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Galerie Hilger
Pressetext
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Sieglind Gabriel installiert eigens für diese Personale im Parterre des artLabs eine raumabgestimmte Arbeit mit dem Titel "In-Between-Out / reality desires". Diese Arbeit besteht aus acht auf Augenhöhe montierten Ringen mit Durchmessern von 1,5 Metern, welche auf ihren Innenseiten mit Fotos bestückt sind: Aufnahmen von Asylantenwohnräumen - Foto für Foto aneinandergereiht. Eine eigenartige, rohe Verzerrung entsteht durch die zentimetergenaue Wiedergabe des Raumes durch Gabriels Verzicht auf fototechnische Nachbearbeitung. Der Besucher selbst findet sich auf assoziierter Ebene in einer ähnlichen Rolle der AsylantInnen wieder. Denn um in einen Ring zu gelangen, muss erst "Abgetaucht" werden, um wieder "Auftauchen" zu können. Es bleiben vorübergehende Aufenthaltsorte, Zwischenräume, in welchen die Wirklichkeit und Träume der ImmigrantInnen aufeinanderprallen. Der Ausblick aus den Reifen selbst verschärft diese Situation: Subtile Aufnahmen von Wunschdestinationen wie etwa die Skyline von New York oder Sonnenuntergänge in der Karibik, die an öden grauen Wiener Hausfassaden platziert sind oder als Sonnenschutzabdeckung von Pkws fungieren, visualisieren diese Hoffnung und Auswegslosigkeit in einem. Dieses Prinzip, nach Realitätsrelationen zu forschen, wird ebenso in der zweiten Arbeit, "what is it that makes today’s home such an appealing place of recreation", zur Anwendung gebracht. Es handelt sich hierbei um Fotocollagen. Hamiltons’ Pop Art Ikone wird spirituell herangezogen, um den Umgang mit der Welt des Computerspiels stattfindend im "Wohnzimmer" zu illustrieren. Der Spieler oder Held muss Bösewichte erschiessen und diverse Aufgaben erledigen. Eine subtile Persiflage beginnt sich zu entwickeln.
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