|
|
Edith Schlocker
Tiroler Tageszeitung 10.09.1998
|
Die schöne mittelalterliche Vorstellung, daß sich im Auge eines Verstorbenen das letzte Bild, das er gesehen hat, speichert, hat die Jenbacherin Sieglind Gabriel zu einer Installation inspiriert, wohl wissend, daß diese These von der modernen Wissenschaft längst widerlegt ist. Die an Salzburger und Wiener Akademien ausgebildete Künstlerin hat diese letzten Bilder aus (fotografierten) Augen - fiktiv- herausoperiert und in Petrischalen gelegt. Die Ausstellung in der Andechsgalerie besteht allein aus der Kombination von verschiedensten Augen in pittoreskem Großformat mit diesen desillusionierend unscheinbaren Erinnerungen an das Leben.
|
|