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Markus Mittringer
Eine traditionsreiche Wiener Mischung
Der Standard 16/3/00
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Wien - "Im Geiste einer gemeinsamen Zukunft in Europa - mit Österreich als zentralem Partner der Staaten Zentraleuropas - müssen nicht nur wirtschaftliche Plattformen geschaffen werden, es muss auch ein Transport von Kunst und Kultur stattfinden", schreibt Albert Hochleitner, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG Österreich, im Vorwort zu KunstRaumMitteleuropa - eine Initiative von Siemens und Bank Austria.
Der Synergie erster Teil ist seit heute im Palais Harrach zu sehen: Zwölf künstlerische Positionen aus Kroatien, Österreich, der Slowakei und Slowenien. Fünf Kuratoren zeichnen für Auswahl und Aufbau der Ausstellung verantwortlich. Henriette Horny und Cornelia Offergeld wählten in Kroatien und Slowenien (Marko Jakse, Ivana Keser, Damian Kracina, Magdalena Pedrin, Renata Poljak, Mirjana Rukavina), Jana Gerzová wählte in der Slowakei (Daniel Fischer, Ilona Németh, Dezider Tóth) und Wolfgang Hilger vom Kulturamt der Stadt Wien fand in der Galerie Ernst Hilger mit Sieglind Gabriel, Nikolaus Moser und Leo Zogmayer die drei Österreicher.
Lorand Hegyi, Direktor des Wiener Museums Moderner Kunst, in dessen Ausstellung Aspekte/Positionen Daniel Fischer, Ivana Keser und Ilona Németh 1999 beteiligt waren, steuerte ein Vorwort zum Katalog bei. In den neuen Räumen von Galerist Ernst Hilger (die ehemaligen Räumlichkeiten der Galerie Metropol in der Dorotheergasse) eröffnet am Freitag der zweite Teil der Ausstellung mit weiteren Arbeiten der Künstler.
Ernst Hilger kooperiert mit Siemens seit längerem im Rahmen der artLab-Galerie. Überdies ist er mit Palais Harrach Hausherrn Wilfried Seipl im Kunstbeirat der Bank Austria, der 1999 Leo Zogmayer den durch die Bank ausgeschriebenen Georg Eisler-Ankaufspreis für Nachwuchskünstler verlieh.
Siemens und Bank Austria werden ihre Kunstankaufs-programme um Künstler aus dem Raum Mitteleuropa erweitern, und eine Ausstellungsreihe in Österreich und den beteiligten Ländern ermöglichen.
In einem zweiten Schritt sollen, entsprechend der Geschäftsentwicklung der Unternehmen Partnerländer in Tschechien, Ungern und Serbien durch die Initiative mit betreut werden. Zusätzlich zur "wirtschaftlichen Verantwortung" im Zielgebiet wollen die Sponsoren auch mit Auslandsstipendien und Austauschprogrammen die grenzenlose Kommunikation fördern. So sollen etwa Künstler aus dem Erweiterungsgebiet in den Meisterklassen Damisch und Attersee teilnehmen können.
Die Arbeiten im Palais Harrach entsprechen dem sparten- wie länderübergreifenden Ansatz der multiplen Kuratorenschaft: Von Traditioneller Ölmalerei bis hin zu Videoarbeiten sind sämtliche Spielarten der Kunst ohne erkennbare verbindende Ansätze vertreten. Am überzeugendsten Damijan Kracinas Interview mit einer bedrohten Art. Die bedrohte Riesenforelle bleibt trotz heftig bewegter Lippen unverständlich.
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