Antikes Griechenland



Wir möchten zu Beginn gerne zwei Ausgrabungen vorstellen, die man abseits des Touristenrummels (gegen den wir aber nichts haben, wir sind ja selbst Touristen) besuchen und genießen kann. Beide befinden sich auf der Attika.

Wandelhalle im Orakelheiligtum Amphiareion

AMPHIAREION

Das Amphiareion ist ein antikes Orakelheiligtum in Nordattika, ungemein reizvoll in einem stillen Waldtal gelegen. Im Bild ist die 110 m lange zweischiffige Inkubationshalle aus dem 4. Jhdt.v.Chr. zu sehen. Sie hat außen 41 dorische und innen 17 ionische Säulen, an der Rückwand sind steinerne Bänke erhalten. In der Halle legten sich die Gläubigen zum Tempelschlaf nieder, von dem sie sich Heilung erhofften. Dabei hüllten sie sich in das Fell eines Widders, den sie zuvor am Altar geopfert hatten.
Die Reste der Ausgrabung sind sehr ergiebig, man sieht den Tempel des Amphiaraos (in mythischer Zeit König von Argos mit Sehergabe), bei der heiligen Quelle den großen Altar und einen Brunnen, in dem zahlreiche Münzen gefunden wurden, ein gut erhaltenes Theater mit fünf Ehrensitzen und einem wohlerhaltenen Bühnenhaus und Statuenbasen aus röm. Zeit.


Brauron

BRAURON

Das Artemis-Heiligtum liegt an der Ostküste Attikas und konnte man vor Jahren nur das Museum besichtigen, so ist jetzt der Tempel trockengelegt und für Besucher offen.
Brauron erlebte seine Blütezeit im 5. und 4. Jhdt. v.Chr., es wurde aber ungefähr 300 nach Chr. wegen Versumpfung aufgegeben.

Im Heiligtum wurden in klassischer Zeit fünf- bis zehnjährige Mädchen aus Athen erzogen. Sie hießen "Bärinnen" nach den krokusfarbenen Gewändern, die an eine der Artemis heilige Bärin erinnern sollten.

Pyramiden in Griechenland?

JA! Zumindest eine!

DIE PYRAMIDE VON ELLENIKOS

Ihre respektablen Reste kann man ganz aus der Nähe ansehen, sie befindet sich auf der Peloponnes und am leichtesten findet man sie, indem man von Nafplion nach Kefalari fährt und von dort der Beschilderung folgt, die durch sehr schöne Landschaft bis zu dem Bauwerk führt, dessen wahre Bedeutung man bis heute nicht wirklich kennt.
Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass es als eine Art Sternwarte diente.

Tip: seit einigen Jahren ist die Pyramide von einem hohen Zaun umgeben und das Tor in ihm scheint verschlossen zu sein. Es ist aber nicht versperrt und man kann nach wie vor den kleinen Hügel erklimmen, um die Pyramide nicht nur aus der Nähe zu betrachten, sondern auch von innen!

Noch ein Tipp zu Nafplion: wer den in einen Felsen geschlagenen Löwen in der Stadt nicht kennt, kann ihn auf unserer Seite "Geheimtipps" kennenlernen!





MESSENE

Die "Reste" der antiken Stadt Messene auf der Peloponnes stellen wohl eine der ergiebigsten unter den weniger besuchten archäologischen Stätten dar und für den empfehlenswerten Besuch sollte mindestens ein halber Urlaubstag eingeplant werden.

Von der antiken Stadt sind Tempel, die Agora, Brunnenanlagen und das Theater zu sehen. Im weitläufigen Gelände spaziert man durch all die Pracht zum gigantischen Stadion (im Bild), welches heute durch die Grabungsarbeiten zweigeteilt ist. Wunderschön auch die zahllosen Säulenreihen im Gelände und die schöne Umgebung!





Auf weiten Strecken kann man noch heute gut die Stadtmauer und ihre Türme und Wehrgänge im hügeligen Gelände verfolgen und durch das Arkadische Tor (unbedingt ansehen, echt super!) geht noch heute der gesamte Verkehr nach Arkadien (Megalopolis z. Beisp.)!

Das antike Messene erreicht man am besten, wenn man von Kalamata kommend zuerst Richtung der heutigen Stadt Messene (Flughafen) fährt und von dort weiter nach Mavromati (Wegweiser). Beim lokalen Museum des Dorfes führt eine schmale Straße nach unten zu dem Ausgrabungsgelände.

MEGALOPOLIS



2000 konnte man in das nun durch Erdhügel abgestützte Theater nicht mehr hinein, man sieht das Rund aber auch durch den Zaun gut. Ist frisch gemäht, kann man auch die spärlichen Spuren des riesigen Saales erkennen, der gegenüber liegend für Versammlungen des Arkadischen Bundes diente.

Empfehlenswert ist es aber, an der nach Norden und zum Theater führenden Ausfallstraße ein Stück weiter zu fahren und dort die unter der Straße liegenden laufend weiter geführten Ausgrabungen der Stadt zu "inspizieren".

Achtung! Keine Parkmöglichkeit! Das Auto muss auf der Landstraße am Straßenrand "geparkt" werden! Beim Theater, welches nun geschlossen ist, hat die Stadt Megalopolis einst riesige Parkplätze gebaut - auch das ist griechisch!

LYKOSURA

Auch in der Gegend (12 km südwestlich von Megalopolis) liegt einsam das Despoina-Heiligtum von Lykosura. Wenig beachtet, wenige Besucher und was für eine Überraschung!



Bis zu dem kleinen Museum führt eine recht gute Straße (abseits der Hauptstrecke relativ schlecht beschildert), dann kann man als erstes links etwas tiefer im Gelände die Reste eines schönen Brunnenhauses sehen.

Wendet man sich anschließend dem (im September 2000 nicht im Betrieb befindlichen) Museum rechts der Straße zu, sieht man erst bei genauerem Hinsehen den Wegweiser zum Tempel. Den sieht man dann bald tief unter sich liegen und WAS man schon von oben sehen kann, beflügelt den steilen Abstieg!

Ein empfehlenswerter Abstecher!

Weniger empfehlenswert, obwohl die Straße in ein sehr schönes Berggebiet führt, ist die Suche nach dem auf der Strecke angeschriebenen Zeustempel. Den haben wir trotz geduldiger Suche (zum Schluss über Eselspfade) in den Bergen NICHT gefunden. Die Fahrt war trotzdem sehr schön (das Edelkastanien - Foto auf unserer "Herbstblumenseite" stammt daher), die Ausbeute in Form einer Tafel des Kulturministeriums, welche uns kundtat, dass sich auf der nach Knochenarbeit für unseren Mondeo erreichten Hochebene einmal ein Stadion und ein Gästehaus befanden, aber doch zu mager.

KASSOPI



Nun noch schnell ganz woanders hin!

Auf der von Preveza erst nach Norden, dann nach Arta führenden Straße (die Reste der Stadt Nikopolis bei Preveza kennt wohl jeder Interessierte) geht eine beschilderte Abzweigung zum Antiken Kassopi.

Schon der durch einen duftenden Nadelwald führende Zugang ist wunderschön!

Und die Reste der Stadt in göttlicher Lage sind bei jedem Besuch ein Erlebnis.

Gut kombinieren lässt sich der Besuch mit dem nördlich gelegenen Nekromanteion von Efira, aber auch - prosaischer - mit der Weiterreise über Arta Richtung Ioannina und einem phantastischen Forellenessen auf der Strecke!



DAS HERAION von PERACHORA



Zum Abschluss möchten wir noch eine unserer Lieblingsstätten vorstellen.

Das Heiligtum befindet sich am Golf von Korinth, man erreicht es über Loutraki und Perachora (ab hier noch ca. 10 km, gut beschildert) ans äußerste Spitzel der Landzunge fahrend. Unterwegs kommt man an einem hübschen See vorbei, der allerdings ein beliebtes Ausflugsziel griechischer Schulklassen ist.

Vom großen Parkplatz am Ende der Straße geht es zu Fuß weiter nach unten und die Blicke, die sich hier schon bieten, sind wunderschön!

Tempel, Altäre und all das rund um eine bezaubernde Bucht gelegen - phantastisch!

Am gegenüberliegenden Hang ist eine große hellenistische Zisterne und ein nach Süden gerichteter Tempel der Hera Limenaia aus der Zeit Homers.

Neben der kleinen Kapelle in der Bucht wohnt der Wärter und es hat in all den Jahren keinen gegeben, der nicht eine Menge Katzen gehabt hätte!

Sehr zu empfehlen ist es auch, Richtung Leuchtturm zu spazieren und den kleinen Aufstieg bis zu der improvisierten Aussichtsplattform auf sich zu nehmen. Von hier ist der Blick über das gesamte Heiligtum, die Bucht und den Golf von Korinth einmalig!

Zu den schönen TierseitenWeiter zu den Tieren! oder vorherWo gibt es Essen? Hmmmmm!!!!!noch zum Essen!

Macht garantiert nicht dick!

Wir hoffen sehr, dass auch diese Seite unseren Besuchern gefällt, dass wir unsere Freude an den weniger berühmten antiken Stätten vermitteln und vielleicht dem einen oder anderen Griechenlandurlauber eine Anregung geben konnten.

Hier geht es zurück zu den griechischen Impressionen!