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U-Bahn
siehe Metro
versucht die Quadratur des Kreises. Die Unschuld und Idylle eines Dorfes in den Reisfeldern mit Vollkornbrot, chinesischer Küche und Swimmingpool zu verbinden.
"Hier muß man einige Zeit verweilen... Hier finden Sie noch das richtige Bali ... und doch ist dieser Ort immer noch sehr ruhig und wird auch nicht von übermäßig vielen Touristen besucht ..." meinte einer unserer Reiseführer. Die Wirklichkeit sah dann so aus, daß wir erst nach fast einer Stunde Fragen ein halbwegs erschwingliches Quartier fanden und in der Monkey Forest Road Verkehrsstauungen und Parkplatzprobleme an der Tagesordnung waren.
So weit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, daß Ubud in einer wunderschönen Landschaft liegt, alles eher gelassen und nicht so hektisch wie in Kuta abläuft, daß die Menschen freundlich und nur gelegentlich aufdringlich sind.
Ich muß mich nur fragen, wie wird das alles in drei Jahren aussehen ? Noch stehen die Bungalows für die Touristen inmitten der Reisfelder, noch muß man nur drei Minuten von der Hauptstraße weggehen, um nur noch Grün zu sehen, nur noch Froschquaken, Entengeschnatter und die melodischen vogelverscheuchenden Bambusklapperwerke zu hören. Der erste zweistöckige Betonrohbau steht allerdings schon ...
Wir wohnen um 10.000 Rp fürs Doppelzimmer 300 m vom Fußballplatz entfernt am Anhang einer der kleinen Schluchten, die die Landschaft durchziehen. Eine kleine Bambusbrücke führt über die Schlucht, unten ist ein Bade- und Waschplatz mit einer kleinen Götterstatue, oben stehen Kokospalmen den Bach entlang. Auf der anderen Seite gehts in die Reisterrassen hinein. Man kann auf den Feldrainen entlangbalancieren, den Bauern bei ihrer Arbeit und den Enten bei ihren Ausflügen durch die Felder zusehen. Die Kühe, die hier auf den kleinen Wiesen zwischen den Feldern weiden sind zierliche braune Rinder, nicht die massigen weißen Zeburinder, die wir in Java sahen.
ist ein kleiner Ort in Kappadokien - der Name bedeutet westliche Burg. Obwohl es eine mittlere Burg (Ortahisar) gibt, ist von einer östlichen weit und breit nicht zu finden. Die wurde wohl von der Geschichte, die hier ganz besonders kompliziert war, verschlungen.
Der Ort unterscheidet sich von all den anderen bizarren Orten in Kappadokien nicht besonders, Steinhäuser entlang verschlungener Straßen den Burghügel hinauf, tiefe Schluchten ringsum, die Felswände mit Taubenhäusern und Vorratskellern durchlöchert. Die touristische Besonderheit ist der Burgberg, der sich wie ein kleines Matterhorn über dem Hauptplatz erhebt. Und durchlöchert ist wie ein Schweizerkäse. Angeblich wohnten in früheren Zeiten an die 1000 Menschen in dem durchlöcherten Felszacken. Heute sind nur die leeren Höhlen geblieben, durch die man bis ganz zur Spitze klettern kann. Ringsum breitet sich das kappadokische Panorama aus, Schluchten mit Obstgärten auf ihrem Grunde, Felskegel, Felsrippen, zerfurchte Berge und am Horizont die Burg von Ortahisar.
heißt einer der balinesischen Wasserpaläste in der Nähe von Klungkung, die der Rajah von Amlapura 1921 errichten ließ. Von den letzten Hügeln vor dem Strand kann man die ganze Anlage überblicken, die kurz nach ihrer Fertigstellung einem Erdbeben zum Opfer fiel. Hunderte Meter weit ziehen sich gemauerte Terrassen, die einmal herrliche Wasserspiele á la Hellbrunn beinhaltet hatten, durch die Landschaft. Von den Gebäuden blieben nur mehr die Fragmente einiger Pavillons, die sich flechtenüberwachsen in den Himmel recken. Die Terrassen sind mit Wasserreis bepflanzt, zwischen den Säulen der Tanzhallen wachsen Bananenstauden - nur mehr die Ummauerungen der Wasserbecken lassen die einstige Pracht erkennen.
Wir sind die Sensation des Abends, als wir uns unter die Dorfjugend mischen, die in den Resten eines Pavillons dem Abend entgegenplaudert. Von den Hütten und Häusern des Dorfes ist fast nichts zu sehen, nur einige Mauern lugen aus dem dichten Grün, das hier alles bedeckt, hervor. Und natürlich Halbmond und Stern auf einer kleinen Moschee, die über zwei verrosteten Lautsprechern einen der wenigen Orte in Bali markieren, an dem sich die Menschen zum Islam bekennen.
Umweltbewußtsein
ist leider überall in der 3. Welt noch sehr schwach ausgeprägt. Klar, wer kümmert sich schon um eine Umwelt, die er überwiegend feindlich erlebt, wenn er einen leeren Magen hat?
In jedem der Naturparks in Indonesien, die wir besuchen konnten, werfen alle Besucher - also meist Menschen, die für dortige Begriffe wohlhabend sind - ihre Kretek-Packungen, Zuckerlpapierln und sonstigen Unrat bedenkenlos in die Landschaft.
Ganz überhaupt sind die ach so praktischen Plastiksackerln eine neue Pest geworden - weltweit. Sogar in Indien begannen sie schon die einst überall verwendeten Papiersackerln aus alten Schulheften oder Formularen zu verdrängen. Ganz zu schweigen von den Wasserflaschen, die in die Gegend geworfen werden.
Ein ganz anderes, noch viel
heikleres und komplizierteres Thema ist die allgegenwärtige Landschaftszerstörung.
Im Gegensatz zu der leichtfertig ausgesprochenen Phrase von der Umweltzerstörung ist die Menschheit, trotz aller Dummheit, Kurzsichtigkeit und Habgier
nicht imstande, die Umwelt, in der sie lebt, zu zerstören. Sehr wohl aber
kann sie die Umwelt so weit verändern, daß sie selber nicht mehr
darin leben kann. Erst stirbt der Wald,
dann stirbt der Mensch, sagen die nordamerikanischen
Indianer.
Warum versinkt Bangladesh immer tiefer in Überschwemmungen ?
Weil in Nepal die Himalaya-Vorberge abgeholzt
wurden und weiter werden. In Thailand gibt es fast keinen
Regenwald mehr, Burma ist als nächstes dran, den seinen zu verlieren.
In Ost-Malaysia wird der älteste Regenwald dieser Welt abgeholzt,
damit japanische Konzerne Sperrholz daraus machen können, in Java gibts
nur mehr einige wenige alte Wälder auf unzugänglichen Vulkanbergen,
in Tachira und Mérida sind die letzten
Nebelwälder nur mehr deswegen da, weil dort die Hänge so steil sind,
daß man keine Kraut- und Karottenfelder anlegen kann oder weil sich jede
Kuh dort zu Tode fallen könnte ...
Wahrscheinlich könnte ich ein ganzes Buch vollklagen mit all den Vorkommnissen.
Wir reiche Touristen aus dem Norden haben es leicht, zu jammern. Wir wollen unverfälschte Natur erleben, die aber leicht erreichbar sein soll, wenn möglich mit U-Bahn-Anschluß und einem guten Wirtshaus ums Eck. Und wenn die Einheimischen auch was von diesem Kuchen abschneiden wollen, müssen sie ihn zuerst backen und das geht nur, in dem man sich an die Methoden des industrialisierten Teiles der Welt anpaßt. Eine rekursive Spirale, aus der ich keinen Ausweg weiß.
In weiten Bereichen Afrikas und Asien ist Umweltschutz eine Denkkategorie, die einfach nicht existiert. Die Menschen, die hier wohnen betrachten die "Natur" noch immer als Bedrohung, als etwas Feindliches, gegen das man einfach ankämpft.
Daß sie dadurch langfristig ihre Umwelt so verändern können, daß keine Landwirtschaft mehr funktioniert, können sie (noch) nicht verstehen.
Natur als etwas Liebenswerte und Schützenswertes ist wahrscheinlich ein Konstrukt mitteleuropäischer Kulturlandschaften und das Bild von der feindlichen Natur ist auch leichter zu verstehen, wenn man als Reisender in primäre, unveränderte Landschaften kommt. Da gibt es lebensfeindliche Wüsten und Steppen aber auch Wälder, die so dicht sind, daß man gar nicht daran zu denken wagt, ins Unterholz vorzudringen.
Da die Afrikaner so gut wie jedes Vieh, das gejagt oder gefangen werden kann essen, sieht man auf den größeren Straßen immer wieder diverse Tiere angeboten, oft lebendig an einem Fuß oder am Schwanz mit einer Schnur von einem Stecken baumelnd, sozusagen als lebendiges Reiseproviant. Oder junge Papageien, mit einer Schnur an den Schwungfedern hängend, Spielzeug für jeden der sie kaufen will.
Der Kellner im Hotel in Buéa, auf die herumliegenden Kronenkorken aufmerksam gemacht sammelt sie gehorsam auf und schmeißt sie lächelnd über den Zaun. Daß dann dort irgendwann saubergemacht wird, wie er uns versichert, ist bestenfalls eine Illusion.
Unabhängigkeitstag
wird in Indonesien am 17. August gefeiert, zur Erinnerung an den 17. August 1945, an dem Sukarno und Hatta - noch unter japanischer Besetzung - die Unabhängigkeit des Archipels verkündeten. Der Feiertag wird mit Aufmärschen, für die schon wochenlang vorher der Gleichschritt geübt wird, sowie mit öffentlichen Ansprachen und Fahnenfeiern zelebriert. Für das Volk scheinen allerdings die unmittelbar vorherliegenden Tage, an denen es karnevalsähnliche Umzüge und Parties gibt, viel interessanter zu sein. Während unserer Fahrt nach Baluran sahen wir in vielen Städten Menschen, die sich für Umzüge und Feste kostümiert hatten; mit ethnischen Kostümen aus den Provinzen und mit fantastischen Verkleidungen, vom Ölscheich bis zum Engel.
siehe Metro
ist ein kleiner Ort in Salzburg, zwischen dem Ofenpaß und Lofer an der Straße der Saalach entlang durchs Deutsche Eck. Nach dem Krieg war meine Mutter mit mir dort einquartiert, um dem hungernden Wien zu entgehen. Die einquartierten Städter waren doppeltem Druck ausgesetzt. Die Bauern ließen sie ihre wirtschaftliche Überlegenheit spüren und die amerikanischen Besatzungssoldaten, die in einem kleinen Schloß oberhalb des Ortes wohnten, kosteten ihre Siegerpose voll aus. Nicht nur, daß sie allen jungen Frauen mehr oder weniger unsittliche Angebote machten; sie lebten in solchen Überfluß, daß sie ganze Mistkübel voll Nahrungsmittel hinters Schloß stellten und mit Behagen zusahen, wie die Besiegten ihres Hungers wegen im Weggeworfenen stocherten. Und zum Beispiel Schweinsbraten, der absichtlich mit Vanillesauce übergossen worden war, mitnahmen. Die Rationen, die an die Besiegten ausgegeben wurden, waren damals nur für Erwachsene bestimmt. Kinder wie ich kriegten nichts - ganz nach der Devise "Vae Victis !". Meine Mutter ernährte mich von dem was sie so kriegen konnte, Brennesselspinat und dem, was sie bei den Bauern für ihre Arbeitskraft eintauschen konnte. Das ist eine der Quellen, aus denen der Grimm meiner Mutter gegen die Amis noch immer fließt.
Später machten wir in der Gegend einige Male Sommerurlaub. Bei meinem ersten bewußten Aufenthalt waren die Amis noch in Salzburg und da sah ich den ersten Neger meines Lebens. Es muß ein Telefonspezialist gewesen sein, da er mit Steigeisen an Telegrafenmasten herumkletterte und in luftiger Höhe unverständliche Hantierungen vollführte. Die Kinder des Bauern, bei dem wir wohnten, nannten in lachend "Fockh", was im Salzburger Dialekt so viel wie Schwein oder Sau bedeutet. Das übernahm ich natürlich sofort, weil mir das exotische Wort mit der gutturalen Endung so gefiel. Meiner Mutter nicht, die schimpfte mich sehr aus wegen dieses Wortes.
Bei meinem zweiten Aufenthalt war Salzburg natürlich noch von den amerikanischen Truppen besetzt. Fischen und Jagen war den Einheimischen streng verboten, was den Anreiz nur noch größer machte. Eines Tages wurden uns schwarz gefischte Forellen angeboten, die wir heimlich in der Küche brieten und auf unserem Zimmer essen mußten. Die Delikatesse einer gebratenen Forelle wußte ich kaum zu schätzen - ich wunderte mich nur, daß ich gerügt wurde, weil ich mir nachlässigerweise den Mund nicht abgewischt hatte und das Fett und die letzten Fischbrösel noch im Mundwinkel hatte, als ich wieder herunterkam.
Durch ein unschuldiges Huhn, das von meiner Großmutter als Braten ausersehen war, wurde ich das erste Mal direkt mit dem Tod eines Lebewesens konfrontiert. Nicht nur die bizarre Situation, in der das gerade auf dem Hackstock seines Kopfes beraubte Hendel meiner Großmutter entkam und mit seinen letzten Reflexen kopflos die Böschung hinunterflog, berührte mich. Vor allem die plötzliche Einsicht in die absolute Endgültigkeit dieser Situation grub sich offenbar tief in mich ein.
Von den Sommerurlauben, die dort halbwüchsig erlebte, sind mir noch viele mikroskopische Szenen ins Gedächtnis eingegraben. Einen banalen Roman könnte ich darüber schreiben. Die ewig rauschende Saalach im Hintergrund, die mich die ersten Nächte fast nicht schlafen ließ, die knarrenden Holzstiegen und Fußböden, die aufregende Unordnung in einem Bauernschupfen, junge Katzen, die Ställe in den anderen Bauernhäusern, angefaulte Äpfel auf die Straße zu legen und dann zuzusehen, wie sie von den vorüberfahrenden Autos zu Matschker gefahren werden, ein zimmergroßer Felsen, der unvermittelt einen Berghang herunterrollt und gottseidank keinen Schaden anrichtet, und und und ...
Unken 2
Als ich viele viele Jahre später eher zufällig wieder durch den Ort fuhr, gings mir wie an vielen anderen Punkten. Nur durch eine Art Indizienbeweis aus der Topografie der Umgebung konnte ich rekonstruieren, wo wir uns damals aufgehalten hatten; so sehr hat vor allem der moderne Straßenbau die Landschaft verändert. Keines der Bauernhäuser stand noch da, nur noch die Saalach und das Schlößchen sahen unverändert aus.
ist eine Halbinsel an der deutsch-polnischen Grenze. Außer Kiefernwäldern, weißen Stränden und Peenemünde gibts dort nichts.
(agr. Nirgendwo) ist ein imaginäres Land, in dem ein Lehrroman von Thomas Morus spielt. Gab einem ganzen Literaturgenre seinen Namen.
will ich alle jene Orte bezeichnen, die nur in der Imagination eines Erfinders und all den Nachvollziehenden existieren.
Ein gutes Beispiel ist der Known Space von Larry Niven.
siehe auch atopisch und topisch
heißt ein Forest Sanctuary oberhalb von Kandy in Sri Lanka.
wer mehr sehen & lesen will, muß sich die CD beschaffen