Die Sonntagspredigt

(Ideen für die Predigt geschrieben von P.Ignasi Peguera SP)

Jahr 2000:

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    1. Adventsonntag C

    Mariä Empfängnis

    2. Adventsonntag C

    3. Adventsonntag C

    4. Adventsonntag C

    Christtag C



    * 1. Adventsonntag C (3.12.2000)

    -Lk 21:25-28. 34-36
    Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen.


         Die Menschen haben immer gespürt, dass es mehr geben soll, als das, was man sehen kann. Sie haben immer verborgenen Kräfte gespürt. Sie haben diesen Kräften einen Platz im Himmel, über die Wolken, gegeben. So merken wir, dass die Planeten und die Sternkonstellationen Namen von Göttern und von Mythen tragen: Mars, Merkur, Jupiter, Saturn, Andromeda, Herkules, Alpha Centauri,...
         Wenn dann die apokalyptische Sprache des heutigen Evangeliums oder auch der ganzen Offenbarung des Johannes über Zeichen im Himmel sprechen und vom Fallen der Sterne über die Erde, dann wissen wir, was gemeint ist. Diese Welt der Götter, der Kräfte, die das Leben der Menschen bestimmen wollen, ist vorbei. Es kommt derjenige, der die wahre Macht hat, Jesus, der Messias (Christus) in seiner Herrlichkeit.
         Es bedeutet die Entstehung eines neuen Kosmos, einer neuen Schöpfung, einer neuen Welt. Viele Menschen ersehnen sich nach dieser neuen Welt, die Gerechtigkeit und Wahrheit bringt, Frieden auf Erden stiftet, von Liebe unter den Menschen spricht.
         Dieses endgültige Kommen der neuen Zeit beginnt mit Jesus. In seiner Geburt nähern sich Himmel und Erde: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen guten Willens --wird dann von den Engeln gesungen--.
         Advent spricht von dieser Wartezeit, vom Einbruch der neuen Zeit, die aber noch nicht vollendet ist. Was können wir tun, um diese Wartezeit in aktive Erwartung zu verwandeln. Paulus mahnt uns in der heutigen Lesung (1 Thess 3,12-4.2): "Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, damit euer Herz gefestigt wird und ihr ohne Tadel seid, geheiligt von Gott, unserem Vater, wenn Jesus, unser Herr, mit allen seinen Heiligen kommt.
         Unser ganzes Leben ist Advent, Wartezeit, positive Erwartung, die das Kommen des Gottes Reiches ermöglicht. Wachsen wir in der Liebe, so kann man spüren, dass eine neue Welt beginnt.


    * MARIÄ EMPFÄNIS (8.12.2000)

    -Lk 1,26-31
    Der Engel sprach zu Maria: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir"


         Gott greifft in die Geschichte ein, würden manche sagen. Er hat Maria von Anfang ihrer Existenz an vorbereitet, damit sie die Mutter des Gottes Sohnes wäre. Er wollte sicher sein, dass sie JA sagen würde zu der Aufgabe, für die sie von Gott ausgewäht hatte.
         Die einen werden diesen Eingriff Gottes positiv beurteilen, die anderen negativ. Kein Problem. So ist es im Leben. Warum sollte es mit Gott anders sein. Er weiss ja, dass es keinen gibt, dem alle die Zustimmung schenken können. Eine allgemeine Zustimmun gibt es nicht einmal für Gott. Wer alles negativ sehen will, hat sein Recht dazu
         Ich will mir vorstellen, dass auch Maria die Freiheit gehabt hat, um Gott ein NEIN zu antworten. Ohne diese Freiheit wäre für uns kein Beispiel. Wenn Lukas in Mund Mariens die Worte legt: "Ich bin die Magd des Herrn", meint er damit nicht, dass Maria eine Sklavin Gottes wäre. Es ist Maria selbst, die sich für Gott entschließt.
         Was mir besonders an diesem Fest gefällt, ist die Gewissheit, dass Gott bereits am Beginn unserer Geschichte anwesend ist. Ich glaube schon, dass ich nicht aus reinem Zufall geboren wurde. Ich glaube schon, dass Gott mit dem Beginn meiner Existenz zutun gehabt hat.


    * 2. Adventsonntag C (10.12.2000)

    -Lk 3,1-6
    Bereitet dem Herrn den Weg!


         Johannes der Täfer ist die Gestalt des Advents. Er ruft die Menschen an, dass sie dem Herrn den Weg bereiten.
         Von den heutigen Lesungen möchte ich aber heute besonders ein Paar Sätze aus dem Brief an die Philipper hervorheben:
    Ich danke Gott dafür, dass ihr euch gemeinsam für das Evangelium
    eingesetzt habt.
    Ich bete darum,
    dass eue Liebe immer noch reicher an Einsicht und Verständnis wird,
    damit ihr beurteilen könnt, worauf es ankommt.

         In diesen Worten finde ich zwei Aufgaben, die die Einladung des Johannes konkretisieren. Was bedeutet dem Herrn den Weg vorzubereiten?
         Wer in der Liebe wächst, der kann verstehen, worauf es ankommt, also was wichtig ist. Und anderseits, "sich gemeinsam für das Evangelium einzusetzen" ist die Einladung an die Pfarrgemeinde.
         Also eine Aufgabe für den einzelnen und eine für die Gemeinde.


    * 3. Adventsonntag C (17.12.2000)

    -Lk 3,10-18
    Johannes mahnt das Volk


         Der dritte Sonntag in der Adventzeit sowie der dritte Sonntag in der Fastenzeit sind in der Liturgie Sonntage der "Freude". Vor der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils war es üblich, dass der Priester in den Messen dieser beiden Sonntagen ein rosa Gewand (Kasel) getragen hat. Deswegen ist die dritte Kerze des Adventkranzes auch rosa.
         Die zweite Lesung von heute beginnt mit den Worten des Paulus "freuet euch, ich sage es noch einmal, freuet euch!"
         Lukas, dessen Evangelium wir in diesem liturgischen Jahr lesen, das mit Advent angefangen hat, spricht oft von der Freude, besonders wenn es um die Ankunft Gottes geht. Beispiele: "Freu dich Maria" --sagt der Erzengel--(auf Deutsch wird als "sei gegrüsst übersetzt, aber auf Griechisch steht "chaire", "freu dich".)- Elisabeth freut sich des Besuchs Mariens. Es freuen sich die Hirten, die zur Krippen kommen...Und dann, wenn Gott kommt im Heiligen Geist, ist wiederum Grund für Freude in den Aposteln und in allen, die den Glauben an Christus annehmen.
         So soll es sein! Gott will, dass wir uns freuen.
         Wenn jemand traurig ist, betet, um Trost zu erfahren. Wenn jemand sich freut, bedankt sich bei Gott und erfährt Freude. Im Lob Gottes, besonders in der Musik, erfahren wir auch Freude. Glaube, "Religion", hat mit Freude zu tun. Gott ist Gott des Lebens und das Leben soll schön sein, und wenn es nicht so schön ausschaut, sollen wir kä pfen, damit es schön wird.
         In seinem Briefen erwähnt Paulus ein paar Mal, dass die Fr¨ chte, die Glaubenden tragen, sind: Liebe, Freude, Frieden,...Der Geist Gottes gibt sie denen, die geglaubt haben.
         Suchen wir die wahre Freude, die nicht sosehr aus den materiellen Sachen kommt, sondern aus dem Inneren. Bereiten wir uns auf das Kommen Gottes in unserem Leben mit Freude.


    * 4. Adventsonntag C (24.12.2000)

    -Lk 1,39-45
    Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen


         Es ist für uns eine Überraschung gewesen, dass heuer der 24.12. noch der 4. Adventsonntag ist. Heute nachmittag werden wir bereits die Kindermette feiern und um Mitternacht die Christmette. Viele Menschen, viele Katholiken in unserem Land, sind der Meinung, dass Weihnachten am 24. Dezember gefeiert wird. Interessant, wie die Verschiebung zustande gekommen ist. Das Hochfest der Geburt Christi wird am 25. Dezember begangen und der 24. ist der letzte Tag im Adventkalender.
         Maria ist das Zentrum des heutigen Evangeliums. Maria besucht die Verwandte Elisabet mit der Absicht, ihr bei der Geburt des Johannes zu helfen. "Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt". Maria, die das Kind Jesu in sich trägt, ist "Begeisterung" für Elisabet, Ursache für Freude, für Gotteslob. Schöne Worte, die uns an alle erinnern, die die Frohe Botschaft den Menschen bringen und Bote der Freude werden.
         "Selig bist du, weil du geglaubt hast, was Gott dir sagen ließ" Alle die glauben, alle die sich nach dem richten, was sie von Gott erfahren haben, können Bote der Freude, Übermittler der Begeisterung werden, wie diese Maria. Maria selbst hat diesen Jesus noch nicht gesehen und gehört, sie trägt ihn aber schon in sich. Sind wir nicht in derselben Lage? Wie Maria "in guter Erwartung" sind auch wir Christen: wir sehen diesen Jesus nicht, wir haben ihn nicht gehört, wir tragen ihn aber in uns. Jeder von uns ist ein "Christophoros", ein "Christusträger", wie Maria. Wenn wir bereit sind zu den anderen zu gehen, die uns brauchen, können wir, wie Maria, Grund für Freude und Begeisterung sein, Weg für eine Begegnung mit Gott.
         Maria macht ihrer Cousine keine Predigt , sie bringt sie aber ein bisschen näher zu Gott, so daß sie sich vom Heiligen Geist erfüllt fühlt.
         Wir können für andere Menschen, Begegnung mit Gott bedeuten. Nicht alle Hirten gingen nach Bethlehem. Vielleicht nicht alle Menschen sind unterwegs zu Gott. Viele Christen gehen nicht in die Kirche. Seien wir für sie, die Möglichkeit, Gott zu erfahren, wie Maria für Elisabet. Nehmen wir unsere Rolle ernst, Christophoros zu sein.


    * Weihnachten C (25.12.2000)

    -Lk 2,1-14
    Der Retter ist geboren


         Es ist für uns eine Überraschung gewesen, dass heuer der 24.12. noch der 4. Adventsonntag ist. Heute nachmittag werden wir bereits die Kindermette feiern und um Mitternacht die Christmette. Viele Menschen, viele Katholiken in unserem Land, sind der Meinung, dass Weihnachten am 24. Dezember gefeiert wird. Interessant, wie die Verschiebung zustande gekommen ist. Das Hochfest der Geburt Christi wird am 25. Dezember begangen und der 24. ist der letzte Tag im Adventkalender.
         An diesem Tag sollte keine Predigt stattfinden. Es ist die Stunde der Stille, um vor dem Geheimnis Gottes in Demut, Frieden und Freude zu stehen.
         Maria bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen. Sie hat es meditiert. Sie hat in der Stille über alles nachgedacht. Sie ist uns gerade ein Beispiel. Sie braucht keine komplizierte Theologie, sie meditiert, betet, bedankt sich vor Gott. Diese ist die Haltung, zu der ich euch einladen will. Machen wir nicht großen Theologien. Reden wir eher leise über das große Geheimnis: Gott lässt uns wissen, dass der beste Weg zu Gott, der Mensch ist, und dass der beste Weg von Gott zu den Menschen, der Mensch selbst ist.
         In Jesus, der sich der Realität Gottes öffnet, findet Gott die Form, uns Menschen seine Liebe zu versprechen, seine Vergebung kommen zu lassen, seine ständige Anwesenheit zu sichern.
         Weihnachten spricht von Freude in den Herzen, von Frieden unter den Menschen, von der Liebe und Gnade Gottes. Das heisst es, wenn wir sagen: Gott ist Mensch geworden, in Jesus von Natzaret.
         Nach der Häcktik der Adventzeit, finden wir die Stille und die Ruhe in diesen Tagen, um Gott ein Dankeschön zu sprechen, weil er den Menschen nahe sein will, weil er in allem, was Menschlich ist, sich finden lässt.