Unsere Mutter Maria

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Madonnenstatue in einer  Grazer Kirche

Maria, die Mutter Jesu, und die Bibel:




Maria kommt im NT in einigen Stellen vor:


Lk 1,24-55 Bald darauf empfing seine Frau Elisabeth einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: 25 Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war. Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (Andere Übersetzungsmöglichkeit: Deshalb wird auch das Heilige, das geboren wird, Sohn Gottes genannt werden.)
36 Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
39 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
40 Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.
41 Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt
42 und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.
43 Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?
44 In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
45 Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.
46 Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn,
46: Meine Seele preist voll Freude den Herrn),
47: mein Geist ist voll Jubel über Gott, meinen Retter.
48: Denn er hat gnädig auf seine arme Magd geschaut. Von nun an preisen alle Geschlechter mich glücklich.
49: Denn der Mächtige hat an mir Großes getan; sein Name ist heilig.
50: Er schenkt sein Erbarmen von Geschlecht zu Geschlecht allen, die ihn fürchten und ehren.
51: Sein starker Arm vollbringt gewaltige Taten: Er macht die Pläne der Stolzen zunichte;
52: er stürzt die Mächtigen vom Thron und bringt die Armen zu Ehren;
53: er beschenkt mit seinen Gaben die Hungrigen, die Reichen aber schickt er mit leeren Händen fort.
54/55: Er nimmt sich gnädig seines Knechtes Israel an, denn er denkt an das Erbarmen, das er unseren Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen, für ewige Zeiten.
47 und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
48 Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.
49 Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig.
50 Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten.
51 Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind;
52 er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.
53 Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen.
54 Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen,
55 das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.


Als Jesus 12 Jahre alt war, wurde er in Jerusalem von Maria und Josef verloren:
Lk 2,46 Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.
47 Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.
48 Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.
49 Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
50 Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.
51 Dann kehrte er mit ihnen nach Nazareth zurück und war ihnen gehorsam.
Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.


Joh 2, 3-4 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Wörtlich: Was (ist) mir und dir, Frau?
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. (Wörtlich: sie fassten je zwei bis drei Metreten. - Eine Metrete sind etwa vierzig Liter.)
7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt, und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm.
9 Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kania in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn.



Diese Stelle wird von vielen Protestanten als Aufhänger benutzt, um zu begründen, warum sie die Mutter Jesu kaum einmal erwähnen.
Die Bezeichnung Frau wird als Missachtung der Mutter Maria ausgelegt.
Das stimmt so nicht. Wenn Jesus sündenlos war, dann hat er auch das Gebot, Vater UND Mutter zu ehren, gehalten.
Das Wort Frau bedeutet hier also keine Missachtung, sondern Jesus zeigt hier erstmals die Art, wie er die Bibel auslegt. Wie später noch zu zeigen sein wird, zeigt Jesus bei vielen Stellen des AT auf, dass sie sich auf ihn selbst beziehen (Typologische Auslegung der Bibel).
Mit der Bezeichnung Frau weist er darauf hin, dass Maria die neue Eva ist. Siehe Gen 2, 23 Und der Mensch sprach: Das endlich ist Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen; denn vom Mann ist sie genommen.
Die wörtliche Übersetzung der Aussage Jesu zeigt, dass er Maria nicht abweist sondern achtet [Was (ist) mir und dir, Frau?].
Das war zur Zeit Jesu eine gängige Ausdrucksweise an vielen Stellen des AT und NT und in außerbiblischen Quellen. Immer bedeutet diese Formulierung NICHT TADEL ODER RESPEKTLOSIGKEIT, SONDERN VIELMEHR RESPEKT UND EHRERBIETUNG.
In Lk 8,28 wird diese Formulierung genau gleich von einem (von einem Dämon) Besessenen verwendet.
Diese Worte legte der Dämon dem Besessenen in den Mund, weil er wusste, wer Jesus war und dass sich der Dämon selbst und auch der Besessene der Autorität Jesu beugen muss. Dann fuhr der Besessene (im Sinne des Dämons) fort: "Ich bitte dich, quäl mich nicht". Damit bestätigt er, dass er den Befehlen Jesu gehorchen muss.


In Kana kam Jesus dem eigentlich nicht einmal ausgesprochenen Wunsch seiner Mutter nach. (Sie hatte ihn nur auf das Problem aufmerksam gemacht und nicht einmal eine Bitte ausgesprochen). Was Maria aber zu den Dienern sagte, gilt auch für uns:
"Was er euch sagt, das tut!"
Lk 8,21 Er ( Anm: Jesus ) erwiderte: Meine Mutter und meine Brüder sind die, die das Wort Gottes hören und danach handeln
.
Mit dieser Stelle weist Jesus darauf hin, dass seine Mutter die Bedingung erfüllt, die er angegeben hatte: Mt 12,50 50 Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Auch Mt 12,50 wird dazu missbraucht, ein Zerwürfnis zwischen Jesus und Maria zu erfinden.





Joh. 19, 26-27 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!
27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.



Es ist völlig aus zu schließen, dass Jesus vom Kreuz herab seine Mutter kränken und sich damit gegen das Gebot der Elternliebe versündigen wollte. Auch hier geht es wieder um die typologische Auslegung der Schrift, hier also um die Vorbedeutung Evas für die Mutter Jesu als Typus.


Offb 11, 19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Da begann es zu blitzen, zu dröhnen und zu donnern, es gab ein Beben und schweren Hagel.


Justin interpretierte die Bundeslade mit Maria. Die Bundeslade des AT enthielt die Gesetzestafeln, die Bundeslade des NEUEN BUNDES gebar für die Menschheit den Erlöser. Justin war in Ephesus, in der Stadt, in der nach der Überlieferung Maria bei Johannes gelebt hatte, im Glauben unterwiesen worden.
Um 160 verfasste er den "Dialog mit Tryphon", in welchem er Gespräche mit einem Rabbi schilderte, die er 135 in Ephesus geführt hatte.

Justins Denken war beeinflusst durch Christen im Umfeld von Johannes, die ihm den Glauben vermittelten.
Justin formulierte Marias Bedeutung für die Erlösung so:
Durch die Jungfrau Maria ist Christus in die Welt gekommen und Mensch geworden, daher kann auf demselben Weg, auf dem die Sünde in die Welt kam, die Sünde auch aufgehoben werden.
Die Jungfrau (Eva) hörte auf die Schlange und gebar dann Sünde und Tod.
Die Jungfrau Maria dagegen antwortete mit Glauben und Freude auf die Botschaft des Engels Gabriel, "der Geist des Herrn wird dich überschatten, weshalb auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Gottes Sohn heißen wird", mit: "Mir geschehe nach Deinem Wort".


Gottes Vorsehung hat es bewirkt, dass Marias Gehorsam den Ungehorsam Evas wieder gut machte.




Irenäus v. Lyon: Auch er stammt geistig von Johannes ab. Die Glaubenswahrheiten hat er vom hl. Polykarp empfangen, der selbst ein Schüler des Johannes war.
Der zentrale Gedanke des Irenäus war die Rekapitulation der Schöpfung in Christus:
Sich auf Paulus beziehend lehrte Irenäus, dass Christus durch seine Menschwerdung die lange Geschichte der Menschheit in sich rekapitulierte.
Er stellte uns wieder her und schenkte uns das Heil, damit wir in ihm wieder das empfangen, was wir in Adam verloren hatten: Das Bild und Gleichnis Gottes.
Dabei spielte Maria eine wichtige Rolle.
Die Sünde des Ungehorsams der Eva wurde durch den Gehorsam Marias aufgehoben.
Weil die eine Jungfrau (Eva) nicht gehorchte, wurde die andere (Maria) bewogen, Gott zu gehorchen, damit die Jungfrau Maria DIE FÜRSPRECHERIN EVAS SEIN KONNTE.
Irenäus bezeichnete hier und auch im "ERWEIS DER APOSTOLISCHEN VERKÜNDIGUNG" Maria als FÜRSPRECHERIN.


Er schrieb auch über die Geburt Jesu: "Als Reiner öffnete er auf reinem Wege einen reinen Mutterschoß, und zwar den, der die Menschen zu Gott wiedergebiert."


Tertullian schrieb in Nordafrika zu Beginn des dritten Jahrhunderts:
Denn in Eva hatte das todbringende Wort Eingang gefunden, als sie noch Jungfrau war.
Gleichfalls in eine Jungfrau eingehen sollte das Wort Gottes, als Urheber des Lebens, damit das, was durch jenes Geschlecht dem Verderben überliefert worden war, durch dasselbe Geschlecht zum Heile gebracht werden könne.
Eva hatte der Schlange geglaubt; Maria glaubte dem Engel Gabriel. Was die eine durch ihren Glauben gefehlt hatte, löschte die andere durch ihren Glauben aus.


Die Gestalt der neuen Eva Maria ist also kein Ergebnis mittelalterlicher oder der heutigen biblischen Forschung, sie geht auf eine alte Tradition zurück.
Wahrscheinlich geht sie von Johannes selbst aus und wird durch die Jahrhunderte weiter gegeben, von Justin, Irenäus, Thomas v. Aquin und von vielen anderen.


Die Erkenntnis von all diesen ist: Maria, die neue Eva fordert uns auf: "gehorcht Christus, was er euch sagt, das tut.
Zitat aus dem r. k. Internetkatechismus

Der Evangelische Erwachsenenkatechismus schreibt unter der Überschrift "Maria gehört in das Evangelium": "Maria ist nicht nur ,katholisch`; sie ist auch ,evangelisch`. Protestanten vergessen das leicht. Aber Maria ist ja die Mutter Jesu, ihm näher als seine nächsten Jünger. Mit welcher Menschlichkeit zeichnet das Neue Testament diese Nähe, ohne Marias Abstand von Jesus zu verschweigen! Ein Beispiel für diesen Abstand steht ausgerechnet bei Lukas, der so viel von Maria erzählt. Da sagt eine Frau aus der Menge zu Jesus: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast.` Jesus entgegnet: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren` (11,27-28). Aber gilt nicht genau das für Maria? Sie wird als die beispielhafte Hörerin des Wortes Gottes gezeichnet, als die Magd des Herrn, die ja zu Gottes Willen sagt, als die Begnadete, die aus sich selber nichts, durch Gottes Güte aber alles ist. So ist Maria das Urbild der Menschen, die sich von Gott öffnen und beschenken lassen, der Gemeinschaft der Glaubenden, der Kirche" (S. 392-393).


Die katholische Kirche sieht in diesen gemeinsamen Aussagen über Maria eine tragfähige biblische Grundlage ihrer Marienverehrung und ihrer dogmatischen Aussagen über Maria. Dabei geht es nicht um wilde Wucherungen und isolierte Weiterbildungen eines, wie es scheinen könnte, bescheidenen biblischen Ausgangspunktes. Betrachtet man nämlich die neutestamentlichen Aussagen im Gesamtzusammenhang der Heilsgeschichte, dann wird verständlich, daß die Tradition der Kirche Maria als Typus, d. i. Urbild der Kirche, bezeichnet hat (vgl. LG 53; 63).
Ein weiteres Zitat aus dem Internetkatechismus:


Bei diesen und vielen anderen Formen der Marienverehrung ist auf die Mahnung zu achten, die Papst Paul Vl. in seinem Apostolischen Schreiben über die Marienverehrung (1974) an die Kirche gerichtet hat. Der Papst forderte eine Erneuerung der Marienverehrung, die, biblisch ausgerichtet, trinitarisch und christologisch geprägt, ohne Abstriche zu machen, Rücksicht nimmt auf die Andersgläubigen und die den Ausdrucksformen der jeweiligen Zeit und Kultur entspricht. Ausdrücklich warnt er mit dem II. Vatikanischen Konzil (vgl. LG 67) vor falschen Formen der Marienfrömmigkeit, welche die Grenzen der rechten Lehre überschreiten, leichtgläubig und neugierig an neuesten Wunderberichten interessiert sind, sich mehr in äußeren Praktiken erschöpfen oder sich in oberflächlicher Sentimentalität ergehen. Letztes Ziel aller Marienverehrung muß die Verherrlichung Gottes und die Verchristlichung des Lebens sein. In dieser Hinsicht hat die katholische Marienfrömmigkeit reiche Frucht getragen.


Mit Erlaubnis des Autors, einem Admin von kopiere ich hier einen seiner Beiträge zum Thema "Unbefleckte Empfängnis" ein, weil er viel zur Begriffserklärung "Unbefleckte Empfängnis beiträgt":
Die Unbefleckte Empfängnis (lateinisch: immaculata conceptio) ist ein römisch-katholisches Glaubensdogma, das nicht mit der Jungfrauengeburt verwechselt werden darf. Nach der Lehre von der Unbefleckten Empfängnis wurde die Gottesmutter Maria von jedem Makel der Erbsünde unversehrt (jedoch auf natürliche Weise) von ihrer Mutter empfangen und geboren. Damit errettete Gott Maria vom allerersten Augenblick ihres Lebens an vor der Macht der Sünde.


Papst Pius IX. verkündete das entsprechende Dogma am 8. Dezember 1854 in seinem apostolischen Schreiben Ineffabilis Deus ("Der unbegreifliche Gott":


Zu Ehren der Heiligen und Ungeteilten Dreifaltigkeit, zu Schmuck und Zierde der jungfräulichen Gottesmutter, zur Erhöhung des katholischen Glaubens und zur Mehrung der christlichen Religion, in der Autorität unseres Herrn Jesus Christus, der seligen Apostel Petrus und Paulus und der Unseren erklären, verkünden und definieren Wir: Die Lehre, dass die seligste Jungfrau Maria im ersten Augenblick ihrer Empfängnis durch ein einzigartiges Gnadenprivileg des allmächtigen Gottes, im Hinblick auf die Verdienste Jesu Christi, des Erretters des Menschengeschlechtes, von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde, ist von Gott geoffenbart und darum von allen Gläubigen fest und beständig zu glauben.


Ein eigenes kirchliches Fest, das der Erwählung Marias im Mutterleib gedenkt, lässt sich bereits im 9. Jahrhundert nachweisen. Übrigens verehren auch gläubige Moslems Maria als vorbildlichen Menschen, der bereits im Mutterleib von Gott auserwählt und unter seinen besonderen Schutz genommen worden ist (Koran, Sure 3).


Die Immaculata Conceptio war wegen der ungeklärten dogmatischen Situation Gegenstand eines theologischen Streites um das 15 Jahrhundert, der aus der Lehre über die Erbsünde entstand. Ein Problem bereitete die Frage, wie Maria am Erlösungswerk teilnehmen konnte, da sie doch wie alle anderen Menschen unter den Bedingungen der Erbsünde lebte. Um diese Konsequenz auszuschließen, kann man entweder eine göttliche Reinigung (Heiligung) Marias Sanctificatio Mariä von der Erbsünde annehmen, wie dies von den Dominikanern vertreten wurde, oder man muss davon ausgehen, dass Maria ohne Sünde empfangen worden ist, wie dies von den Franziskanern gelehrt wurde. Die theologische Lösung für das Problem wurde vom Sl. Johannes Duns Scotus, "doctor subtilis", ausgearbeitet. Nach seiner Theorie wurde Maria von Empfängnis an von der Erbsünde befreit, aber durch die Verdienste Jesu-- nur im voraus. Er beglaubigt sein Doktrin mit dem Spruch von Pseudo-Anselmus: "Decuit, potuit, ergo fecit" (Es ziemte sich, er [Gott] konnte es, daher machte er [es]). Die gültige Lehre, die davon abgeleitet ist, definierte erst die Bulle Ineffabilis Deus des seligen Papst Pius IX.


Die römisch-katholische Kirche begeht in der Adventszeit am 8. Dezember ein Fest, das diese Glaubensaussage feiert. Der vollständige Titel des Festes ist: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Der deutsche Festkalender spricht auch von "Mariä Erwählung". Das Fest ging aus dem ursprünglichen Fest Mariä Empfängnis hervor (als solches noch von der anglikanischen Kirche gefeiert). Die orthodoxe Kirche feiert Mariä Empfängnis am 9. Dezember, hat aber wegen ihres nicht-augustinischen Verständnisse der Erbsünde keine speziellen Lehren darüber.


Das besagte Fest der Unbefleckten Empfängnis (oder auch Maria Empfängnis) am 8. Dezember bezieht sich also nicht auf die Glaubenslehre, dass Maria Jesus jungfräulich empfangen und geboren hat. Maria selbst hatte also einen leiblichen Vater (heiliger Joachim/Jojakim, verheiratet mit der heiligen Anna/Hannah).


Eine weiterer Konnex dieser Glaubensaussage besteht damit, daß Maria - im Unterschied zu allen anderen Menschen - am Ende ihres Lebens keiner Läuterung mehr bedarf, (da diese ja bereits im Moment ihrer Empfängnis stattfand). Dies wurde 1950 im Dogma von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel mitausgesagt.


Den vollständigen Text kann man hier lesen:
www.stjosef.at/dokumente/ineffabilis_deus_1854.htm


Folgende Links führen auf eine Homepage eines christlichen Freundes:
www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/maria1.htm


Neue Adresse der unter obiger Adresse verlinkten Seite von Karl Veitschegger:
members.aon.at/veitschegger/texte/heilige.htm


members.aon.at/veitschegger/texte/heilige2.htm


www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/maria2.htm


www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/meeres.htm {über "Maria Meeresstern"}


www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/mondsichel.htm (mit Bildern)


www.hjcaspar.de/hpxp/gldateien/wunder.htm (über das Wunder Mariens mit Jesus)

Wallfahrtskirche Zur schmerzhaften Mutter

Geschwister Jesu?

Die Bibelstellen, in denen von den Brüdern Jesu gesprochen wird, werden von der katholischen Kirche und den protestantischen Glaubensgemeinschaften unterschiedlich ausgelegt: 

Aus Wikipedia:  Geschwister Jesu werden im NT der mehrmals erwähnt. Namentlich erwähnt werden Jakobus, Joses (oder Josef), Judas und Simon.

„Brüder“ und „Schwestern“ kann im biblischen Wortgebrauch auch Vettern und Cousinen umfassen

In der orientalischen Mentalität werden heute noch die Kusin, die Kinder eines Dorfes und die Kinder, die zusammen aufgewachsen sind, als „Brüder” bezeichnet.

Die folgenden Argumente stützen sich auf die Ausführungen des Exegeten Josef Blinzler, der sich eingehend mit der Thematik befaßt hat und auch auf alle Gegenargumente eingeht.

 Es kommt noch oft vor, dass die Protestanten, die im Übrigen voller Glauben und Eifer für das Evangelium sind, Maria gegenüber eine bedauerliche Feindseligkeit zeigen, die dem Buchstaben und dem Geist der Bibel ganz entgegengesetzt ist.

Argumente gegen die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens und ihre Widerlegung:


 
 


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