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KKK
Kreativ-Kultur-Kreis 2015/16

Mittwoch 11. Mai 2016

 

15.00 Uhr "Maria Grün "
Bei noch schönem Wetter konnten 8 Personen diese kleine, ansprechende Kapelle im Prater besuchen.

Wir konnten P. Clemens Kriz gewinnen, uns etwas über die Geschichte der Kirche zu erzählen.

Ende des 18. Jhdts wurde der Prater für die Allgemeinheit geöffnet. Dadurch siedelten sich immer mehr Menschen am Rand des Praters an.
1862 wurde in der Nähe des Lusthauses eine einklassige Volksschule errichtet. Wegen der weiten Entfernung zur zuständigen Kirche hängte der Schulleiter ein Marienbild an einen Baum.

1911stellte ein Gastwirt eine Marienstatue im Auwald auf. Die Menschen brachten immer mehr Bilder und Statuen, so dass man bald über 6000 Devotionalien zählte.

Ab 1895 durfte der Turnsaal der neuen Schule in der Aspernallee für Schulgottesdienste, aber auch für Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen benützt werden.
1917 wurde dem Trinitarierorden die neue Kirche am Mexikoplatz übergeben und damit auch die Seelsorge in den Praterauen. 1921 wurde das ganze Gebiet zur Pfarre Donaustadt erhoben.
1923 wurde das Abhalten von Gottesdiensten in der Schule untersagt.

Vom Handelsministerium wurde ein Grundstück auf 50 Jahre gepachtet und Stadtbaumeister Josef Münster mit der Errichtung einer Kirche beauftragt.
Der Bau wurde von der Grundsteinlegung am 12. Oktober 1924 bis zur Weihe am 24. Dezember 1924 fertiggestellt.

Die Kircheneinrichtung stammte aus dem Armenhaus in Langenlois, dessen Hauskapelle aufgelöst und deren Einrichtung verkauft wurde.
Die kleine Kirche erfreute sich bald steigender Beliebtheit, so dass die Wallfahrten bis auf 72 pro Jahr zunahmen.

Im zweiten Weltkrieg wurden die Wallfahrer am Kirchenbesuch gehindert, die Kirche durch Bombenangriffe und Bodenkämpfe beschädigt und teilweise zerstört.
1948 war die Kirche wiederhergestellt, so dass im Oktober wieder eine hl. Messe gefeiert werden konnte.

1931 wurde neben der Kirche eine kleine Kapelle errichtet, die den Altar schützen sollte, der bei Feldmessen Verwendung fand.
1935 wurde ein Kreuzweg, ein Ölbergrelief und ein hl. Grab errichtet.
Seit dem Jahr 2000 ist Maria Grün der Sitz der Aids-Seelsorge, die P. Clemens Kriz seit 1992 betreut.
2007 wurde in den Kreuzweg eine Gedenkstätte für die verstorbenen HIV-Infizierten eingebaut.
Auf den weißen Steinen steht jeweils der Name und das Sterbejahr.
Eine Besonderheit ist die Jesusstatue in der Kirche mit dem Skapulier der Trinitarier. Diese Statue stammt aus dem Kloster in Mödling, wurde aus ca. 1750 hergestellt und war ursprünglich ein Geschenk an das Kloster in Zachau. Wo die Statue bis 1900 war, blieb bisher im Verborgenen.
Das Skapulier, das die Jesusstatue trägt, war ein Ausweis der Freiheit.
Wir erfuhren, dass sich der Orden der Trinitarier besonders um den Loskauf und die Resozialisierung von Sklaven verdient gemacht hat.
2009 wurde die Kirche renoviert und saniert. Im linken vorderen Teil war der Boden durch das Sinken des Grundwasserspiegels eingebrochen und musste mit Beton unterfangen werden.

Von den ca. 100 Sonntags-Messbesuchern kommt etwa ein Drittel aus der Freudenau.
Derzeit nehmen auch die Wallfahrten wieder zu.

Oft fragen Besucher, warum denn das Bild, Maria mit dem Kind in den Praterauen, so hoch oben angebracht ist - ganz einfach: Es ist an die Wand gemalt.

Wir sagen P. Clemens nochmals herzlichen Dank für die Ausführungen zur Geschichte von Maria Grün und zur Seelsorge der Gegenwart.

 

Mittwoch 13. April 2016

14.30 Uhr Besuch der neu renovierten Virgilkapelle am Stephansplatz
Führung durch Dr. Marina Kaltenegger, freischaffende Bauforscherin

11 Personen nahmen teil.

1973 wurde beim Bau der U-Bahn das Untergeschoß der ehemaligen Friedhofskapelle von St. Stephan, heute als Virgilkapelle bekannt, wiederentdeckt.
Diese Ausgrabungsstelle gehört zum Wien Museum und ist im Dezember 2015 nach neuerlicher Untersuchung, Trockenlegung und Neugestaltung wieder eröffnet worden.
Es handelt sich um eine Besonderheit. Die Fundamente des 6-Pfeilerbaus aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts. reichen bis in fast 12m Tiefe.
Als Bauherrn kommen Herzog Leopold VI. oder die Passauer Bischöfe Manegold und Gebhard in Frage.
Der rechteckige Bau wurde durch Nischen erweitert, die zur Absicherung der Zwischenräume dienen.
Historische Quellen gibt es ab dem 14. Jhdt. Danach gab es unterschiedliche Konzepte, die immer wieder geändert wurden.
Anfang des 14.Jhdts. wurden in etwa 6m Höhe Gewölbe eingezogen, die als Unterbau für eine darüberliegende gotische Kapelle dienen sollten.
Unter Friedrich II. wurde weitergebaut. Die Bögen sind aus Ziegeln hergestellt und mit unterschiedlichen Radkreuzen verziert. Auch die roten Fugenstriche deuten auf diese Zeit hin. Diese reichen jedoch nur bis zu halber Höhe, woraus anzunehmen ist, dass die Einsicht in diesen Raum von höher gelegenen Fenstern aus geschah.
Durch die Errichtung des albertinischen Chors am Stephansdom wurde der dort befindliche Karner abgetragen. 1307 wird unter dem neuen Karner eine Kapelle erwähnt, für die ein Priester zuständig ist. Der Karner bildete dann ein Zwischengeschoß, über dem sich dann die Magdalenenkapelle erhob.
Es führt kein regulärer Abgang in die Kapelle, woraus anzunehmen ist, dass er für die Aufstellung einer Reliquie oder eines Sarkophags gedacht war.
Heute kommt man über eine Wendeltreppe hinunter.
Nach einem Brand 1781 und der Auflassung des Friedhofs 1783 wurde der ganze Stephansplatz geräumt, alle Gebäude abgerissen und die Kapelle bald vergessen.

Schon in den 30er Jahren des 20. Jhdts. waren Arbeiter vom Stephansplatz eingebrochen. Davon zeugen unter anderem eine Glühbirne, Glasflaschen und ein zerbrochenes Fieberthermometer.

In einem angrenzenden Raum werden Funde aus dem Wien Museum gezeigt, die das Leben in Wien im Mittelalter zeigen.
Wir bedanken uns für die exzellente Führung, die uns Einblick in die Arbeit der Archäologen brachte.
Ein eigenständiger Besuch der Virgilkapelle zur Vertiefung und zum Anschauen aller Bilder über die Ausgrabungen lohnt.

 
Mittwoch 9. März 2016

15 Uhr - Marktamtsmuseum mit Führung durch Alexander Hengl, Mediensprecher der MA 59
1210 Floridsdorfer Markt 5

Von 1900 - 1969 gab es ein Marktamtsmuseum im Rathaus. Nach der Verlegung des Amtes ging vieles verloren. Ein Teil wurde in Kellerräumen aufgehoben. Auch das heutige Museum neben dem Floridsdorfer Markt diente zuerst als Lager.
Zu den Aufgaben des Marktamts zählen:
Die Verwaltung der Märkte
die Kontrolle der Hygienevorschriften - auch in Supermärkten
der behördliche Konsumentenschutz in der Gastronomie
Preisauszeichnungen
Eichung der Waagen
Auszeichnung der Allergene
Kontrolle der karitativen Straßenstände
Nichtraucherschutz
In Wien gab es - anders als sonst, schon vor dem Stadtrecht - einen Markt.
Der älteste Markt war der heutige Hohe Markt, an dem Fische, Obst und Gemüse gehandelt wurde.
Mit der Stadterhebung von Wien 1221 trat das Stapelrecht in Kraft. Händler mussten vor dem Weiterziehen ihre Waren in der Stadt anbieten.
Im heutigen 1. Bezirk gab es 40 Plätze, also 40 Märkte.
Manche Namen deuten noch auf die Waren hin, die dort angeboten wurden. Kohlmarkt - Kohle und Brennholz.
In Wien wurde schon 1504 das Amt eines Marktrichters geschaffen, der die Ordnung und Sauberkeit der Märkte zu überwachen hatte, die Gasthäuser in der Stadt und den Vororten zu kontrollieren und Lebensmittel zu beschauen hatte.
Zu den Maßen lernten wir Neues dazu - es gab verschiedene Ellen (die flandische Elle, die Wiener Elle mit 0,8 -0,9 Metern),
als Hohlmaß war der Metzen gebräuchlich - 61,48682 l.
Der Kreis an der Außenseite des Stephansdoms, der uns als Größe des Brotlaibs erklärt wurde, stammt von Haken des nach außen gehenden Tores und hat mit einer Maßeinheit nichts zu tun.
Ein Wiener Zentner hatte 56 kg, ein Berliner Zentner 53 kg.
Erst 1876 wurde der Meter als Maß eingeführt.

alter Kühlschrank
Eine Bildtafel veranschaulichte die Reihe der Leiter des Marktamts - Männer mit Bart (nur 4 haben keinen).
Erst 1997 wurden Frauen in dieses Amt aufgenommen. Heute gilt hier 50 zu 50.
1839 wurde das Marktamt gegründet und ist damit eine der ältesten Dienststellen der Stadt Wien. Damit wurde auch die Ausbildung vereinheitlicht.
Heute gilt als Voraussetzung zur Anstellung zum Lebensmittelinspektor eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung in Chemie oder Mikrobiologie.
Schon 1340 gab es eine Hygieneverordnung für Fische. Es durften nur fangfrische Fische verkauft werden. Nicht verkauften Fischen mussten die Flossen abgeschnitten werden und sie durften dann am nächsten Tag nochmals als nicht mehr fangfrisch verkauft werden.
Bereits 1601 wird ein erster Christkindlmarkt - Thomasmarkt genannt - am Graben erwähnt. Anfang des 18. Jhdts. wurde er auf die Freyung verlegt, wo er bis 1842 verblieb.
Zur Information für die Inspektoren wurden Obstsorten und die gängigen Krankheiten nachgebildet.
Auch für Kartoffeln und Kaffee galt das. Diese wurden zuerst wegen des Dufts als Blume gezogen und erst 30 Jahre später als Speise verwendet.
Für uns interessant war natürlich der Naschmarkt. Der Markt auf der Freyung wurde wegen zu lauten Markttreibens 1774 vor die Stadtmauer verlegt. Vor dem Kärntnertor blieb er dann als Bauernmarkt, veränderte aber immer wieder den Namen - Aschenmarkt (Aschenplatz war ein kleiner Mistplatz), Milchmarkt, Eschenmarkt. Erst ab 1820 wird er Naschmarkt genannt und erstreckte sich bis 1905 von der Karlskirche bis zum Freihaus.
Der Wienfluss sollte für eine Prunkbahn des Kaisers überbrückt werden. Als dort Stände aufgestellt wurden, verzichtete der Kaiser auf die Bahn und Friedrich Jekl baute die Stände des Naschmarkts als umgekehrten Schiffsrumpf mit Turm. 1916 wurde er an der heutigen Stelle eröffnet.
Bis1977 waren auch dort Stände, wo sich heute der Flohmarkt befindet.
1/3 der Fläche wird der Gastronomie zur Verfügung gestellt, der Rest bleibt dem Handel, der allerdings viele Nebenrechte erhalten hat.
Am Naschmarkt gibt es jeden Montag die Möglichkeit, selbst gesammelte Pilze auf Genießbarkeit kontrollieren zu lassen.
Auch Spielwaren und andere Gebrauchsgegenstände, die nicht nur vorübergehend mit dem menschlichen Körper in Berührung kommen, fallen unter das Lebensmittelgesetz und werden vom Marktamt kontrolliert.
Einige von uns fanden Tafeln, Fotos und andere Erinnerungsstücke an Bekannte, die einen Stand am Naschmarkt hatten.
Die Kleidung des Museumskurators, der als Kontrollor für Nusscreme gearbeitet hat, und eine Ausrüstung, wie sie heute verwendet wird, rundeten die Ausstellungsstücke ab. Ganz wichtig nur ein Handschuh, der mit den Proben in Berührung kommt.
Nach fast zwei Stunden waren wir müde von den Eindrücken und den Erklärungen, die dieses kleine Museum zu bieten hat. Die TeilnehmerInnen bedauerten, dass sich manche davon abhalten ließen mitzugehen, weil sie vorher von diesem Museum noch nichts gehört hatten.
Wir sagen jedenfalls herzlichen Dank an den Kurator Alexander Hengl, der nicht zu Unrecht eine Auszeichnung der Stadt Wien erhalten hat.
 
Donnerstag 18. Februar 2016 14.30 Uhr Besuch des Kalvarienberges in Hernals
Sankt-Bartholomäus-Platz 3, 1170 Wien

Texte von Johann Koller aus der Internetseite übernommen.

Der Hernalser Kalvarienberg besteht seit 300 Jahren und ist das Nachfolgebauwerk der letzen Station des Kreuzwegs (heiliges Grab), der von St. Stephan zur Bartholomäuskirche in Hernals geführt hat. Als Antwort auf den blühenden Protestantismus rund um da Schloss der Jörger. 1683 wurden die Stationen durch die einfallenden Türken zerstört.

1709 wurde beschlossen, die Kreuzwegstationen wieder zu errichten. In Hernals wurde aber ein Kalvarienberg gebaut. Auf das Plateau der Erhöhung stellte man eine Kreuzigungsgruppe, zu der eine 72 stufige Treppe führte. An den Außenseiten wurden kleine Kapellen errichtet. Die Reliefs auf der rechten Seite zeigen in anschaulicher Weise - Jesus büßt die sieben Hauptsünden. Auf der linken Seite werden anhand von Maria sieben Tugenden gezeigt und mit den sieben Worten Jesu am Kreuz verbunden. Am Fuß baute man eine kleine "Bergkirche". Fertiggestellt wurde die Anlage 1714. 1766 musste die Bergkirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden . Auf größerer Fläche entstand in nur 3 Jahren die Kalvarienbergkirche.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche vergrößert, der Kalvarienberg überdacht und mit der Kirche verbunden. Im Jahr 2000 wurde der Kalvarienberg renoviert.

Bei allen Reliefs der Hauptsünden (Neid, Hoffart, Trägheit, Unmäßigkeit, Unkeuschheit, Geiz, Zorn) sind Tiere (wütende Hunde, Pfau, Esel, Hyäne, Bock, Rabe, Löwe) als Symbole dargestellt.

Zum Beispiel bei der Hoffart (Stolz) ein Pfau, der sich aufplustert und ein Rad schlägt. Viel Aufputz - wenig Inhalt. Mehr Schein als Sein - so steht es bei der Erklärung des Bildes.

Bei der Sünde des Geizes ist es ein Rabe, der Geldstücke in einen Sack sammelt.

Der links von Christus Gekreuzigte kann auch jetzt noch nicht sein Leben annehmen. Er wendet sich den Sünden zu. Während der rechts von Jesus Gekreuzigte zu ihm aufblickt und so teilhat an der Erlösung. Ihm gelten die Worte - noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein.

Eifer für Gott besteht in der tapferen Liebe, die zu Gott und den Nächsten hält. Eine Liebe, die nicht einmal der Tod auslöschen kann.

An dieser Station ereigneten sich in der Vergangenheit Szenen von "Eifer" gegen Juden. Der sogenannte Körberljud wurde bespien, geohrfeigt. Zuerst musste die Nase, dann der ganze Kopf aus Eisen gefertigt werden. So ist diese Station zu einem Zeichen des Antisemitismus geworden.
Auf der dazugehörigen Tafel steht die Frage:
Ist der Antisemitismus heute aufgearbeitet, oder ist er in eine allgemeine Ausländerfeindlichkeit übergegangen?

Sanftmut, Freigebigkeit, Keuschheit, Demut, Mäßigkeit, Eifer, Liebe. In diesen Tugenden wird uns Maria als "Lehrerin" nahegebracht. Nicht weil sie viele Worte gemacht hat, sondern weil sie danach gehandelt hat.
Im Anschluss an den Besuch des Kalvarienberges begaben wir uns in die Kirche.
Dort waren zur Zeit Linolschnitte und Texte von Enriques de Salamanca ausgestellt.
Unter dem Titel Calvaries oder der leidvolle Weg waren ausdrucksvolle Drucke zu sehen.
  Vielleicht hat unser Besuch die eine oder den anderen zu einem nochmaligen Besuch mit Meditation und Gebet angeregt.
 
Mittwoch 20. Jänner 2016 14.30 Uhr Besuch des Volkskundemuseums
Es steht noch die Jaufenthaler Krippe, die von der Geburt bis zur Hochzeit von Kana das Leben Jesu auf 30m² darstellt.
Laudongasse 15-19, 1080 Wien

Hochzeit zu Kana
Aus dem Informationsblatt: Startfeld Betlehem - die barocke Jaufenthaler Krippe aus Tirol
Fotos: Postkarten des Museums
Die "Jaufenthaler Krippe" ist eine beeindruckende spätbarocke Landschaftskrippe aus Tirol, die sich seit 1896 in den Sammlungen des Volkskundemuseums in Wien befindet. Die Krippe zeigt Stationen aus dem Leben Jesu Christi von seiner Geburt bis zur Hochzeit zu Kana. Besonders imposant sind der lange Zug der Weisen und die Tempelszene mit dem zwölfjährigen Jesus.
Landschaftlich ist das Geschehen in Tirol angesiedelt; Darstellungen aus dem bäuerlichen Alltagsleben Ende des 18. Jahrhunderts ergänzen die Szenen.

der zwölfjährige Jesus im Tempel
Die Krippe besteht aus fast 900 Einzelteilen, über 200 menschliche Figuren, die überwiegend mit textilen Gewändern bekleidet sind. Ihre Köpfe und Gliedmaßen sind aus Wachs oder Holz individuell gefertigt.
Benannt ist die Krippe nach dem letzten Besitzer, Simon Jaufenthaler, der sie an das Volkskundemuseum verkaufte.

Geburt in Betlehem
Elisabeth Schmidt berichtet vom Besuch der 11 TeilnehmerInnen:
Die Figuren sind etwa 15 - 20 cm groß. Die bunten Gewänder sind handwerklich sehr aufwändig und detailreich gestaltet.
Der Geburtsstall ist in eine Burgruine integriert. Das soll für Barockkrippen kennzeichnend sein.

Zug der Weisen aus dem Morgenland
Die 3 Weisen ziehen mit 40 - 50 Begleitern, mit Pferden und Kamelen vor den Thron des Herodes. Neben dem Thron steht Herodias.
Die Tafel bei der Darstellung der Hochzeit zu Kana ist mit winzigen Tellern, Gläsern, Weinflaschen, Besteck und Schüsseln mit Knödeln gedeckt.
Die Krippe ist wunderschön, aber vielleicht doch mehr wie ein Theater. Unserem religiösen Verständnis sind die schlichten bäuerlichen Darstellungen näher.
Samstag 12. Dezember 2015 15 Uhr im Theresiensaal, Paulanergasse 6
Kleine Basteleien für Weihnachten Material wird bereit gestellt.

Goldpapier und vergoldete Nusshälften waren das Ausgangsmaterial für die weihnachtlichen Basteleien.
Zwei Nusshälften mit einem Goldstern dazwischen als Christbaumschmuck ebenso wie
ein kleines Christkind auf einem Spitzenpolster in der Nussschale.
Aus einem Goldpapierkreis wurde durch Einschneiden und das Zusammendrehen der Spitzen über einem Bleistift ein Untersetzer für ein Teelicht hergestellt.

 
Mittwoch 18. November 2015 15 Uhr Besuch des Verkehrsmuseums Remise, 1030 Wien, Ludwig Koeßler Platz
Das Jubiläum 125 Jahre Straßenbahn feierten wir mit diesem Besuch nach, zu dem 11 Personen gekommen waren.
Wir hatten keine Führung bestellt, sondern schauten uns die Ausstellung alleine an. So konnten die Einzelnen das genauer anschauen, was sie interessierte.
Es gab auch sehr viel auszuprobieren und sehr interessante Filme:
z.B. der Verkehr auf dem Südtirolerplatz vor dem Umbau oder der Abschied von der 13er Straßenbahn, der als Volksfest mit Musik begangen wurde.
Auch Verkehrserziehung für Erwachsene anno dazumal und eine Fahrt über den Ring konnte man sich zu Gemüte führen.

Für uns waren auch die Fotos vom Umbau des Karlsplatzes und vor der Oper, aber auch die alte "Rauchfangkehrerkirche" von lokaler Bedeutung.

Viele von uns konnten sich daran erinnern. Wie überhaupt Erinnerungen aus der Kinderzeit - was die Straßenbahn betrifft - geweckt wurden.
Vom Zwicken der Fahrscheine, dem Allerheiligenverkehr zum Zentralfriedhof und vieles mehr wurde im Gespräch den andern mitgeteilt.

  Die Besichtigung war für alle aufschlussreich und äußerst gut gemacht.
Dieses Museum lässt sich sicher nochmals besuchen, um wieder Neues zu entdecken.
 
Freitag 23. Oktober 2015 14.30 Besichtigung des neuen Hauptbahnhofs mit Führung und Abschluss im Raum der Stille (Kapelle)
Treffpunkt:Vor der OEBB Unternehmenszentrale am Hauptbahnhof 2 (gegenüber vom Eingang Sonnwendgasse)
Ursula Koller - eine Fremdenführerin - will Touristen und WienerInnen nicht nur das geschichtliche Wien nahe bringen, sondern auch das moderne. Schon von Anfang an faszinierte sie das Projekt "Hauptbahnhof".
Denn wo gibt es sonst schon die Chance, die Entstehung eines neuen Stadtviertels inmitten der Stadt mitzuerleben.

Wir trafen uns vor der Unternehmenszentrale. Am Vorplatz Süd erfuhren wir dann die ersten Details.
Von hier aus war auch noch der Turm zu sehen, von dem aus man den Bau beobachten konnte.

Wien hat 3 Kopfbahnhöfe, und Ende der 90er Jahre des 20. Jhdts entstand die Idee einen Durchgangsbahnhof für Wien zu errichten.
Mehrere Standorte waren im Gespräch. Die Entscheidung fiel dann zugunsten des 109 ha großen Geländes (so groß wie der 8. Bezirk) beim Süd/Ostbahnhof aus.

1840 wurde am Gürtel - damals noch Stadtrand - schräg gegenüber des Belvederes ein Bahnhof hauptsächlich für den Güterverkehr in Richtung Süden errichtet.
Dieser wurde dann 1956 in sehr kurzer Bauzeit und im Design der 50er Jahre durch den "neuen Südbahnhof/Ostbahnhof" ersetzt.
Mit der Planung des Hauptbahnhofes und des dazugehörigen Stadtteils ließ man sich Zeit. Von der Idee bis zum ersten Spatenstich vergingen 10 Jahre.
Wien ist eine wachsende Stadt - so rechnet man bis zum Jahr 2030 mit 2 Millionen Einwohnern. Daher werden jedes Jahr etwa 10 000 Wohnungen benötigt.
In diesem Bereich (Sonnwendviertel) sollen hier nach dem Endausbau 5000 Wohnungen bereitstehen.
Die ÖBB hat ihre Unternehmenszentrale hier gebaut. Ebenso gibt es ein großes Hotel; eine Bank hat alle Standorte hier in einem neuen Bürogebäude zusammengefasst.
Errichtet werden/wurden auch ein Bildungscampus und ein ca. 7 ha großer Park (10 Fußballfelder), Geschäftslokale und Bürogebäude.
Wien ist sechs Mal hintereinander unter 230 Städten zur lebenswertesten Stadt gewählt worden.
Diese Tatsache ist uns WienerInnen kaum bewusst, wir nehmen alles als selbstverständlich hin und "raunzen" vielleicht noch darüber.
Im Dezember 2009 wurde der alte Südbahnhof gesperrt und mit dem Abriss begonnen. Dabei kamen Rundbögen aus Ziegel zum Vorschein. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass es sich um die Kellergewölbe des Bahnhofs von 1840 handelte, die beim Bau 1956 mit dem Abbruchmaterial ausgefüllt wurden, und nicht um römische Ausgrabungen.
Zum Vorschein kamen auch 2 Luftschutzbunker, die wegen der Nähe des Belvederes nicht gesprengt werden konnten, 2 große Fliegerbomben, Granaten und kleinere Geschoße.
Auch ein gepanzertes Fahrzeug tauchte auf und wurde in das nahe gelegene Heeresgeschichtliche Museum abtransportiert.
Die Kosten waren für 987 Millionen Euro veranschlagt. Nur um etwa 3% wurde das Budget überschritten, was bei einem solchen Projekt sehr wenig ist.
An dieser Baustelle arbeiteten bis zu 450 Arbeiter, 3 500 t Erde wurden weg und wieder zurück gebracht.
Der alte Bahnschotter und Beton wurden vor Ort wiederverwertet. Die dieselverseuchte Erde auf einer Sondermülldeponie wurden von Bakterien gereinigt und wieder verwendet.
Zwei Pflanzenraritäten wurden in den Gärten der Stadt Wien zwischengelagert, um dann hier im neuen Park auf einer "Gstetten" wieder eingesetzt zu werden.
Unser Weg führte uns über den zentralen Busbahnhof zum Vorplatz Nord mit dem Blick auf den Haupteingang.
Der neue Hauptbahnhof wurde in Richtung Südtirolerplatz verschoben und erhielt so eine ideale Anbindung an das U-Bahn-Netz und die Wiener Linien.
Vom alten Südbahnhof hat man die Uhr aus den 50er Jahren mitgenommen und über dem Haupteingang wieder angebracht. Darüber hinaus gibt es noch 2 weitere Eingänge.
Auch der Löwe (ob als Original oder als Kopie, war unserer Führerin nicht klar) fand wieder in der Eingangshalle seinen Platz.
Bei der Nummerierung der Bahnsteige hat man die Gleise 1-2 für die Schnellbahn belassen, 3-12 sind dann die Gleise der ÖBB.
Auffallend ist die große Tafel mit den Abfahrtszeiten aller Züge. Bei den ankommenden vermisst man eine große Tafel. Dazu muss man auf die kleinen Monitore schauen. Aber für Reisende ist es wichtiger, die genaue Abfahrtszeit zu wissen.
Ab Mitte Dezember verkehren dann auch die Züge von und nach Westen alle über diesen europäischen Verkehrsknotenpunkt.
Mit 120 000 - 140 000 Passagieren und etwa 1000 Zügen wird gerechnet.
Bei unserer Führung wanderten wir zu den Bahnsteigen 3-4 und konnten die 37.000 m² große Dachkonstruktion von unten betrachten. Verbaut wurden hier rund 7.000 t Stahl - etwa so viel wie beim Eiffelturm.
Auch hiefür gab´s einen Preis.
Die Bahnsteige sind über 250 m lang und auf den geraden Dächern wurde eine Solaranlage installiert, die 134 000 kWh Strom erzeugt. So viel, dass damit die gesamte Halle mit allen Geschäften betrieben werden kann.
Man hat sich entschieden die Bahnsteige offen zu lassen um die Sogwirkung zu vermeiden und Frischluft zu haben. Für die Wartenden gibt es vor den Bahnsteigen Wartezonen und auf den Bahnsteigen kleine Glaswartehäuschen.
Die Durchsage kam mit wohlklingender Stimme von Chris Lohner. Sie hat die Stimmrechte an die ÖBB verkauft, und sie wurde digitalisiert, so dass auch noch unsere Enkel- und Urenkelkinder diese Stimme hören werden - meinte unsere Führerin.

Im Obergeschoß befinden sich auch ein Reisebüro und das ÖBB Reisecenter, die Fahrkartenautomaten und einige Geschäfte.
Im ersten Untergeschoß finden sich die meisten der 90 Geschäfte.

Im zweiten Untergeschoß geht es zur Parkgarage, die mit 630 Stellplätzen für europäische Verhältnisse sehr groß angelegt ist.
In Zürich gibt es ganze 2!

In dieser Etage befindet sich auch der Raum der Stille, den wir dann ohne unsere Führerin noch besichtigten.
Er befindet sich in einer ruhigen Ecke, ist mit großen Fenstern ausgestattet und bietet auch Platz für Beratung und Gespräch.
Das jeweilige Programm ist auf der HP zu finden. Auch wer mehr über die Kapelle wissen will, findet dort den Folder und Fotos.

Architekt Michael Eckel hat die Kapelle, die von der Diözese angemietet wurde, als Ellipse geplant. In den beiden Brennpunkten stehen Ambo und Altar. Die Ellipse ist in den Raum eingeschrieben, lässt aber Platz zu den Wänden, verbindet Offenheit und Geborgenheit, Würde und Schlichtheit, Kontemplation und Transparenz.

Gleich rechts vom Eingang zieht eine Opferkerzenwand den Blick auf sich. Sie symbolisiert den brennenden Dornbusch mit der zentralen Aussage Gottes: Ich bin der "Ich bin da". Exodus 3, 1-14
Verantwortlich für den laufenden Betrieb ist die kategoriale Seelsorge der ED Wien mit 2 hauptamtlichen und vielen ehrenamtlichen Helfern.
Eingeladen wird zur Begegnung in der Zeit von 8.00 - 19.00 Uhr.
Abgeschirmt, bleibt man aber doch durch die Lautsprecheransagen mit dem Geschehen auf dem Bahnhof verbunden.
Die Einladung zur Nutzung geht auch an andere gesetzlich anerkannte Kirchen, Religionsgemeinschaften und kirchennahe Organisationen.
Seit der Eröffnung im Oktober 2014 haben zahlreiche Gottesdienste, Begegnungen, Beratungen, aber auch Lesungen und Vernissagen stattgefunden.
Mit einem gemeinsamen Vaterunser beendeten wir unsere Besichtigung.

Montag 21. September 2015

Zu fünft besuchten wir bei herrlichstem Spätsommerwetter den Park der Ruhe und Kraft am Wiener Zentralfriedhof.

„Er ist in der alten Tradition der Geomantie und Gartengestaltung angelegt und soll allen Besuchern Ruhe, Besinnung und Kontakt mit den Kräften der Natur, der Pflanzen und Bäume, der Steine und der Erde bieten. Die Besucher des Parks sollen von uralten Symbolen unserer Kulturgeschichte dazu angeregt werden, mehr Verständnis für ihre eigene Lebensgeschichte und ihren persönlichen Lebensweg zu finden.“ In der Gruppe 23 soll auch Menschen, die sich mit Religion schwer tun, die Möglichkeit zur Verarbeitung von Tod und Trauer gegeben werden.

Im Juli 1999 wurde der Park der Bestimmung übergeben.
Angelegt wurde er in der Gruppe 23. Erstmals belegt wurde diese Gruppe 1883. Entsprechend der damaligen Begräbnisordnung wurden die Verstorbenen in 1,9 m Tiefe nebeneinander beerdigt, mit dem Kopfende gegenüber.
Vermutlich 1920 wurde das Gräberfeld in 60 Reihen zu 114 sogenannten Schachtgräbern neu eingeteilt. Jedes Schachtgrab war für die Aufnahme von 4 Särgen bestimmt, die übereinander beerdigt wurden.
Die heute noch bestehenden Randgräber wurden als "Eigene Gräber" auf Friedhofsdauer vergeben.
Von wohlhabenden Bürgern wurden besonders die teuren Eckgräber der Gruppen geschätzt

Einige Zeit nach Ende des zweiten Weltkriegs wurden die letzten Toten in der Gruppe 23 bestattet.
Nach der Ruhezeit wurde 1966 die Schachtgruppe endgültig aufgelassen und abgeräumt.
Danach präsentierte sich das Gräberfeld als üppig wuchernde Rasenfläche mit einigen verstreut wachsenden Bäumen.

Von der Friedhofsverwaltung wurde daher beschlossen, die brachliegende Fläche gärtnerisch zu gestalten und in einen "Park der Ruhe und Kraft umzuwandeln".
Mit der Gestaltung wurde Architekt Prof. Dr. Christof Riccabona beauftragt.
Nach seinem Entwurf wurde von den Lehrlingen des Lehrbauhofes des städtischen Steinmetzbetriebes ein als "Menhir" bezeichneter Findlingsstein aus dem nördlichen Waldviertel aufgestellt.
An einer von Sachkundigen ermittelten Stelle, an der sich Erdstrahlen kreuzen, wurde das begehbare Fundament einer nachempfundenen Kathedrale gebaut.

Im Mittelpunkt der Anlage befindet sich das sogenannte "Carré", ein von Sitzgelegenheiten umgebener Brunnen. Aus einem mächtigen Findlingsstein sprudelt eine Quelle, deren Wasser nach einigen Metern im Boden versickert.

Besonders interessant, dass das Wasser über drei herzförmige Schalen abwärts rinnt - und zwar in liegenden Achtern (dem Zeichen für Unendlichkeit).

Vom Brunnen zweigen Wege zum Steinkreis beziehungsweise zum Feuerplatz ab.
Dort zündeten wir eine Kerze an und beim Räucherplatz stellten wir einen Weihrauchkegel auf.

Den Ausgang aus der Anlage erreicht man über einen Symbolplatz der "gespaltenen Kraft".
Dort teilt sich der Weg - wie im Leben muss man sich entscheiden, welchen Weg man einschlägt.
Ein auf einem kleinen Hügel gelegener Platz lädt dazu ein, den gegangenen Weg und die gemachten Erfahrungen zu überdenken.
Sowohl beim Eingang als auch beim Ausgang geben nachempfundene Steintore den Weg frei.
Die Besucher sollen von den uralten Symbolen unserer Kulturgeschichte wiederholt dazu angeregt werden, mehr Verständnis für die eigene Lebensgeschichte und ihren persönlichen Lebensweg zu finden. In der Abfolge von Tod und Wiedergeburt in der Natur und der Kulturepochen ist es leichter möglich, die großen Zusammenhänge des Lebens im Vergleich zu den Tagesproblemen zu erkennen und zu erspüren.
  Die einzelnen Stationen und die dazugehörigen Punkte laden zum Nachdenken ein.
Themen dazu sind:
Eingang, Tor, Loslassen, Lebensmut, Tränen, Stärkung, Kommunikation, Neuorientierung, Entscheidung, Neubeginn durch Weitergehen, Rückblick.
  Für uns standen beim Besuch eher die Information und die Hintergründe im Vordergrund.
Zum meditativen Besuch ist jede/r allein eingeladen.
Viele der Symbole finden wir auch in unseren Gebräuchen in der Kirche und rund ums Begräbnis wieder.

Texte zum Teil aus der Zeitschrift "österreichischer Bestatter 5/99" übernommen

Rückblick auf die Veranstaltungen 2014/15

Rückblick auf die Veranstaltungen 2013/14

Rückblick auf die Veranstaltungen 2012/13