Wortbilder einprägen

   

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

Viele Rechtschreibschwache Kinder haben oft zu wenig Wortbilder gespeichert.

Der Versuch, lauttreu zu schreiben führt immer wieder zu Fehlern, da dies bei der deutschen Sprache nur zu etwa 60% der Worte möglich ist.
Es gibt aber  eine recht effektive Methode, mit der man bei regelmäßiger Übung (täglich etwa  1/4 Std.) seinen Schatz an  WORTBILDERN  sehr gut erweitern kann. Dabei werden Worte als BILDER gespeichert, und das Kind lernt gleichzeitig, sich auch neue Worte in Hinkunft auf diese Weise leichter zu merken.

 

VORBEREITUNGEN

Für einen sichtbaren Erfolg  ist es notwendig, mit dem Kind täglich, dafür aber nur 1/4 Stunde zu üben.
An Materialien brauchen Sie:

  • farbige A4 Bögen Buntpapier (in der Lieblingsfarbe des Kindes, am besten mit aussuchen lassen!)

  • einen dicken Textmarker, (schwarz oder dunkelblau) 

Die Papierbögen  werden horizontal in vier Teile geschnitten, die entstandenen Papierstreifen können nun mit dem Textmarker schön groß und gut lesbar in Heinzelmannschrift beschriftet werden.
Auf jeden Streifen schreibt man nur ein Wort. (Tipp: die Schulhefte durchsuchen und mit den Worten beginnen, bei denen  Fehler gemacht wurden.)
Die entstandenen beschrifteten Streifen bekommt die  Person, die mit dem Kind übt.
Beide setzen sich in ein ungestörtes Zimmer (leise Untermalung mit beruhigender  instrumentaler Musik ist sehr angenehm.)

WIE GEÜBT WIRD

  • Zuerst soll sich das Kind entspannen, an etwas angenehmes denken, sich in eine positive Stimmung versetzen.

  • Mit ausgestreckter Hand umschreibt das Kind nun eine "liegende 8", wobei es mit dem Blick die Fingerspitze verfolgen soll (kinesiologische Übung zum Synchronisieren der Gehirnhälften, steigert die Konzentrationsfähigkeit!) 
    Diese Übung wird mit jeder Hand , (zum Schluss mit beiden Händen gemeinsam) etwa je 10 Mal ausgeführt.

  • Dann zeigt der/die TrainerIn dem Kind einen Papierstreifen mit dem (anfangs neuen Wort) und fordert es auf, sich das Wort einmal in Ruhe gut anzusehen, es mit dem Blick zu umschreiben. 

  • Das Kind soll nun den Blick nach links oben* an die Wand gegenüber heften und sich das Wort als WORTBILD vorstellen. Man kann sagen: Schick das Wort dort hinauf... siehst du es schon?

    Als Blick-Fixationshilfe haben ist es hilfreich, ein buntes Papierpünktchen mit Durchmesser von 1/2 cm in etwa 2m Höhe an die gegenüberliegende Wand zu kleben. (Das stört nicht und ist für das Kind eine große Hilfe )
    *Links oben deshalb, weil die meisten Menschen, wenn sie sich ein Erinnerungsbild vergegenwärtigen, kurz den Blick nach links oben wenden, um ein Bild aus dem Erinnerungsspeicher abzurufen. Sie können dies selbst bei ihrem Kind austesten, indem sie es über etwas Vergangenes befragen (z.B..: kannst du dich erinnern, wie deine Kindergartentante ausgesehen hat? o.ä. und beobachten, in welche Richtung der Blick gewendet wird.)

  • Das Kind buchstabiert  nun das Wort, indem es versucht, das vorgestellte WORTBILD einfach abzulesen.

  • Dann wird das Wort rückwärts buchstabiert. Wenn das Kind damit Schwierigkeiten hat, nochmals den Papierstreifen zeigen, das WORTBILD einprägen lassen, das Wort wieder an die Wand zum Pünktchen gegenüber schicken und im Geiste rückwärts ablesen lassen.
    Anfangs beginnt man mit kurzen Worten, (3-4 Buchstaben), es ist wichtig, dass das Kind Erfolgserlebnisse hat und alles in einer ruhigen, liebevollen Atmosphäre abläuft.

  • Auf diese Weise übt man etwa 10 Minuten, dann werden die Worte noch einmal wiederholt, immer mit vorwärts und rückwärts buchstabieren.

Oft ist es nicht leicht, wirklich regelmäßig täglich zu üben, das Kind immer zu motivieren und ihm zu helfen, gerne zu üben, öfter muss auch mit Nachdruck die Übungszeit eingefordert werden, aber Sie werden sicherlich viele positive Erfahrungen mit dieser Methode machen .

Trotzdem kann ich nur empfehlen, einen Lese-Rechtschreibtrainer aufzusuchen, der weitere gute Tipps geben und das Kind auch auf eventuelle weitere Wahrnehmungsstörungen austesten und gegebenenfalls fördern kann.
 

 

Literaturtipps:

 

 

 

Links: