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Es war nie nur ein unbeteiligtes Zuhören.
Es war irgendwie ein Mitmachen:wir gingen in Discos,
die unsere Musik gespielt haben, wir gingen auf Konzerte,
wir verbrachten Nächte mit gemeinsamen Musik Sessions,
und lebten damit auch ein wenig in der Welt, in der
die von uns geschätzten Musiker lebten. In meinem
Fall waren es Bands wie Slayer, Voivod,
die frühen Megadeth, Metallica, Black
Sabbath und andere. Damit verbunden war eine tiefe
Gemeinsamkeit: einerseits hörten nur ganz wenige Leute
in meinem Umkreis harte Rockmusik, damit waren wir
irgendwie elitär, andererseits mussten wir uns die
Platten teilen, weil wir viel zuwenig Geld hatten,
um all die Platten zu kaufen, die wir wollten und
schließlich war das ganze so ein Randbereich, dass
das musikalische Weiterkommen nur in einer Gruppe
möglich war. Die vielen gemeinsamen Aktionen, die
vielen Parties und die vielen Abende und Nächte die
wir gemeinsam verbracht haben, hatten immer mit Musik
zu tun. Viele der damaligen Freunde sind abgesprungen.
Ich habe nie die Freude an der Musik und besonders
an der Rockmusik verloren. Ich höre heute nicht mehr
die gleichen Bands wie damals, natürlich hat sich
auch meine Einstellung zur Musik geändert. Heute sind
es Bands wie Kyuss, Tool, Queens
Of The Stone Age, Karma To Burn, Mother
Tongue, Monster Magnet, Soundgarden,
Pearl Jam, K´s Choice und viele andere,
die mich besonders beeindrucken. Aber es ist nicht
nur die Rockmusik. Zu meinem absoluten Favorites zählen
Jestofunk, Ziggy Marley, Morphine,
St. Germain, Ali Farka Tour, das Kronos
Quartett, die Chello Suiten von Bach gespielt
von Pablo Casals, das Wohltemperierte Klavier
gespielt von Glen Gould, die 5. Symphonie von
Schostakovic (mit Mistislav Rostropovic),
Pink Floyd, JJ Cale, R.E.M.,
Led Zeppelin und viele mehr...
Musik hat mich schon aus vielen persönlichen
Krisensituationen wieder herausgeholt und ich bin
überzeugt, dass ich ohne Musik ein ganz anderer Mensch
wäre!
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