|
|
Karin Schieder
Katalogtext
|
Bereits in ihrer Arbeit "whenever I felt wanderlust" spielt Sieglind Gabriel mit der Überschneidung von Illusion und Gegenwart, indem alltägliche Orte zu Schauplätzen
assoziierter Erinnerungen avancieren. Urbane Räume entpuppen sich als mögliche Vorstellungsbilder et vice versa. Derlei Beziehungen zwischen Wirklichkeit und Fiktion werden sich nur dem aufmerksamen Flaneur zeigen.
Welche bleiben zwischen Räumen?
Ausgehend von Aufnahmen, die vorübergehende Aufenthaltsorte von AsylantInnen
dokumentieren, schafft Gabriel in ihrer Fotoinstallation "in-between-out/reality – desires" einen realen Raum, der Erhofftes und Ertragenes zusammenführt.
Dem endlos erscheinenden Band der Fotoreihen steht die forcierte
Flüchtigkeit des Auf- und Abtauchens gegenüber. Die Ambivalenz von Kontinuität und Momenthaftigkeit verweist auf das Paradoxon von Realität und Träumen, in dessen unvereinbarem Gegensatz sich die ImmigrantIn wiederfindet.
Welche Zwischen(t)räume bleiben?
Ebenso wird die Frage nach Realitätsrelationen in der Arbeit "what is it that makes today’s home such an appealing place of recreation" thematisiert, die den Umgang mit der Welt des Computerspiels aufgreift. Werden mittels Collagentechnik in spielerischem Leichtmut antinomische Bereiche zusammengefügt, verschieben sie einander zugleich in groteske Dimensionen. Banale Realität erfährt eine Fiktionalisierung; Irreales offenbart seine Alltäglichkeit. Die Sicht in den eigentlichen Schauraum des Akteurs wirft den Betrachter auf sich selbst zurück und evoziert die Reflexion eigener Handhabung von Wirklichkeitswahrnehmung.
Zwischen welchen Räumen bleiben?
|
|