- D -
heißen die runden Sakralbauten, die die Buddhisten in Südostasien errichten; zumeist als Begräbnisstätte eines heiligmäßig betrachteten Menschen, manchmal als Ruhestätte von Reliquien, aber auch als religiös inspiriertes Bauwerk, wie vielleicht ein Bildstock oder Marterl bei uns. Die Dagobas sind in kompaktem Mauerwerk ausgeführt, strukturierte kegelförmige Bauwerke, meist weiß gekalkt, an besonders heiligen Orten wie etwa im Schwedagon- oder Schwezigon-Tempel auch vergoldet.
Das spritiuelle und exilierte weltliche Oberhaupt der Tibeter konnte ich zweimal bei lebendigem Leib erleben. So was ist nicht jedem gegönnt, daß er einen Bodhisattva erleben, wenn schon nicht im landläufigen Sinn treffen kann.
Das erste Mal war in Choklamsar in Ladakh, wo er vor hingebungsvollen Ladakhis religiöse Lectures gab, in einem hohen Pavillon mit vergoldetem Dach sitzend, das alles auf einer grünen Alm vor schneebedeckten 6000ern.
Das zweite Mal bei einer Benefizveranstaltung in Wien, zur Aufführung eines Filmes von Scorcese über sein Leben, von der frühen Kindheit bis zur Flucht nach Indien. Wir warteten mit allen anderen, die eine Karte bezahlt und auch gekriegt hatten, mehr als eine Stunde in der Säulenhalle des MAK; einige Leute wurden schon echt unruhig und entbehrten meinem Gefühl nach ein wenig der Ehrfurcht. Wahrscheinlich sahen sie das mehr in Seitenblicke-Manier denn als Treffen mit dem Dalai Lama.
Natürlich war er von Leibwächtern umzingelt, natürlich war viel zu wenig Zeit, natürlich konnte keiner der Wartenden seine Kata abgeben - so ist das eben, wenn Prominente vorbeirauschen.
Das besondere an diesem Menschen und wiedergeborenen Bodhisattva - daran zweifle ich nicht - ist die Heiterkeit, die er immer ausstrahlt. Eine Mischung aus Ernst und heiterer Gelassenheit, anders kann ich das nicht beschreiben. Immer zu einem Späßchen aufgelegt, auch wenn es um ihn selber geht.
Als der Film-Dalai Lama Ende
seiner Flucht über die indische Grenze taumelt, fragt ihn der Wachsoldat:
"Are your our Lord Buddha ?"
Und der erschöpfte junge Mann antwortet nur: "I am just a human being;
maybe only a reflection of the moon in the water".
Das muß man erst einmal verdauen und dann auch so eine Haltung und Gesinnung der Welt und dem Sein gegenüber anstreben.
Die Geschichte der Hausboote in Srinagar geht bis vor die Jahrhundertwende zurück. Damals wollten britische Kolonialbeamte vom Maharadja von Srinagar Grund erwerben, um Sommerhäuser errichten zu können. Da der Maharadja sich weigerte, Grund und Boden zu veräußern, verfielen die cleveren Kashmiris auf den Trick mit den Hausbooten, der sich bis heute glänzend bewährt hat.
Je nach Preislage bietet so ein Hausboot eine voll eingerichtete Dreizimmerwohnung mit Badezimmer oder eben nur eine einfache Unterkunft. Die Wasserversorgung ist heute gottseidank vom Land aus geregelt, Abwässer und Abfälle landen hingegen auch heute noch direkt im See. Baden ist also nur für Einheimische halbwegs ungefährlich. Die Versorgung mit Elektrizität ist eine besondere Sache. Über die Kanäle, in denen in Ufernähe die Hausboote verankert sind, sind in unregelmäßigen Abständen Leitungen mehr oder weniger frei durch die Luft verlegt. Die Boote koppeln sich mit Drähten, die am Ende zu Haken gebogen sind, einfach an. Daß hier nur die normale indische Rate an Stromausfällen herrscht, mutet wie ein Wunder an.
In einem Hausboot zu logieren, bedeutet, sich dem Besitzer mehr oder weniger auszuliefern. Man braucht sich um nichts zu kümmern, alle Handreichungen, vom Tee bis zu organisierten Einkaufs- oder Trekkingtouren werden dem müden Reisenden abgenommen. Das kann natürlich auch zu Lagerkoller führen, wenn man angenehm aber ausweglos auf der Dachterrasse sitzt und in nicht abreißender Kette der Schneider, der Kürschner, der Getränkehändler, der Juwelier und wer weiß noch daherrudert und seine Sachen anbietet. Und kein Fluchtweg .....
Eine stetige Prozession von Booten zieht durch den Kanal, gelb dekorierte Luxusboote mit Plüschpolstern, einfache flache Shikaras, die hier auf dem Wasser das Fahrrad ersetzen, fahrende Händler mit Gemüse, Eiscreme, Getränken, Konditorwaren, Stoffen, Lederwaren und Andenken.
Der See mit allen Booten, die hier verankert sind, ist ein einziges großes Recycling-System. Waschwasser wird aus dem See geschöpft, das Kochwasser kommt hoffentlich aus der Leitung. Abfälle und Klo entleeren sich direkt in den See. Trotzdem ist das Wasser erstaunlich klar; viele Fische und Wasserpflanzen. Mehrmals am Tag, man kann fast darauf warten, beziehen Eisvögel auf den zartgrünen Weiden neben dem Boot Position und stoßen auf die kleinen Fische im seichten Wasser hinunter. Immer wieder ziehen Schwärme von Gänsen durch die Kanäle.
Die Männer fischen Wasserpflanzen aus dem See, die dann als Dünger für die Gemüsebeete am Ufer verwendet werden
Die Geräuschkulisse des Dal-Lake bietet eine merkwürdige akustische Mixtur. Da die Hausboote aus Holz und nach asiatischen Vorstellungen von Privatleben konstruiert sind, bilden sie geradezu einen Resonanzboden für alle Geräusche; jeder Schritt läßt den Fußboden quietschen, jedes Husten im Nebenraum findet seine Zuhörer..... Bis in die finstere Nacht hinein liefern die indischen Krähen, die auch hier überall zu finden sind, ein Krächzkonzert. Irgendwo am nahen Ufer muß eine Moschee liegen, denn zu den Gebetsstunden klingt der Ruf eines Muezzins über den See - es muß eine Sufi-Gemeinde sein, denn der Gesang ist ungleich melodischer als der traditionelle Ruf "Allah'u Akbar", den wir letztes Jahr in Delhi und Agra hören konnten.
Im ersten Morgengrauen, wenn die Vögel rings um den Dal-Lake zu erwachen beginnen, ruft der Muezzin einer Sufi-Gemeinde die Gläubigen zum Gebet. Sein melodischer Ruf muß an tiefe Schichten im menschlichen Bewußtsein appellieren, denn so leise der Gesang auch über den See klingt, er weckt uns jeden Morgen um Viertel nach Vier.
ein einst winziger Ort am Ende eines Tales, überragt, vom Adams Peak, heute zum zeitweiligen Tollhaus durch die Ströme von Touristen degradiert.
Seinerzeit, bei meiner ersten
Reise nach Sri
Lanka, müssen wir auch von hier
aus aufgebrochen sein, um in finsterer Nacht den heiligen Berg zu erklimmen.
1993 erwischten wir aus Dummheit und Unkenntnis ein Wochenende mit einem Feiertag,
der noch dazu zum National Tranportation
Day erkoren worden war. Die reisefreudigen
Singhalesen nahmen das offenbar noch mehr zum Anlaß, sich in öffentlichen
und gemieteten Minibussen quer durch Land zu werden, mit einem markanten Zentrum
in Dalhousie. Die letzten Kilometer des Tales waren mit Autos und Bussen total
verstopft, Asiaten, denen Ungeduld und Menschenmassen fremd sind, vergnügten
sich zwischen den Kolonnen, badeten in den Wasserrinnsalen, die die Felsen herunterkommen,
gingen zu den unzähligen Standeln mit Kitsch und Nahrungsmitteln gustieren,
wimmelten einfach durcheinander.
Nachdem wir uns mehr als eine Stunde durch die verstopften Straßen in den Ort gekämpft hatten und sogar in einem Tempelhof einen Parkplatz (gegen Bares) gekriegt hatten, konnten wir die nicht endenwollenden Kolonnen von Menschen betrachten, die gleichzeitig vom Berg herunterkamen und die Besteigung in Angriff nahmen. In Anbetracht der Menschenmassen, die noch in den Autobussen saßen und vermutlich im Anmarsch waren, verdichteten sich die Vermutungen immer mehr, daß ein Aufstieg wahrscheinlich eine Nacht auf einer der Treppenstufen in der feuchten Nachtluft bedeuten würde, inmitten einer unübersehbaren Stauung auf dem Weg zum Gipfel.
War ich noch etwas stoisch und fatalistisch eingestellt, begann Susi bereits die Nerven wegzuschmeißen, die Situation wurde schrittweise unhaltbarer, die Mengen immer umfangreicher anstatt überblickbarer, bis schließlich der Realitätssinn über den Wunsch siegte. Allein die Aussicht, mit dem Auto eingesperrt zu werden und damit der Entscheidung, abzureisen gänzlich enthoben zu werden, war genug. Noch eine halbe Stunde Kampf durch Menschenmengen, rangierende Autobusse, dann hatte uns die Straße Richtung Nuwara Eliya wieder.
Den ganzen Nachmittag, sogar
den nächsten Morgen begegneten uns vollgepackte Minibusse, die noch in
Richtung Sri Pada unterwegs waren.
Die "Zurückkehrender Fluß Kommune" am Qing Hai See bot uns ihre Gastfreundschaft, als wir von Xining einen Tagesausflug in Richtung der tibetischen Hochebene machten. Dort, wo wir waren, am Qing Hai See, fängt Tibet sozusagen an, der östlichste Rand dieses Kulturgebietes. Der Feiertag, an dem wir das Seeufer besuchten - und das dürfte vom Lu Xing She berücksichtigt worden sein, wird in den meisten chinesischen Gegenden mit Drachenbootrennen begangen. Was kann sich ein tibetischer Steppenbewohner schon unter einem Drachenboot vorstellen.
Also gabs dort Pferderennen.
Eine Art Gabelfrühstück wurde uns in einem tibetischen Nomadenzelt gereicht - die Hausfrau hat einen Kontrakt mit dem Reisebüro und kocht den verwunderten Touristen Buttertee.
Unser Mittagessen kriegten
wir dann, nach Pferderennen und gegenseitigem Bestaunen, in der oben genannten
Kommune, einem Pferdezuchtbetrieb.
Wie so oft bei den Chinesen ein Koch mit Hilfspersonal, der auf einem Kohlenofen
mit einigen Woks in einer knappen halben Stunde ein mehrgängiges Festmahl
zauberte, mit dem er hier in Wien reich werden könnte. Er ließ sich
nicht einmal durch mich aus der Ruhe bringen, als ich vorsichtig in die Küche
eindrang, um sein Werken zu fotografieren.
ist im wahrsten Sinn des Wortes der Wilde Westen von Panamá.
In dieser Region, die an Kolumbien grenzt, gibt es nur Tieflandregenwald, grantige Indios, Bandidos und neuerdings auch Transporteuere der kolumbianischen Kokainmafia.
So interessant das Gebiet auch botanisch und zoologisch sein mag, die Infrastruktur ist nichtexistent, die Umwelt feindlich, sodaß man dorthin nicht einfach reisen kann, da muß man eine Expedition ausrüsten.
Gelegentlich werden hier auch fürwitzige Touristen ins Jenseits befördert.
Keine xunde Gegend, Malaria gibts zum Drüberstreuen. Anfang 1997 fanden dort ein Deutscher und ein Österreicher ihren Tod. Wurden im Djungel von einer der kolumbianischen Guerrillatruppen gekidnapped, die Lösegeld erpressen wollten, aber nie die Botschaften kontaktierten. Bei einem Zusammenstoß mit kolumbianischen Regierungstruppen kamen die beiden dann ums Leben.
Hier befindet sich auch die
noch immer nicht geschlossene Lücke der Carretera Interamericana, die noch
immer auf ihre Überbrückung wartet. Wäre nicht dieses kaum 200
km lange Stück, könnte man im Prinzip von Alaska bis Feuerland beide
Amerikas der Länge nach durchqueren.
eine Halbinsel vor der deutschen Ostseeküste, nordwestlich von Stralsund, nördlich von Ribnitz-Damgarten, die sich in ihrer Ausdehnung nach Osten dann in die HI Zingst verwandelt.
Nicht viel mehr als eine niedere
Düne, mit Kiefernwald und diversen Strandgräsern bewachsen, mit einem
schönen langen Sandstrand. In den Sandhügeln stehen kleine Ortschaften,
alte Häuser, viele noch reetgedeckt, die heute von den vergangenen Zeiten
träumen, in denen sie wegen ihrer Lage all dem Schlechten noch was Gutes
abgewinnen konnten, da jeden Sommer zehntausende DDR-Bürger
hier Urlaub machen mußten, konnten und durften sie doch nirgends anders
hin.
mit Nachnamen Nyan Win (helles Hirn), mit Pseudonymnamen Soe Soe, war 1995 unser Tour-Guide in Myanmar.
Nachkomme von Einwanderern aus Bangladesh (vor einigen Generationen) gehört er dem doch wohlhabenden Mittelstand an und konnte trotz aller Mißgeschicke, die die Familie durch die Enteignungen erleben mußte, eine ordentliche Schule besuchen, spricht recht ordentlich Englisch, hat langjährige Erfahrungen mit Touristen als Andenken-Verkäufer und informeller Tour-Begleiter. Vermittelt von Pauli Mattes antwortete er prompt auf ein Aerogramm und machte seine Sache recht ordentlich bis auf gewisse orientalische Eigenheiten, die einem Europäer gelegentlich auf die Nerven gehen können.
Bei einem Tageshonorar von US$ 20, das mit ihm ausgemacht war, parallel zum Autohonorar, wo alle Nebenkosten des Fahrers mit den US 500 für 14 Tage abgegolten waren, nahmen wir denn doch an, daß er die eigenen Kosten für Übernachtung und Essen tragen würde. Charmant begleitete er uns überall hin und so zahlten wir eben für ihn auch das Essen. Zu guter Letzt orderte er einmal eine ganze Flasche Rum, die vor allem er mit seinen Freunden austschecherte. Nicht, daß das so teuer gewesen wäre, aber die implizite und selbstverständliche Art, mit der er diese Dinge in Szene setzte, gefielt uns als einziges nicht an seiner Mentalität. Aber das ist eben das Morgenland und wenn man die Burschen probieren läßt und sich nicht gleich beschwert hat man es schwer, die Situation zu ändern. Selber schuld.
Seine Leistung als Tour-Guide, sein Talent, zu organisieren und sich auf die ständig wechselnden Situationen einzustellen, soll davon nicht berührt werden, die war tadellos.
Davíd
ist ein Provinzzentrum in Westen
von Panamá, eine ernsthafte Stadt mit vielen Schuhgeschäften
und wenigen Wirtshäusern, einem schönen Stadtpark, auf den wir von
unserem Hotelbalkon blickten.
Davos
Der Ort, der durch Thomas Manns Zauberberg weltweit Berühmtheit erlangt hat, aber doch immer wieder neidisch auf seine Konkurrenz St. Moritz schielt, war einige Male Schauplatz eines Winter- und sogar Sommerurlaubes. Letzteres ist ein kühnes Unterfangen, das ich den Eindruck hatte, hier könnte es im Sommer kälter als im Winter sein.
Wahrscheinlich Einbildung,
die durch die klare, trockene Luft im Winter unterstützt wird. Immerhin
gibts sogar ein Freibad am Davoser See.
DDR
zu Lebzeiten der Arbeiter- und Bauernrepublik besuchte ich diese Gegend nie, weil mir der angedrohte Reisestil viel zu sehr zuwider war.
In Berlin einmal in Richtung Mauer geschaut.
Erst 1991, als es sie nicht mehr gab, machten wir eine Reise in die neuen deutschen Provinzen.
Unsere Rundreise ging über
Linz,
Freistadt,
Cesky
Krumlov,
Prag,
Litomerice,
Dresden,
Oranienburg,
Neubrandenburg,
Stralsund,
Rügen,
Greifswald,
Usedom,
Peenemünde,
Zingst& Darß,
Güstrow,
Gera,
Zwickau,
Aue,
Karlovy
Vary,
Marianske
Lazny und
Passau.
das Todestal an der Grenze zwischen Nevada und Californien ist einer der tiefsten Punkte der Erdoberfläche und einer der lebensfeindlichsten dazu.
Nicht zu Unrecht gibts dort eine Gegend - in der auch das einzige Motel mit Restaurant steht - die Furnace Creek heißt.
Vor dem Motel steht das einzige noch erhaltene Lokomobil, mit dem im vorigen Jahrhundert lange Wagenkolonnen mit Soda und Pottasche - im Tal abgebaut - in die Zivilisation gezogen wurden. Noch früher transportierten die Pioniere, die diese unwirtliche Gegend eroberten, die Mineralien mit massiven Holzwagen ab, die von 24 Mauleseln gezogen wurden.
Death Valley ist nicht einfach ein Tal, es ist ein Mikrokosmos, der die verschiedensten Landschaften beinhaltet, den Marble Canyon, in dem die seltenen Wasserfälle geschichteten Marmor in bizarre Formen schliff, die wie Holzmaserungen aussehen, Gipsdünen, die kilometerweit blendendweiß den Talgrund bedecken, Salzböden, wo die alkalischen Salze aus der Erde ausschwitzen und bei mehr als 40 o im Schatten Gedanken an Flugschnee aufkommen lassen (auch hier, auf diesen giftigen Böden wachsen Gräser und Büsche), gelbe Sanddünen, bunte Badlands, die wie bemalt aussehen, felsige Anhänge, auf denen im Frühjahr die Opuntien violett und gelb blühen.
ist nicht nur eine Stadt in den Niederlanden, sondern auch eine kleine Insel, eine Stunde mit dem Boot von Jaffna in Sri Lanka entfernt. Auf Anraten eines wohlmeinenden Menschen fuhren wir dorthin, was sich als monumentaler Einfahrer herausstellte (1977).
Schon die Fahrt zum Boot war chaotisch. Auf der Busstation erteilten uns wohlmeinende Menschen etwa fünf total unterschiedliche Beschreibungen der besten Anreisemöglichkeiten. Dann landeten wir im falschen Bus, dessen Fahrer uns an einer Straßengabelung aussteigen ließ. Ein seltsamer Kastenwagen, der zuletzt gezählte 29 Menschen beherbergte, brachte uns dann an die Anlegestelle der Bootes nach Delft.
Auf der Insel gibt es zwar
einen staatlichen Bungalow, dessen Ausstattung kann allerdings bestenfalls als
spartanisch bezeichnet werden. Ein alter asthmatischer Mann sperrt uns auf und
bietet uns an, auf den zwei Tischen, die das einzige Inventar der Halbruine
sind, zu schlafen. Übernachtet haben wir dann auf den Holzbänken des
Fährbootes - nicht unähnlich der nächtlichen Reise mit der Bahn
nach Jaffna, die Hauptunterschiede waren, daß das Boot schaukelte und
nicht hüpfte und daß in den Bilgen des Bootes fingerlange Schaben
herumkrochen.
Die Stadt in den Niederlanden ist berühmt für ihre Porellanmanufakturen und im Inland bekannt wegen ihrer Technischen Universität.
Das alte Stadtbild konnte über weite Strecken gut und glaubwürdig erhalten werden, enge Gassen mit Backsteinhäusern, Grachten durchziehen die Ganze Stadt, neben dem Hauptplatz gibts zwei große Kirchen, eine katholische und eine calvinistische.
Das delfter Porzellan ist GEschmackssache - es gibt vor allem Blümchenmuster in blau und bunt, für meinen Geschmack zu fetzig gemalt, und dann noch die unsäglichen Wandteller mit Windmühlen und ausfahrenden Schiffen, schlecht von Rembrandt und Hals abgekupfert.
1986: Mit dem Zubringerbus in die Stadt; alle Erinnerungen an Sri Lanka und Indien sind mit einem Schlag wieder wach. Was sind sieben Jahre in diesem Erdteil? Alles sieht aus, als wäre ich gestern abgereist; die Straßen mit Bretterbuden gesäumt, Menschenmassen, die sich langsam und scheinbar ziellos bewegen, Fahrzeuge jeder vorstellbaren Bauart schieben sich hupend und klingelnd durcheinander, Kühe mitten auf den Straßen, staubige warme Luft zieht durch den fensterlosen Bus, undefinierbare aber charakteristische Gerüche, Indien ...
Kaiser Aurangzeb ließ 1700 im Inneren des kaiserlichen Traktes des Roten Forts die sogenannte "Perlmoschee" errichten. Heute nicht mehr als Moschee geweiht, nur mehr als achtenswertes Denkmal muslimischer Religiosität, ist sie eines der Juwelen der Moghulbaumeister. Unbeschuht darf man durch ein prachtvolles Bronzetor eintreten. Ein kleiner rechteckiger Innenhof, an einer Seite mit einer von drei zwiebelförmigen Kuppeln überkrönten Halle abgeschlossen. Der Name Perlmoschee kommt nicht von ungefähr. Der cremefarbene Marmor, der für das gesamte Bauwerk verwendet wurde, schimmert im Morgenlicht fast wie Perlmutter. Da die islamischen Vorschriften jede figürliche Darstellung verboten, ist auch hier aller Schmuck rein als Ornament ausgeführt oder dem Pflanzenreich entnommen. Die Sehnsucht der afghanischen Eroberer nach Grün und Gärten findet sogar in den steinernen Ornamenten ihrer Bauwerke Ausdruck. Nicht nur die Gewölbedecken der kleinen Bethalle, auch Säulen und Umfassungsmauern sind mit Blumen- und Pflanzenornamenten geschmückt, die als Halbrelief ausgeführt sind.
Von der hier gezeigten Straßenszene darf man sich nicht zu sehr täuschen lassen, obwohl es auch an Anfang eines neuen Jahrtausends wahrscheinlich in vielen indischen Städten noch so aussieht.
ist die Hauptstadt Balis - eine laute, staubige und von Einbahnen und Verkehrsstaus beherrschte Stadt, die nur als geografischer Anhaltspunkt und Flughafen für die Reisenden interessant scheint.
wird von allen Touristen eingehoben, die sich nicht aufs Handeln und Feilschen verstehen. Je nach Gegend lassen sich durch Kaltblütigkeit und Hartnäckigkeit zehn Prozent Rabatt (in besseren Läden) bis zu einer Reduktion auf ein Fünftel des geforderten Preises erreichen.
Monumentales Beispiel sind die gefälschten Cartier-Uhren, die in Kuta überall verkauft werden. Nach einer Viertelstunde zähen Verhandelns kauften wir zwei Uhren um 30.000 Rp (240 ÖS). Später hörten wir, daß die Händler ihre Angebote am Strand mit 70.000 Rp eröffneten und nicht selten den geforderten Preis auch bekamen.
liegt etwa 30 km südlich von Nevsehir am Rande von Kappadokien. Oberflächlich betrachtet ist der Ort ein anatolisches Dorf, staubig und arm anzusehen, unter der Erde liegt die größte bekannte Höhlenstadt der Türkei. Nicht, daß es hier die einzige wäre, es wird von zweistelligen Zahlen geredet, so viele unterirdische Städte soll es hier geben; und das sind nur die bekannten.
Kein Mensch, auch die (selbsternannten) Experten können so recht sagen, was es eigentlich mit den unterirdischen Städten auf sich hatte, warum sie gebaut wurden, wie die Menschen hier lebten und warum. Höhlenwohnungen zum Schutz vor dem extremen anatolischen Klima; schön und gut, nur wenige Kilometer von hier gibts unzählige Tuff-Felsen, in die man bequem Höhlen graben konnte und das auch reichlich tat. Zum Schutz vor räuberischen Eindringlingen? Auch kein gutes Gefühl, in einer Höhle zu sitzen, deren Eingang belagert wird.
Wie auch immer, mit einer maulwurfartigen Manier gruben sich die ehemaligen Bewohner der subterranen Metropolen acht bis zehn Stockwerke, bis zu 70 m tief in den zum Teil harten Felsen.
Einen kleinen Teil kann man heute besichtigen, auf schön betonierten Stufen steigt man hinab, alles elektrisch beleuchtet, mit Pfeilen für hinein und heraus versehen. Nur weniges verraten die nackten Wände über die Verwendung der Räume, als sie noch benutzt wurden. In der ersten Etage kann man sich Ställe und Steintröge zum Weintreten vorstellen, die unteren Etagen enthalten bis auf wenige große Räume nur kleine kokonartige Kämmerchen - keine angenehme Vorstellung, hier beim Licht einer Ölfunzel zu leben.
Doch was wissen wir schon über die Menschen damals und ihre Vorstellungen, Ängste und Vorlieben. Die Luft ist überall gut, brunnenartige Luftschächte stoßen bis zur untersten Etage vor, kleine Verbindungslöcher dienen der Ventilation und auch der Verständigung zwischen den Stockwerken.
In den Verbindungsgängen zwischen den einzelnen Teilen der Stadt sind immer wieder strategisch Verschlußsteine angebracht, riesige radförmige Steine, aus dem Fels gemeißelt und so konstruiert, daß man sie mit einem Handgriff aus ihrem Nest rollen und den Gang verschließen lassen kann.
Deutschland
der große Nachbar Österreiches - zeitweilig als großer Bruder auftretend, unterscheidet sich neben kulturellen Eigenheit vor allem durch die gemeinsame Sprache.
Siehe auch unter
Aachen
Aerzen
Bad
Neuenahr-Ahrweiler
Berlin
Bonn
Cuxhaven
DDR
Dresden
Duisburg
Düsseldorf
Erlangen
Gera
Greifswald
Güstrow
Hagen
Hamburg
Hannover
Köln
Magdeburg
München
Neubrandenburg
Nürnberg
Ostsee
Peenemünde
Ratingen
Ribnitz-Damgarten
Ruhrgebiet
Solingen
Stralsund
Velbert
Zwickau
Dhambulla
Hinduistisch-buddhistischer Felsentempel in Sri Lanka.
1977 : In einer natürlichen Felsnische in einem der unzähligen Granitkogeln, die überall auf der Insel zu finden sind, steht ein Mischmasch aus sehr alten hinduistischen Götterfiguren, später mit dem buddhistischen Pantheon ergänzt. Eigentlich ist der Höhlentempel gar keine richtige Höhle, da die Vorderfront schon in alter Zeit abgemauert worden war, um einen Höhlenraum zu schaffen.
Auf der schrägen Granitfläche, über die man zum Tempel aufsteigt, bieten Bettler ihre Armut und ihre Gebrechen dar. Daneben rudeln noch Kinder herum, die uns wie üblich um Kugelschreiber anbetteln. Als wir ihnen tatsächlich welche geben wollen, artet die Spende in so eine Schlacht um die begehrten Pens aus, daß wir in unserer Verzweiflung die Schreiber weit in die Gegend werfen, um nicht total zerkratzt und zerrissen zu werden.
1993 : Verändert hat sich der Ort nur zum positiven; der Tourismus bringt Geld, um die Heiligtümer in Schuß zu halten und zu renovieren. Was dabei auf der Strecke bleibt, ist die spirituelle Aura, die sich mehr und mehr verdünnt, je mehr Schulustige durch die Höhlen und Veranden ziehen.
Dabei beschleicht mich das Gefühl, daß die asiatischen Touristen der materiell besser gestellten noch ärger sind in ihrer Banausenhaftigkeit als die West-Touristen, die sich zumeist doch bemühen, die heiligen Orte, die sie besuchen, ein wenig zu respektieren.
ein Name auf der Landkarte
ohne Ortschaft; ca 20 Minuten mit dem Auto westwärts von Pokhara stiegen
wir mit unserem Guide aus dem vom Hotel Potala organisierten Taxi und wunderten
uns ein wenig, wie und wo denn nun unsere Trekking-Tour
in Richtung Annapurna beginnen würde.
Wir waren auf einer Art gepflastertem Parkplatz mit einem kleinen Hauserl and
er Seite hinter dem der bewaldete Berghang fast senkrecht aufstieg und sahen
halt dem Guide zu, wie er kritisch die an einem Baum hängenden Stricke
begutachtete.
Das Rätsel löste sich sehr bald, nachdem er mit Hilfe des Stricks
und einer Trageschlaufe unsere Reisetasche dem Träger aufgeladen hatte.
Gleich vom Parkplatz weg beginnt der Aufstieg, auf einer steinernen Treppe,
fast schnurgerade durch den Wald hinauf. Also das hatten wir nicht erwartet.
Bei näherer Betrachtung der Landschaft und Vorstellung der Regenzeit ist
es nur logisch, daß die seit Jahrhunderten begangenen Wege durch das Bergland
Nepals mit Steinplatten gepflastert sind. Hier schleppen die Leute seit undenklicher
Zeit ur-schwere Lasten über die Berge oder lassen sie von Eseln schleppen.
Bei einem auch nur mittelmäßigen Gewitter würde jeder Weg oder
Steig im Morast versinken und kein Weiterkommen mehr möglich.
So gewannen wir schnell und aus allen Löchern pfeifend schnell Höhe
und hatten uns nach 2 Stunden eine Mittagsrast verdient.
Der Dhaulagiri mit seinen 8.167 m Gipfelhöhe war und ist Objekt der Begierde anspruchsvoller Bergsteiger. Zwischen dem Dhaulagiri und dem Annapurna-Massiv hat sich der Kali Gandaki-River durchgefressen, von den Abmessungen eine der tiefen Schluchten dieser Erde, auch wenn man das beim Durchwandern nicht so sehr mitbekommt. Immerhin sind die Gipfel der beiden Riesen keine 30 km voneinander entfernt und das Flußbett liegt auf ca 2.500 m Seehöhe, während die Gipfel über 8.000 m aufragen.
"Der Name stammt von der Bezeichnung Di Hyang (Wohnsitz der Götter). So weit man es überhaupt zurückverfolgen kann, gilt das Plateau als heiliger Ort, möglicherweise deshalb, weil die erhabenen Berge, die verhangenen Wolken, die mineralhaltigen Seen und die kühle neblige Atmosphäre die Phantasie der Javanesen beflügelten. Nicht mehr als 1.500 Touristen pro Jahr besuchen das Dieng-Plateau. Erschlossen ist dieses Gebiet überhaupt noch nicht; ein Telefon suchen sie vergebens".
Soweit das Indonesien Handbuch; die Wirklichkeit 1989 sieht so aus, daß von Yogya täglich mehrere Touristenbusse eine kombinierte Tour Borobudur/Dieng fahren. Die Tour ist im Grunde eine Tortur, denn abgesehen von den beiden Stunden, die man in Dieng und am Borobudur verbringen darf, sitzt man gute acht Stunden im Bus und darf sich über die Fahrkünste der javanischen Chauffeure den Kopf zerbrechen ( Männer ohne Nerven).
Bei der stundenlangen Fahrt aufs Plateau können wir zum ersten Mal die Schichten der äquatorialen Landwirtschaft erleben. In den weiten Ebenen zwischen den Vulkanen erstrecken sich, so weit der Blick reicht, Wasserreis- und Zuckerrohrfelder. Bald windet sich die Straße die ersten Hügel hinauf, meist eines der tief eingeschnittenen Bach- oder Flußbetten entlang. Im weichen vulkanischen Boden schneiden sich die Wasserläufe steile und tiefe Schluchten, deren Hänge mit Reisterrassen bedeckt sind. Viele der Felder sind wenig breiter als ein Meter, so steil sind die Hänge. Mir bleibt es bis heute unverständlich, daß der rote und graue Gatsch bei all der Feuchtigkeit und den ständig plätschernden Überläufen der überfluteten Felder nicht einfach in den tief unten zu erahnenden Fluß rutscht.
Zwar sind auf den schmalen Deichen, die die Felder trennen, oft Gemüse und Bananenstauden gepflanzt, aber die allein können dieses Wunder auch nicht erklären.
Ein wenig höher, ab 1.000 Meter Seehöhe werden Tee und Kaffee gepflanzt, die wenigen Urwaldbäume, die noch in der Landschaft stehen, tragen Farne und Orchideen auf ihren Ästen. Der Wasserreis verschwindet, Gemüse und Kartoffel wachsen in den Feldterrassen.
Auf Grund vom Empfehlungen und unseren Vorstellungen über Hin- und Rückreise an einem Tag buchten wir unsere Rückreise einen Tag später und nehmen uns nun Zimmer in einem der beiden Losmén, die es in Dieng gibt.
Die Landschaft auf dem Dieng-Plateau - 2.000 Meter hoch gelegen - ist tatsächlich von einer urtümlichen Schönheit, in den Gemüsefeldern stehen fünf recht gut erhaltene Tempel aus der altjavanischen hinduistischen Zeit. Statuen und Lingams wurden allerdings schon vor langer Zeit entwendet. Von den Klosteranlagen, die es hier einmal gegeben haben soll, sind nur mehr Fragmente der Grundmauern zu erkennen. Offenbar wurden auch hier die Bauwerke jahrhundertelang als Steinbruch verwendet.
Rings in der Landschaft dampfen die Schwefelfumarolen, einer der beiden kleinen Seen, die unweit des Dorfes Dieng liegen, prunkt zwar mit klarem blauem Wasser, ist jedoch ohne jedes Leben, da die Schwefelquellen, die ihn speisen, das Wasser vergiften. Nur ein dichter grauer Belag aus schwefelfressenden Bakterien bedeckt Boden und Abfluß des Sees.
Nach der offiziellen Besichtigungstour, die uns zu den Schwefelfumarolen, den beiden Seen und den Tempelanlagen führt, beginnt es ernsthaft zu regnen. Wir setzen uns ins Wirtshaus zu Tee und Bratnudeln und beobachten die anderen Reisenden, wie sie im Regen um die Candis wandern und bald darauf wieder abfahren.
Kurz vor Sonnenuntergang klart es wieder auf - gerade genug Zeit für einen kleinen Spaziergang durch die gatschige Umgebung des Dorfes.
Als im Gastraum des Losmén die Rede auf den Sonnenaufgang kommt, erklärt sich der Wirt bereit, alle Interessierten zu einem besonders schönen Platz zu führen.
Auf dem Heimweg von unserer Wanderung zum Sonnenaufgang können wir die kunstvollen Kartoffelfelder aus der Nähe bewundern. Nicht nur, daß die Felder entlang der Höhenlinien angelegt sind, auf jedem Feld sind die Stauden in Reih' und Glied gepflanzt, zwischen den Reihen sorgfältig gehackte Entwässerungsgräben. Wahrscheinlich ist nur so zu verhindern, daß die ganze Agronomie nicht im Tal landet.
Noch ein anderer Aspekt der Landwirtschaft ist nicht zu übersehen. Beiderseits der Straße türmen sich riesige Haufen Dünger, der aus den lokalen Pilz-"Fabriken" stammt. Die Preßrückstände der Zuckerfabriken werden zuerst als Basis der Champignonzucht verwendet, taugt das Material nicht mehr für die Pilze, wird es auf die Erdäpfelfelder geschüttet.
Dienstreisen
können einem sehr auf den Geist gehen. Zum Beispiel nach Erlangen.
Der Vollständigkeit halber, und einem menschlichen Drang nach Wichtigtuerei nachgebend, kann ich erwähnen, daß mich Dienstreisen nach
Aachen
Amsterdam
Berlin
Bruxelles
Cascais
Chicago
Düsseldorf
Erlangen
Feldkirch
Frankfurt
Harston
High Wycombe
Innsbruck
Linz
Milano
Mechelen
New York
Paris
Poppenhausen
Salzburg
San Diego
Steyr
Stresa
Utrecht
Toronto führten.
Dilarang Merokok
heißt RAUCHEN VERBOTEN in Bahasa Indonesia. Aus Einsicht in die normative Kraft des Faktischen ist diese Aufschrift eigentlich nur an Tankstellen zu finden. Die leidenschaftlichen Kretek-Raucher vom Qualmen abhalten zu wollen, wäre sinnlos.
siehe Kulinarisches
(gälisch An Daingean)
die Halbinsel Dingle, an der Westküste Irlands, nicht sehr weit von Tralee, birgt einige der ältesten Baudenkmäler des christlichen Irland.
Das Gallarus-Oratorium, ein Sakralbau aus dem Jahr 900 ist in der Technik der irischen Bienenkorbhütten aus ungehauenen Feldsteinen, die mit unendlicher Geduld ausgesucht und in mörtelloser Bauweise zu einem bootförmigen Bauwerk aufgeschichtet sind. Nur durch die niedere Tür und ein kleines Fenster fällt Licht ins Innere. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die Mönche hier die Winter überstanden haben, wahrscheinlich barfuß, die Kasteiungen auch noch genießend.
Eine kleine Stadt mit gleichem Namen gibts auch noch, dort übernachteten wir in einem der kleinen putzigen Fachwerkhäuser, deren Innenleben nach einem willkürlich scheinenden Muster in Gästezimmer unterteilt wurden. Keine Wand gerade, kein Winkel zwischen zwei Mauern auch nur annähernd ein rechter.
Überall werden Ansichtskarten
verkauft, auf denen eine Schafherde durch die steilen Gassen der Stadt getrieben
wird. Ob das nun ein Tourismusgag ist oder ob das noch heute passieren kann
?
Disneyland
ist in Anaheim zu Hause.
Auch wenn man den US-amerikanischen Kitsch ernsthaft haßt, sollte man sich das geben; man kann viel über den Seelenzustand dieser Menschen lernen und sie dann vielleicht ein wenig besser verstehen (muß noch nicht mögen heißen).
Neben all den Comic-Figuren, die Walt Disney erschaffen hat, finden sich hier auch einige Wunder der Dekorationskunst wie ein künstliches Matterhorn, eine ganz schlimme Dörnröschenburg, wunderbare, aber klinisch steril nachgebaute Wohnungen und Läden aus der Pionierzeit und vieles andere mehr.
Das Schlimmste war für
mich ein Roboter, der als Abraham Lincoln verkleidet eine der berühmten
Reden an die Nation dieses Präsidenten vom Band spricht. Der Roboter wäre
ja nicht so arg, aber das Publikum betrachtet das offenbar als fleischgewordenen
amerikanischen Mythos und erhebt sich bei der beginnenden Nationalhymne wie
ein Mann, die rechte Hand ans Herz gepreßt - und blickt den ausländischen
Touristen feindselig an, der an dieser Ökumene nicht teilnehmen will.
Diyaluma
ist der höchste Wasserfall Sri Lankas, in einem schönen Wald am Südabfall der Highlands gelegen. Zu erreichen zB von Ella über Wellawaya. Über letztgenannten Ort ist nichts viel zu sagen, eine Straßenkreuzung mit einigen Läden und zwei Banken, die beide große Probleme beim Geldwchseln hatten.
Der 2er ist nicht falsch ! So was gabs einmal wirklich als offizielle Noten
Dollar
der US-amerikanische Greenback hat mittlerweile die Welt der Zahlungsmittel weitgehend erobert. So hart die europäischen Währungen auch sein möchten, im Zweifelsfall kommt man mit den amerikanischen Lappen noch am weitesten. Man muß sich nur vor den falschen 100ern in Acht nehmen.
Daneben gibt es dann noch Plagiate wie australische, malaysische, singaporische und Hong Kong Dollars.
Was die wenigsten wissen, die
am meisten betroffenen wahrscheinlich gar nicht, ist woher der Name kommt.
Der Dollar leitet sich vom alten europäischen Taler ab, der selber wiederum
eine Verkürzung von "Joachimsthaler" ist, einer Münze, die
einst im Erzgebirge, wo es Silber- und Uranvorkommen gibt, geprägt wurde.
So populär und wertbeständig war diese Silbermünze, daß
ihr Name zum Standard wurde.
Vor allem in seiner unter Maria Theresia geprägten Variante wurde der Taler
fast weltberühmt.
ist ein in der Umgebung von
Tempeln häufig zu hörendes Wort.
Die Spende kommt zwar mit großer Sicherheit dem Empfänger
und nicht dem Tempel zugute, aber aus Rücksicht auf die Luft im Autoreifen
und andere Imponderabilien, die einem Reisenden zustoßen können,
sollte man diese milde Steuer abführen.
heißt die Südspitze
Sri Lankas.
Inmitten eines weitläufigen Haines alter Kokospalmen steht dort ein Leuchtturm,
der noch aus der britischen Kolonialzeit stammt. 1978 waren Touristen, die mit
Chauffeur anrückten, offenbar prominent genug, um den Turm besichtigen
zu dürfen. Die Idee stammte von unserem Fahrer, den wir mit dem Auto gemietet
hatten - selber hätten wir so eine Besichtigung nicht ins Auge zu fassen
gewagt. Die blitzenden Lichtapparate in der mit rautenförmigen Scheiben
verglasten Laterne beeindruckten uns, doch die Aussicht war noch viel bewegender.
Unten das dunkelgrüne Meer der Palmwedel, dann die Brandung und der Indische
Ozean, ungebrochen bis zur Antarktis. Da kriegt so ein Binnenländer wieder
einmal eine vage Vorstellung, was das Wort Ozean bedeutet.
1993 : was 1978 noch eine Art heimliches Privileg war, ist nun zur alltäglichen, von einer Spende begleiteten Sehenswürdigkeit geworden. Der Wächter wartet schon auf die Touristen, die sich hierher verirren, um sie nach der Spende auf den Turm zu lassen.
Sonst hat sich nichts verändert
- der indische Ozean und die Palmen, der Wind und die Sonne.
Doppel-Ikat
ist eine ganz besonders komplizierte Webart, die auf einigen Inseln des indonesischen Archipels noch immer ausgeübt wird. Beim Ikat werden Kette und Schuß vor dem Weben so gefärbt, daß das fertige Stoffstück Ornamentbänder, Tier- und Menschenfiguren zeigt. Für manche Stoffe, die für religiöse Zwecke hergestellt werden, ist der Aufwand so groß, daß eine Weberin bis zu fünf Jahren für die Herstellung benötigt.
Einst ein Ausflugsziel unweit des Riederberges, heute nur mehr eines von vielen Wirtshäusern im Wienerwald. Die Dopplerhütte hatte früher sogar so was wie einen Nimbus, da auf der kurvenreichen Strecke unterhalb, die ins Tullnerfeld hinunterführt, Bergrennen gefahren wurden.
Das ist alles weitgehend passé,
nur Motorradfahrer schätzen die Straßen hier im Bermuda-Dreieck
des Wienerwaldes, weil es so viele schöne Kurven gibt.
Dörfer in Indien
Das für mich Auffälligste war in allen dörflichen Gemeinschaften die Ruhe und Gelassenheit, die über Allem lag. Oft stehen die Bettgestelle vor den Häusern oder im Hof des Gehöfts. Zu Mittag bis in den Nachmittag hinein scheint alles völlig ausgestorben; der warme Teil des Tages wird verschlafen, Büffel und Zeburinder lagern zufrieden unter den Bäumen. Nichts rührt sich.
Im Verlauf von Morgen und Nachmittag findet man beim unvermeidlichen Tank immer Menschen, die hier ihre Wäsche waschen und ausgedehnte Bäder nehmen. Trinkwasser wird im Allgemeinen vom Brunnen geholt, manchmal eine Wasserleitung, oft ein Ziehbrunnen, in Khajuraho sogar ein Schöpfrad mit Tonkrügen.
Für mich war das schönste Erlebnis die Abendmesse im Shiva-Tempel von Khajuraho. Jeden Abend gegen 18:00 Uhr war das Läuten der Tempelglocke im ganzen Ort zu vernehmen. Der Tempel liegt, fast in einer Baumgruppe verborgen, direkt neben dem eingezäunten Areal der historischen Chandella-Tempel, die nicht mehr konsekriert sind. Auf das Läuten angesprochen, meinte der Wirt leicht verschämt oder traurig, daß das der Tempel sei, der dem Ort gehöre. Die Touristenattraktion, die ihm sein Gasthaus mit Konsumenten füllt, betrachtet er offenbar als gar nicht mehr zu seinem Dorf gehörig. Die Museumsstücke sind den Menschen als Tempel und heilige Stätte verlorengegangen.
Obwohl mehr als 80 % der Bevölkerung Indiens im dörflichen Milieu leben, erreichen die meisten Touristen dieses Ambiente so gut wie nie. Die geführten Reisegruppen betrachten das Indische Dorf bestenfalls als rustikale Kulisse aus der Sicherheit ihres klimatisierten Autobusses. Auch Rucksackreisende wie wir sind vordringlich an den historischen Monumenten und interessanten Orten zu finden und streifen die dörfliche Kultur nur im Vorübergehen. Ohne Einladung ist es auch schwierig, in einem Dorf zu leben. Es gibt keine Übernachtungsmöglichkeiten, meist auch keine Gaststätten. Auch wir waren in keinem echten Dorf, "am flachen Land", nur in dörflichen Milieus wie Sanchi, Raisen oder Sarnath.
ist die heimliche (de facto) Hauptstadt von Kamerun. Zwar sind alle wichtigen Ministerien in Yaoundé;, aber das kommerzielle Herz des Landes schlägt hier, wo der wichtigste Hafen ist. Es ist noch imer so heiß und schwül hier wie zu Zeiten der Kolonialverwaltung, aber das Fieber, das damals so gefüchtet war, dürfte in Schach gehalten werden.
Obwohl ich nur durchgefahren
bin, machte Douala einen wesentlich anderen Einruck als Yaoundé - nüchterner,
geschäftsmäßiger, moderner. Trotz der vielen bizarren, modernistischen
Amtsbauten in Yaoundé blieb die Hauptstadt immer noch eine Ansammlung
von Dörfern, keine Stadt.
Downtown
gibts per Definition in jeder größeren Stadt, auch wenn niemand mehr weiß, wieso der interessantere Teil irgendwo unten sein sollte. Vor allem in New York, Chicago und L.A. ist das einfach lächerlich.
Auch einer jener atopischen
Orte, die so herangewuchert sind, ohne daß man es bemerkte.
Draass
Ich schrecke aus meinem Dämmerschlaf auf, als der Fahrer den Motor abstellt - draußen sind Häuser zu sehen - vermutlich haben wir den schrecklichen Zoji-La schon hinter uns und sind in Draass angekommen. Draass schmückt sich mit der zweifelhafte Ehre, der "kälteste Platz der Indischen Union" zu sein. Ein trostloses Fleckchen Erde in einem weiten Kessel öden Landes, von Bergketten umsäumt. Im Winter soll die Temperatur hier unter 40 Grad absinken.
Unser Fahrer hat sich über Motorabdeckung und Lenkrad drapiert und schläft. Die meisten Mitreisenden sind kaum imstande, die Augen zu öffnen - alle sind froh, daß die Schaukelei und das Dröhnen für einige Zeit zu Ende sind.
Ein Schild weist uns an, unserer Registrierungspflicht nachzukommen. Die indische Administration in Form des lokalen Touristikbüros schlägt zu. In einem Buch und auf kleinen Zetteln müssen wir Name, Paßnummer und Reiseziel angeben. Offenbar ein Versuch, unvorsichtige Menschen, die bei Bergtouren im unwegsamen Gelände verloren gehen können, wenigstens hinterher finden zu können. Nach zwei Gläsern süßen indischen Milchtees und einigen Zitronenkeksen fühle ich mich nicht mehr so zerquetscht, die kalte morgendliche Bergluft weckt mich endgültig. Kaum zu glauben, vor einem Tag fuhren wir noch mit dem Boot durch die sommerliche Wärme Srinagars - hier weht der Schneehauch der Berge.
Die Müdigkeit läßt die Weiterfahrt verschwimmen. Durch weite Täler, die kein Ende zu nehmen scheinen, fahren wir nördlich und aufwärts. Einen graugrünen Fluß entlang, der von riesigen flachen Schuttkegeln eingesäumt ist. Dahinter Berge, deren Rinnen noch immer mit Schnee gefüllt sind.
An den absonderlichsten Stellen sind auf den Schuttkegeln, die sich aus den Nebentälern ergießen, Getreidefelder angelegt. Oft nur wenige Quadratmeter groß, grüne Farbtupfer in einer ocker und braun gefärbten Felslandschaft. Die Felder sind mit sorgfältig geschichteten Steinmäuerchen umgeben, am Rand der Felder und außerhalb der Mauern wachsen leuchtendgelb blühende Kräuter.
Alle paar Kilometer dann kleine Oasen - niedrige quaderförmige Häuschen aus luftgetrockneten Lehmziegeln am Rand von Getreidefeldern, die sich den Fluß entlang ziehen.
Dracula 1
gibts nicht nur in Transsylvanien - angeblich auch in den venezolanischen Bergen, obwohl wir keinen direkten Beweis finden konnten. Als Ausweg winken immer noch die Münchener Preislisten.
Dracula 2
da ich noch nie in Transsylvanien war, kenne ich den landläufigen Dracula nur aus der Literatur und dem Kino.
Mittlerweile hat sich der Begriff so sehr mit Vampiren und Untoten besetzt, daß alle Welt vergessen hat, daß der Begriff eigentlich nur kleiner Drache bedeutet und eine Gattung der Pleurothallidinae so benannt wurde.
Das sind Gebirgsorchideen, die zumeist in kalten Nebelwäldern leben und geradezu unglaubliche Blüten produzieren.
Gibts vor allem in Kolumbien, Ecuador und Perú, aber auch in Costa Rica und vielleicht in verborgenen Gegenden in Panamá.
In Andres Maduros Privatsammlung an den Hängen des Volcan Barú waren einige ganz wunderbare Exemplare zu bewundern, in einer bisher nie gesehenen Größe und Wüchsigkeit; allerdings ist das kein Wunder, denn das Klima ist dort einen großen Teile des Jahres sozusagen ein verregneter September...
siehe Schwyzerdütsch
Dresden
1991, auf der Reise an die Ostsee.
Die Umgebung Dresdens ist häßlich wie die einer jeden großen Stadt, Wien natürlich eingeschlossen. Das Zentrum wird noch immer von den brutalistischen Beton, Aluminium und Glasfassaden des ehemaligen realen Sozialismus beherrscht. Nur die Vierten dazwischen sind fast anheimelnd. Trotz all der Zerstörungen im letzten Krieg, und von Dresden dürfte ja nicht viel übriggeblieben sein, kann man ganze Stadtteile netter Sandsteinhäuser sehen, durchzogen von Alleen und bepflanzten Straßen.
Die Zimmervermittlung im Zentrum ist schon ganz auf den neuen Stil eingeschwenkt, sieht aus wie ein modernes Reisebüro, hat allerdings nur zwei Privatzimmer in ganz Dresden anzubieten. Wir entscheiden uns dann für die Wunderlichstraße, in einer Gegend, die Mordgrund heißt.
Wie sich herausstellt eine ehemalige Villengegend, die langsam wieder zu solch einer wird. Unser Zimmer ist einmal mehr ein ehemaliges Schlafzimmer in einer ehemaligen Villa, die aufgrund all der politischen Verwicklungen und Einquartierungen 40 Jahre nicht renoviert wurde...
Das schönste ist noch
das Elbeufer, das ich bei einem Abendspaziergang aufsuche. Einen Weg hinunter
durch den Wald, durch ein Rundbogentor auf die Uferböschung. Ganz ruhig
fließt die Elbe im Abendlicht, die große Stadt, die so nahe ist,
bleibt verborgen. Langsam tuckert ein tschechischer Frachtkahn flußauf,
ein Segelboot im Schlepptau.
Dschang
war in der deutschen Kolonialzeit das Verwaltugnszentrum für den Westen Kameruns. Das Städtchen liegt 1.400 m hoch, das Klima ist angenehm, die Hügel ringsum grün, die Straßen nicht ganz so schlecht wie sonst in städtischen Bereichen, der Rest fast so vergammelt wie sonst in Kamerun.
Wir wohnten im Centre Climatique, einem ausgelutschten Hotel aus französischer Zeit, das zu pflegen oder gar zu renovieren niemand Bock hatte.
Wie oft machte ich kurz nach
Sonnenaufgang, wenn alle anderen noch am Polster horchten, einen Rundgang, um
nach interessanten Pflanzen ausschau zu halten und fand auch einiges in einer
kleinen Allee, nur wenige Gehminuten vom Hotelgelände entfernt.
Dua Anak cukup
heißt übersetzt
Zwei Kinder sind genug. Damit die Botschaft, die dem übervölkerten
Indonesien zur Überlebensfrage geworden ist, auch von allen verstanden
wird, ist sie mit dem Symbol einer Hand, die Zeige- und Mittelfinger in die
Höhe streckt, an vielen Hausmauern zu finden.
Dubai
liegt im arabischen Golf und ist wie Abu Dhabi einer der Zwischenlandungspunkte internationaler Fluglinien.
Natürlich gibts dort einen tollen Duty Free Shop, wie sollte es auch anders sein.
Merkwürdig, wie offenherzig die abstinenten Muselmanen den Giauren Schnaps verkaufen, wenns um Geschäft geht. Und natürlich Mercedes, wenn die Kreditkarte gut genug ist.
Die fundamentalistischen Lehren
greifen schon um sich; in der Security-Control arbeiten ganz selbstverständlich
junge Frauen, in Uniform, aber mit einem ganz fest gewickelten Chador-artigen
Kopftuch, sodaß man nur mehr ein Gesicht zu sehen kriegt.
Duisburg
ist eines der abschreckenden Beispiele, wie Industrie eine Stadt ruinieren kann. Ich kann nur vermuten, daß obskure historische Gründe schuld daran sind, daß hier ein Stahlwerk mitten in der Stadt, über kleine Klinkerwohnhäuser aufragt und seine Schlote rauchen läßt.
Die Stahlkrise der 80er Jahre hat vermutlich auch dieses Stahlwerk an den Rand des Ruins gebracht, es war einiges in den TV-Nachrichten und sogar als Hintergrund zu diversen Tatort-Stories zu sehen. Schimansky trieb ja des öfteren in Duisburg sein Wesen.
Dune
ist der von Frank Herbert erfundene Wüstenplanet, der eigentlich Arrakis heißt.
weiterführende Informationen
sind (hoffentlich) unter
arrakis-ttm.com
www.dunenovels.com
zu finden...
ist ein kleiner Ort am Gabelpunkt der Seidenstraße, dort wo sich der Reisende auf diesem uralten Handelsweg entscheiden konnte, ob er sich nach Norden wendet und über die Hochflächen des Karakorum nach Persien strebte oder südlicher, durch Tibet und Ladakh seinen Weg nehmen wollte.>
Der Name bedeutet Groß-Prächtig und das hat auch seinen Grund. Nahe der einst reichen und wichtigen Stadt, die schon immer eine der wenigen Oasen am Südrand der Wüste Gobi war, gruben buddhistische Mönche Grotten in die Konglomeratwände eines Wadi, der zwar meist keine fließendes Wasser Aufweisen kann, aber immerhin so viel Feuchtigkeit führt, daß sich ein kleines Wäldchen in Talgrund halten kann.
Die Grotten, wohl als Unterstand und Meditationshöhle in der taoistischen Tradition Chinas gedacht, wurden reicher und reicher ausgestattet, mit Plastiken und Fresken geschmückt, Bibliotheken wurden eingerichtet, kurz im Lauf der Jahrhunderte entstand hier ein religiöses Zentrum, das sich auch an der buddhistischen Re-Missionierung Indiens beteiligte.
So waren die Moa Gao Ku Grotten lange Zeit eines der Kulturzentren Chinas, bis die Seidenstraße durch die Eröffnung des Seeweges nach Indien an Bedeutung verlor.
Heute sind sie ein Juwel in
der Krone der chinesischen Kultur und eine Touristenattraktion ersten Ranges.
Das fast mikroskopisch auf die Eintrittskarte gedruckte Panorama der Talwand
zeigt die fast unüberschaubare Menge an Höhlen, Nischen, Grotten und
Tempel, jeder der schwarzen Punkte ist ein Eingang. Da die weichen Konglomeratfelsen,
in die die Mönche ihre Höhlen gruben wohl schon seit Beginn ihrer
Tätigkeiten zu bröckeln begannen, sind die Wände und Eingänge
mit Beton gesichert, die einstigen Holzpawlatschen, die den Zugang zu den oberen
Etagen herstellten, seit langem durch Beton und Stahltreppen ersetzt.
Obwohl fast alle der Höhlen
vergittert und verschlossen waren, durften wir außer dem Tempel des großen
sitzenden Buddha doch noch einige andere besichtigen, allerdings mit strengstem
Fotografierverbot, auf das einige herumlungernde Geheimpolizisten verflixt streng
aufpaßten; allerdings gab es hier ausnahmsweise sehr gute ANsichtskarten
zu kaufen - daher wohl auch das Bilderverbot.
Viele der Grotten sind innen glatt verputzt und mit Freskomalerei ausgeschmückt.
Die Statuen, die allenthalben zu finden sind, sindrecht einfach hergestellt
- Lehm mit Wasser und Stroh angerührt, über Holzgerüste modelliert
und bemalt. Die trockene Wüstenluft hat fast alle Statuen gut erhalten;
ob das auch in Zukunft so sein wird, wenn jeden Tag die Touristen durchziehen
und feuchte Luft in die Grotten blasen, wissen nur die Götter.
Im Durchschnitt fallen hier 32.9 mm Niederschlag pro Jahr. Unsereiner kann sich das nur mit Mühe vorstellen, daß eine Siedlung in diesem Klima überleben kann. Die Landwirtschaft (Weizen und Baumwolle) wird heute durch eine Wasserleitung aufrechterhalten; weiß Gott, woher sie das Wasser pumpen.
Die fantasievollen Reiseführer verlocken uns, nach dem Abendessen einen kleinen Ausflug an den Rand der Oase zu machen, wo fast alle den Kamm einer riesigen Düne aus Flugsand erklettern. Im rot-goldenen Abendlicht erstrecken sich die Pappelreihen der Oase bis zum Horizont, wo die Landschaft in die brettelebene Wüste übergeht.
Nach der Übernachtung im halbfertigen Hotel - fieberhafte Bautätigkeit allerorten, um nur ja die Touristenströme auffangen zu können, dürfen wir noch einmal das Tal der Grotten besuchen und haben dann den Nachmittag frei, um uns die Stadt und die Oase zu geben.
Abgesehen von den unvermeidlichen Sandwolken, die dauernd durch die Straßen fegen, ist hier alles bestens organisiert. Entlang der Hauptstraße haben Handwerker und Händler ihre Sonnensegel aufgeschlagen; alles Notwendige kann man hier haben, Sonnenbrillen, Ersatzteile für Fahrräder, Kassetten mit Musik, Schuster und Eislutscherverkäufer stehen den Kunden zur Verfügung, im lokalen Konsum gibts alles von der Mao-Uniform über Schreib- und Zeichenmaterial bis zum grünen Tee.
Außerhalb des Ortskernes dominieren die Pappelreihen, die entlang jeder Straße gepflanzt sind, als Windbrecher und als willkommenes Bauholz in dieser dürren Gegend. Pappeln wachsen schnell und gerade, sie brauchen nur einen Bewässerungskanal in ihrer Nähe und liefern Laub für die Ziegen und Schafe, die Zweige werden für Fußböden und Tischlerarbeiten verwendet und ist der Baum einmal groß genug, wird er gefällt und im Baugewerbe verwendet.
Am Rande der Oase ist eine alte buddhistische Dagoba zu finden, die irgendwie mit den Grotten die Kulturrevolution überstanden hat. All die köstlichen Kunstgegenstände standen schon auf der Liste der Roten Garden, doch konnte das Unheil durch persönlichen Einsatz des damaligen Ministerpräsidenten Tchu En Lai - der sich dadurch sehr exponierte - abgewendet werden. Nicht weit von der Dagoba stehen die Reste eines alten Turmes, wohl ein Wachtturm, aus Lehm, Zweigen und Steinen gebaut. Kein Mensch kann sagen, wie alt das Bauwerk ist. Die knochentrockene Wüstenluft konserviert alles, nur der fliegende Sand schleift letzten Endes alles hinweg.
Der Wunsch nach dem Besuch eines Bauernhofes wird erfüllt. Vermutlich ein Rennomierhof, der immer wieder hergezeigt wird. Nichtdestotrotz eine interessante Erfahrung. Um einen Innenhof sind auf drei Seiten die Wohngebäude plaziert, die vierte Seite wird vom Eingangstor und dem Stall eingenommen. Im Wohnzimmer wird fast ein Drittel der Grundfläche vom K'ang eingenommen, das ist eine gemauerte Plattform, die von unten beheizt werden kann und vor allem im Winter als Schlafstätte der ganzen Familie dient.
Das Gästezimmer, das in einem der anderen Gebäude untergebracht ist, protzt mit allem, was man in der chinesischen Provinz so kriegen kann - polierte Möbel in einer Art SW-Stil, Fotos mit dem Hausherrn in Peking, Fotos vom Sohn in der Mittelschule, ein Radio, Plastikdeckerln usw. usw.
Mit dem Bus fahren wir anschließend durch die Wüste nach Yiayü Guan, zum westlichen Ende der Mauer der 10.000 Li und zum nächsten Bahnhof.
Die Straße zieht schnurgerade durch die graue Wüste, von einer Telegrafenleitung begleitet; beide verschwimmen in den Hitzeschlieren vor einem Horizont, der teilweise kaum auszunehmen ist.
Mitten in der Einöde stehen entlang der Straße uralte Wachtürme, die zusammen mit der Großen Mauer die Westgrenze des Reiches schützen sollten. Quadratische Kegelstümpfe aus Lehm, keiner weiß mehr, wie alt sie sind, nur dem knochentrockene Klima ist zu verdanken, daß da noch was übrig ist.
So trostlos die Gegend auch aussieht, überall gibts es hier kleine Oasen, winzige Städte, die irgendwie überleben können, wohl stark subventioniert. Die Infrastruktur wird aufrechterhalten, es könnte ja von einem Tag auf den anderen Öl-, Kohle- oder andere Mineralfunde geben, wie die Ölfelder weit nördlich von Dunhuang beweisen.
siehe auch Brücken Bogen Stadt und Jade Tor Stadt
gibts in Nepal in drei Geschmacksrichtungen -
Kathmandu
Das Zentrum des alten Kathmandu,
soferne es so etwas überhaupt gibt; ein zusammengewürfelten Ensemble
von alten und neuen Gebäuden - einige sehr alte, die das Erdbeben von 1933
überstanden haben, andere neu errichtet, nicht immer in Originalform.
Der Kasthamandap, angeblich das älteste Gebäude der Stadt, soll im 12. Jhd
errichtet worden sein. Nahebei ist der Maju
Deval, ein Shiva-Tempel, dessen Stufen
ein idealer Aussichtpunkt sind, um das wirre Treiben auf dem Platz zu beobachten.
Des weiteren gibt es dann noch die Große
Glocke, die angeblich böse Geister
vertreibt, den Jaganath Temple, berühmt für die tantrischen Schnitzereien
auf den Dachbalken, die Statue des sechsarmigen Kala
Bhairab und den Taleju Temple, wohl der
eindrucksvollste der Tempel, der allerdings nur zu hohen Festtagen besucht werden
kann.
Aus der Nähe betrachtet wird man allerdings von Schlamperei und Verwarlosung
überwältigt - die Dachziegel zerbrochen, die Schnitzereien vom Regenwasser
ausgelaugt und von Tauben zugeschissen, alte Kultstatuen brutal mit bunter Ölfarbe
"verschönert" und, und, und ...
Der Hanuman Dhoka (Alter Königpalast)
- der Eingang wird von einer Statue Hanumans und zwei imposanten Löwen
beschützt; im Inneren sind eine Reihe von Höfen zu finden, viele der
Fassaden und Dächer mit wunderbaren, wenn auch vernachlässigten Schnitzereien
verziert.
Der westliche Teil des Palastes ist eine Art Heimatmuseum, der Machtergreifung
und der Regentschaft König Tribhuvans gewidmet. Eine unglaubliche Sammlung
von diversen abmontierten Kunstwerken ohne Beschriftung oder nur in Napali,
Trivialitäten, Erinnerungsstücken, Geschenken, Uniformen, Zeitungsausschnitten,
Fotos und anderer Obskuritäten.
Patan
Patan ist die zweitgrößte Stadt im Kathmandu-Tal, nur durch den Bagmati River von Kathmandu getrennt und ein wesentlich ruhigeres Plätzchen. Die Stadt ist stolz auf ihre Tempel und Kunsthandwerker und den wunderbaren Durbar Square, wo das vielleicht umfangreichste Ensemble an Newari-Achitektur in Nepal zu sehen ist.
Bhaktapur
Bhaktapur is in vieler Hinsicht
die mittelalterlichste der drei Königsstädte im Kathmandu-Tal. Trotz
aufwendiger, von Deutschland finanzierter Renovierung vor allem der Gebäude
des Durbar Square hat sie ihr altertümliches Flair erhalten können.
Der Durbar Square ist wesentlich größer als in Kathmandu und vollgepfropft
mit Architektur und Kunsthandwerk - manches davon mit grauslicher Geschichte.
So wird berichtet, daß dem Bildhauer, der die Ugrachandi- und Bhairab-Statuen
schuf, nach deren Vollendung einfach die Hände abgehackt wurden, damit
er keine weiteren Meisterwerke schaffen könne.
Der zweite Große Platz in Bhakatapur ist der Taumadhi Tole, auf dem unter
anderem der Nyatapola, der höchste Tempel des Tales steht; eine der Bravourleistungen
der königlichen Architekten, die den Nachbarkönig übertrumpfen
mußten.
soll die köstlichste der tropischen Früchte sein, obwohl sie von weitem an ihrem, an alte, sehr alte Wollsocken erinnernden Geruch zu erkennen ist. Fanatiker meinen, allein diese Frucht rechtfertige eine Reise in die Tropen.
Teddy Pdgorsky verglich in einer TV-Sendung den Geschmack mit "Schweinsbraten mit a bissel Punschkrapferl und Aroma nach faulem Fisch".
Ganz so hab ich das nicht empfunden, meine Erinnerung geht eher in Richtung alte Socken oder Stink-Käse; von Köstlich eher nicht die Rede.
wer mehr sehen & lesen will, muß sich die CD beschaffen