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steht in Bahasa Indonesia auf verlorenem Posten. Nicht einmal die Begriffe Bensin oder Semen (Zement) durften ihren ursprünglichen Konsonanten behalten.
ist im Death Valley zu finden. Gleich neben einer der Straßen, die den weiten Talbecken durchziehen, türmt sich ein Badland gegen die östlichen Berge am Talrand.
Eine mächtige Schicht aus grauweißem Lehm wurde hier durch die seltenen aber immerhin doch kommenden Regenfälle in ein Labyrinth aus Gräben zerschnitten. Ich kam damals im letzten Abendlicht dort an; die untergehende Sonne vergoldete den fahlen Lehm, die Schatten wanderten über die Grate und Rillen. Wie in einem Science Fiction Film.
Bei den Verhandlungen mit den Rikschafahrern fielen mir immer wieder Watzlawik und seine kritischen Betrachtungen über die Perzeption der Wirklichkeit ein. Unterstützt man seine Argumente bei Zahlen mit den Fingern, darf der Daumen höchstens beim Zeigen von fünf verwendet werden. Bei allen kleineren Zahlen wird der Daumen einfach nicht gesehen und das kann zu enormen Verwirrungen führen.
ist in Bali eines der wichtigen Rituale im Leben traditionsbewußter Menschen. Einer der Hintergründe ist die Überzeugung, daß nur böse Geister (zB Rangda) lange weiße Zähne haben. Hätten Menschen auch weiße, lange Zähne, würden die Geister durch dieser Gleichartigkeit angezogen. In früheren Zeiten wurden deshalb die Schneidezähne nicht nur gefeilt, sondern zum Teil auch mit Mineralien schwarz gefärbt.
Wenn junge Menschen ins heiratsfähige Alter kommen, werden die mittleren sechs Zähne des Oberkiefers im Verlauf einer speziellen Zeremonie so zurechtgefeilt, daß alle gleich lang sind. Abgesehen von lokalen Vorstellungen von "Schönheit", die man besser akzeptiert als sie zu diskutieren, hat die Prozedur starke spirituelle Wurzeln in der hinduistischen Tradition Balis.
Sie soll die sechs niederen Charakteristiken -
beschneiden, da sie Eigenschaften "niederer Kreaturen" sind, und einen rechtschaffenen Hindu vom Erreichen der Einheit mit dem Universum abhalten können.
Erst als ich an einem der letzten Tage in Bali vom Hintergrund dieser Zeremonie las, begann ich, mit die Zähne von BalinesInnen, denen wir so begegneten, anzuschauen. In der Tat hatten in vielen Gebissen die vorderen Oberzähne alle die gleiche Länge. Ob von Natur oder durch eine Feilung, konnte ich nicht nachprüfen.
liegt in meinem persönlichen Bermudadreieck
zwischen Mitteleuropa und Venezuela
5 Stunden.
Leider haben fast alle interessanten Reiseziele solche Zeitunterschiede, was
dann zusammen mit den 10 bis 12 Stunden, die man im Flieger eingekastelt ist,
ganzs chon nerven können. Am schlimmsten war Hawaii, das
ziemlich genau 12 Stunden Zeitunterschied hat, wobei die Anreise gut und gern
den doppelten Zeitaufwand verschlingen kann. Da wacht man dann um 3:00 Uhr früh
auf und weiß nicht mehr, wo und wann man ist...
Zentralfriedhof
kann auch als ein sehr spezieller Park Wiens angesehen werden. Durch die Weitläufigkeit und die vielen pompösen Grabdenkmäler aus der Zeit der Jahrhundertwende ist das gar kein schlechter Ort für Spaziergänge oder Entdeckungsreisen, wenn man die natürliche morbide Atmosphäre eines Friedhofes aushält.
Neben einigen pompösen Grabdenkmälern (siehe Bild) ist die Dr. Karl Lueger Gedächtniskirche (Jugenstilfenster) und der frühere jüdische Friedhof besonders sehenswert.
siehe auch Zürich
1991 - ist ein winziger Ort auf der Halbinsel gleichen Namens, die sich nordwestlich von Stralsund in die Ostsee reckt. Einst den ganzen Sommer über einem Heerlager gleichend, ist der Ort wie so viele an der ehemaligen DDR-Küste heute nur noch ein Schatten seiner selbst, mit dem Verlust der Urlauber, den steigenden Preisen und dem Mißtrauen aller Deutschen (Ost wie West), die anreisen zu kämpfen hat.
Bis vor der Vereinigung gings den Menschen hier noch verhältnismäßig gut, konnten sie doch damit rechnen, daß jede Sommersaison zehntausende DDR-Bürger hier einfallen würden. Die einen individuell, meist mit dem Zelt, die anderen organisiert, in einem der unzähligen Genossenschafts-, Ferien-, Firmen- und Gewerkschaftsheime. Im Zentrum von Zingst steht noch ein Wegweiser, der neben anderen wichtigen Dingen wie Postamt, Apotheke und Buchhandlung auch auf die Zentrale Einweisungsstelle hinweist. Vor allem im Juli und August lagen die Menschen hier wie die Sardinen geschlichtet am Strand - und dann schlug die zentrale sozialistisch gesteuerte Planwirtschaft zu. Keine der Wirtschaften durfte mehr als das lange vorher abgemachte Bierquantum geliefert bekommen, manche Woche war es so arg, daß es nicht einmal mehr Dicksaft zum Verdünnen zu kaufen gab. Die hier wohnenden deckten sich schon im Frühjahr durch gezielte Hamsterkäufe mit Bier und anderen Getränken ein, damit sie den Sommer angenehmer überstehen konnten.
Bei anderen kulinarischen Genüssen wars nicht viel besser. Zwei Stunden anstellen für eine Portion Brathendel war normal, wenn man sehr viel Glück hatte, bekam man Hendel, mit wenig Glück vielleicht noch eine Semmel, die restlichen 500 m Menschenschlange durften sich wieder in die Sonne legen...
Heute regiert eine Mischung aus Fatalismus - wegen Arbeitslosigkeit, Verlust von Lebensstandard und der ungewissen Zukunft - und einem fast unglaublichen Optimismus, der meint, schlechter als es war, könne es einfach nicht mehr werden; und : haben wir die 40 Jahre der DDR überlebt, so eine Zukunft kann es gar nicht geben, daß wir sie nicht auch noch schaffen.
In rabenschwarzer Nacht, bei Wind und Regen, geht es den Berg hinauf, den vielgeschilderten Schrecken des Zoji-La entgegen. Viel können wir im schwachen Licht der Scheinwerfer nicht erkennen. Links eine Felswand, rechts Schwärze, hin und wieder eine nicht sehr vertrauenerweckende Begrenzungsmauer, Schneefelder, riesige Tannen in der Dunkelheit. Schnell zieht die Piste, Straße kann man die Fahrbahn kaum nennen, in die Höhe. Rechts, weit weg, weit unten, wie Glühwürmchen in einem Brunnen, können wir die Wagenkolonnen erkennen, die im Talgrund der heiligen Höhle von Amarnath zustreben. Hin und wieder können wir die ausgewaschene und holprige Fahrbahn im Licht der Scheinwerfer erkennen und wie sie sich den Berghang entlangwindet. Einige Male treffen wir auf hängengebliebene Fahrzeuge. Bis auf Haaresbreite wurden sie an den Abgrund geschoben und dort geparkt. Die Busse und Trucks schieben sich mit wenigen Zentimetern Abstand zwischen Felswand und Havarie durch. Tage später, als wir schon im Hochland durch eine beeindruckende Schlucht fahren, frage ich einen Engländer, wie das hier, wo unmittelbar neben der Straße ein hunderte Meter tiefer Abhang bis in einen schäumenden Gebirgsfluß zieht, wie denn das im Vergleich zum Zoji-La wäre? "Nothing, just nothing....." meint er .
Nur einige Male können wir einen Zipfel der Wirklichkeit erfassen. Weit vor uns sehen wir die voraus gefahrenen Fahrzeuge den Berg erklimmen. Wie auf einem schmalen Sims an einer fast senkrecht erscheinenden Wand kriechen die Lichtlein bergan.
Der Rest der Hochschaubahn, die den Zoji-La erklimmt, versinkt in Motordröhnen, Schaukeln, Rückenschmerzen und Schlaf.
siehe Ladakh
finden sich immer wieder in lateinamerikanischen Städten. Zwar sind alle recht übersichtlich nach Avenidas (Nord-Süd) und Calles (West-Ost) angelegt, diese Straßen sind zumeist numeriert. Durch das Wachsen der Städte wurde dieses Schema oft gesprengt und so wurden Zonen eingerichtet. Klingt recht praktisch, der Nachteil ist nur, daß sich die Nummern der Avenidas und Calles in jeder Zone wiederholen können und daß man nur als Eingeweihter weiß, wo die Grenzen der Zonen sind. Daß es dann noch Gassen gibt, die nicht beschriftet sind, daß es gelegentlich doppelte Straßen gibt - in Ciudad Guatemala gibt es sogar eine 'Calle 0' in der Zone 1, macht die Sache dann interessant. Von den Einbahnregelungen einmal ganz zu schweigen.
in die Haare von Touristinnen zu flechten, ist am Strand in Kuta mittlerweile ein nicht unbeträchtlicher Erwerbszweig geworden. Sieht man von der Deppensteuer ab, die natürlich gerne eingehoben wird, eine preiswerte Angelegenheit, da eine komplette Flechtung schon ab 7.000 Rp zu haben ist.
wird in Java vor allem in den Ebenen angebaut. Die quadratkilometergroßen Plantagen beliefern den Binnenmarkt, der einer der größten der Welt sein muß. Indonesien liegt im Pro-Kopf-Verbrauch an Zucker unangefochten in der Spitzenposition - weltweit.
Zuckerrohr
Das seltsame Gras, das gut 3 m hoch wird und einen süßen Kern entwickelt, war ursprünglich in Neuguinea heimisch. Daß so eine interessante Pflanze allein bleibt, ist selten, also wurde sie lange in Indien kultiviert. Da in jenen historischen Zeiten Honig der einzige in Europa verfügbare Süßstoff war, ist die Begeisterung, die Araber und die mit ihnen Handel treibenden Europäer empfanden, gut vorstellbar. Und so kam das süße Gras über Spanien auch in die Neue Welt und machte alle jene, die in Plantagen investierten und mit dem Zucker handelten, unermeßlich reich.
Klingt gut - daß dieser Reichtum mit unzähligen Leben schwarzer Sklaven und zerstörten Landschaften erkauft wurde, war den Leuten damals herzlich egal. Und heute ist der Zucker eine Kugel am Bein der cubanischen Ökonomie - alle anderen produzieren billiger und offfenbar schafft es die herrschende Nomenklatura aus weltanschaulichen Gründen nicht, auf andere Agrarprodukte umzusteigen.
ist angeblich doppelt so groß wie der Wiener Zentralfriedhof, soll aber nur halb so lustig sein.
Ich kann mich an meine kurzen Aufenthalte in der Stadt an der Limmat ganz und gar nicht mehr erinnern, kann also darüber einstweilen nichts aussagen.
Zürich 2
war die Zwischenstation auf der Heimreise von Venezuela. Dort konnten wir erfahren, wie angenehm und problemlos ein Kreditkartentelefon funktionieren kann.
Der Umstand, daß wir Zubringerticket nach Frankfurt und von Zürich hatten, tarnte unser geheimes Problem mit den extrahierten Pflanzen nicht schlecht. Mit einem Mantel und einem "Pilotenkoffer" aus Zürich einreisend kommt keiner auf die Idee, so einen "Geschäftsreisenden" zu kontrollieren.
die Stadt in der DDR, in der der Trabbi zusammengezangelt wurde, enttäuschte uns sehr. Eine Stadt - gut von der Größe St. Pöltens, in der nur alle paar Kilometer ein Wirtshaus erleuchtet ist, kein Mensch auf der Straße, die beiden einzigen Hotels der Stadt - in der Nähe des Bahnhofes - sozusagen aus den Nähten platzen und alle fünf Minuten Reisende nach Zimmern fragen kommen. Und kein Mensch, der diese Situation ausnützt und Betten vermietet. Es müßten ja gar keine Zimmer sein, nur ein Inrusa-Bett, auf das man seine müden Knochen betten kann.
Zitat eines Tankwarts in der einzigen noch offenen Tankstelle, an der eine hunderte Meter lange Autokolonne auf Sprit wartete :"Des isch ne Kataschtrouphe..."
Leider ist die spezielle Klangfarbe des Sächsischen nur sehr schwer schriftlich wiederzugeben.
wer mehr sehen & lesen will, muß sich die CD beschaffen