide’ (durch „Volllaut“ < *păln- entstanden) lautet und daher kein roman. Lehnwort sein kann. Wahrscheinlich ist nur für die Bedeutung ‘Ebene, Fläche’ romanische Herkunft bzw. romanischer Einfluss anzunehmen. Es gibt im „Alpenslawischen“ bzw. Slowenischen zwei plan-, und zwar plan- I gemeinslaw. Herkunft mit der Bedeutung ‘unfruchtbar, wild’, auch in Zusammenhang mit dem Hoch- und Bergland, und plan- II als Entlehnung aus dem roman. in der Bedeutung ‘eben, flach’, letzteres ist in mittelhochdeutscher Zeit auch ins Deutsche gelangt, z.B. mittelhochdeutsch plânîe im Bergnamen Planai (Steiermark, Niedere Tauern, Schladming). Das Zusammenfließen von plan- I u. II führte zu seiner Produktivität im Slowenischen. Eine „Roman connection“ wird dadurch nahegelegt, dass dieser Namentyp von (Nord-) Tirol bis nach Slowenien reicht, wodurch es schwer fällt, gleichklingende und/oder gleichbedeutende Namen in verschie­denen Sprachgebieten nur einer Sprachschicht zuzuordnen. Wohl wird man beispielsweise den SN Planitzen im Salzburger Lungau auf ein slowen. planica ‘Alm ohne Stall und Hütte in der Nähe von ständigen Ansiedlungen’ zurückführen, bei zwei weiteren Planitzen (Hofname im Gasteiner Tal, 1224 Plaeniz, und Siedlungsname im Pustertal, Osttirol, 1410 Planitzer) ist dies schon weniger wahrscheinlich und beim Bergnamen Vorder-/Hinter-Planitzer (Salzburg) im Salzburger Pinzgau ist dies auszuschließen wie u.a. auch bei Planötzen (Innsbruck) und Planitzing (Südtirol). – Vgl. ferner Planja ([K 57], 1643 Plagnia) < *plańa ‘Alpenwiese, -weide; baumlose Bergregion’; vgl. auch den Siedlungsnamen slowen. Planja, deutsch Süßenberg, Gailtal, Kärnten, zu bairisch Sieße(n) ‘Weideplatz, -wirtschaft’; Plenitzscharte (Tirol), heute Rotebentörl ([T 30] eher roman. Herkunft).

Plank (Plangg) „steil abfallende Grasfläche (Weide) in Waldungen oder zwischen Felsen“, urspr. „Brett“, aus gleichbedeutend  romanisch planca), vgl. auch Plenge 2.

Pleis (Bleis) „Steilhang“ (deutsch), z.B. Pleißlingkeil [S 45], Pleisenspitze [T 5].

Plösch-/Plesch- s. 2.

Predel / Predol s. 2 Pridol / Predol, 4 Pretul(alpe).

rau(ch) „rau (im Sinne von mit Gestrüpp bewachsen, steinig)“, z.B. Rauchkofel [mehrmals], Rauher Kopf [mehrmals].

Riegel „vorstehende Rippe am Berghang; Anhöhe, Felsabsatz; Grat“.

Riffel (die) „Kamm, Felszacke“ (deutsch), z.B. Hohe Riffel [K/S 40], Riffel [S 13].

Schober „Haufen“ (mundartlich auch für „Heuhaufen“).

Schrof(f)e(n) (der) „rauher Felsen, zerklüfteter Fels“ (zu deutsch schroff), z.B. Schrofenpass [T/D 2], Schroffenberg [N 61].

Spitz (der) „(Berg-) Spitze“ (bairisch der Spitz statt die Spitze, z.B. Hochspitz [T/I 57], Säbelspitz [K 57] „Bergspitz über dem kleinen See (mundartlich Seabl)“.

Staff, Stauf(en) (der/die) entspricht mittelhochdeutsch stouf „Trinkbecher, Kelch“, für Bergformen, die einem umgestülpten Trinkbecher ähnlich sind (wie Kuppe, s.o.). – Vom folg. nicht immer sicher zu trennen.

Staff(el), Stapf (der) „Geländestufe“

Stein „Fels(en); felsiger, emporragender Gipfel“ (in der Mundart das Normalwort für „Fels“).

T... s. auch D.

Tauern s. 2.

Tor (das) (Diminutiv Törl (das)) „kleiner Engpass, schmaler Gebirgsübergang“, z.B. Hochtor [K/S 40 u. 42, St 14], Törle [T 4], Törlkopf [K 44], Klippitztörl [K 46].

Trieb „Viehtrieb, Weideplatz“ (zu treiben).

Triste(n) (Driste(n)) mundartlich für „Heuhaufen, Schober“.

Turn alt für Turm (heute noch im slowenischen turn), Verkleinerung Türnl, geschrieben meist Dirndl (s.o.).

Wart ist nicht unbedingt Warte „Aussichtspunkt“, sondern kann auch die verfehlt geschriebene mundartliche Aussprache von Weide [woad(e)] oder [wād(e)] sein, z.B. Hochwart [St 18] oder Hohenwart [K 46b].

Wipfel, Wiftel  (der) übertragen auf Erhebungen von „Baumwipfel“.

 

2. Die Namen der bekanntesten Kärntner Berge

 

Achomitzer Berg [K/I 57] = Schönwipfel, slowenisch Vršič, italienisch Monte Acomizza; 1643 Sternibrieg, 1785 Sterna-Brieg; nach der Ortschaft Achomitz (< slowenisch Zaholmec bzw. Zahomec „Hinter dem Hügelchen“. Die ältere Bezeichnung 1643 Sternibrieg wohl slowenisch strmi breg „steiler Bergabhang“ o.dgl. zu lesen.

Alpe (hochsprachlich), Alm (mundartnah, daneben mundartlich alemannisch Alp, bairisch Ålm < Alben, in Tiroler Mundarten auch Ålbe/Ålwe) (die) „Bergweide“; dieses Wort wird von alters her im Plural zur Bezeichnung der Alpen gebraucht und kommt auch außerhalb des „alpinen“ Bereichs vor (z.B. Schwäbische Alb). Über das Romanische ins Deutsche gelangt, lateinisch alpis (meist) „hochgelegenes Weidegebiet“, Plural alpes bzw. als Name Alpes; vorrömisch, ursprünglich wohl „Berg, auch Pass“.

Ankogel = Arnkogel [K/S 44] „Berg, wo der Aar (Adler) sich aufhält“ (mundartlich auch Horn genannt). Doch die alte mundartliche Aussprache ist [ān-], somit könnte es auch ein Einkogel ‘ein allein stehender Kogel’ sein. Ist kein Kogel im engeren Sinne des Wortes.

Arlscharte [K/S 44]: da mundartlich Arle ‘Legföhre, Latsche’ nur in Westtirol und Vorarlberg vorkommt (und dem Namen Arlberg zu Grunde liegt), ist dieser Bergname anders zu erklären, wohl am ehesten zu mundartlich Arle ‘Bergahorn’.

Auernig [K 44], aus frühslawisch *avorьnikъ „Ahornberg“ (wie Jauerling in Nieder­österreich).

Baba (slowenisch) „alte Frau, Großmutter“ (in der Toponymie mythologisch begründet, ähnlich wie deutsch Böses Weibele für Berge, die im Wetterwinkel stehen), u.a. in Mala u. Velika Baba „große u. kleine B.“ [K 60] (in der Vellacher Kotschna);  Loibler Baba / (slowenisch) Baba [K 59] (slowenisch auch Košutica, Diminutiv zu slowenisch košuta „Hirschkuh“ im Bergnamen Košuta); Frauenkogel (übersetzt aus slowenisch Dovška Baba) [K 59] (die heutige deutsche Bezeichnung ist jung u. willkürlich); Wabenkopf / (slowenisch) Baba [K 56].

Bartolo-Sattel  [K/I 57]: 1643 Bartholag, Wartolog, 1785 Bartholo Bach, Bartholo Wiesen; nach den Bartolo-Wiesen, mundartlich Warteló-Wiesen. Das Vorderglied ist ein verderbtes slowenisch Vrtinji Log „Au des Hofes Vrtinja“ (in Saifnitz / Camporosso), italienisch Bartolò ist eine graphische Italianisierung.

Biegenköpfe [K/I 57]: mehrere Erhebungen im „Biegengebirge“, auf Grund fehlender urkundlicher Belege eine wohl neuzeitliche, alpinistische Namengebung (zum Verbum biegen), die „Biegenköpfe“ bilden auf der Landkarte eine Bogen im Westen der Wolayersee [vormals Ed. Pichl]-Hütte). „Taufpate“ dieser Bezeichnung könnte auch ein alter Flurname Wiege „Mulde, Vertiefung im Gelände“ sein. Die Obere Wolayeralm ist ein muldenartiger Almboden, im Südwesten eingeschlossen vom Biegengebirge (das auf Grund dieser Deutung somit ein Wiegengebirge wäre). Doch sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die ortsübliche Aussprache der Einheimischen [p-] lautet (und nicht [w-]).

Bielschitza / (slowenisch) Belščica [K/SLO 59], d.i. „die Alm von Koroška Bela bzw. Karner Vellach (bei Jesenice/Assling, SLO)“, zu slawisch bělъ „weiß“. – Kommt sehr häufig in Gewässernamen, z.B. Vellach/Bela, K, und davon abgeleiteten Siedlungsnamen vor, z.B. Obervellach.

Blaustein, alt Promás, italienisch Promos [K/I 57] „Felsen, der bläulich schimmert“. Die italienische Bezeichnung Promos (auch Promosio), die offensichtlich auf Grund des urkundlichen Beleges 1785 Promos Spitz auch einmal im Deutschen üblich war, kommt auch als deutsch-mundartlich Promás vor, aus furlanisch prâ(t) muès „trockene, dürre Wiese“. Doch auch ein Zusammenhang mit dem Ortsnamen Muse (südlich des Berges) ist möglich (zu furlanisch muse „sumpfiges, mit Steinen durchsetztes Gelände“), also etwa furlanisch *prâ(t) mus(e) „steinige, sumpfige Wiese“ oder Prât Muse „zur Ortschaft Muse gehörige Wiese“ (beides italianisiert Pramosio). Der heutige Name Blaustein ist nach dem Ersten Weltkrieg aufgekommen – als bewusste Germanisierung

Celler Spitze  [K 44]: nach der Celler Hütte (der DAV-Sektion Celle in Deutschland). 

Cellon [Frischenkofel], auch Tschellon [K/I 57]; die auch im Deutschen übliche italienische (furlanische) Bezeichnung Cellon bedeutet soviel wie „großer Himmel“ bzw. „Traghimmel (bei Prozessionen)“ (lateinisch caelum „Himmel“ + Augmentativsuffix -one). „Himmel“ ist in der Toponymie durchaus geläufig für höhere Lagen; gegenüber liegt die Himmelberger Alm. – Frischenkofel „Ort, wo es frisch (kühl) ist“, junge Namengebung.

Dobratsch oder Villacher Alpe [K 56], slowenisch Dobrač oder Beljaščica (von Beljak „Villach“). Villacher Alpe ist die alte vom Drautal aus erfolgte Benennung des Berges, was die alten überlieferten Weiderechte der Villacher Bauern reflektiert, die Benennung Dobratsch (1447 Dobritz) erfolgte vom Süden her. Kranzmayer ließ die Deutung offen, entweder zu slowenisch dober „gut“ als „Gutenberg“ oder (m.E. eher) zu slowenisch deber (mundartlich auch daber, deber < slawisch *dъbrь) „Schlucht“, sekundär an slowenisch dober „gut“ oder an  slowenisch mundartlich dobra „wasserreiche Gegend“ angeglichen. Auch ein Zusammenhang mit slowenisch dobrava „Wald“ erscheint möglich. 

Dolinzaalm [K57]: nach dem Dolinzabach aus slowenisch *Dolinica, zu dolina „breites Tal“.

Dösental, Dösener Tal [K 44]: Wegen seiner topographischen Ähnlichkeit mit einem Trog ist von einem slowenisch deža ‘Kübel, Mulde’ bzw. von slawisch děža ‘Backtrog, Melkkübel’ auszugehen, die Ausgangsform wäre ein frühslowenisches *děžьni dolъ ‘Trogtal’ (eine Parallele ist Däschnitz in der Gössnitz [s.u.], Gem. Heiligenblut).

Dreiländereck (früher Ofen / Peč, s. Ofen) [K/I/SLO 59] nach der dort seit 1918 verlaufenden Grenze zwischen den drei Staaten Österreich, Slowenien (vormals Jugoslawien) und Italien.

Ederplan [K/T 43] s. Plan.

Eiskögele [K/S/T 40]: ‘kleiner Eiskogel’ (mundartlich Kögele ‘kleiner Kogel, rundlicher Gipfel’).

Elendtäler, Elendkees [K 44]: Elend bedeutet ein ‘abgelegenes Gebiet’, eigentlich ‘außer Landes’ bzw. ‘in einem anderen Land’ (eine Frühform dieses Wortes ist der Name des Ali-lanti-Biwaks, althochdeutsch elilenti aus *ali-lanti-).

Falkert [K 46a] wohl aus altem Falk-hart „Falkenwald“, nach dem tiefer gelegenen Wald. 

Ferlacher Horn, auch Harlóuz u. Gerloutz [K 59], was die slowenische Namensform Grlovec reflektiert; der alte Name erscheint noch im Hofnamen Herlotschnik (das wäre schriftsprachlich *Grlovčnik) am Ostabhang des Berges in Waidisch. Slowenisch Grlovec beruht auf grlo „Schlund, Kehle“, in der Toponymie für zerfurchte Abstürze, im Falle des (erst Anfang des vorigen Jhdts. so benannten) Ferlacher Hornes sind es die Nordabstürze.

Frágant [K 42]: Der Name stammt aus vorrömischer Zeit, als Gegendname 1300 als Fragan belegt, wohl über slawisch *bragana aus einem vorslawischen *bargāna etwa ‘Bergbach’ entstanden, dann wäre der Fragantbach der primäre Name, woraus dann die beiden Siedlungsnamen Inner- u. Außerfragant (Gem. Flattach) gebildet wurden; denkbar ist auch ein Zusammenhang mit keltisch *briganti- ‘hoch gelegen’ zu brig- ‘Anhöhe’ wie in Bregenz, Brixen usw.

Freiberg, auch Setitsche, slowenisch Setiče, mundartlich Že(ti)če [K 59]: der Name Freiberg nach dem Freibach, der wiederum seinen Namen nach dem Recht der freien Fischerei haben soll, aber auch ein zu *Vröubach umgeformtes mittelhochdeutsch *Vröunitz, urkundlich um 1100 Foruniz < slowenisch Borovnica „Föhrenbach“ sein kann. Die slowenische Bezeichnung Setiče wurde als „äußerster (Berg)“ (zu altkirchenslawisch setьnъ „der äußerste, letzte“ [Codex Suprasliensis]) aufgefasst, wozu aber die Wortbildung nicht passt (-iče ist ein Siedlungsnamenbildendes Suffix). Vielleicht ist auch die slowenische mundartliche Form Že(ti)če der Schlüssel zur Erklärung. Auf der Südseite des Berges liegen zahlreiche Mähder, also *žetišče > žeče „Ort, wo man mäht“; dagegen spricht aber die Tatsache, dass sich slowenisch žeti auf das Mähen („Schneiden“) des Getreides bezieht. Es gibt also keine befriedigende Deutung der slowenischen Bezeichnungen. 

Freikofel [K/I 57]: italienisch Cuelat; „Gebiet, für das keine Abgaben zu entrichten waren“, „in freiem Besitz bzw. freier Nutzung unterstehend“. Die Bezeichnung italienisch Cuelat ist furlanisch cuél „Hügel“ (von lateinisch collis) + lateinisch altus „hoch“ statt *Cuelalt (vgl. Cuelált, italienisch Collalto in Friaul) oder = furlanisch cuelàt, Pejorativ zu cuél „(etwa) wertloser, unfreundlicher Berg“.

Frischenkofel  s. Cellon.

Gaiskofel [K/T 41]: Gais ist eine andere Schreibung für Geiß.

Gamolnigspitz(e) [K 44]: von einem Flurnamen slowenisch *gomilnik zu gomila ‘Erdhaufen, Grabhügel’. 

Gallin (Hoher), slowenisch Golinje [K 46a]: da bewaldet, wohl kaum zu slowenisch gol „kahl“, eher zu romanisch col „Hügel, Pass, Übergang“.

Garnitzenalm, -berg [K 57]: 1785 Kornitzen Kofel; italienisch Monte Carnizza; wohl etymologisch identisch mit Karnitzen, Dorf bei St. Stefan a.d. Gail, zu slowenisch krnica „Tümpel“, vgl. Garnitzenbach, weit verbreitet in der slowenischen Toponomastik.

Gartnerkofel [K 57]: 1785 B. Gartel, 1862 Gartnerkofl; slowenisch Krniške skale; wegen der slowenischen Form denkt man an einen Garnitzenkofel (s.o.), was aber durch den urkundlichen Beleg von 1785 Gartel nicht gestützt wird. Gartel ist auch aus Tirol bekannt: „eingezäunte Bergwiese; zwischen Felsen eingeschlossener Weideplatz“ als Flurname z.B. in der Rosengarten- u. Schobergruppe. Die beiden Namen sind also im Deutschen u. Slowenischen verschieden und klingen nur zufällig ähnlich.

Gauerstall [K 46a]: Urkundlich 961 Curoztou, 11. Jhdt. Curoztal, vielleicht als ‘Hahnen- oder Hühnerstand’ zu slawisch kurъ ‘Hahn’ oder kura ‘Henne’ zu deuten; der Name ist wohl in Anlehnung an einen Burgstall ‘Standort einer (ehemaligen) Burg’ umgeformt worden (auf einer Kuppe des Gauerstall-Nordabhanges steht die restaurierte Burg Nussberg).

Gerlitzen (genauer: Görlitzen) [K 46a] ist ähnlich zu deuten wie der Sonnwendstein in Niederösterreich, der früher Göstritz, 1540 Gostritzberg hieß, aus slawisch *kostrьcь zu kostrъ „Scheiterhaufen“, also ein Berg, auf dem zur Sonnwendzeit weithin sichtbare Feuer entzündet wurden wie eben u.a. auch auf der Görlitze(n) bzw. Gerlitze(n), die auf slowenisch *gorelica zu goreti „brennen“ beruht. Solche Namen widerspiegeln alte Volksbräuche.

Gesselköpfe (Vorderer Gesselkopf) [K/S 42]: zur Gesselwand (Gessel- < slowenisch kozlji oder kozlov zu kozel ‘Ziegenbock’, auch ‘Gamsbock’), die in einem Gebiet liegt, wo sich gerne Gämsen aufhalten

Gletscher (aus romanisch glacies „Eis“ + -ariu), volkstümlich nur im alemannischen Bereich, dafür in Nordtirol bairisch Ferner (verwandt mit Firn „alter, (z.T.) gefrorener Schnee (noch aus dem Vorjahr)“, vgl. auch bairisch ferten „im Vorjahr“, weiters die semantische Parallele in der romanischen Nachbarschaft vedreta im Fassatal von lateinisch vetus „alt“), in Osttirol, Salzburg und Kärnten Kees (ein altes Wort für „Eis“). Gletscher im bairischen Bereich nur in Neu- und Umbenennungen (z.B. Mölltaler Gletscher, mundartlich u. alt Wurtenkees [K 42]). S.u. Lanisch-.

Goldbergspitze [K/S 42], Goldeck [K 56]: erinnert an ehemaligen Goldabbau.  

Goliberg (-höhe) / (slowenisch) Goli vrh [K/SLO 60], d.i. „die kahle Anhöhe“, Teilübersetzung aus dem Slowenischen (vgl. folg.).

Golz / (slowenisch) Golec [K 56], 1767 Goltsch < slawisch *golьcь „Kahlkopf“.

Gößnitzkopf [K/T 41]: nach dem Gewässernamen Gößnitz, dem auch das Gößnitztal seinen Namen verdankt und der als ‘Ziegenbach’ zu deuten ist, etwa slowenisch *koznica (zu koza ‘Ziege’), in der österreichischen Toponymie sehr geläufig; eine Gößnitz kommt in Österreich dreimal vor. 

Gracarca bzw. korrekt Gračarca (Gem. Sankt Kanzian am Klopeiner See) [K 46a]: Höhenrücken u. archäologischer Fundort aus der Hallstattzeit mit einer bis zur Römerzeit reichenden Siedlung (Museum), die zur Keltenzeit ein zentraler Ort war, worin man das legendäre Noreia vermutet. Eine (antike) Befestigungsanlage ist zwar nicht nachgewiesen, aber wahrscheinlich; im frühen Mittelalter bestand eine Burg, aus der Türkenzeit stammt ein Wall am Georgiberg. Der Name Gračarca bedeutet etwa ‘Burgberg oder -gegend’, jedenfalls zu slowenisch grad ‘Burg’. Zur Deutung gibt es zwei Möglichkeiten, entweder gradišče ‘Burgstall, befestigte Anlage usw.’ (auszugehen von *grad(iš)čar(i)ca) oder Diminutiv gradec ‘kleine Burg’ (auszugehen von *gradčar(i)ca), in beiden Fällen + -ar (Anwohnername) + -ica (als Flurname).

Graslitzen [K 56]: 1524 Glasitzen, 1713-17 Clasitzen, Gläsitzen; auf Grund der urkundlichen Belege zu einem alten slawischen Appellativ *glazъ „(Roll-) Stein, Fels“, davon der Flurname *glazica, später an deutsch Gras angeglichen (der Berg ist grasbewachsen, weist aber auf dem Kamm auch steiniges Gelände auf).

Grebenzen [K/St 46a] (um 1400 Grabenzen, 1465 Grebencz), entweder auf Grund der einen urkundlichen Form als slowenisch *kravenica „Kuhalm“ (zu krava „Kuh“) mit gleicher Bedeutung wie die benachbarte Kuhalpe zu deuten oder nach der anderen zu slawisch grebenь „Höhenrücken, Bergkamm“, etwa *grebenьcь.

Grintou(t)z, slowenisch Grintovec (Grintavec) [K/SLO 59]: „der Grindige, Schrundige“ (slowenisch grinta „Grind, Schorf“, deutsches Lehnwort) oder zu mittelhochdeutsch grint „Kopf, Bergkopf“ mit slowenischer Wortbildung.

Grohmannspitze [K/I 57]: einer der Gipfel der Kellerwandspitzen (s.u.), so benannt nach dem österreichischen Alpinisten und Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins Paul Grohmann.

Großglockner [K/T 40], höchster Berg Österreichs (3.798 m), oft „der König“ genannt; östlich vorgelagert, durch die Obere Glocknerscharte (3.766 m) getrennt, liegt der Kleinglockner (3.783 m), mundartlich und umgangssprachlich meist nur der Glockner genannt. Erstnennung beim Kartographen Wolfgang Lazius (1562) Glocknerer, die erste urkundliche Erwähnung des Bergnamens als Glogger stammt aus dem Jahr 1583 in einer Grenzbeschreibung des Gerichtes von Kals; im 16./17. Jhdt. Glogger neben Gloggner, später auf Karten Glöckner Mons und Glöckelberg, auch Glockner Berg; der Zusatz Groß- erst seit den Berichten von der ersten Glocknerexpedition von 1799 belegt. – Nach E. Kranzmayer so benannt entweder wegen seiner Ähn­lichkeit mit einem Glocken­turm (romanischen Stiles) oder wegen seiner glocken­ähnlichen Form, die früher (zur Zeit des Höhepunktes der Ver­gletscherung) wohl aus­geprägter war als heute (ähnliche Namen auch im Arlberggebiet [Glogger] und in der Granatspitzgruppe [Glocken­kogel]). Dieser Ansicht widerspricht K. Finsterwalder zwar nicht, aber er weist darauf hin, dass mit Gloggner das Glocken tragende Rind und Schaf auf den Almen bezeichnet wurde (dazu die beiden mundartlichen Bezeichnungen gloggêb ‘Leithammel, -schaf’, gloggnkue ‘Leitkuh’ im Wörterbuch von J. Schatz), nicht aber ein Glockenturm. Daher sei eher von Glogger in der Bedeutung ‘Eisglocke’ auszugehen. – Ein oft vermuteter Zusammenhang mit dem mundartlichen Wort klocken ‘klopfen, hämmern, pochen’ ist aus lautlichen Gründen unwahrscheinlich, sonst müssten die ältesten Belege Klock- o.ä. lauten. – Im 19. Jhdt. entsteht die italienische Bezeichnung Campanile (eine Übersetzung, heute kaum noch üblich) sowie die slowenische Klek (neben Zvonar, das [nach F. Bezlaj] ebenfalls eine gelehrte Übersetzung ist). Da Klek (exakt Veliki Klek) eine gewisse lautliche Nähe zu Glockner hat und darüber hinaus in der slowenischen Bergnamen­gebung vorkommt, ist auch eine slawische Herkunft des Namens erwogen worden. Klek hat entweder die Bedeutung ‘Versammlungsort der Zauberinnen, Hexenplatz’ (so F. Bezlaj), wäre also im Volksaberglauben begründet (vgl. den Namen Glexenköpfe, s. 3) oder ist eine Variante zu kleč ‘Klippe’ (so R. Badjura).

Gupf s. 1b.

Gure s. Sattnitz.

Gurina (mundartlich auf der Gúrinau, Gem. Dellach im Gailtal) [K 57]: Der Name beruht wahrscheinlich auf einer Ableitung von slawisch *kъrь ‘Fels’, etwa *kъrevina/-ovina o. ä., vgl. mundartlich kerovje ‘Gestein’ (zu mundartlich ker, čer ‘Fels, Stein, Klippe’). Dort lag eine eisen- und römerzeitliche Siedlung auf dem Hochplateau nördlich der Ortschaft Dellach (die Funde werden in einem archäologischen Park präsentiert). Bemerkenswert erscheint die Tatsache, dass (ähnlich wie auch die Gracarca) dieses archäologisch bemerkenswerte Gebiet (mit Inschriften im venetisch/etruskischen Aphabet) keine alten urkundlichen Belege aufweist.

Hafner (Großer, Kleiner Hafner) [K/S 44]:  dieser Name hängt mit dem alten Wort Hafen für ‘Topf’, umgangssprachlich Häfen, zusammen. Im Jahre 1146 wird ein mons dictus Havenaere urkundlich erwähnt, der die Grenze des Pinzgaus markierte (im Bereich der Krimmler Wasserfälle). Das Wort Hafner wurde somit zu einem Wasserflurnamen (für Auswaschungen oder Strudeltöpfe); ein solcher Flurname muss auch in unserem Fall „aufgewandert“ sein. Semantisch vergleichbar ist das Appellativ Kar, das ursprünglich ‘Schüssel’ bedeutet hat und zum ‘Gebirgskessel’ wurde (wie auch romanisch catinus, s.u. Tschadin-). Davon der name der ganzen Gruppe:

Hafnergruppe  [K/S 44].

Hemmaberg [K 46a]: Dieser im Gemeindegebiet von Globasnitz (→ 3.2) gelegene Berg hieß früher Jaunberg (nach dem Jauntal, → 3.2), dort bedeutende spätantike u. frühchristliche Funde (Kultstätte der keltischen Gottheit Jounat oder Jovenat). Der Name nach der der Hl. Hemma geweihten Filial- u. Wallfahrtskirche (slowenisch Sveta Hema).

Hocharn = Hochnarr [K/S 42]: norre (mit -å-) ist ein altes mundartliches Wort für ‘rauher Fels’, auch ‘hochgelegene Bergweide’.

Hocheck [K/I 57]: italienisch Pizzo di Timau, zu Eck, auch Egg (das) „Spitze; vorspringende Höhe, Berg- oder Hügelkante“ (bairisch das Eck statt die Ecke); von der deutschen Sprach­insel Tischelwang / Timau aus wird dieser Berg auch Hochegger genannt.

Hochpalfennock im Nockgebiet [K 46a]: Zu mundartlich Balfen, Palfen (der, auch Balm, Palm) ‘Felsen; Felszacken, -stufe, -vorsprung, -höhle; überhängender Fels’. Über das Romanische ins Deutsche gelangtes Substratwort (romanisch palva aus vorrömisch *péllawo- ‘Fels’). Eher typisch für Tirol, doch bis nach Oberkärnten reichend.

Hochstuhl, slowenisch Stol, gesprochen Stou (daher „Stouhütte“) [K/SLO 59], höchste Erhebung der Karawanken. Die Namengebung ist in Volkssagen begründet, vgl. z.B. Königsstuhl nächst der Turracher Höhe.

Hochtor [K/S 40]: Tor in der mundartlichen Bergnamengebung „Pass, Übergang“.

Hochweißstein [wáißštainšpitsn] [I 57]: 1785 Der Weisstein, 1826 Weissteinspitz; italienisch Monte Peralba; dieser auf italienischem Staatsgebiet liegende Berg heißt in der Mundart der deutschen Sprachinsel Pladen (Sappada) „der weiße Stein“ [dr bāisse štān] nach seinen hell schimmernden, nackten Marmorwänden, der dann bei den Alpinisten und Kartographen zum Hochweißstein umgeformt wurde. Der deutschen mundartlichen Benennung sinngleich ist die italienische bzw. furlanische Bezeichnung Peralba: d.i. furlanisch pier(a) alba „weißer Stein“.

Hohenwart [K 46b], entweder „hohe Warte“ im Sinne eines Aussichtsberges, möglich ist auch eine „hohe Weide“ (mundartlich [woade] „Viehweide“); Wart ist nicht unbedingt Warte „Aussichtspunkt“, sondern kann auch die verfehlt geschriebene mundartliche Aussprache von Weide [woad(e)] oder [wād(e)] sein, z.B. Hochwart [Steiermark] oder eben unser Hohenwart (aber nicht in Kals [Osttirol] der Hohenwartkopf, der auf einen Familiennamen zurückgeht).

Hochwipfel [K 57]: 1641 Kirchbacher Wipfl, 1785 B. Wipfel; Wipfel rund ums Gailtal relativ häufiges Bergappellativ, von der Bedeutung „Baumwipfel“ her übertragen (semantische Parallele slowenisch koš und košič, eigentlich „Korb“, auch „Baumwipfel“, als Bergname, z.B in den Karawanken: Jovan-Berg / Koš, Koschitsch / Košič).

Hohe Warte [K/I 57]: italienisch Monte Coglians; die mit Warte bezeich­neten Berge bedeuten z.T. (1) „Aussichtsberg“ (zu deutsch Warte, semantische Parallelen bieten die BN Tschekelnock in den Gailtaler Alpen oder der Schöckel bei Graz, zu slowenisch čekelj „Wachtberg“), z.T. (2) aber auch „Weide“, mundartlich Woad oder Wade, was schlecht verschriftet auch als „Warte“ wiedergegeben werden kann (z.B. Hochwart in der Steiermark, mundartlich Hochwoad). In unserem Fall Deutung (1) wahrscheinlicher. – Die italienische Bezeichnung < furlanisch Cogliáns, d.i. lateinisch collis „Hügel“ + -anu. Auch in der deutschen Sprachinsel Tischelwang / Timau wird dieser Berg [koljáns] genannt.

Hoher Trieb [K/I 57]: italienisch Cuestalta; urspr. Flurname, wohl wie die Ortsname Trieb (Moosburg) und Trieben (Stmk.) als „Viehtrieb“ zu deuten. – Die italienische bzw. furlanische Bezeichnung bedeutet „Hohe (Fels-)Rippe“, furlanisch cuesta aus lateinisch costa + lateinisch altus (vgl. den Bergnamen Kuster, s.o.).

Kapin [K/I 57]: 1785 Kopin Berg; italienisch Capin di Levante; entweder auf romanisch  *cap(p)in-, zu lateinisch cappa „Mütze“, zurückzuführen, jedoch lautlich schwierig (vgl. Čabin in den westlichen Karawanken, Vf. Österreichische Namenforschung 27); eher (aufgrund des urkundlichen Belegs, vgl. a. folgendes) von einem FN zu slowenisch kopina „Brombeere“ auszugehen.

Kapinberg [K/I 57]: 1643 Coppin-, Kopinberg, 1785 Briesnig; italienisch Capin di Ponente   (vgl. vor.). – Der heutige Gewässrname Canale di Prisnig auf italienischer Seite entspricht der urkundlichen Nennung von 1785; gemeint ist damit das Gehöft Brießnig in Tarvis, slowenisch Breznik „Birker“.

Karawanken, slowenisch Karavanke [K/SLO 49], gelehrte Bezeichnung nach Ptolomäus als Καρουάγκας /karuankas/ (s. Ulrichsberg), volkstümlich „Krainer Berge“ = slowenisch „Kranjske gore“, westlicher Teil Kome (Plural, zu einem Wort für „Gipfel“, wohl romanisches Lehnwort, lateinisch culmen „Gipfel“, vielleicht auch gemeinslawisch, etwa komъ „Steile; Klumpen“).

Karnische Alpen [K/T/I 57]: slowenisch Karnijske Alpe, italienisch Alpi Carniche; gelehrte Bezeichnung (nach dem alten Carnia, dem nördlichen Friaul) für mundartlich Welsche (walische) Berge bzw. (die walischen) Krainberge, slowenisch mundartlich Łaške gore, zum Substratwort *kar-. Dieser Wortstamm (zu indogermanisch *kar- „hart“, got. hardus) kommt in unserer Region mit der Semantik „Fels, felsige Gegend usw.“ mehrmals vor, s. Ulrichsberg, vgl. Karawanken.

Kellerwand, -spitzen  [K/I 57]: wohl wie der Ortsname (urspr. Burgberg) Kellerberg (= „schattseitiger Burgberg, kühl wie ein Keller“) zu erklären. An ihrer Nordseite liegt das Eiskar, östlich der Frischenkofel, in ihr befinden sich zahlreiche kleine Höhlen, die oft „Keller“ genannt werden. Ähnlich auch der italienisch-furlanische Name Creta della Chianevate (zu furlanisch cianevate „Keller“).

Kesselkofel  [K/I 57]: 1826 Kesselkopfel [sic!], italienisch Monte Chiastronat; Kessel „Vertiefung, runde Bodenvertiefung, Schlucht“.

Klippitztörl [K 46b] ist schon auf einer Karte aus dem 17. Jhdt. als Clipitschs M. [= Mons] genannt. Alte Bezeichnung Eisernes Törl, wohl nach einem eisernen Wegkreuz; solche Kreuze pflegte man auf Passhöhen aufzustellen, von denen viele Kreuzberge usw. ihren Namen bezogen haben. Der Name Klippitztörl dürfte slowenischer Herkunft sein, von hlipeti „wehen, blasen (vom Wind)“, also etwa hlipica „windige Gegend“.

Kees (das) in Kärnten für Gletscher (s.o.).

Kočna, deutsche Schreibung Kotschna, mehrmals in den Karawanken [59] (und Steiner Alpen bzw. Kamniške Alpe [60]) beruht auf einem romanischen Wort für „rot“, vgl. rätoromanisch cotschens, cotschna < lateinisch coccinus „scharlachrot“. Rote Färbung des Gesteins bei Brüchen, Sonnenbestrahlung u. dgl. häufig; die Vellacher Kotschna ist ein Zinnoberfundort, die Bärentaler Kotschna hat eine deutliche rotbraune Färbung.  

Kolm s. Kulm (s.a. 4).

Kolmitzen, auch Kollnitzen [K 42]: Wie der Kolmitzenbach wohl aus slawisch *chъlmьnica zu *chъlmъ ‘Hügel, Bergkuppe’ (slowenisch holm) als Flurname oder Gewässername.

Kölnbreinspitze [K 44]: Der Name Kölnbrein, auch Kilnprein, kommt mehrmals vor und ist schwierig zu deuten. Das Vorderglied ist wohl zu mundartlich Köll ‘Quelle’ zu stellen, wir finden bei Schmeller Kölbrunn, Kolbrunn ‘Quellbrunnen’, bei Grimm Kolbrun ‘vivarium’, bei Schatz kelwasser ‘Trinkwasser’. Wahrscheinlich können wir also in diesem Namen ein umgeformtes Quellenbrunnen erblicken.

Kome [K/SLO 49], alte slowenisch-mundartliche Bezeichnung für den westlichen Teil der → Karawanken (Kome Plural zu einem Wort für „Gipfel“, wohl romanisches Lehnwort, lateinisch culmen „Gipfel“, vielleicht auch gemeinslawisch, etwa komъ „Steile; Klumpen“).

Königstuhl s. Hochstuhl.

Koralpe [K/St 46b] = „Alm im oder beim Kar“ (Kar = „Mulde im Gebirge“, altes Wort für „Schüssel“, heute noch relikthaft in mundartlich Kaschkar [eigentlich Käse-kar] „Schüssel zur Käsebereitung“). Der Name Koralpe ist vom (nördlich der höchsten Erhebung Großer Speikkogel liegenden) Großen Kar im Zentrum des von Norden nach Süden verlaufenden Höhenrückens ausgegangen, also „Alpe im oder beim Kar“.

Korntauern [K/S 44], auch Hoher Tauern, alter Handelsweg (Römerstraße) vom Gasteiner Tal in Salzburg nach Mallnitz, Seitental des Kärntner Mölltales, auf der Mercator-Karte 1585 Karn Tauern, auf der Holtzwurm-Karte 1650 bereits Korn Tauern. Bedeutet etwa „Kärntner Tauern“ (vgl. Karner/Kärner, alte mundartliche Form für „Kärntner“).

Koschuta, slowenisch Košuta [59], zentraler Teil der Karawanken,  = „Hirschkuh“ auf Grund alter Vorbilder (s. Ulrichsberg).

Kreuzeckgruppe [K/T 43] nach einem Übergang mit einem Kreuz (s.o. Klippitztörl, s.u. Plöcken), davon die zahlreichen Kreuzberge, italienisch Monte Croce, slowenisch Križ

Kulm (mehrmals) meist von slawisch chъlmъ (> slowenisch holm) „Hügel, Bergkuppe“ in: Kolm / (slowenisch) Holm [K 59]; Kulm [K 46] mehrmals; Kolmnock [K 46]; Kulm [Steiermark mehrmals], Kulmberg, -riegel [Niederöster­reich], Kulmspitze [Oberösterreich]  (s. 4).

Kosiak, slowenische Schreibung Kozjak [K 59], ist der „Ziegenberg“, wie der Göseberg (s.u. unter Ulrichsberg).

Kuster (Metnitztal) [K 46a], 1326 Kůster; wohl zu romanisch costa „Rippe, Seite“ (in der Bergnamengebung sehr verbreitet, etwa *costaria), bezeichnet relativ niedrige Bergkuppen.

Lanischeck, -kees [K 44]: zu slowenisch lanež  “Bergrücken, Kamm, Grat (schneereich und/oder schwer zu übersteigen)“. Herkunft dieses Wortes von slowenisch lani „voriges Jahr“ möglich, vgl. das Paar deutsch Ferner ~ romanisch vedretta, beide „Altschnee“, von lateinisch vetus „alt“. Das deutsche Ferner hängt mit Firn „vorjähriger Schnee“, mittelhochdeutsch virne, vern(et) „im vorigen Jahr“ zusammen, vgl. auch bairisch ferten „ds.“. Es könnte also eine südalpine romanisch-deutsch-slowenisch semantische Gleichung vorliegen wie dies u.a. auch bei „Dachboden“ (südbairisch Unterdåch, slowenisch podstrešje, furlanisch sotèt ~ romanisch subtum tectum „unter dem Dach“) und „Frühling“ (südbairisch Auswart, slowenisch mundartlich vigred, furlanisch inšude ~ romanisch (*in-) exitus „Ausgang“) der Fall ist. Wenn diese hier vorgeschlagene Deutung richtig ist, wäre die Grundbedeutung von slowenisch lanež “mit Firn überzogener Bergrücken oder Kamm, Gletscher“, die sich mit dem Rückgang der Vergletscherung zu „schwer zu überwindender Bergrücken usw.“ gewandelt hat. Das Appellativ kommt auch zwei Mal in SLO in den Kamniške in Savinjske Alpe / Steiner und Sanntaler Alpen vor, wo man sich vorstellen kann, dass bei kälterem Klima der Firn lange liegen blieb. Dazu weiters Wainasch / Vajnež  [K/SLO 59] (s.u.).

Latschúr (die) [56]: Mangels urkundlicher Belege schwer zu deuten; es zu deutsch Latsche ‘Legföhre’ zu stellen, ist wegen der Wortbildung unwahrscheinlich. Möglich erscheint eine slowenische Deutung, denn westlich von der Latschur liegt der Latschurgraben, aus dem der Oberallacher Bach kommt und wo auch die Oberallacher Alm liegt (Gem. Steinfeld). Oberallach selbst beruht auf slowenisch dobrava ‘Au, (Sumpf-) Wald’ (wie ein zweites Oberallach in der Gem. Trebesing, das urkundlich 1253 als Tobrewlach, 1469 Dobralach bezeugt ist, zeigt). Daher könnte der über den Latschurgraben „aufgewanderte“ Bergname Latschur sich auf ein Feuchtgebiet beziehen und ein slowenisches loka ‘feuchte Wiese’ bzw. ločje ‘Binsen, Riedgras’ enthalten (ähnlich wie Latschach am Längsee u. das Lonzaköpfl). Die Details bleiben allerdings unklar.

Leiterköpfe (Vorderer/Hinterer/Mittlerer bzw. 1./2./3. Leiterkopf)  [K 40]: vom südlich gelegenen Leitertal her. Die mundartliche Aussprache des Gewässer­namens Leiterbach (mit -oa-) weist auf altes -ei-, daher ist an deutsch Leiter zu denken, in der Toponymie ‘leiterförmiger, gestufter Hang’ oder auch ‘steiler Weg’, als Gewässername wahrscheinlich vom Leiterfall ausgegangen, der vom Mölltal aus gesehen früher den Eindruck einer Leiter erweckte.

Loibl(pass), slowenisch Ljubelj [K/SLO 59]: wohl zu einem slawisierten indogermanischen Wasserwort (*leubh- / loubh- wie u.a. Lofer und Laufen (Salzburg), die Gewässernamen Luppe und Lippe (Deutschland) usw. Dazu auch der Name Loiblbaches, ferner Ljubljanica (wovon Ljubljana / [nicht aber deutsch] „Laibach“).

Lonzaköpfl, -höhe (= Lassacher Höhe) [K 42]: Vom Lonzabach, der in die Mallnitz mündet und seinen Namen von einem Flurnamen slawisch lǫčica ‘sumpfige Wiese mit weichem Boden’ bezogen hat, zu lǫka, slowenisch loka ‘feuchte Wiese, Auwiese’.

Magdalensberg, slowenisch Štalenska Gora (deutsch-mundartlich † Helenenberg, slowenisch-mundartlich † Štelena Gora) [46a]: Der Bergname wird urkundlich 1266 als mons sancte Helene ‘Helenenberg’ u. 1430 als Sand Elenperg überliefert, die Bergkirche (urkundlich 1262) ist den beiden Heiligen Helena und Maria Magdalena geweiht; da deutsch Lena, Leni usw., slowenisch Lena, Alena, Alenka usw. die gemeinsamen Kurzformen sowohl zu Helene als auch zu Magdalena sind, kam es dann zur Verwechslung der beiden Heiligen u. schließlich zur jungen Bezeichnung Magdalensberg. – Heute auch Name der Gem. Magdalensberg.

Makernigspitze (auch Makerni- u. Magernigspitze) [K 42]: Wohl nach der Makernigalm in der Asten (→ 3.2 unter Mörtschach), diese zu einem alten Hofnamen, der auf slowenisch Mokarnik o. ä. (zu mokar ‘Mehlhändler, Müller’) beruht; das slowenische Wort mokarnik bedeutet auch ‘Mehlbehältnis’.

Mallnitzer Tauern [K 42]: Auch Niederer Tauern, Übergang vom Nassfeld (heute Sportgastein in Salzburg) ins Kärntner Tauerntal nach Mallnitz.

Märchenwiese, slowenisch Mlaka [K 59]: romantische Wiedergabe der slowenischen mundartlichen Aussprache des Lokativs Na młakah [na mwáqah].

Margaritze [40] s. Pasterze.

Mal(l)nock [46a] enthält vielleicht das Substratwort *mal- „Berg“ (enthalten auch in Möll, Mallnitz, Malta).

Mirnock [K 46a]: müsste eigentlich Meernock heißen, in Altkärntner Mundart bedeutet [mēr / mīr] etwa „Hochmoor“ (daher sind die Mossweiblein in der Sage Meerjungfrauen [nach E. Kranzmayer]).

Mittagskogel [K/SLO 59], weit verbreiteter Bergname nach dem Stand der Mittagssonne, für das es auch slowenische Beispiele gibt (Poldne, Poludnik, s. Polinik), wie dies beim Techantinger (slowenisch Trupejevo poldne, nach dem Hofnamen Truppe) und Mallestiger Mittagskogel (slowenisch Maloško poldne, nach dem Ortsteil Mallestig / Malošče, heute Finkenstein) der Fall ist. Der eigentliche Mittagskogel ist von Rosegg aus so benannt, heißt aber slowenisch Kepa oder Jepa (dazu → Tscheppaschlucht), mundartlich (auf dem Ossiacher Tauern nördlich der Drau) auch Kum (→ Kome, altes Bergappellativ, möglicherweise romanischer Herkunft [zu lateinisch culmen „Gipfel“]). Die Nennung des Berges auf der Holtzwurm-Karte 1650 Copan mons lässt an slowenisch kopa „Schober“ denken, wie auch urkundlich 1668 Copi, wozu aber die heutigen Formen nicht recht passen. Kranzmayer erblickte in slowenisch Kepa / Jepa den weiblichen Vornamen Gëpa / Këpa (Kurzform von Gebhild), was zwar der von Süden aus gegebenen Bezeichnung „die schlafende Jungfrau“ (Weißenfels, heute Fusine, Friaul) bis zu einem gewissen Grade entspricht, aber nicht überzeugt..

Mohar (früher Mocher geschrieben) [K 42]: Dies ist die slowenische Namensform von Hermagoras, als Familienname Mohar, Mohor usw. Wohl vom Namen einer Person, die dort Grundbesitz hatte. 

Naggler Alm [K 56]: Sie hat ihren Namen von der Ortschaft Naggl (urkundlich 1267-68 in der Nakel) am Weißensee bezogen, von der aus hier von Alters her Almwirtschaft betrieben wurde. Der Name Naggl beruht auf slowenisch naklo ʽfeuchter Ort’, wie auch Naklo bei Kranj/Krainburg in Slowenien (urkundlich ebenfalls 1252 Nakel).

Nassfeld (-pass, -sattel) [K/I 57]: das Nassfeld ist ein alter Übergang in den Karnischen Alpen mit feuchtem Boden, älter Moosfeld, urkundlich 1643 Moosfeldt, seit 1785 B. Naßfeld; slowenisch Mokrine; italienisch Passo di Pramollo, von der Bodenbeschaffenheit her (wie auch die slowenische und deutsche Bezeichnung), von furlanisch prât muèl „feuchte Wiese“, d.i. lateinisch pratu „Wiese“ + mollis „weich“ im Sinne von „feucht“. – Die slowenische Bezeichnung Mokrine (zu slowenisch moker „nass“) ist nicht volkstümlich. Die alte deutsche Bezeichnung „Moosfeld“ (1643 Moosfeldt) hätte eine andere slowenische Bezeichnung zur Seite (etwa Blato oder Mlaka).

Nockberge [K/S/St 46a]: Nock (der) „Bergkuppe, -kopf (relativ hoch und abgeflacht)“ ist besonders häufig im Oberkärntner Nockgebiet, sporadisch kommt das Wort aber in ganz Österreich vor. Ältere Nebenform Ock (s. Mirnock). In Tirol und Salzburg bedeutet Nock auch „bewachsener Felsen, höchste Erhebung einer abgeflachten Bergkuppe“, verwandt mit deutsch Nocke. – Die heutige weite Verbreitung von Nock im Kärntner Nockgebiet scheint jung zu sein, so hieß z.B. die höchste Erhebung Rosen(n)ock im 19. Jhdt. noch Rosenik; der hat seinen Namen nicht von der „Rose“, sondern von der Alpenrose, mundartlich Almrausch, slowenisch roža

Norische Alpen [K/S/St 46]: junge Namengebung nach dem alten Noricum.

Obír [K 59], Name des ganzen Massivs (1637 Obier). Der Gipfel heißt deutsch Hochobir, früher Oisterz, slowenisch Ojstrc (2139m, das ist der „Spitz“, wie u.a. auch Oistra/Ojstra, s.u.). Der Name enthält das slowenische Wort ober „Riese“, eigentlich „Aware“. 

Ofen [v.a. K/St 46b]: schon im Grimmschen Wörterbuch heißt es «die bairisch-österreichische Gebirgsmundart kennt Ofen auch in der übertragenen Bedeutung „Felsenhöhle, durchklüftetes Felsstück“, Plural die Öfen „wild durcheinander liegende Felstrümmer“». Das Appellativ Ofen bezeichnet in der Oronymie also bestimmte Felsformationen, insbesondere im Verlauf der Höhenzüge von Kor- und Saualpe in Kärnten und der benachbarten Steiermark. Wenn auch das Wort Ofen in dieser Bedeutung nicht allein auf Kärnten beschränkt ist, kann man dennoch behaupten, dass es für dieses Bundesland typisch ist und dass es in den zu den Norischen Alpen gehörenden Höhenzügen der Kor- und Saualpe ungemein häufig ist. Auf der Saualpe ist es am häufigsten. Schon in mittelhochdeutscher Zeit hatte dieses Wort neben seiner Bedeutung „Vorrichtung zur Erzeugung und Abgabe von Wärme“ auch die übertragene, sekundäre Bedeutung „Fels(enhöhle)“. Nach Kranzmayer bedeutet es in der Bergnamengebung „sonnseitige Felswand“ und werde deshalb so genannt, weil die mit Ofen bezeichneten südseitig gelegenen Felshänge in der prallen Sonnenhitze heiß wie Stubenöfen werden, doch wahrscheinlicher ist es, von der Grundbedeutung „Fels(enhöhle)“ auszugehen, denn in den bairischen Mundarten bezeichnet Ofen den „durchlöcherten hohlen Felsen, zerklüftete, löcherige Felsen, Felswand, Nische in Felswänden, vereinzelt stehender großer Fels im Hochgebirge, Fels“ usw. In der Görtschitztaler Mundart kann Ofen ganz allgemein „großer Stein“ bedeuten, daher ist es sicher kein Zufall, dass das Appellativ Ofen auf der Saualpe (östlich vom Görtschitztal) am häufigsten vorkommt. Auch in den Karawanken ist dieses Appellativ verbreitet: Ofen (slowenisch Peč, italienisch [übersetzt] Monte Forno), heute meist Dreiländereck [K/I/SLO 59]. – Bemerkenswert ist die Tatsache, dass auch im Slawischen „Ofen“ und „Fels“ semantisch zusammenhängen: urslawisch *pekti- „Ofen, Fels, Höhle“, slowenisch peč „Ofen, Fels“, peča  „Felshöhle, Grotte“ (s. Petzen). Dies scheint unabhängig voneinander entstanden zu sein; das benachbarte Romanische bietet nichts Vergleichbares.

Öfnerjoch [K/I 57]: 1785 Jöchel [Kommentar: Fussteig nach Forna oder Öfel]; italienisch Giogo Veranis; nach dem ON Öfen, italienisch Forni Avoltri) so benannt, der nach der einstigen Eisenverhüttung, benannt ist. – Die italienische Bezeichnung beruht auf der alten furlanische Bezeichnung Veranes für das Frohntal (mundartlich [frūne]) aus altem lateinischen voragines, pl. zu vorago „Schlund, Abgrund; Strudel“.

O(i)sternig [K/I 57] (1504 Ostarekh, Osternackk, 1643 Ossternigg, slowenisch Ojstrnik), d.i. slowenisch mundartlich ojster (schriftsprachlich oster) „scharf, spitz“ + -nik, also etwa „spitzer Berg“. 

Oistra [K 59] bzw. slowenisch Ojstra, d.i. slowenisch mundartlich ojstra (gora) „spitzer Berg“ (zu slowenisch oster „scharf, spitz“). 

Pack(alpe, -sattel) [K/St 46b] wahrscheinlich zu slowenisch paka „Hügel, Anhöhe“, auch Bezeichnung für die Wasserscheide (slowenisch paka voda „das verkehrt, nach der anderen Seite fließende Wasser). 

Pal [pāl] (Großer, Kleiner) [K/I 57]: 1785 der grose Paal, der kleine Baal; zu alpenromanisch pala „steile, glatte Weide; steil abfallende Wiese, abschüssige Grasfläche“; dieses Wort kommt auch im Dolomitenladinischen vor und ist ein altes Substratwort und (zufällig) gleichlautend mit romanisch pala „Schaufel“, ein Wort, das in der alpinen Toponymie allerdings nicht vorkommt. Außerdem muss das Substratwort pal- ein kurzes a gehabt haben, denn es erscheint im Slowenischen als polica „Bergweide, Wiese“; läge romanisch (lateinisch) pāla „Schaufel“ diesem Wort zugrunde, müsste es bekanntlich slowenisch *palica lauten. Dieses Wort ist in den Südalpen ziemlich weit verbreitet, z.B. Politzenalm (Osttirol, Gem. Virgen), Palnock (Nockgebiet), Palberg (Osttirol, Gem. Kals),  Baloten (Kals) usw. Zu trennen davon u.a. Palalm „Alm des vlg. Pahl (also „Paul“ in Kals) sowie die auf Brandrodung hinweisenden Namen slawischer Herkunft mit paliti „brennen, sengen“.

Palnock [K 46a]: s.vor.

Pasterze [K 40], genauer Pasterzenkees, ein großer Gletscher im Glocknergebiet: Der Name der Pastérze ist aus dem Sagengut her erklärbar, analog wie die Übergossene Alm in Salzburg. Auszugehen ist von slowenisch pastír ‘Hirt’ (auch in mundartlich Pasteier ‘kleine Almhütte’, Liesertal, enthalten), etwa *pastirica ‘Hirtengegend’, verbunden mit der Vorstellung, dass unter dem Gletscher einst ein üppiges Almgebiet lag, was im unteren Bereich früher durchaus möglich war (urkundlich wird 1554 dort eine Wiese genannt: wise … in der Pasterze). Das untere Ende der Pasterze ist die Margaritze, mundartlich Magarétzen, die ‘magere Etze’, heute ein karges Gebiet (eine Etze ist eine Bezeichnung für ‘Weide’, auch im Namen des Ötztales, urkundlich 1163 Ezetal, enthalten).

Perschitzkopf (Hoher, Östlicher Perschitzkopf) [K/T 41]: nach dem Perschitzbach (Gem. Nußdorf-Debant), urkundlich. 1583 Perschitz­pach, zu slawisch *pъršica  etwa ‘Spritzbach’ (vgl. slowenisch pršica ‘Nieselregen’).

Petsch = slowenisch Peč s. Ofen.

Petzeck [K 41], die Erklärung dieses Berges lässt zwei Deutungen zu, entweder man betrachtet Petz- als slawisch (vgl. slowenisch peč ‘Ofen, Felsen’) wie die Petzen / Peca (s. Petzen) und den Petsch (s. Ofen) in den Karawanken oder man betrachtet ihn als romanischen Namen, vgl. die vielen Bergnamen in Westösterreich, Südtirol und der Schweiz mit Piz. Dieses kommt von rätoromanisch bzw. ladinisch piz ‘Spitze’ (aus roman. pīts- unklarer Herkunft). Obwohl in der Schobergruppe slawische Namen recht häufig sind, denke ich doch eher an die romanische Lösung (es handelt sich ja um einen markanten Berg, erweitert um deutsch Eck ‘hervorspingende Erhebung’).

Petzen [K/SLO 59], so seit 1671, slowenisch Peca; wohl < slowenisch peč(i)ca, Verkleinerung zu peč  „Ofen“, wie im Deutschen auch für „Fels, Höhle“; die höchste Erhebung des Petzen-Massivs (auf slowenischem Staatsgebiet) heißt slowenisch Kordeževa peč, deutsch Kordeschkopf (2124m, nach einem Hofnamen), die zweithöchste (auf österreichischem Gebiet) Hochpetzen oder Feistritzer Spitze, slowenisch Bistriška špica (2113m).

Plan (der) „ebener, freier Platz“ (> mittelhochdeutsch plān, entlehnt aus dem gleichbedeutenden altfranzösisch plan, von lateinisch planum „die Ebene, Fläche, planities“). Einige Beispiele: Ederplan [K/T 43], Planspitze [Steiermark], Planai [Steiermark], Planitzer [Salzburg], Plankogel [Steiermark] usw.

planina  (slowenisch für „Alm“) s. 1b (Plan).

Planja [K/I 57]: 1643 Plagnia; zu s1ow. planja „offene, freie Fläche“, dieses wohl romanisches Lehnwort ist auch die slowenische Bezeichnung für den Siedlungsnamen Süßenberg (zu bairisch Sieße(n) „Weideplatz, -wirtschaft“.

Plasecke [K 57]: wahrscheinlich „Blaseck“, also „wo der Wind bläst“, vielleicht auch „blasses Eck“, ein Bergvorsprung, der sich wegen seines kahlen, steinigen Bodens wie ein weißer Fleck ausnimmt.

Plenge [K 57]: 1785 B. Blenger; wohl mit dem schweizer-deutschen Alpenwort plangge „steile Weide, steil abfallende Grasflächen in Waldungen oder zwischen Felsen“, urspr. „Brett“, aus romanisch planca „ds.“, zu verbinden. Der Weg auf den Gipfel führt tatsächlich über steile Grashänge (sowohl von der Raimundealm im Süden als auch vom Plengeboden im Nordosten her).

Plöcken(pass) [K/I 57]:  1184 inter Montem Crucis, 1482 Crewtzberg, 1542 Kreitzberg, 1560 Kreuczberg, 1670 an den Creitzberg, 1718 Plecken, Plecken Alben, 1785 Auf der Plecken, Pleckner Graben, 1862 Pleken; italienisch Passo di Monte Croce. Einen Flurnamen Plöcken (besser Plecken, Ble­­cken) gibt es unterhalb des Passes; wohl zu mundartlich plecken „zum Vorschein kommen, entblößt sein“ zu denken, also „Blöße, kahle Stelle“. – Der urkundliche Erstbeleg und die italienische Bezeichnung entspricht der älteren, urkundlich belegten deutschen Kreuzberg: an den Passhöhen und Übergängen sind von alters her religiöse Symbole angebracht worden, im christlichen Europa Kreuze. 

Plöschenberg [K 46a] zu häufigem Plesch- „kahl, nackt“ (entlehnt aus slowenisch pleš(a) „kahle Stelle, Glatze“), z.B. Pleschberg [St 16] u.  Pleschaitz [St 45] in der Steiermark usw.

Plötsch s. 4.

Poliník (2x, Obervellach [K 43] u. Kötschach-Mauthen [K 57]) aus slowenisch poldenik bzw. poludnik „Mittagsberg“ (s. Mittagskogel). 

Poludnig [K/I 57] (1502 Paludnig, 1643 Palludnigg, slowenisch Poludnik), nicht wie Polinik „Mittagsberg“ (wie vor.), sondern „Sumpfberg“ (romanisch-slowenisch Mischname, von furlanisch palud „Sumpf“ + slowenisch -nik). 

Prekowa-Höhe [K 46b], dieser Name selbst ist nicht günstig verschriftet, die „Prekowa-Höhe“ zwischen Himmelberg und Gnesau heißt mundartlich „(auf der) Preggam“ und geht auf „(auf der) Preggoben“ zurück, zu slowenisch prekopa „Durchstich, Übergang“. — Ein zweites Prekova liegt zwischen Gurk- und Metnitztal auf einer Passhöhe (zur Gem. Metnitz gehörig) mit gleicher Bedeutung (ebenfalls ein Übergang bzw. eine Passhöhe).

Pridou, slowen. Predol [K 59] zu slaw. prědělъ „Pass, Grenze, Scheide“ (zu dělъ „Berg(rücken), Gebirgszug“, vgl. auch prědolъ „Pass, Bergübergang (wörtl. Zwischental)“, s. 4 Pretul(alpe).

Priedröf [K 46b], slawischer Herkunft, wahrscheinlich auf slowenisch  pred "vor" + reber „Abhang“ zurückzuführen, also ein aufgewanderter Flurname, etwa „Gegend vor dem Abhang“. Denkbar ist auch slowenisch rebro „Rippe“, das ebenfalls in der Namengebung „Abhang“ bedeuten kann (ähnlich wie romanisch costa).

Promos s. Blaustein

Raggaschlucht [K 43]: Der Name der wildromantischen Schlucht hieß früher Raggewitzen, was ein slawisches *Rakovica ‘Krebsenbach’ (zu slawisch rakъ ‘Krebs’, slowenisch rak), heute Raggabach, repräsentiert.

Raimundaalm [K 57]: Aussprache [remúnde], 1810 Reimunda Ochsen Alpe, daher der Anklang an den Vornamen Raimund; romanischer Herkunft, vgl. furlanisch rè(t) monte „der Alm benachbart“.

Rauchkofel [K 57]: soviel wie Rauhkofel, in neuer Orthographie Raukofel, zu mundartlich rau(h) „rau(er Boden), steinig, uneben, unfruchtbar“.

Raudenspitz(e) [K/I 57]: 1784 an der Raude, 1785 B. Rauden, 1826 Rauden; italienisch Monte Fleons; mundartlich die Raude, Rauden „ein Berg, dessen Oberfläche schorfig (mit vielen Steinbrocken übersät) ist“, zu mundartlich Raude „Schorf, Krätze“. Doch wahrscheinlicher (und semantisch gut zu  Öfnerjoch [s.o.] passend) erscheint mir eine slawische Deutung des Namens: zu ruda „Erz“ (bzw. rudъ „rot“), vgl. den Ortsnamen Rauden in der Steiermark (Parallelen auch im Osten Deutschlands). – Die italienische Bezeichnung nach dem Rio Fleons im Süden des Berges.

Reißeck(gruppe) [K 44] beruht wie Reißkofel auf einem alten Gewässernamen, etwa Reisach „Fall-, Sturzbach“, zu mittelhochdeutsch rîs „das Fallen“. 

Rosennock s. Nockberge.

Roter Knopf [K/T 41]: mit ‘rot’ benannte Berge heißen so nach der Färbung des Gesteins, v.a. in der Abendsonne (es gibt auch einen Weißen Knopf (s. Knopf, 1b u. 3)

Rudnigalm, -sattel (ÖK 198): italienisch Sella di Aip; das Primäre ist der Rudnigbach (bzw. das Valle di Aip der italienischen Bezeichnung). Rudnig wohl HN (< FN), zu slawisch ruda „Erz“ bzw. rudъ „rot“, mangels urkundlicher Belege nicht sicher zu deuten.

Runseck [runsék(e)] (ÖK 197): zu mundartlich Runse (ahd. runs „Rinnen, Rinnsal, Strömung“, Eberl 186, Patterer 140, bzw. runsa „Rinnsal“, Eberl 162), also etwa „Berg, an dessen Fuß Wasser fließt“.

Säbelspitz [K 57] d.i. „Bergspitz über dem kleinen See (mundartlich Seabl)“.

Sadnig (Großer, Kleiner Sadnig) [K 42]: Der Sadnig ist ‘der hintere Berggipfel’, zu slowenisch zadaj ‘hinten’, zadnji ‘der hintere, hinten befindliche’ (+ -nik, ähnlich wie der Zunig ‘der äußere [Berg(gipfel)]’ in Osttirol zu slowenisch zuni, zunaj ‘außen, außerhalb’).

Sagran(berg) [K/I 57]: 1785 B. Stragant; nahe liegt slowenisch zagorjane Einwohnername „(die) hinter dem Berg“, vom Typ her ein Siedlungsname, doch es handelt sich hier um keine Siedlung, dagegen spricht auch der urkundliche Beleg, der auf einen Rodungsnamen hinweist, zu slowenisch strgati „abschaben“ (wie der Ortsname Straganz bei Meiselding sowie der gleichlautende Hofname in Nikolsdorf, Osttirol). Vielleicht auch eine Variante vom benachbarten Starhand (s.u.).

Sapotnigofen [K 46b] (slowenisch Zapotnikova peč), nach einem Hofnamen, s. Ofen.

Sattnitz, slowenisch  Sotnica oder Gure [K 46a]: Der Name dieses Höhenzuges ist slowenischer Herkunft; die geläufige heutige slowenische Bezeichnung lautet Gure (mundartlicher Plural zu gora ‘Berg, (auch) Wald’) neben Sotnica. Die Deutung des Namens Sattnitz ist etwa ‘Gegend am Gebirgsweg’, aus slowenisch sotnica, ursprünglich Flurname zu sot ‘Gebirgsweg’, vgl. auch altes slowenisches Sotišče ‘mittlere Sattnitzhöhe’. Der Name ist erst relativ spät eingedeutscht worden, da slowenisches s- bekanntlich vor 1300 zu deutsch z- wurde. Der Name Sattnitz dürfte von dem alten Weg von St. Ruprecht bei Klagenfurt über Maria Rain nach Kirschentheuer ausgegangen sein.

Saualpe [K 46b]: Der Name ist eine volkstümliche Übersetzung von slowenisch Svinščica  oder Svinška bzw. Svinjska  planina  „Ebersteiner Alm“ (nach slowenisch Svinec für „Eberstein“), einem Teil der Saualpe nordwestlich von Diex. Slowenisch svinja  = „Sau“. – Demnach Sauofen: Großer Sauofen (oder Roßofen), Kleiner Sauofen (auch Steinofen oder Ebersteiner Sau), s. Ofen.

Säuleck [K 44]: wohl zu Säule, mundartlich auch Saul, Sail(e), in der Mundart auch ‘Grenz-, Zaunsäule, Stützpfosten u.dgl.’.

Schönwipfel [K/I 57]: 1641 Schönig Wipfl, italienisch Cima Bella; schön im Sinne von „üppig, glänzend“ (vgl. Eberl 172) bzw. „schön, nutzbringend“ (Ronacher 53) wohl im Gegensatz zum Schwarzwipfel (s.u.), ca. 2,5 km weiter westlich.

Schulterhöhe [K 57]: 1784 unter den Schuldern, 1785 Schulter Höch, 1826 Schultern; zu mundartlich Schulter „steil abfallender Bergrücken“.

Schwarzwipfel [K 57]: 1785 Schwarz Wipfel; dieser Berg liegt über dem Hirsch- und Kesselwald, schwarz kommt in der Toponymie in Verbindung mit dunklem Nadelwald vor (Schnetz 37), das Gegenstück dazu ist der Schönwipfel ca. 2,5 km östlich (s.o.).

Seekopf [K/I 57]: italienisch Monte Capolago so nach dem Wolayersee (s.u.) benannt, gleichbedeutend die italienische Bezeichnung.

Seewarte [K 57]: zwischen Wolayersee (s.u.) und Hoher Warte (s.o.), daher der Name.

Simonhöhe [K 46a] wohl nach einem Besitzer namens Simon.

Sonnblick (Großer, Kleiner Sonnblick) [K 44]: wie folg.

Sonnblick (Hoher Sonnblick) [K/S 42]: urkundlich 1624 Sunnenplickh, 1565 Sunnplickh, zum mittelhochdeutschen Wort sun(nen)blic  ‘Sonnenschein, -glanz’, auch adjektivisch ‘sonnenbeschienen, sonnendurchglänzt’. 

Sonnstein [K 57]: die Sonne kommt in der Bergnamengebung häufig vor, Nebenbedeutung „Südseite“.

Speikkogel [K 46b], -kofel [K 46a], nach dem Speik, einer charakteristisch riechenden Gebirgspflanze (Valeriana celtica subsp. norica).

Spitzegel [K 56] (1586 der Egl, 1778 der Eggl; altmundartlich auch Negel < (auf) ʼn Egel, davon slowenisch Negal neben mundartlich Vrh): die urkundlichen Belege zeigen deutlich, dass es sich nicht um ein Diminutiv zu (das) Egg (Eck) „Spitze; vorspringende Höhe, Berg- oder Hügelkante“  handeln kann. Das m.W. nur in den östlichen Gailtaler Alpen vorkommende Appellativ (der) Egel „spitzer Berg“ dürfte romanischen Ursprungs sein, vgl. lateinisch aculeus „Stachel“ bzw. romanisch *acuileu, z.B. im französischen Bergappellativ aiguille (z.B. Aiguille du Midi in den französischen Alpen).

Stador [K 56], wie Stoder im Stodertal [Oberösterreich], als Siedlungsname 1467 im Stoder (heute: Vorder-/Hinterstoder), zu slawisch stodorъ „Felsgrund, (dürftiger und seichter) Ackerboden auf felsigem Grund; steil aufragender, felsiger Berg“ (bes. verbreitet im Alpenraum, aber auch im Westslawischen), weiters [Steiermark] Stadurz aus slawisch *stodorьcь, und Stoderzinken [Steiermark] (+ deutsch Zinken „Zacke“) sowie Gstoder [štóuder] [an der salzburgisch-steirischen Landesgrenze].

Staff [K 56] s. 1b.

Stagor [K 43]: aus slowenisch stara gora „alter Berg“ (nordwestlich davon liegt der Neuberg).

Stallonkofel [K/I 57]: 1826 Stallanhöhe, Stallonhöhe; nach dem Flurnamen Stallone, d.i. romanisch stall(e) (deutsches Lehnwort) + Augmentativuffix  -one, also „großer Stall“ oder „Hengst“, im letzteren Falle eine ehemalige Rossalm.

Starhand [K 57]: 1641 Starchandt, 1504 Starchant, 1778 Starhandwipfel; 1785 Starhand B.; nach Kranzmayer erinnert dieser Bergname an Waltharius Manufortis und sei als mittelhochdeutsch starch-hant „mit starker Hand“ zu deuten. Dies ist aber wohl der Name des Besitzers der Starchandalpe (so urkundlich 1526) in der Nähe der heutigen Dolinzaalpe.

Tauern (Einzahl: der Tauern) [36-45], aus altem tûr-; es gibt – etymologisch und auch semantisch – zwei Tauern-Bezeichnungen: I „Gebirge; Pass, für den Viehtrieb geeigneter Gebirgsübergang“; heute in der Geographie Sammelbegriff für einen Teil der Zentralalpen (Hohe Tauern, Niedere Tauern in den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten und Steiermark). Über einige Tauern genannte Bergübergänge führten von alters her wichtige Handelsrouten, auf denen mit Saumtieren und Schleifwagen Güter befördert wurden. Ursprüngliche Bedeutung „Berg“ (Substratwort, vorrömisch bzw. romanisch *taur- „Berg“), erst später „Pass“. Wenn auch in den Ostalpen besonders häufig, ist dieses Appellativ in ganz Südwesteuropa und im mediterranen Bereich bis nach Kleinasien verbreitet. Abseits vom Kernbereich kommt es in Österreich u.a. am Plansee bei Reutte, als Ober- und Untertauern bei Kitzbühel (beide Tirol) und in Bayern am Samerberg (1369 auf dem Tauern) vor. Ins Slowenische ist dieser Name als tur- gelangt, dieses ist jedoch nicht klar von Tauern II zu trennen. Das gemeinslawische Appellativ tur- „Bodenschwellung, ableitiger Hügel“ liegt Namen wie Ossiacher Tauern, slowenisch Ture, sowie Turia-Wald, slowenisch Turje zugrunde, in Kärnten außerhalb des „eigentlichen“ Tauerngebietes. Wie beide Tauern zusammenhängen ist schwierig zu entscheiden, wahrscheinlich haben die Alpenslawen das alpine Sustratwort Tauern, das althochdeutsch Tûro gelautet hat, mit ihrem Wort tur- identifiziert.

Tristenspitze [K 44]: von der Semantik her wie Schober, denn Triste(n) oder Driste(n) sind mundartliche Wörter für einen ‘(kegelförmigen bzw. konischen) Heuhaufen, Schober’. Die Schreibung mit D- wäre eigentlich die sprachlich korrekte, da das Wort mit dreschen zusammenhängt.

Trogkofel [K/I 57]: 1778 Troger Kofl, 1862 Trogkofl; italienisch Creta di Aip; zu Trog im Sinne von „Tränktrog“.

Tschekelnock [K 56] (1524 Tschegkhen, 1713-17 Tschöggl): wie Schöckl [Steiermark] (1147 mons Sekkel, 1295 Schekel, 1326 Schöckhl, 1348 Tsekel) wohl zu slowenisch *čekalo oder *čekelj „Wachtberg, Warte“, als ein Aussichtspunkt zur Beobachtung der Umgebung.

Tscheppaschlucht, slowenisch Soteska čepa [K 59]: Die imposante Schlucht hat ihren Namen nach einem Bergkegel am oberen Ausgang, slowenisch kepa, mundartlich auch čepa ‘Knollen, Schober’ (ähnlich wie der → Mittagskogel). Ein älterer volkstümlich-poetischer Name ist Spinnstube, weil die Saligen Frauen (slowenisch žalik-žene) Schicksalsfäden spinnend dort wohnten (nach alten Sagen).

Tschintemuntalm [K 57]: 1785 Tschentimund Graben; aus furlanisch cinta mont(e), d.i. lateinisch cincta mons, „umzäunte Alm“ (Kranzmayer II 230, Patterer 160f.). Das Element Tschinte- kann aber auch lateinisch cinctae (dominicae) „dem Lehensherrn für die Jagd reservierte Wälder“ repräsentieren (Schorta 92f.).

Turracher Höhe [K/St 46a] nach der Ortschaft Turrach, die ein mundartliches Durrach „Gegend mit dürrem Holz“ reflektiert. 

Ulrichsberg (so seit 1485) [K 46a], früher Mons Carentanus bzw. Karnberg wie die gleichnamige Ortschaft am Fuße des Berges im Norden; im Süden liegt Karnburg, 1201 Chaerenpurch, d.i. die „Kärnten-Burg“, Karolingische Pfalz (9. Jhdt.), zuvor Sitz des Fürsten der slawischen Karantanen (8. Jhdt.). Daher leitet sich von dieser Örtlichkeit sowohl der deutsche als auch  slowenische Name des Landes Kärnten / Koroška ab. Der Name ist vorrömischer Herkunft, von karant- „Stein“, also etwa „Steinberg“. Dies ist der einzige alte Name der „Vier Berge“, die im traditionellen Vierbergelauf berührt werden. Die anderen Berge sind der Magdalensberg (früher Helenenberg), wo die Wallfahrt beginnt, weiters der  Veitsberg oder Göseberg (zu slowenisch koza „Ziege“, also „Ziegenberg“ wie der Kosiak / Kozjak in den Karawanken, s.o.) und schließlich der Lorenziberg, wo sie endet. Alle heute üblichen Namen hängen mit den Heiligen zusammen, denen die Bergkirchen geweiht sind. Der Vierbergelauf entstand im 15. Jahrhundert und hängt mit der Übertragung des Dreinagelkultes aus Oberfranken nach Kärnten zusammen (nach Wilhelm Wadl); der Tag, an dem die Wallfahrt stattfindet, ist der „Dreinagelfreitag“. — Der Name des Haufendorfes Karnburg am westlichen Rande des Zollfeldes (nördlich von Klagenfurt am Fuße des Ulrichsberges) ist mit dem Namen unseres Bundeslandes Kärnten aufs engste verbunden, denn hier (in unmittelbarer Nachbarschaft des antiken Virunum) lag im 7./8. Jh. das Zentrum des slawischen Karantanien. An diesem Ort wurde im 9. Jh. eine karolingische Pfalz errichtet, als deren Rest die Kirche zu betrachten ist. In der Nähe stand auch der jetzt im Landesmuseum aufbewahrte „Kärntner Fürstenstein“, der bei der Einsetzung der Kärntner Herzöge eine wichtige Rolle spielte. Urkundlich ist diese Örtlichkeit 888 als Carentano, curtem Corontanam, 927 in civitate Carantana usw. bezeugt. Der Name geht auf ein altes Wort für „Stein“, etwa *karant- (s.o.), zurück. Dieser Wortstamm *kar- (zu indogermanisch *(s)kar- „hart (sein)“, wovon u.a. got. hardus) liegt auch dem (bei Ptolomäus als Καρουάγκας /karuankas/ bezeugten, seit der Neuzeit wieder verwendeten) Gebirgsnamen Karawanken (*kar-u-ank-) zu Grunde und wurde von den Kelten später volksetymologisch mit ihrem Wort *karvos „Hirsch“ (vgl. latein. cervus „Hirsch“, cerva „Hirschkuh“) in Beziehung gebracht und die Karawanken wurden somit als „Hirschberge“ aufgefasst, was insofern weitergewirkt hat, dass der zentrale Teil des Gebirges noch heute Koschuta (alt auch Koschutta) bzw. in slowenischer Schreibung Košuta genannt wird, d.i. slowenisch „Hirschkuh“.  Der Wortstamm *kar- kommt in unserer Region (mit der Semantik „Fels, felsige Gegend usw.“) in mehreren Varianten vor, u.a. auch in romanisch-italien. Carnia, slowenisch Kranj (< *karń-) usw. 

Valentinalm, -törl [K 57]: 1680 Moledin Fl[uss]., 1718 Möledin Fl[uss]. (zu M- statt zu erwartendem V- bzw. W- s.u. Wolaye), 1785 Valentin Alpen, 1785 Walentin Alpen, Walentin Graben; nach dem Valentinbach (auch Waltinbach), mundartlich Woltíne, aus slowenisch voletina „Ochsengegend“.

Vertatscha [K/SLO 59], slowenische Schreibung Vrtača, auch Rtača u. Ortača, daher mit slowenisch rt „Zinne“ in Verbindung gebracht und auch ins Deutsche mit Zinnenwand übersetzt. Slowenisch vrtača ist die Bezeichnung einer gewissen Geländeformation in Kalkgebirgen, „einem Trichter ähnliche, gewöhnlich runde, manchmal ein wenig längliche Vertiefungen auf Kalkböden“, also ein sehr stark zerklüftetes, zerfurchtes Gebiet, was den topographischen Gegebenheiten entspricht. Eine zweite Bezeichnung dieses Berges von Süden her ist Deutscher Berg, slowenisch Nemška gora bzw. Nemški vrh, v.a. bei den Einheimischen in Žirovnica u. Begunje / Vigaun (SLO). Doch diese slowenischen Bezeichnungen sind ein umgeformtes Meniška gora „Mönchsberg“ (mundartlich menška > nemška „deutsch“), woraus dann ein ins Deutsche übersetzter Deutscher Berg wurde. 

Die Vier Berge des Vierbergelaufes  s. Ulrichsberg.

Villacher Alpe s. Dobratsch.

Wainasch / slowenisch Vajnež  [K/SLO 59] (s.o. Lanisch-) < mundartlich łanež [wájnež] (vgl. den slowenischen Bergname Lanež in den Steiner Alpen / Kamniške Alpe, SLO).

Weiße Lungern [K/I 57]: italienisch Longerini Bianchi; der Name schwerlich von der italienischen Bezeichnung zu trennen, doch nicht sicher zu deuten; vielleicht stammt er von einem abgekommenen Gewässer- oder Flurnamen wie z.B. Longiarìn „valle del Rio Rin, Tal des „langen Baches“ (mundartlich rin „Bach“)“, vgl. auch den ladinischen Ortsnamen Lungiarü (< romanisch *longe-ad-rivu „entlang dem Bach“). Die furlanische Bezeichnung lautet Cröste d Pèra Biéncia „Kämme des weißen Steines“; urkundlich 1826 Weiße Lumern, doch Bezug auf unser Objekt unsicher.

Wiftel (Hoher) [K42]; s. Wipfel, 1b.

Wilde Sender [K/T 56]: die Katastermappe von 1856 nennt diesen Berg als Wilder Santerkopf. Dieses scheint Sänder, mundartlich pl. von Sand (in Osttirol auch „Moränenschutt“), zu enthalten. Der Volksglaube identifiziert aber Sender mit Senner; der Wilde Sender bzw. Senn(er) und die Wilde Sendin sind sagenhafte Gestalten, die auf den Almen ihr Unwesen treiben.

Windische Höhe, slowenisch Vršje (auch Vrhje) [K 56]: als Übergang vom „deutschen“ Norden in den „windischen“ Süden; die slowenische Berzeichnung beruht auf vrh „Anhöhe“.

Woisgenkopf [K/S 44] (auch mit -sk- geschrieben), zu slawisch vysokъ „hoch“.

Wurzenpass, slowenisch Koren [K/SLO 59]: auch slowenisch koren bedeutet „Wurzel“; Wurzen mundartlich für die tiefste Stelle im Bergkamm, die „Wurzel des Berges“.

Wolayeralm, Wolaye [K/I 57]: 1785 Molaja Alpen, Molajer See (der Wechsel m ~ w kommt wegen der bilabialen Aussprache des w in Kärnten mehrmals vor, z.B. deutsch Muraun- ~ urkundlich Waraun oder slowenisch Voči(d)lo statt *močidlo „Hart“, eigentlich „Sumpfwald“ bei Arnoldstein); nach der Wolayeralm, eigentlich die Woláie, vgl. den furlanischen Flurnamen la Volaja, entweder aus romanisch vallaris oder vallaria „Talloch“ oder „Tälchen“, was beides den geographischen Gegebenheiten entspricht.

Zererhöhe [K/T/I 57]: mundartlich die Zehre, wohl zu furlanisch siera, -e „Sperre, Riegel“ (vgl. den Namen tsēre, ein Pass, in Pladen / Sappada).

Zinketzkopf / Zinggetzen [K/T 41]: Es liegt ein nichtaffriziertes k (geschrieben gg) vor, was als Tirolerisch zingg ‘Zinke’, zinggεt ‘mit Zinken, Zacken versehen’ belegt ist, in Kals am Großglockner zing ‘Zinke, Zacken an der Gabel’. Die Zinggetzen wird als Geröllhalde mit Spitz (Gipfel) beschrieben, daher ist wohl von einem Flurnamen deutsch-mundartlich zingg(e) + slowenisch -ica (Flurnamen bildendes Suffix) auszugehen, ein im alten deutsch-slowenischen Mischgebiet einst ganz gewöhnliches Wortbildungsmuster mit vielen Parallelen (mit deutschen Wortstämmen). Die Bedeutung wäre demnach ‘mit zackigen Erhebungen versehenes Gebiet’.

Zopenitzen [K 41]: dieser Name beruht auf einem slowenischen sopotnica (zu sopot ‘Wasserfall, -dunst’), also ‘Wasserfallbach’ (wie auch slowenisch Sopotnica / deutsch Sapotnitza, Loibltal).

 

3. Osttirol (insbes. Gemeinde Kals am Großglockner, einschließlich einiger Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern)

Die im Gemeindegebiet von Kals a. Gr. liegenden Berge sind blau markiert! Dazu s.a. http://members.chello.at/heinz.pohl/Kals_am_Grossglockner.htm

Zu einem neuen Buch über die Bergnamen des Nationalparks Hohe Tauern: OeAV-Dokumente Nr. 6.

 

Birnig [T 38] < slaw. *bьrdьnikъ (s. 4 sub Pyhrn).

Blauspitz(e) [T 39], auch Ganotzkogel (s.u. Ganot), nach dem Erscheinungsbild.

Böser Nock [T 39]  (Wetterwinkel, analog zum Bösen Weibl), Nock weitverbreitetes Bergwort (z.B. Nockgebiet in Kärnten, 2), in Tirol ‘kleine Erhebung, kleiner bewachsener Felsen, höchste Kuppe eines Berges (u.dgl.)’.

Böses Weibl (Weibele) [T 41] im Volksaberglauben begründet, so heißen die im Wetterwinkel liegenden Berge.

Bretterspitz(e) [T 40]: Brett in der Bergnamengebung ‘glatte Felsfäche, -wand; (auch) ebene Wiese oder Mahd’.

Debantgrat [T 41]: zum Debanttal hin gelegen (der Name Debant beruht auf slawisch *děvina ‘Jungfrauenort’, urkundlich 1274 Dewin, auf ins Christentum übernommene alte Frauenkulte hindeutend).

Demut (italien. La Mutta) [T/I 57]: die ital. Bezeichnung legt umgeformtes mundartliches die Mut nahe < roman. motta (vorrömisches Substratwort) „Erdhaufen, Bergkuppe usw.“;  s. Mut sub 4.

Eiskögele [K/S/T 40]: ‘kleiner Eiskogel’ (mundartlich Kögele ‘kleiner Kogel, rundlicher Gipfel’).

Fiegerhorn [T 40]: nach dem Hofnamen Figer (in Großdorf, von romanisch vicus „Dorf“).

Freiwandspitz(e) [K 40]: freie Wand im Sinne von ‘steile Wand’.

Ganót [T 41]: < romanisch cornotu ‘großes Horn’ (zu lateinisch cornu ‘Horn’).

Glatzschneid [T 40]: wohl zusammengesetzt aus Glatze im Sinne einer ‘kahlen Stelle’ + mundartlich Schneid ‘Höhenkamm, scharfe Kante eines Berggrats, -rückens’.

Glexenköpfe [T 36]: in Anbetracht der unweiten Hexenköpfe (s.u.) ist an slowenisch klek ‘Versammlungsort der Hexen’ zu denken.

Glocknerwand [K/T 40] nach dem Groß- oder Kleinglockner (s. 2) so benannt.

Glödis [T 41] < frühslowenisch *glodišće ‘Ort, der vom Wasser zernagt ist’ (zu slowenisch glodati ‘nagen’), doch lautlich schwierig; lautlich wahrscheinlicher und wortbildungmäßig möglich ist der Ansatz *glodež  mit ähnlicher Bedeutung (allerdings bezeichnet das Wort glodež  auch mythologische Wesen).

Goldbergspitze [K/S 42], Goldeck [K 56]: erinnert an ehemaligen Goldabbau.

Golemizíl [T 39]: romanischer Name, etwa ‘Mitterberg’ (< romanisch collis medialis o.ä.).

Gollspitz [T 39] enthält entweder romanisch collis ‘Berg, Hügel’ oder ist ein ‘Kahlenberg’ (von slowenisch gol ‘kahl’).

Golzentipp [T 56]: urkundl. 1775 Golzentübt, Zugehörigkeit zu slaw. *golica „Kahlenberg“ ist unwahrscheinlich. Eher ist der Name ein Reflex von roman. collis „Hügel“, das Hinterglied -tipp könnte auf roman. *tubus „Klamm“ zurückgehen, Ausgangsform etwa collis sursum tubu „Hügel über der Klamm, dem Tobel“ (lt. G. Plangg).

Gumriaul [T 38]: aus kelt. comboros „Verhau“ (> französisch combres „Schutt“, ins Mittelhochdeutsche als kumber „ds.“ entlehnt) + roman. -ūle (Kollektivsuffix), also etwa „Schuttkegel“.

Gradötz- [T 39]: [kradéts, älter kredå´tse] auf romanisch crodacia ‘hoher Felsen’ (zu croda ‘Felsen’) beruhend.

Gramúl [T 40], Gremúl [T 41]: beide slawischer Herkunft, zu slowenisch krmol, krmulja ‘Felsvorsprung, Anhöhe’ oder grmulja ‘Haufen, Klumpen’.

Granatspitz [S/T 39]: urkundlich Garnall-kofel, entweder verschrieben für Garnatt- zu romanisch cornotum ‘großes Horn’ oder cornatu ‘gehörnt’ (vgl. cornu ‘Horn’) oder ein später umgebildeter, auf romanisch cornellu ‘(kleines) Horn’ beruhender Bergname.

Grauer Schimme(l), auch Gimme [T 39]: dieser Name enthält ein romanisches Wort für ‘Buckel, Höcker’, nämlich gimbus; der Berg ist ein ‘düsterer, grauer Kopf’, der Anschluss an deutsch Schimmel ist reine Phantasie.

Griedenkarköpfe [T 41]: das Gri(e)denkar ist ein ‘felsiges Kar’, zu romanisch *creta ‘Fels(spalte, -riss)’ (vgl. furlanisch cret(e)).

Großglockner (s. 2).

Guarner, auch Gorner [T 39]: wie Granatspitz eine Ableitung von romanisch cornu ‘Horn’.

Hexenkopf (Großer, Kleiner) [T 36]: im Volksaberglauben begründet.

Hochschober [T 41], die höchste Erhebung der Schobergruppe, das häufige Bergwort Schober ‘Haufen’ enthaltend.

Hochtor [K/S 40]: Tor in der mundartlichen Bergnamengebung „Pass, Übergang“.

Hohenwartkopf [K/T 40]: Benennung erfolgte nach Sigismund Graf von Hohenwart (1745 – 1825), Bischof von Linz (ab 1809), Naturforscher. Mit der „Salm’schen Gruppe“ (F. X. Altgraf Salm) Erstbesteigung des Kleinglockners (s. Salmhütte). – Der Familienname von Hohenwart ist ein Wohnstättenname, s.1b sub Wart sowie 2 sub Hohenwart.

Kasteneck [T 41]: wie auch der Hohe Kasten [S/T 40] nach der Form übertragen von Kasten ‘Schrank; (v.a. auch) Getreidespeicher’. Nicht auszuschließen ist auch ein Zusammenhang mit romanisch costa ‘Rippe’, in der Bergnamengebung ‘Berglehne, länglicher Bergvorsprung o.ä.’.

Kendlkopf, Kendlspitz(e) [T 39]: zum Flurnamen Kendl, mundartlich für ‘Rinne’, im Hochgebirge für Kare, in die Steinrinnen hinabziehen (romanisches Lehnwort < canalis ‘Röhre, Rinne’).

Kleinschober [T 41]: ‘kleiner Schober’ (s.o. Hochschober).

Kristallkopf [T 36]: wohl zu Kristall (romantisierende Benennung).

Lange Wand [T 39, K 40]: so nach ihrem Aussehen.

Lasőrling, Lasörlinggruppe [T 36]: Untergruppe der Venedigergruppe zwischen dem Virgental im Norden und dem Defereggental im Süden. Namengeber ist der Lasörling, urkundlich 1670 Lasernik, ein umgeformtes slowenisches lazarnik zu lazar ‘Reuter, Rodender’ als Flurname oder Hofname. Dieser südöstlich der Lasnitzen(alm) liegende Berg hat der ganzen Gebirgsgruppe den Namen gegeben.

Med(e)lspitz(e) [T 40], Medelzkopf [S/T 40]: enthält das romanische Wort für ‘Schober’ (ladinisch medél).

Muntanitz [T 39]: entweder vom gleichnamigen Muntanitzbach (wie Metnitz [K] slowenischer Herkunft < slawisch *mo(n)tьnica etwa „Trübenbach“) oder romanisch montanus „Berg-, Alm-“ + slawisch -ica oder direkt < romanisch montanities, -itia (etwas als „Almgebiet“ zu deuten).

Nussingkogel [T 39]: früher Mussi(n)g, entweder zu romanisch *mužina ‘Steinhaufen’ oder zu slawisch muža ‘Sumpf, Morast’ (in letzterem Falle ein „aufgewanderter“ Flurname einer nassen Wiese).

Pletsche [T 43]: s. 4.

Porze [T 57]: beruht auf einem mundartlichen Wort für ‘kleine Erhöhung, Wulst im Gelände’ usw., Varianten Purz(en), Pürzel usw.

Ralfkopf [T 40]: wie auch Ralfbach und -spitz(e) auf einem Personennamen beruhend, der sich vielleicht auf eine Sagengestalt bezieht.

Roter Knopf (es gibt auch einen Weißen Knopf) [K/T 41], Rotenkogel [T 40]: mit ‘rot’ benannte Berge heißen so nach der Färbung des Gesteins, v.a. in der Abendsonne.

Salmhütte [T 40]: Die Salmhütte führt ihren Namen zu Ehren des Wegbereiters zur Erstbesteigung des Großglockners im Jahre 1799, Fürsterzbischof von Gurk, Salm-Reifferscheid.

Schere [T 40]: gibt die alte Bedeutung ‘Fels, Klippe’ wieder (vgl. norddeutsch Schäre ‘Felseninsel’).

Schneewinkelkopf  [S/T 40]: nach seiner Lage so benannt.

Schönleitenspitze [T 41]: zu schön (in der Mundart „nutzbar, ertragreich), Leite(n) in der mundartlichen Flurnamengebung ‘ansteigendes Feld, Abhang’.

Spinnevitról [T 39]: Schwundform < romanisch crispēna putreola ‘brüchiger Stein’ (der Berg liegt inmitten riesiger Trümmerhalden).

Talleitenspitze [T 41]: zusammengesetzt aus Tal + Leite(n) (s.o. Schönleiten­spitze) + Spitz(e).

Teufelskamp [K/T 40]: im Volksglauben begründet (ursprünglich mitten im Gletschergebiet gelegen), -kamp alt und mundartlich für ‘Kamm’.

Venediger bzw. Großvenediger [S/T 36]: 1797 erstmals genannt, die Benennung muss von Norden her (Salzburg) erfolgt sein, da sie im Süden (Osttirol) vor dem Beginn der alpinen Touristik unbekannt war. Der Name Venedig kommt zwar (u.a. auch in Hofnamen) in Österreich  mehrmals  (z.B. Klein Venedig, Gem. Grafenstein, K) vor, doch ein solcher ist im Salzburger Pinzgau am Fuße des Venedigers nicht nachweisbar. Wahrscheinlich liegt eine Umdeutung von „Windische Berge“, gelehrt  lateinisch montes Veneti usw., vor, auf alten Karten wird der Felber Tauern „windischer Tauern“ genannt und Matrei in Osttirol hieß bis ins 20. Jahrhundert Windisch Matrei. Vielleicht hat auch die Sage von den Venediger (oder walschen) Mandln bei der Namengebung mitgespielt.

Wilde Sender s. 4. 

Zim(m)aróss [T 39], kein ‘Zimmerross’ wie auf alten Karten, sondern eine romanische cima rossa ‘rote Spitze’.

 

4. Übriges Österreich

Zu einem neuen Buch über die Bergnamen des Nationalparks Hohe Tauern: OeAV-Dokumente Nr. 6.

 

Anninger [N 24]: Erstbeleg 1592 in einem Urbar, ältere Schreibweisen Ayniger (1360) bzw. Aeniger (1370). Wahrscheinlich handelt es sich um den Namen des Besitzers, der schwer zu deuten ist (entweder Herkunftsname „aus Eining“ in Bayern oder = Eininger „Friedensrichter“, vermutet wurde auch *Ani-Ger „der mit dem Ger ʽWurfspieß’ Herankämpfende“. Anninger ist noch heute als Familienname geläufig). Näheres zum Anninger und seiner Umgebung s. http://anninger.heimat.eu/02_anninger_geschichte.html.

Arlberg [T/V 3/28]: so seit 1399, 1305 Arlsberg, 1426 Arllsberg; zu mundartlich Arle (die) „Legföhre, Latsche“.

Auernig [K 44], aus frühslaw. *avorьnikъ „Ahornberg“ (wie Jauerling, s.u.).

Beil s. Peilstein.

Bergisel [T 31/33]: Erhebung im Süden von Innsbruck, 1140 Burgusinum, 1305 Purgusels; volksetymologische Umformung von vorrömisch-breonisch Burgusinus etwa „erhöhte Stelle“ (d.i. breon. *burg- „Berg“ + Suffix -úsin-).

Blaser [T 31], Hochblaser [St 18], s. 1b.

Dachstein [O/St 14]: so seit 19. Jhdt., aus heutiger Sicht „Berg, der wie ein Dach aussieht“,  ist aber ein missverstandener Torstein, so urkundlich 1238 bzw. 1787 Doorstein, zumal wegen des mundartlichen Zäpfchen-r beide sehr ähnlich klingen. Bei den Bauern hieß im 17./18. Jhdt. die vergletscherte Dachsteinregion einfach Schneeberg, die markante Erhebung Torstein nach einer Tor (s. 1b) genannten Scharte.

Dirndln [O/St 14] s. 1b.

Galzígg [T 3]: aus roman. col siccu „trockener Hügel“.

Gerlos(pass) [S 34/35]: auch Pinzgauer Höhe, der Name (die) Gerlos ist zunächst 1154-57 als Gerrlaise bzw. 1154-58 als Gerlais sowie 1427 Gerlass belegt, heutige Namensform erstmals 1556, neben Gerlas(s) (-ß). Der Name ist (nach P. Anreiter) eine Zusammensetzung aus altem mundartlichen Gehren (bzw. gēre) ‘spitz zulaufendes Stück Land, Zwickel, keilförmige Flur’ (verwandt mit mittelhochdeutsch gêr(e) ‘Ger, Spieß, keilförmige Spitze’) und laise ‘Spur, Furche’ (mittelhochdeutsch leis, heute in Geleise erhalten). Die Gerlais(e) kann somit als ‘Gehren-Furche’ bzw. ‘spitz zulaufender Weg o.ä.’ gedeutet werden.

Gippel [N 19]: d.i. Giebel (zur Lautung vgl. deutsch mundartlich rippeln neben reiben bzw. mittelhochdeutsch ribelen).

Glockner s. Großglockner (2).

Goldbergspitze [K/S 42], Goldeck [K 56]: erinnert an ehemaligen Goldabbau.

Golitschspitze [S 45] wie Golz oder < gleichbedeutend slaw. *goličь.

Gölk, Hoch- [St 47], 1574 auf den Golckh, 1631 Gölckh) < slaw. *golikъ zu golъ (s. Goll- ).

Gölk, Hoher [St 47] wie vor.

Goll- in Göller, Hochgolling usw. zu slawisch golъ „kahl, nackt“ (häufiges Appellativ zur Bezeichnung kahler Berge).

Gollingspitze [St 45], ca. 1300 Gvlnich, ca. 1360 Guldnich, wie vor.

Golz / (slowen.) Golec [K 56], 1767 Goltsch < slaw. *golьcь „Kahlkopf“.

Golz-Alm [S 45] wie vor.

Göller [N 19]: 1348 Gölh, 1616 Golach, was auf eine im Detail unklare Ableitung von slaw. *golъ „kahl“ hinweist, etwa *golichъ „Kahlenberg“ (s. Goll-).

Granatspitz(e) und Granatspitzgruppe [S/T 39]: urkundlich Garnall-kofel, entweder verschrieben für Garnatt- zu romanisch cornotum „großes Horn“ oder cornatu „gehörnt“ (zu roman. cornu „Horn“) oder ein später umgebildetes, auf romanisch cornellu „(kleines) Horn“ beruhendes Oronym.

Grebenzen [K/St 46a] (um 1400 Grabenzen, 1465 Grebencz), entweder auf Grund der einen urkundlichen Form als slowenisch *kravenica „Kuhalm“ (zu krava „Kuh“) mit gleicher Bedeutung wie die benachbarte Kuhalpe zu deuten oder nach der anderen zu slawisch grebenь „Höhenrücken, Bergkamm“, etwa *grebenьcь.

Grimming [St 14]: 1286 Grimei; wegen der -i-Lautung kann der (lange Zeit als mons altissimus Styriae geltende) Berg nur schwerlich von slaw. grebenь „(Berg-, Fels-) Kamm“ hergeleitet werden. Eher ist der Name vom Grimmingbach übertragen worden, für diesen bietet sich die Erklärung „donnernder, tosender Bach“ (vgl. slaw. *grъměti „donnern, dröhnen, erschallen usw.“) an.

Gstoder [štóuder] [S/St 45], wie Stoder.

Hausruck [O 17]: 1088 Husrůke, 12. Jhdt. Husrugge; wahrscheinlich von einem einzelnen Berg dieses Höhenzuges auf das ganze Gebiet übertragen, mittelhochdeutsch hūs „Haus“ + rukke „(Berg-) Rücken“.

Hochgolling [S/St 45]: einer der zahlreichen „Kahlenberge“ mit Benennung slowen. Herkunft (< slaw. golьnikъ zu golъ „kahl“, s. Goll-).

Hochlecken(kogel) [O 17]: Zusammensetzung aus deutsch hoch und mundartlich Leggen „Legföhre, Latsche“.

Hochschwab [St 18]: mundartlich kurz der Schwab, nach einem Hofnamen, dessen Besitzer hier auch Almgründe hatte.

Hochstaff [N 23] wie Staufen, s.u. bzw. s. Staff, 1b

Hochtor [K/S 40]: Tor in der mundartlichen Bergnamengebung „Pass, Übergang“.

Hochwart [St 18], Hohenwart [K 46b] s. 1b sub Wart, Hohenwartkopf s. 3.

Hongar [O 17b]: Dieser Bergname ist auch der Name einer Rotte (Streusiedlung) in der Gemeinde Aurach am Hongar. Hongar ist um 1550 als Aingacht, später auch Aingächt, 1588 Ainigart belegt und bedeutet „einzelstehender Garten, einsame Gegend“, über die mundartliche Aussprache [hoangart] volksetymologisch zu Hungar, Hongar (alt für „Ungar“) umgedeutet.

Isskogel [T 34], Issjöchl [T 5], Hochiss [T 6]  zu mundartlich Iss(e) „Weideplatz, Gebirgsweide“ (Alpenwort, zu Etz? 1b).

Jauerling [N 61]: 830 Ahornic, 1305 Jaurnik; d.i. slaw. javorьnikъ „Ahornberg“ (vgl. oben Auernig).

Kaibling [O 17 u. St 45], Kalbling [St 16]: „Kahlenberg“ (vgl. mittelhochdeutsch kal(w-) „kahl(köpfig)“.

Karwendel [T/D 5], eine ganze Gebirgsgruppe ist so benannt, urkundlich seit dem 13. Jhdt. belegt, Gerwendel, Gerwentil, seit etwa 1500 Garwendel.  Der Name beruht auf einem alten Personennamen.

Kulm (mehrmals) von slaw. chъlmъ (> slowen. holm) „Hügel, Bergkuppe“ in: Kolm / (slowen.) Holm [K 59]; Kulm [K 46] mehrmals; Kolmnock [K 46]; Kulm [St 45] (Murau) (1445 am Chulm); Kulm [St 45] (Irdning) (1434 vnder Chulm); Kulm [St 16]; Kulm(berg) [St 47] (1352 Chulm); Kulm(berg) [St 14] (1175 Chulme); Kulmberg [St 47] (1136 Chulme); Kulmkogel [St 14] (ca. 1300 Chvlm, Hofname Bauer in Kulm u. Kulmbauer); Kulmkogel [St 47]; Kulmleiten [St 14] (1334 Hinter Chulm bey Grebmik); Kulmspitz [St 18]; Kulmberg, -riegel [N 47]; Kulmspitze [O 17].

Lawinenstein [St 15] hat mit der Lawine nichts zu tun, wie seine mundartliche Form zeigt (Låwéan), alte Schreibung auch Lopern(stein), bislang unklarer Herkunft.

Leiser Berge [N 61] zum Siedlungsnamen Leis (1140 Michelenlize „Großleis“, 1168-86 Nidirlize „Niederleis“, 1246 Nidern Leizze) < slaw. *lysa „kahle Stelle, Brache“ (zu lysъ „kahl“).

Mandling, Hohe(r) [N 23] (1369 Mandlich) wie folgendes.

Mandling(pass) [S/St 12/14/45] (1140 Manlicha) < slaw. *monьnika zu *monĭ-/*moń- „Hals, Sattel“ (vgl. slaw. monisto „Schmuck, Halsband“, lateinisch monile „Halsband“ zu indogermanisch *monī- „Hals“ mit derselben Bedeutungs­entwicklung wie lateinisch collum „Hals“ > „Sattel, Pass“).

Mut, Hohe (die) [T 30]: zu mundartlich die Mut (ein altes Wort für Rückfallkuppen und gerundete Bergrücken) < roman. motta (im Engadin. muota, vorrömisches Substratwort) „Erdhaufen, Bergkuppe usw.“.  

Mutt [V 25]: wie vor.

Olperer [T 35]: dieser Name beruht auf dem mundartlichen Wort (n)olpe „der vorstehende Kopf eines Balkens, Eckbalken im Blockbau der Alm- und Heuhütten; Bergvorsprung, Felsabsatz“; davon abgeleitet dann Olpner und umgeformt zu Olp(e)rer, also von einer markanten Felszacke unter dem oder beim Gipfel.

Ötscher [N 21]: um 1100 Othzan, um 1295 Œtschan; d.i. slaw. očan „Gevatter“, also ein kultisch-mythischer Name.

Ötztaler Alpen [T/I 30] s. Etz 1b.

Peilstein [N 24 u. 61, S 40], Beil [S 39, T 34]: die mit Beil/Peil benannten keil- bzw. pfeilerartigen Berge heißen wegen ihrer Form so, zu mundartlich Peil „Fassspund, Stöpsel, konisch zulaufender Verschluss“, auch Berg- u. Felsappellativ (entlehnt < roman. pīla „Säule, Pfeiler, Trog“) bzw. „hervorspingender, steil aufsteigender Stein“. Spielt auch in der Jägersprache eine Rolle, weil dort das Wild gestellt werden kann.

Piz Buin [V/CH 26]: 1806 u. 1841 Albuin < Valbuin, d.i. roman. valle bovina „Ochsental“, zusammengesetzt mit roman. piz „Bergspitze“, Hauptgipfel der Silvrettagruppe.

Plaike (Pleicke) [S 17] „Stelle, wo der Untergrund (der Fels) hervorblickt; durch Rutschung grasfreihe Fläche am Berghang“ (von mittelhochdeutsch blecken „entblößen, sehen lassen“.

Plan-, Planai s. 1b.

Pleißlingkeil [S 45], Pleisenspitze [T 5] s. 1b Pleis (Bleis).

Plesch-/Plösch- s. 2 Plöschenberg.

Pletsche [T 43], Pletzen [St 45], Plötsch [K 56]: aus slowenisch pleče  (< *pletje) „Schulter; (in der Toponymie:) gipfelnaher, bewaldeter Bergrücken“.

Pretul(alpe) [St 47] zu slowenisch prědolъ „Pass, Bergübergang (wörtl. Zwischental)“ (vgl. 2 Pridol / Predol).

Pyhrn(pass), auch Pass Pyhrn [O/St 15/16], 1146 Pirdine, 1265 mons Pirn) < slaw. *bьrdina zu bьrdo „(felsiger) Berg, Anhöhe, (mundartlich) Egg/Eck; Kamm“ (manche urkundliche Belege weisen dirket auf das Grundwort, z.B. 1239 mons Pyrdo. Dieses Appellativ ist auch in Siedlungsnamen sehr verbreitet, wird aber im Deutschen in der Regel übersetzt, z.B. slowen. Brdo / deutsch Egg [Gailtal]).

Pyhrgas [St 16],  1650 Pürgas, 1669/1762 Pir-/Pyrgas, vgl. das am Fuß des Berges liegende Pyhrgasgatterl, Übergang vom Ennstal nach Norden, westlich an den Haller Mauern vorbei, nach Spital am Pyhrn bzw. Windischgarsten, daher als „Übergang“ zu deuten; eingedeutscht noch vor der Liquidametathese, daher < frühslawisch *per-gazъ, slaw. prěgazъ „Übergang“ (zu ein nur im Südslaw. vorkommendes Wort, zu gazъ oder gazь „Über-, Durchgang; ausgetretener Weg durch den Schnee“).

Rax(alpe) [N/St 20]: nach dem Raxental im Süden, 1327 Rechsen, 16. Jhdt. Rächsn; zu mundartlich Raksn „steiniges, ertragloses Land“ (von mittelhochdeutsch rahse „rauh“).

Riffel s. 1b.

Salve [sálfe], Hohe [T 34]: 1670 Salfen; aus dem vorrömischen Substrat, breonisch *salwā „schmutziggraues Gebiet“, vom tiefer liegenden Salvenmoos „hinaufgewandert“.

Schöckl [St 47]: 1147 mons Sekkel, 1295 Schekel, 1326 Schöckhl, 1348 Tsekel; die urkundl. Belege lassen zunächst an slawisch *scěglъ/*ščeglъ usw. „einzig, allein“ denken, an einen „einzelnen, hervorste(c)henden, besonderen Berg“, doch auch (wie Tschekelnock [K 56]: 1524 Tschegkhen, 1713-17 Tschöggl) slowenisch *čekalo oder *čekelj „Wachtberg, Warte“ möglich.

Semmering [N/St 20/47]: 1227 Semernic; d.i. slawisch čemerьnikъ „Nieswurzgegend“ (vgl. slowenisch čemerika „weiße Nieswurz, weißer Germer“).

Silvretta(gruppe) [silfréta] [V/CH 26]: 1670 Selvreta mons, 1784 Selvretta; zu romanisch saluber „gesund, vorteilhaft“ (vgl. CH Saluver), also „gutes, das Gedeihen förderndes Almland“, erweitert mit romanisch -etta.

Sinabell [St 14]: mundartlich [sínawel(er)], wie Siniweler (auch Siniwähler) [St 15] das alte mittelhochdeutsche sin(e)wël, sinbël „rund“ enthaltend, nach ihrer Form so benannt.

Sonnwendstein [N 47]: früher Göstritz, 1540 Gostritzberg, aus slawisch *kostrьcь zu kostrъ „Scheiterhaufen“, also ein Berg, auf dem zur Sonnwendzeit weithin sichtbare Feuer entzündet wurden wie u.a. Görlitze(n) bzw. Gerlitze(n) [K 46] (< slowen. *gorelica zu goreti „brennen“. Solche Namen widerspiegeln alte Volksbräuche.

Stador [K 56], wie Stoder.

Stadurz [St 18], 1454-64 Staducz, < slaw. *stodorьcь, zu vor.  

Staritzen, Aflenzer u. Zeller [St 18] < *starica „alte Frau, Greisin“ (wohl mythologisch zu begründen) zu slaw. starъ „alt, bejahrt“ (in der Toponymie oft mit mythologischem Hintergrund). Eine zweite Deutungsmöglichkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass im Romanischen latein. vetus „alt“ die Bedeutung „Brachland“ angenommen hat, z.B. roman. *Veterona > deutsch Federaun (K, Siedlungsname bei Villach); ein solcher Bedeutungswandel wäre auch im Slawischen möglich, wie parallel gelagerte Fälle zeigen (z.B. Lanisch-).

Staffkogel [S/T 34], Staffspitze [N 23] s. Staff, 1b.

Starzen [St 45]: 1263 alpis Sterz; wie vor.

Staufen [V 1] s. Staff, 1b.

Stoder(tal) [O 15], als Siedlungsname 1467 im Stoder (heute: Vorder-/Hinterstoder), zu slaw. stodorъ „Felsgrund, (dürftiger und seichter) Ackerboden auf felsigem Grund; steil aufragender, felsiger Berg“ (bes. verbreitet im Alpenraum, aber auch im Westslaw.).

Stoderzinken [St 14] wie vor. + deutsch Zinken „Zacke“.

Student, Hoher u. Studentalm [St 19]: volksetymologisch umgeformt < *studena, etwa „Kaltwasseralm“ zu slaw. studenъ „kalt, gekühlt“, studenьcь „Quelle, Brunnen“.

Tauplitz(alm) [St 15] wie Siedlungsname Tauplitz (1321 Tauplicz, 1425 Dewplitz, 1427 Taupplitz) < slaw. *dupl'ica, dupa, dupъ „Loch, Höhle usw.“, slowen. duplo  „Höhle (in einem Baumstamm)“ bzw. dupljica „(Natur-) Höhle, Erdkluft, Versteck des Wildes“.

Totes Gebirge [O/St 15]: früher Freigehege genannt, weil dort die Jagd nicht eingeschränkt war. Der heutige Name ist jung und weist auf die leb- und pflanzenlose Landschaft infolge von Wassermangel hin, vielleicht auch mythische Vorstellungen der Bevölkerung reflektierend.

Weißjackel [N 20], ca. 1190 Wizzokel, wie Woising u. Woisgenkopf, doch mit unklarer Wortbildung

Wilde Sender [K/T 56]: die Katastermappe von 1856 nennt diesen Berg als Wilder Santerkopf. Dieses scheint Sänder, mundartlich pl. von Sand (in Osttirol auch „Moränenschutt“), zu enthalten. Der Volksglaube identifiziert aber Sender mit Senner; der Wilde Sender bzw. Senn(er) und die Wilde Sendin sind sagenhafte Gestalten, die auf den Almen ihr Unwesen treiben.

Woisgenkopf [K/S 44] (auch mit -sk- geschrieben),  zu slaw. vysokъ „hoch“.

Woising [O/St 15]: wie vor., umgeformt < deutsch *Woisig; ein ähnlicher abgekommener Name Wuisseck ist im 13. Jhdt. aus dem Mürztal bekannt.

Zinödl [St 16]: wohl „Zinnerl, kleine Zinne“ (das Diminutivsuffix heißt in den älteren steirischen Mundarten tatsächlich -edl < -erl).

Zirbitzkogel: auf Grund der Belege (1184 Schirniz, Sirniz, 1432 Seberica, ma. Ser(a)witzen, Serbitzalm) wohl < *čьrvenica „rote Gegend“, vgl. den Flurnamen Rothaide östlich des Berges, nach der Alpenrose bzw. dem Almrausch.

 

Anhang: Die wichtigste Literatur (s.a. Schriftenverzeichnis http://members.chello.at/heinz.pohl/SchriftenVerzeichnis.htm Nr. 178, 194, 207, 216, 240, 243, 247, 248 u. 249; dort auch weiterführende Literatur)

 

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